Die S-Bahn Bern Leitidee und Perspektiven S-Bahn Bern
Die S-Bahn Bern Unterwegs Die S-Bahn Bern ist heute zugleich Vision, Bauplatz und eine Realität. Auf den acht S-Bahn-Linien fahren an Werktagen im Bahnhof Bern gegen 85 000 Passagiere ein und aus. Damit ist die S-Bahn Bern das zweitgrösste S-Bahn-System der Schweiz. In einem leicht merkbaren Fahrplan verbindet sie Stadt und Land schnell und direkt. Mit der Inbetriebnahme von Bahn 2000 1. Etappe verändern sich die Rahmenbedingungen für die S-Bahn grundlegend. Das Projekt S-Bahn Bern 2005 soll den reibungslosen Übergang von der heutigen zur künftigen S-Bahn sicherstellen. Auf den folgenden Seiten finden Sie die aktuellen Fakten zu diesem anspruchsvollen Grossprojekt, welches vom Kanton Bern zusammen mit dem Bund, den Nachbarkantonen Freiburg, Neuenburg, Solothurn, Waadt sowie SBB, BLS, RM, RBS und den übrigen Partnern im öffentlichen Verkehr getragen wird. 3
Die sieben S-Bahn-Agglomerationen der Schweiz Nordwestschweiz St Gallen Bern Ze Lugano/ Die S-Bahn Bern Kernstück nachhaltiger Verkehrsplanung Je nach Szenario (Raumentwicklung, Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzunahme, Freizeitverhalten und weitere Aspekte) wächst die Gesamtmobilität in der Schweiz bis zum Jahre 2020 bis zu 50 Prozent. Besonders in den Agglomerationen wird das Strassensystem nicht in der Lage sein, diesen enormen Zuwachs zu bewältigen. Volkswirtschaftlich teure Staus sind die Folge. Strassenausbauten sind in den Ballungsräumen extrem teuer oder kaum möglich. Vorausschauende Verkehrspolitik für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt heisst deshalb für Bund und Kantone konkret, insbesondere auch den öffentlichen Verkehr zu fördern und auszubauen: Bahn 2000 auf nationaler Ebene, die sieben S-Bahn-Systeme in den Agglomerationen und den Nahverkehr in den Zentren. Nur ein attraktiver öffentlicher Verkehr vermag den Verkehrskollaps in den Ballungsgebieten zu verhindern und wird dem Bedürfnis nach Mobilität gerecht. Die S-Bahn Bern bildet das Rückgrat der auf Nachhaltigkeit beruhenden Raum- und Verkehrsplanung im Kanton. Sie verbindet Stadt und Land, Wohnen und Arbeiten sowie Einkauf und Freizeit. Die ganze Region, namentlich auch die kantonalen Entwicklungsschwerpunkte (ESP) sind auf eine leistungsfähige S-Bahn angewiesen. Als Bindeglied zwischen dem Fern- und dem Nahverkehr ist die S-Bahn unverzichtbar. Ihre Stärken sind die grosse Transportleistung, der vergleichsweise geringe Flächenbedarf, die hohe Zuverlässigkeit und die staufreie Fahrt. Zusammen mit den beteiligten Transportunternehmen bauen Bund und Kantone in Schritten die S-Bahn Bern aus auf den Schienen und in den Köpfen. 4
Die S-Bahn Bern Schritt halten mit dem Ausbau des Fernverkehrs Wer ab Ende 2004 mit der Bahn reist, wird im Fernverkehr schneller und komfortabler unterwegs sein. Mit der Inbetriebnahme von Bahn 2000 1. Etappe verkürzen sich beispielsweise die Reisezeiten von Bern nach Basel, Zürich und Luzern um rund eine Viertelstunde. Der Qualitätssprung im Fernverkehr bedeutet für die S-Bahn Bern eine grosse Herausforderung. Sie muss sich in das neue Fahrplankonzept von Bahn 2000 integrieren. Die dazu notwendigen Anpassungen und einige geplante Angebotsverbesserungen erfordern den Ausbau von Strecken und Bahnhöfen. Das sind die Zielsetzungen der S-Bahn Bern auf dem Normalspurnetz zum Fahrplan 2005: 4 Durchmesserlinien ergänzt durch beschleunigte S-Bahn-Linien Zusatzangebote in Spitzenzeiten Rollmaterial mit einem möglichst hohen Anteil an Niederflureinstiegen Vereinheitlichtes Fahrgastinformationssystem 5
Die S-Bahn Bern Ein Netz vom Neuenburger- bis zum Thunersee Das Liniennetz der S-Bahn Bern steht. Mit einem Zirkelschlag abgemessen, reicht der S-Bahn-Perimeter bis nach Thun, Schwarzenburg, Fribourg, Payerne, Neuchâtel, Biel/Bienne, Solothurn, Burgdorf und Langnau. Enger und mit einem dichteren Fahrplan sind die Agglomerationsgemeinden mit dem Zentrum Bern verbunden. Durchmesserlinien schaffen direkte Verbindungen zwischen den grossen Wohn- und Arbeitsplatzgebieten, vom Seeland ins Oberland, vom Schwarzenburgerland ins Emmental, von der Romandie in die Deutschschweiz. S 3 S 44 S 4 S 8 S 5 S 51 S 9 S 5 S 5 S 4/S 44 S 7 S 44 S 1 S 2 S 3 S 22 S 2 S 11 S 1 S 33 S 1 7
Die S-Bahn Bern Die Linien und das Angebot Das sind die Linien der S-Bahn Bern an Werktagen: S1 Fribourg/Laupen Bern Münsingen Thun S11 Bern Fribourg (Eilzug) S2 Schwarzenburg Bern Langnau S22 Bern Schwarzenburg (Eilzug) S3 Biel/Bienne Bern Belp ( Thun) S33 Bern Belp Thun (Eilzug) S4 Rosshäusern Bern Burgdorf Affoltern-Weier S44 Rosshäusern Bern Burgdorf Langnau/Wiler (Eilzug) S5 Bern Kerzers Neuchâtel / Murten ( Payerne) S51 Bern Bern Bümpliz Nord S7 (alt W) Bern Bolligen Worb S8 (alt J) Bern Urtenen/Jegenstorf S9 (alt Z) Bern Unterzollikofen Vorgesehenes Angebot: 1/2 Stundentakt in Spitzenzeiten 1/2 Stundentakt in Spitzenzeiten 1/2 Stundentakt 1/2 Stundentakt Stundentakt Stundentakt Stundentakt 1/2 Stundentakt 1/4 Stundentakt 1/4 Stundentakt 1/4 Stundentakt Die Umbezeichnung der RBS-Linien ist zur Zeit noch im Planungsstadium. Gegenüber dem heutigen Fahrplan werden insbesondere die S-Bahn-Linien S2, S33 und S44 verdichtet. Zusätzlich entsteht eine neue Direktverbindung nach Wiler (S44). In den Zwischen- und Randstunden sowie an Wochenenden wird das Angebot der geringeren Nachfrage angepasst. 8
Die S-Bahn Bern Für Reisekomfort im Regionalverkehr Mit Blick auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2004 modernisieren BLS, RM und RBS schrittweise ihr Rollmaterial. In einem Grossteil der Züge wird es Niederflur - einstiege geben. Gleichzeitig wird auch die Fahrgastinformation an und in den Fahrzeugen in Etappen nach gemeinsamen Grundsätzen neu gestaltet. Niederflureinstieg, breite und gut sichtbare Türen sowie ein übersichtliches Interieur: Die 32 NINA-Kompositionen der BLS sind komfortabel, übersichtlich und behindertengerecht ausgestattet. Ab Ende 2004 sind 15 Jumbo-Kompositionen auf den Linien S2/S22 und S3/S33 unterwegs. Die Skizze zeigt die grosszügige Konstruktion des Jumbo mit Niederflur-Einstiegen. Niederflureinstieg, breite Türen und ein übersichtliches Interieur sind Kennzeichen der neuen Pendelzüge (GTW) der RM: Sie sind komfortabel und klimatisiert sowie behindertengerecht ausgestattet. Die 25-jährigen Vorortszüge des RBS wurden mit neuen Niederflurwagen ergänzt; jeder RBS-Zug (Ausnahme Tramlinie G) ist jetzt mit einem solchen ausgerüstet. 9
Die S-Bahn Bern Infrastrukturausbauten bis 2005 In einem ersten Schritt geht es hauptsächlich darum, den reibungslosen Übergang zum Fahrplan 2005 sicherzustellen. Das bedeutet, die Leistungsfähigkeit dort zu erhöhen, wo sich Kapazitätsengpässe abzeichnen. Die Verknüpfung von Fernverkehr und S-Bahn stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Ausbau auf Doppelspur Die einspurigen Strecken sind für den dichten S-Bahn-Verkehr wenig flexibel. Deshalb sind gewisse Ausbauten auf Doppelspur notwendig und bereits im Bau. S 3 S 44 S 4 S 8 S 5 S 51 S 9 S 5 S 5 S 4/S 44 S 7 S 44 S 1 S 2 S 3 S 22 S 2 S 11 S 1 S 33 S 1 11
Die S-Bahn Bern Neugestaltung von Haltestellen Freundlich, bequem und sicher: Die Haltestellen der S-Bahn Bern sollen schrittweise ein neues Gesicht erhalten. Auf übersichtliche, helle Gestaltung und den Einsatz moderner Technik wird grosser Wert gelegt. Eine ideale S-Bahn-Haltestelle ist gut erschlossen und dank lückenloser Wegweisung problemlos erreichbar. Auch das Umsteigen von einem Verkehrsmittel zum anderen soll leichter gemacht werden: Es sind nur ein paar Schritte vom Zug zum Parkplatz, zum gedeckten Velounterstand oder zur Tram- oder Bushaltestelle. Um Reisenden mit Kindern, älteren Menschen und Behinderten sowie Passagieren mit Gepäck oder Einkaufswagen den Zugang zu erleichtern, werden auf zahlreichen Bahnhöfen Perronanpassungen vorgenommen. Sie ermöglichen das stufenlose Einsteigen in die S-Bahn. 12
Ein niveaugleicher Einstieg findet sich in vielen S-Bahn-Stationen. Typische Bahnhofsituation im Netz der S-Bahn Bern. Das Umsteigen vom Individualverkehr auf das öffentliche Verkehrsmittel ist leicht und bequem möglich. Die Reisenden steigen bequem von einem öffentlichen Verkehrsmittel zum anderen um. 13
Die S-Bahn Bern Mobilität mit Zukunft Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2004 wird eine erste Etappe der Neugestaltung der S-Bahn Bern abgeschlossen werden. Die Planungen der öffentlichen Hand und der Transportunternehmungen beschäftigen sich schon jetzt intensiv mit der Realisierung weiterer Ausbauschritte. So wird beispielsweise im Frühjahr 2004 dem Grossen Rat des Kantons Bern der Rahmenkredit 2005 08 für Infrastrukturbauten im öffentlichen Verkehr unterbreitet werden. Im Interesse eines funktionierenden Gesamtsystems werden sich die S-Bahn und ihre Partnerunternehmen zukünftig sowohl um verbesserte Umsteigebedingungen im Bahnhof Bern als auch um die optimale Anbindung der regionalen Buslinien und des Nahverkehrs bemühen. Ein grosses Stück Arbeit ist auch der integrale Tarifverbund, welcher die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel weiter vereinfachen soll. In einer angespannten finanziellen Situation ist von allen Beteiligten Behörden und Transportunternehmen ein grosses Mass an Kooperationswille und Gestaltungskraft gefragt. Die weitere Entwicklung der S-Bahn Bern wird aber auch von Bahn 2000 2. Etappe und der künftigen Agglomerationsverkehrspolitik des Bundes bestimmt. Vom geplanten Kapazitätsausbau im Fernverkehr wird auch der Agglomerationsverkehr profitieren können. 2004 soll die Vorlage Bahn 2000 2. Etappe in die Eidgenössischen Räte kommen. Dann werden auch die Weichen für die langfristige Entwicklung der S-Bahn Bern gestellt. 15
S-Bahn Bern 2005 Ein Projekt von Kanton Bern, BLS, RBS, RM und SBB Impressum Herausgeberin: S-Bahn Bern 2005 Projektoberleitung Fotos: Werner Tschan, Fotostudio LTD, Bern Druck: Stämpfli + Cie AG, Bern Kontakt S-Bahn Bern Stab Marketing + Kommunikation Postfach 3001 Bern Telefon 031 327 27 27 E-Mail info@s-bahn-bern.ch www.s-bahn-bern.ch April 2003