Zahlen Erkennungsmerkmale für Sucht Hilfsangebote und ihre Grenzen AH e.v. - Hanno Stapperfenne
Mit-mach- Zirkus Hoppla AH Suchtberatungsstelle Betreutes (Einzel-) Wohnen für Suchtkranke SOMATRiX Kontakt- und Drogenberatungsstelle Café AH & Selbsthilfegruppen WG Papillon Doppeldiagnosen Psychisch krank & Sucht WoPro ambulante Hilfen 67 Tagestreff Holzwerkstatt Obdachlosenhaus
611 Fälle, davon 344 Betroffene mit Mehrfachkontakten, 151 Betroffene mit 1x Kontakten, 116 Angehörige 79 % abhängig, 13 % Missbrauch, 8 % riskanter Konsum 81 % der Betroffenen sind Männer, 72 % der Angehörigen sind Frauen Betroffene: 52 % Alkohol (72 % im Land BRB), 37% (20 %) Drogen, 5% Spielsucht, 5 % Tabaksucht 41 % berufstätig, 49 % arbeitslos, 4 % Schüler, 6 % Rentner
57 erfasste Kinder unter 18 Jahren im Haushalt von Klienten (ca. 2% von ca. 2.650 Kinder bei suchtbelasteten Eltern in BRB) 40 % unter 3 Jahre alt 58 % bei Eltern mit Alkoholproblemen, 21 % bei Drogenproblemen Bei 4 Kindern sowie 5 Beziehungen werden psychische / physische Gewalterfahrungen angegeben 6 Kinder sind fremd untergebracht bzw. in einer Jugendhilfeeinrichtung 9 Kinder bekommen eine ambulante Erziehungshilfe 12 Eltern geben Kontakt zum Jugendamt an In 5 Fällen gab es eine Kooperation mit Jugendhilfe- Einrichtungen (Jugendamt bei Auswahlmöglichkeit nicht aufgeführt) -> wir bekommen nur einen kleinen Ausschnitt mit!
Diagnose Sucht: Ab wann ist man ein Betroffener??? Woran erkenne ich Sucht / einen Süchtigen???
Konsum / Genuss Gefährdung / riskanter Konsum Schädlicher Gebrauch / Mißbrauch Sucht / Abhängigkeit
Wiederholtes Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen Wiederholte körperliche Gefährdung Wiederholte Probleme mit dem Gesetz Fortgesetzter Gebrauch trotz ständiger Probleme -> 1 Kriterium in den letzten 12 Monaten (DSM IV)
Toleranz (steigende Dosis) Starke Lust oder Verlangen Verminderte Kontrollfähigkeit körperliche Entzugserscheinungen Vernachlässigung anderer Interessen Konsum trotz eindeutig schädlicher Folgen Nach ICD-10 müssen 3 von 6 Kriterien gleichzeitig zutreffen
Ständiges Denken an Konsum / Suchtmittel Verheimlichen die anderen merken schon nichts Vermeidungsverhalten Verdrängung / Verleugnung / Scham Misstrauen Verzerrte Wahrnehmung Verzerrung der Wirklichkeit, die sich auf die ganze Familie überträgt
Selbst Kind von Suchtkranken Kein gesunder Umgang mit sich selbst Unzureichende Konfliktlösestrategien Eingeschränkte Beziehungs-/ Bindungsfähigkeit Ausgeprägte Schutz- und Abwehrmechanismen Unberechenbarkeit Vertauschen der Rollen (Eltern Kind)
Sie haben recht, aber... Ehrlich, ab morgen höre ich auf ich trinke nur weil.../ wenn... wenn erst mal meine Probleme gelöst sind, dann... das habe ich noch niemand gesagt Sie sind der Einzige, der mich versteht endlich kümmert sich jemand um mich immer bin ich der Dumme, bei mir ist es doch nicht schlimmer als bei wenn Sie mich im Stich lassen, habe ich niemanden mehr / bringe ich mich um
Sucht = Tabu Erziehungsprobleme = Tabu Vernachlässigung = Tabu Gewalt = Tabu Angst vor möglichen Konsequenzen, sobald etwas offenbar wird
Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen!
Erscheinungsformen Kindeswohlgefährdung Vernachlässigung Erziehungsgewalt und Misshandlung Sexualisierte Gewalt Häusliche Gewalt/Partnerschaftsgewalt
die andauernde oder wiederholte Unterlassung fürsorglichen Handelns, welches zur Sicherstellung der physischen und psychischen Versorgung des Kindes notwendig wäre (Schone u. a. 1997). Körperliche Vernachlässigung Nahrung, Flüssigkeit, Kleidung, Hygiene, medizinische Versorgung, Wohnverhältnisse. Erzieherische und kognitive Vernachlässigung Zum Beispiel fehlende Kommunikation, erzieherische Einflussnahme, fehlende Anregung zu Spiel und Leistung. Emotionale Vernachlässigung Zum Beispiel Mangel an Wärme, Geborgenheit und Wertschätzung. Unzureichende Aufsicht
Ausmaß des Konsums / Problematik sehr unterschiedlich Nicht alle Süchtigen / Suchtmittelkonsumenten sind gleich Nicht alle Eltern mit problematischem Konsumverhalten sind gleich Ab wann liegt Fehlverhalten vor? Ab wann ist der Umgang mit Kindern auffällig? Völlig unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung, ob ein Problem vorliegt bzw. Hilfe nötig ist
Liebevoll-hartnäckige Fachkräfte mit dem richtigen Verhältnis von Konfrontation - Kontrolle Beziehung Vertrauen Verlässlichkeit - Sicherheit und konkrete Hilfe Ressourcenorientierung Klare Grenzen und Konsequenzen Enttabuisierung und Problemeinsicht Mut zu Offenheit und Transparenz mit dem Kind über das Suchtproblem sprechen
Haltung im Gespräch mit Suchtgefährdeten Konsequenz auf auffälliges Verhalten hinweisen klare Verabredungen treffen Konsequenzen klarmachen und einhalten Loslassen Problem erkennen und akzeptieren Selbstverantwortung der/des Betroffenen fördern Hilfsangebote aufzeigen / Unterstützung anbieten Abgrenzen Sachebene einhalten nicht in die Co-Rolle fallen es ist deine Entscheidung Reden Kommunikation aufrechterhalten Elternrolle vermeiden
Clearing: Diagnostik und Indikationsstellung Motivierende Gesprächsführung / Beratung Einzel-, Gruppen- und Familiengespräche Ambulante Reha / Entwöhnungstherapie Vermittlung begleitender Hilfen Vermittlung in stationäre Einrichtungen
Kita / Schule Hebamme Kinderklinik Spezialeinrichtungen Jugend-/ Sozialamt psychiatrische Kliniken Frühförderzentrum Suchtklinik Erziehungshilfen Suchtberatungsstelle Erziehungsberatung Psychotherapeuten Elternkurse Familie / Freunde Betrieb / Kollegen Ärzte
Greifen erst bei manifesten Problemen Chronische Vernachlässigung von Kindern in (unbekannten) Risikofamilien Vernetzung? Voneinander wissen? Arbeitskreise? Kooperation vs. Schweigepflicht Freiwilligkeit vs. Druckmittel Unterschiedliche Finanzierung - Hilfen für Kind oder Erwachsenen (Einzelpersonen) Fehlende / zu wenig Angebote wie Elternkurse, Trampolin, Fun, Steep, Kanu