Kreis Düren 2010/2011. Abschlussbericht Schulabgangsbefragung



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Transkript:

Befragung der Schülerinnen und Schüler der Haupt-, Real- und Förderschulen der Abgangsklassen Kreis Düren 2010/2011 Abschlussbericht Schulabgangsbefragung

Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union im Rahmen der Bundesinitiative Perspektive Berufsabschluss gefördert. Der Europäische Sozialfonds ist daher das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen.

Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort... 5 2. Einleitung... 7 3. Regionaler Ausbildungsmarkt für den Kreis Düren... 8 4. Ergebnisse der Schulabgangsbefragung im Mai 2011 Darstellung ausgewählter Kategorien... 11 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse der ersten Schulabgangsbefragung in den Förder-, Haupt- und Realschulen... 11 4.2 Beteiligung an der Befragung... 12 4.3 Schulische und berufliche Laufbahnplanung... 13 4.3.1 Berufswegeplanung von Jungen und Mädchen... 15 4.3.2 Berufswegeplanung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund... 17 4.4 Informationslage der Jugendlichen... 19 4.5 Unterstützung durch Dritte bei der beruflichen Entscheidung... 22 4.5.1 Eltern, Freunde, Lehrkräfte, Berufsberater/innen etc.... 22 4.5.2 Angebote und Instrumente als Unterstützung... 22 5. Handlungsempfehlungen... 23 6. Anhang... 25 IMPRESSUM Herausgeber: Kreis Düren, Regionales Übergangsmanagement im Amt für Schule, Bildung, Kultur und Sport des Kreises Düren Redaktion: Elisabeth Buschmann: Regionales Übergangsmanagement Layout/Druck: DTP-Service Kommunikationsdesign M. Spinrath Konrad-Adenauer-Straße 1-3, D-41539 Dormagen Tel.: 02133 / 5337538, E-Mail: info@ma-sp.de Fotos: Fotolia Datengrundlage: KOMMON Kommunalbefragung ONLINE Barbara Schrage-Heidecke Aachener Straße 423, D-50933 Köln Bezugsquelle: Kreis Düren Amt für Schule, Bildung, Kultur und Sport Regionales Übergangsmanagement Bismarckstraße 16, D-52351 Düren Tel.: 02421 / 22-2834, E-Mail: ruem@kreis-dueren.de 3

1. Vorwort Technologischer Wandel und zunehmende Globalisierung haben in den vergangenen Jahren zu gestiegenen Erwartungen an die zukünftigen Auszubildenden geführt. Immer mehr Jugendliche haben daraufhin den Weg in weiterführende Schulen eingeschlagen. Ein Teil der Jugend lichen strebt hier nach wie vor einen höheren Schulabschluss an. Ein anderer Teil der Jugendlichen entscheidet sich zunächst für ein weiterführendes schulisches Angebot, da sie den Anforderungen der Ausbildungsbetriebe noch nicht gerecht werden können und für sich wenig Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sehen. Auch vor dem Hintergrund einer stark ausgeprägten Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in den vergangenen Jahren und der anhaltenden hohen Jugendarbeitslosigkeit, verharren immer mehr Jugendliche in nur schwer zu überschauenden Maßnahmen und schulischen Angeboten im sogenannten Übergangssystem, ohne ihre Ausbildungsreife in jedem Fall wirksam zu verbessern. Dieses Missverhältnis hat zur Folge, dass, trotz eines gestiegenen Ausbildungsplatzangebots in der jüngsten Vergangenheit und einer nach wie vor hohen Ausbildungsplatznachfrage, vorhandene Ausbildungsplätze nicht mit geeigneten Bewerbern besetzt werden können. Bedingt durch die demografische Entwicklung und den sich damit auch im Kreis Düren abzeichnenden Fachkräftebedarf ist zu befürchten, dass sich die Probleme bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen weiter verschärfen werden, sollte sich dieser Trend fortsetzen. Auf Bundes- und Landesebene sowie auf kommunaler Ebene werden seit vielen Jahren Anstrengungen unternommen, die Zahl der direkten Übergänge von der Schule in Ausbildung und Studium zu steigern und sogenannte Warteschleifen im Übergangssystem zu vermeiden. Mit Start des Programms Perspektive Berufsabschluss des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat der Kreis Düren Verantwortung übernommen, mit dafür zu sorgen, dass einerseits alle Jugendlichen im Kreisgebiet bis zur Beendigung der Regelschulzeit eine berufliche Perspektive für sich entwickeln können und anderer seits die Betriebe diejenigen Auszubildenden bekommen, die sie benötigen. Nur im Schulterschluss mit den regionalen Partnern, mit Schulen, Jugendhilfe, Agentur für Arbeit, job-com, Kammern sowie einer breiten Unternehmerschaft wird es gelingen, alle Potenziale für eine zukunftsfähige Region nutzbar zu machen. Die Ergebnisse dieser Schulabgangsbefragung beschreiben erstmals die Situation der Jugendlichen am Übergang Schule-Ausbildung im Kreis Düren. Sie liefern Erkenntnisse über die berufliche Planung der Jugendlichen und legen dar, ob sie kurz vor Ende der Schulzeit ihre Zukunftspläne realisieren können. Für die in der Region am Übergang Schule-Beruf verantwortlichen Akteure liefern diese Daten wichtige Hinweise zur Optimierung zukünftiger Prozessgestaltungen in der Berufsorientierung und an der Schnittstelle Schule-Beruf. Ich möchte an dieser Stelle all jenen meinen herzlichen Dank aussprechen, die diese Befragung mitgetragen und unterstützt haben. Hier sind in erster Linie die Schulleitungen und die Lehrerinnen und Lehrer aller beteiligten Schulen zu nennen, die es trotz großer Arbeitsbelastung gerade zum Schuljahresende den Schülerinnen und Schülern ermöglicht haben, an der kreisweit angelegten Befragung teilzunehmen. (Wolfgang Spelthahn) Landrat 5

2. Einleitung Um das Berufswahlverhalten von Jugendlichen nach Beendigung der allgemeinbildenden Schule zu erfassen, bietet es sich an, die Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen der verschiedenen Schul formen nach ihren Berufswahlentscheidungen zu befragen. Das Ziel dieser im Mai 2011 durchgeführten empirischen Erhebung ist es, Erkenntnisse über das Übergangsverhalten der Jugendlichen zu gewinnen. Darüber hinaus werden Daten erhoben, die Rückschlüsse auf die Wirksamkeit diverser Unterstützungsangebote im Rahmen der Berufsorientierung zulassen. Damit liefern diese Daten wichtige Erkenntnisse für zukünftige regionale Steuerungsprozesse im Rahmen der Berufsorientierung und der Übergangsgestaltung. Für die Durchführung standen im Rahmen der Förderinitiative 1 Regionales Übergangsmanagement im Programm Perspektive Berufsabschluss des BMBF und des Europäischen Sozialfonds entsprechende Mittel zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen des Regionalen Übergangsmanagements haben die Befragung in enger Abstimmung mit der unteren und oberen staatlichen Schulaufsicht für den Kreis Düren und den einzelnen Schulen organisiert. Auf einer Informationsveranstaltung wurde neben der methodischen und technischen Vorgehensweise auch der Fragebogen mit den anwesenden Lehrkräften der Schulen abgestimmt. Die konkrete Durchführung der Online-Befragung erfolgte mit Unterstützung der Schulen. Hier sei ausdrücklich der Hinweis gegeben, dass es sich bei den vorliegenden Ergebnissen um eine Auswertung subjektiv erfasster Angaben der an der Befragung teilnehmenden Schülerinnen und Schüler handelt. Aussagen, inwiefern sie ihre Einschätzungen, Wünsche und Pläne hinsichtlich Schulabschluss und Übergänge in Ausbildung und weiterführende Schulen realisieren konnten, liefert diese Untersuchung nicht. Im ersten Teil des Berichts sind Hintergrunddaten zum regionalen Ausbildungsmarkt dargestellt. Die Ergebnisse der Schulabgangsbefragung werden somit nicht isoliert von der aktuellen Ausbildungsmarktsituation betrachtet, sondern können in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden. So überstieg die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in 2011, wie auch in den Jahren zuvor, das vorhandene Ausbildungsplatzangebot. Viele Jugendliche, die sich wenig Chancen auf dem Ausbildungsmarkt erhoffen, gehen deshalb weiter zur Schule. Diese quantitative Angebots-Nachfrage-Relation wird sich vermutlich erst nach 2016 umkehren. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass bereits in diesem Jahr, wie auch in den vergangenen Jahren, freie Ausbildungsstellen trotz hoher Nachfrage nicht besetzt werden konnten. Im zweiten Teil des Berichts werden die Ergebnisse der Schulabgangsbefragung abgebildet. Auswertungen nach besonderen Zielgruppen (hier: Geschlecht und Migrationshintergrund) in ausgewählten Kategorien sind ebenfalls Gegenstand der dargestellten Ergebnisse. Im Anschluss der Darstellung der erhobenen Daten liefert dieser Bericht Handlungsempfehlungen für alle, die in der Berufsorientierung und an der Schnittstelle Schule-Beruf tätig sind. 7

3. Regionaler Ausbildungsmarkt für den Kreis Düren Die Angebots-Nachfrage-Relation gibt Auskunft über das Verhältnis der Bewerber und Bewerberinnen im Agenturbezirk Düren und der im Kreis Düren bei der Agentur für Arbeit Düren gemeldeten offenen Aus bildungsstellen. Die nachfolgende Grafik (Abb. 1) gibt einen Überblick über die Angebots-Nachfrage-Relation in den Jahren 2008 bis 2011. Während die Anzahl der Bewerber und Bewerberinnen im Jahre 2010/2011 im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent sank, stieg die Anzahl der offenen Ausbildungsstellen im gleichem Zeitraum um 3 Prozent an. Gegenüber den Jahren 2008/2009 stieg sie sogar um 21 Prozent (+323 Plätze). Abb. 1 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen 2.079 2.114 2.007 1.241 1.519 1.564 Gemeldete Bewerber für Ausbildungsstellen Gemeldete Berufsausbildungsstellen 2008/2009 2009/2010 2010/2011 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2010 und 2011. 8

Obwohl die Bewerberzahl sank und das Ausbildungsplatzangebot stieg, war die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen nach wie vor höher als das vorhandene regionale Angebot. Trotz dieser Negativbilanz waren Ende September 2011 noch 160 Ausbildungsstellen unbesetzt. Ihnen standen 109 Bewerber und Bewerberinnen gegenüber. 1 Daraus ergibt sich ein statistischer Angebotsüberhang von 51 Ausbildungsplätzen. Im Vorjahresmonat stellte sich die Situation am Ausbildungsmarkt im Kreis Düren noch ganz anders dar: Einem Ausbildungsangebot von 64 Ausbildungsplätzen standen 111 Bewerber und Bewerberinnen gegenüber. Das ergab eine Angebotslücke von 47 Ausbildungsplätzen. 2 Im Jahr 2011 verzeichnete allein die Industrie- und Handelskammer Aachen einen Zuwachs an Ausbildungsverträgen gegenüber dem Vorjahr von 7 Prozent, die Handwerkskammer im gleichen Zeitraum ein Plus von 1,1 Prozent. 3 Die Angebotslücke konnte damit zwar noch nicht geschlossen werden, gegenüber den Vorjahren ist sie jedoch stetig kleiner geworden. Nach Angaben der Agentur für Arbeit strebten vor allem Jugendliche mit Realschulabschluss in die duale Ausbildung. (Tabelle 1) Tabelle 1 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach Schulabschlüssen 2008/2009 2009/2010 2010/2011 absolut in % absolut in % absolut in % insgesamt 2.076 100,0 2.114 100,0 2.007 100,0 ohne Hauptschulabschluss 173 8,3 126 6,0 104 5,2 Hauptschulabschluss 491 23,6 464 21,9 470 23.4 Realschulabschluss 840 40,4 843 39,9 785 39.1 Fachhochschulreife 360 17,3 461 21,8 421 21,0 Allgemeine Hochschulreife 126 6,1 133 6,3 140 7,0 keine Angabe 89 4,2 87 4,1 87 4,3 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2010 und 2011 1 Gesamtübersicht. In: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Bewerber und Berufsausbildungsstellen, Nürnberg, September 2011, S. 4. 2 Dito. 3 Protokoll des Ausbildungskonsens vom 19.10.2011. 9

Sie stellten auch die größte Gruppe der unversorgten Bewerber dar. Erfreulich ist die Tendenz, dass die Anzahl der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, insgesamt in den letzten drei Jahren von 158 auf 109 gesunken ist. 4 (Abb. 2) Abb. 2 Unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen ohne bekannte Alternative zum 30.09. 59 44 38 27 25 27 20 28 27 30 32 n = 158 3 0 n = 111 6 0 11 n = 109 6 3 2008/2009 2009/2010 2010/2011 ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Allgemeine Hochschulreife keine Angabe Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2010 und 2011 Seit dem Schuljahr 2009/2010 strebten erstmalig mehr Jugendliche aus berufsbildenden Schulen als von allgemeinbildenden Schulen einen Ausbildungsplatz an (Tabelle 2). Diese Entwicklung ist vermutlich einerseits auf sinkende Schulabgangszahlen zurückzuführen, andererseits kann dies auch als Hinweis gesehen werden, dass der Wunsch vieler Jugendlichen nach Beendigung der Regelschule zunächst einmal weiter zur Schule zu gehen, ungebrochen ist. Tabelle 2 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach besuchter Schule 2008/2009 2009/2010 2010/2011 absolut in % absolut in % absolut in % Allgemeinbildende Schule 1.030 49,5 948 44,8 910 45,3 Berufsbildende Schule 918 44,2 1.063 50,3 1.002 49,9 Hochschulen und Akademien 33 1,6 36 1,7 33 1,6 keine Angabe 97 4,7 67 3,2 61 3 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2010 und 2011 4 Gesamtübersicht. In: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Bewerber und Berufsausbildungsstellen, Nürnberg, September 2011, S. 4. 10

4. Ergebnisse der Schul abgangsbefragung im Mai 2011 Darstellung aus gewählter Kategorien 4.1 Zusammenfassung der Ergeb nisse der ersten Schulabgangsbefragung in den Förder-, Haupt- und Realschulen Beteiligung 67 Prozent (20 von 30 Schulen) der allgemeinbildenden weiterführenden Schulen im Kreis Düren haben die Initiative des Regionalen Übergangsmanagement unterstützt. In den beteiligten Schulen haben sich 73 Prozent (absolut: 811) der Jugendlichen an der Befragung beteiligt, so dass die gewonnen Daten als repräsentativ für das gesamte Kreisgebiet angesehen werden können. 47 Prozent der Befragten sind weiblich. 88,3 Prozent haben die deutsche Staatsangehörigkeit; 4 Prozent verfügen darüber hinaus noch über eine weitere Staatsangehörigkeit. 94,5 Prozent der Jugendlichen gaben an, in ihrer Familie hauptsächlich deutsch zu sprechen. 26 Prozent der Befragten sprechen i.d.r. zwei Sprachen zu hause, so dass hier auf eine Zuwanderungsgeschichte geschlossen werden kann. Berufliche Wegeplanung Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler hatten sich für einen Bildungsgang in einem Berufskolleg entschieden. Fast zwei Drittel dieser Jugendlichen strebten einen höheren Bildungsabschluss in einem Berufskolleg an. Nahezu ein Drittel plante, die Oberstufe des Gymnasiums oder der Gesamtschule zu besuchen. Lediglich ein Fünftel der Jugendlichen gab an, eine duale Ausbildung beginnen zu wollen. Knapp ein Zehntel dieser Jugendlichen hatte zum Zeitpunkt der Befragung noch keinen Ausbildungsplatz. Nur 21 Prozent der Mädchen plante eine berufliche Ausbildung. Bei den Jungen war es mehr als die Hälfte. Hatten die Mädchen einen Migrationshintergrund, sank diese Quote nochmals um 8,4 Prozentpunkte. Jungen mit Migrationhintergrund haben im Vergleich zu Jungen ohne Migrationshintergrund sig nifikant größere Schwierigkeiten, einen beruflichen Ausbildungsplatz zu finden. 3,7 Prozent der befragten Jugendlichen planen zunächst eine berufliche Vorbereitungsmaßnahme. Nur wenige Jugendliche (3,4 Prozent) konnten für sich noch keine berufliche Anschlussperspektive entwickeln. Fast die Hälfte dieser Jugendlichen würde am liebsten eine betriebliche Ausbildung beginnen. Informationslage, Beratungs- und Unterstützungsangebote 84 Prozent der Schülerinnen und Schüler fühlen sich auf ihrem Weg in den Beruf gut informiert. Die Eltern sind die zentralen Ansprechpartner für die Jugendlichen hinsichtlich ihrer Berufswahlentscheidung. Zwei Drittel der Jugendlichen hatten bereits ein Gespräch mit einem Berufsberater oder einer Berufsberaterin der Agentur für Arbeit. Die Beratungsangebote im Berufsinformationszentrum (BIZ) sowie bei der Agentur für Arbeit spielen für die Jugend lichen bei ihrer Entscheidung ihrer beruflichen Zukunft eine bedeutende Rolle. Für 31,9 Prozent der Jugendlichen (253 Nennungen) ist es das Beratungsangebot im BIZ, das sie als besondere Unterstützung erfahren haben, gefolgt von der Berufsberatung in der Agentur für Arbeit mit 16,9 Prozent. Studien- und Berufswahlkoordinator/innen (StuBos) mit 7,7 Prozent sowie die Beratung bei der job-com mit 6,9 Prozent spielen eine untergeordnete Rolle. 11

Die Rolle der StuBos stellt sich im Beratungsprozess je nach Schulform und Schule sehr unterschiedlich dar, was vermutlich der subjektiven Wahrnehmung der Jugendlichen geschuldet ist. Sie nehmen den/die StuBo in erster Linie als Lehrer/in wahr. Das Praktikum und die Informationen aus dem Internet sind für viele Jugendlichen die wichtigsten Unterstützungsinstrumente. 4.2 Beteiligung an der Befragung Die im zweiten Schulhalbjahr 2011 durchgeführte Schulabgangsbefragung richtete sich an alle Förder-, Haupt- und Realschulen im Kreis Düren. 5 Zwei Drittel der angefragten Schulen haben die Online-Befragung unterstützt, indem sie ihren Schülern und Schülerinnen ermöglicht haben, die Befragung in den Computerräumen der Schule durchzuführen. Während der Durchführung der Online-Befragung standen den Jugendlichen die Lehrkräfte beratend zur Seite. Die Beteiligungsquote der Schulen lag bei den Hauptschulen mit 76,9 Prozent am höchsten, gefolgt von den Realschulen mit 70,0 Prozent. Bei den Förderschulen waren es noch 42,9 Prozent. (Tabelle 3) Tabelle 3 Beteiligung an der Befragung Förderschulen Hauptschulen Realschulen Gesamtauswertung absolut in % absolut in % absolut in % absolut in % Gesamtzahl der angefragten Schulen im Kreis Düren 7 100,0 13 100,0 10 100,0 30 100,0 Gesamtzahl der beteiligten Schulen 3 42,9 10 76,9 7 70,0 20 67 Gesamtzahl aller Abgangsschüler/innen 149 100,0 585 100,0 766 100,0 1.500 100,0 Beteiligung der Abgangsschüler/innen 42 28,2 316 54,0 438 57.2 796 53,1 Abgangsschüler/ innen in den sich beteiligten Schulen 97 100,0 456 100,0 517 100,0 1090 100,0 Beteiligung Schüler/ innen 42 43,3 316 69,3 438 81,4 796 6 73,0 Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 5 Die sich an der Befragung beteiligten Förderschulen haben folgende Förderschwerpunkte: Lernen, Lernen und Sprache sowie Emotionale und soziale Entwicklung. 6 von 811 vorliegenden Datensätzen konnten 769 ausgewertet werden. 12

Von insgesamt 1.500 Jugendlichen in den Abgangsklassen 2010/2011 der weiterführenden allgemeinbildenden Schulen (ohne Gesamtschulen und Gymnasien) haben sich 811 an der Befragung beteiligt. Das entspricht einer Beteiligungsquote von 54 Prozent. Von diesen eingegangenen Datensätzen konnten 796 ausgewertet werden. Aufgrund mangelnder Angaben in einzelnen Fragestellungen kann es bei der Auswertung zu Abweichungen in Bezug auf die Gesamtanzahl der ausgewerteten Datensätze kommen. Bezogen auf die Anzahl der Jugendlichen in den Abgangsklassen aller teilgenommenen Schulen ergibt sich ein Response von 73 Prozent. 81,4 Prozent der Schüler und Schülerinnen in den sich beteiligten Realschulen haben an der Befragung teilgenommen. Bezogen auf alle Realschüler und -schülerinnen im Kreisgebiet ergibt sich daraus eine Beteiligungsquote von insgesamt 57,2 Prozent. Auch bei den Hauptschulen liegt die Beteiligungsquote bezogen auf alle Abgangsschüler und -schülerinnen über 50 Prozent (54 Prozent). In den beteiligten Hauptschulen beträgt die Beteiligungsquote 69,3 Prozent. Die Beteiligungsquote der an der Befragung teilgenommenen Jugendlichen differiert in den einzelnen Schulen zwischen 21 und 100 Prozent. Dies bedeutet, dass mit dieser Vorgehensweise in einzelnen Schulen eine Vollerfassung erzielt wurde. 4.3 Schulische und berufliche Laufbahnplanung Mehr als die Hälfte der Jugendlichen plante, weiter zur Schule zu gehen (63,3 Prozent). Für die Schüler und Schülerinnen an Haupt- und Realschulen stellten die Angebote an den Berufskollegs die erste Wahl dar (39,6 Prozent). Mehr als ein Viertel der Jugendlichen (27,2 Prozent) plante, die Oberstufe des Gymnasiums zu besuchen. 1,9 Prozent dieser Jugendlichen verfügte jedoch nicht über die entsprechende Qualifikation. 84 Prozent der Jugendlichen, die weiter zum Gymnasium gehen wollten, kamen von der Realschule. Schüler und Schülerinnen der Förderschulen mündeten in erster Linie in berufsvorbereitenden Maßnahmen (38,1 Prozent), gefolgt von schulischen Bildungsgängen an den Berufskollegs. Fast ein Drittel der befragten Jugendlichen (256) interessierte sich für eine betriebliche Ausbildung (Hauptschulen: 43,1, Realschulen: 25,1, Förderschulen: 11,9 Prozent), davon 8,2 Prozent für eine betriebliche Ausbildung in einer außerbetrieblichen Bildungsstätte. 74,6 Prozent dieser Jugendlichen hatten zum Zeitpunkt der Befragung einen Ausbildungsplatz, 7,9 Prozent davon in einer außerbetrieblichen Ausbildungsstätte. (Abb. 3) 13

Abb. 3 Meine Entscheidung ist bereits getroffen, nach meinem Schulabschluss werde ich... in Prozent einen Bildungsgang des Berufskollegs besuchen. 38,3 42,1 23,8 eine berufl iche Ausbildung in einem Betrieb beginnen und habe schon einen Ausbildungsplatz. 7,1 19,8 27,8 eine berufl iche Ausbildung in einem Betrieb beginnen und habe noch keinen Ausbildungsplatz. 3,2 2,4 13,7 die Oberstufe des Gymnasiums oder der Gesamtschule besuchen. 0 5,4 21,8 die Oberstufe des Gymnasiums oder der Gesamtschule besuchen. (Antwortende ohne Qualifi kation) 1,0 2,8 0 eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. 2.0 1,6 38,1 eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und habe schon einen Ausbildungsplatz. 1,0 2,8 0 eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und habe noch keinen Ausbildungsplatz. 0,6 0,2 2,4 Ich mache etwas ganz anderes. 4,8 0,2 16,7 Ich weiß es noch nicht so genau. 4,8 3 2,4 keine Angabe 0,6 2,5 0 HS RS FÖS HS: n = 313 RS: n = 435 FÖS: n = 42 Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 14

Insgesamt waren zum Zeitpunkt der Befragung noch 65 Jugend liche (25,3 Prozent) auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 27 Jugendliche hatten noch keine Entscheidung über ihren weiteren beruflichen Werdegang getroffen bzw. noch keine Anschlussperspektive. Knapp die Hälfte dieser Schüler und Schülerinnen würde am liebsten eine Ausbildung beginnen, hatte aber offensichtlich noch nichts in diese Richtung unternommen. Die andere Hälfte plante, weiter zur Schule zu gehen. 16,9 Prozent der Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz hatten, wollten eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. Weitere 20,8 Prozent ohne Ausbildungsplatzzusage wollten erst einmal Geld verdienen. Für viele Jugendliche, die bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgingen, stellte das Berufskolleg mit seinen schulischen und berufsvorbereitenden Angeboten der Agentur für Arbeit eine wichtige Alternative dar. 23 Schüler und Schülerinnen (1,8 Prozent) wussten noch nicht, was sie machen werden, wenn sie keinen Ausbildungsplatz bzw. keinen Platz im Berufskolleg bekommen. 4.3.1 Berufswegeplanung von Jungen und Mädchen Fast 70 Prozent aller befragten Mädchen in den Abgangsklassen (absolut 252) hatten sich entschieden, weiter zur Schule zu gehen. Ihre Mitschüler entschieden sich nur zu 45 Prozent für diesen Anschluss. 17,5 Prozent aller Mädchen entschieden sich für die gymnasiale Oberstufe an einem Gymnasium oder eine Gesamtschule. Bei den Jungen waren es 15 Prozent. Mehr als die Hälfte der Abgangsschülerinnen (187 absolut) plante, einen Bildungsgang an einem Berufskolleg zu besuchen. Bei den Jungen war es nur knapp ein Drittel. (Abb. 4) Die Jungen strebten eher in die betriebliche Ausbildung. Über die Hälfte wollte eine Ausbildung im Betrieb (43 Prozent) oder in einer außer- bzw. überbetrieblichen Ausbildungsstätte (9 Prozent) absolvieren. Nur 21 Prozent der Schülerinnen wollten eine berufliche Ausbildung absolvieren: 67 in einem Betrieb und 10 in einer außer- bzw. überbetrieblichen Ausbildungsstätte. 5,4 Prozent aller ausbildungsinteressierten Mädchen (absolut 20) hatten noch keinen Ausbildungsplatz. Bei den Jungen waren es 11 Prozent (absolut 45). Jungen streben deutlich häufiger die direkte Aufnahme einer beruflichen Ausbildung an als ihre Mitschülerinnen, gehen aber doppelt so oft leer aus. Mädchen tendieren in erster Linie dazu, weiter zur Schule zu gehen. Dabei ist für sie das Berufskolleg die erste Wahl. 15

Abb. 4 Berufswegeplanung von Jungen und Mädchen absolut 8 Ich weiß es noch nicht so genau. 7 20 Ich mache etwas ganz anderes. 20 15 eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und ohne Ausbildungsplatz 0 4 eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und mit Ausbildungsplatz 10 5 berufsvorbereitende Maßnahme 15 14 gymn. Oberstufe 65 62 duale Ausbildung ohne Ausbildungsplatz 20 41 duale Ausbildung mit Ausbildungsplatz 47 129 Bildungsgang des Berufskollegs 187 126 weibl. = 371 männl. = 416 Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 8 ausgewählte Kategorien. 16

4.3.2 Berufswegeplanung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund Gut ein Viertel der befragten Jugendlichen hat einen Migrationshintergrund. Das waren insgesamt 212, davon 125 Jungen (59 Prozent) und 87 Mädchen (41 Prozent). Das bedeutet: 30 Prozent aller an der Befragung beteiligten Jungen und 23 Prozent aller Mädchen hatten einen Migrationshintergrund. 9 Studien belegen, dass Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte, auch wenn sie in Deutschland geboren sind, immer noch große Probleme am Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf haben. Aktuell sind die Zahlen des Deutschen Jugendinstituts (DJI): Unter den Jugendlichen, die bei Schulabschluss eine betriebliche oder schulische Ausbildung angestrebt hatten, viel die Erfolgswahrscheinlichkeit, in eine vollqualifizierende Ausbildungsform einzumünden für Schulabgänger/innen mit Migrationshintergrund deutlich geringer aus als für jene ohne Migrationshintergrund. (...) So lag die Einmündungswahrscheinlichkeit in eine betriebliche oder schulische vollqualifizierende Ausbildung etwa 20 Prozentpunkte unter derjenigen der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. 10 Jungen strebten deutlich häufiger die direkte Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung an als ihre Mitschülerinnen, gehen aber doppelt so oft leer aus. Die Ergebnisse aus dem Kreis Düren unterstreichen diese Tendenz: Weitaus weniger Jungen mit Migrationshintergrund als ohne strebten eine duale Ausbildung an. Entschieden sie sich für eine duale Ausbildung, war es für sie offensichtlich schwieriger, diesen Wunsch zu realisieren. Lediglich zwei Drittel (17,6 Prozent) der Jungen mit Migrationshintergrund hatten am Ende der Schulzeit einen Ausbildungsplatz. Von den Jungen ohne Migrationshintergrund waren mit 36,6 Prozent drei Viertel erfolgreich. (Abb. 5) Mädchen interessierten sich, wie oben gesehen, im Vergleich zu ihren Mitschülern deutlich weniger für eine duale Ausbildung (21 Prozent). Hatten sie einen Migrationshintergrund waren es nur noch 12,6 Prozent. Mädchen mit Migrationshintergrund, die eine duale Ausbildung planten, konnten jedoch diesen Wunsch im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen ohne Migrationshintergrund nur in geringerem Maße realisieren. So lag die Quote der Mädchen mit Migrationshintergrund, die bereits zum Zeitpunkt der Befragung einen Ausbildungsplatz sicher hatten, lediglich bei 5,7 Prozent. Bei den Mädchen ohne Migrationshintergrund lag diese Quote deutlich höher. Hier konnten 14,8 Prozent ihren Wunsch realisieren. Bei den Jungen stellte sich die Situation kaum anders dar: sie strebten zwar grundsätzlich deutlich häufiger als ihre Mitschülerinnen eine duale Ausbildung an, Jungen mit Migrationshintergrund interessierten sich aber deutlich weniger dafür als Jungen ohne Migrationshintergrund. So planten immerhin 22,3 Prozent der Jungen mit Migrationshintergrund eine duale Ausbildung, also weitaus mehr als Mädchen mit Migrationshintergrund (13,7 Prozent). Bei den Jungen ohne Migrationshintergrund lag diese Quote jedoch bei 48,3 Prozent. Mädchen tendierten in erster Linie dazu, weiter zur Schule zu gehen. Dabei ist das Berufskolleg die erste Wahl. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren Jungen ohne Migrationshintergrund signifikant erfolgreicher. So hatten 38 Prozent von ihnen bereits zum Zeitpunkt der Befragung einen Ausbildungsplatz sicher. Bei den Jungen mit Migrationshintergrund waren es nur 18,4 Prozent. 9 Def. Migrationshintergrund: hier Nationalität und Sprache als Indikatoren. 10 Stürzer, Monika; Täubig, Vicki; Uchronski, Mirjam; Bruhns, Kirsten: Schulische und außerschulische Bildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Jugend-Migrationsreport. Ein Daten- und Forschungsüberblick. Deutsches Jugendinstitut e.v. (DJI), München 2012, S. 68. 17

Die meisten Mädchen mit Migrationshintergrund wählten einen Bildungsgang an einem Berufskolleg (46 Prozent). Bemerkenswert ist, dass knapp ein Drittel (28,7 Prozent) aller befragten Mädchen mit Migrationshintergrund das Abitur an einer Gesamtschule oder einem Gymnasium anstrebten und damit all ihre Mitschüler und Mitschülerinnen ohne Migrationshintergrund deutlich hinter sich ließen. Doppelt so viele Jugendliche mit als jene ohne Migrationshintergrund wussten zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht, was sie nach Beendigung der Schule machen wollten. Abb. 5 Berufswegeplanung nach Geschlecht und Migrationshintergrund in Prozent Bildungsgang des Berufskollegs 51,8 46 26,5 39,2 duale Ausbildung mit Ausbildungsplatz 14,8 5,7 17,6 36,6 duale Ausbildung ohne Ausbildungsplatz 4,9 6,9 9,3 11,2 gymn. Oberstufe mit Quali 11,6 12,7 13,6 28,7 gymn. Oberstufe ohne Quali 2,1 1,1 1,4 3,2 berufsvorbereitende Maßnahme 4,6 2,3 3,8 2,4 berufliche Ausbildung in einer Einrichtung mit Ausbildungsplatz berufliche Ausbildung in einer Einrichtung ohne Ausbildungsplatz 3,2 1,1 1,4 0,8 0 0 1 0,8 Mädchen ohne Mig. in % von absolut 284 Mädchen mit Mig. in % von absolut 87 Ich mache etwas ganz anderes. 5,6 4,6 3,4 4 Ich weiß es noch nicht so genau. 1,4 3,4 3,8 7,2 Jungen ohne Mig. in % von absolut 290 Jungen mit Mig. in % von absolut 125 n = 787 Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 18

4.4 Informationslage der Jugendlichen Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen im Kreis Düren (84,2 Prozent) fühlte sich bezüglich ihres beruflichen Werdegangs gut informiert. 14,8 Prozent der Befragten fühlten sich nicht gut informiert. Das waren 117 Jugendliche. Diese Jugendlichen waren keiner spezifischen Schulform zuzuordnen, sondern verteilten sich anteilig auf Förder-, Haupt- und Realschulen. Nichtsdestotrotz ließen sich innerhalb der Schulformen und einzelner Schulen deutliche Unterschiede erkennen (Abb. 6, 7 und 8). 87,4 Prozent der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund fühlten sich gut informiert. Bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund waren es noch 75 Prozent. Mädchen fühlten sich offenbar deutlich besser informiert als ihre Mitschüler. So gaben lediglich 11,6 Prozent der Mädchen an, dass sie sich nicht gut informiert fühlen. Bei den Jungen waren es 18,3 Prozent. Von den 117 Jugendlichen, die sich nicht gut informiert fühlten, hatten 42,7 Prozent einen Migrationshintergrund. Abb. 6 Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Hauptschulen in Prozent 83 94 88 86 93 85 89 90 76 71 63 37 24 29 16 1 6 12 14 7 15 11 10 gesamt HS 1 HS 2 HS 3 HS 4 HS 5 HS 6 HS 7 HS 8 HS 9 HS 10 ja nein keine Angaben Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 19

Abb. 7 Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Realschulen in Prozent 80 82 91 86 82 84 91 72 28 19 1 15 3 9 0 14 0 18 0 16 0 9 0 0 gesamt RS 1 RS 2 RS 3 RS 4 RS 5 RS 6 RS 7 ja nein keine Angaben Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM Abb. 8 Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Förderschulen in Prozent 91 81 75 64 36 17 2 9 0 12,5 12,5 0 gesamt FÖS 1 FÖS 2 FÖS 3 ja nein keine Angaben Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM 20

Die Gründe hierfür konnten im Rahmen dieser Befragung nicht erfasst werden. So ist es durchaus möglich, dass Beratungen auch von Seiten der Agentur für Arbeit stattgefunden haben, das Beratungsergebnis aber ggf. nicht mit den Wünschen des Jugendlichen in Einklang gebracht werden konnte. Oder die einzelnen Berufswünsche der Jugend lichen waren aufgrund individueller Voraussetzungen nicht realisierbar. Auch wurden keine konkreten Alternativen entwickelt. Zwischen 16 und 21 Prozent der Jugendlichen hatten im Mai noch kein Gespräch in der Berufsberatung, aber einige von ihnen hatten dies bereits geplant Abb. 9 Ich habe bereits ein persönliches Gespräch mit... geführt in Prozent. 64,3 69,0 73,1 69,0 47,5 50.7 23,8 25,6 17,7 18,3 21,5 4,7 2,4 4,8 0,0 6,3 1,6 0,9 6,8 1,4 0,4 FÖS HS RS ja, mit einer/m Berufsberater/in der Agentur für Arbeit in der Schule ja, mit einer/m Berufsberater/in der Agentur für Arbeit in der Agentur für Arbeit Berufsberatung insgesamt mit einer/einem Berufswahlkoordinatorin/StuBo nein ist geplant Das würde ich gerne machen, weiß aber nicht genau was ich tun muss. Quelle: KOMMON Kommunalbefragung-ONLINE, eigene Berechnung, RÜM Hervorzuheben ist hinsichtlich dieser Fragestellung die Rolle der StuBos an den Förderschulen. Im Gegensatz zu den Schulformen Haupt- und Realschule ist zu vermuten, dass hier intensiver mit den einzelnen Jugendlichen an ihren Berufsorientierungsprozessen gearbeitet wird. Jedenfalls erfuhr der StuBo an Förderschulen offenbar eine höherer Wahrnehmung als an anderen Schulformen. Für alle Schulen gilt es, zukünftig die Jugendlichen, die sich nicht gut informiert fühlen und demnach ihre Berufswahlentscheidung noch nicht getroffen haben, frühzeitig zu identifi- zieren, damit ihnen Beratungsangebote gemacht werden können. Dies sollte in enger sprache mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit erfolgen. (Abb. Ab- 9) Berufsberaterinnen und Berufsberater in der Agentur für Arbeit, Moltkestraße 49, 52351 Düren, sind unter der Telefonnummer: 01801/555111 zu erreichen. 21

4.5 Unterstützung durch Dritte bei der beruflichen Entscheidung 4.5.1 Eltern, Freunde, Lehrkräfte, Berufsberatung etc. 11 Den Eltern kam bei der Berufswahl eine herausragende Bedeutung zu. 80,6 Prozent der Jugendlichen (638) gaben an, dass sie sich durch ihre Eltern bzw. andere Familienmitglieder am meisten in ihrer Entscheidung unterstützt fühlten. Freunde folgten mit 16 Prozent (127) und Lehrkräfte mit 11,9 Prozent (94). Den StuBos scheint eine untergeordnete Bedeutung diesbezüglich zuzukommen. Nur 2,9 Prozent der Jugendlichen (23) gaben an, dass diese Personengruppe sie maßgeblich unterstütz hat. 8,8 Prozent der Jugendlichen (70) gaben die Berufsberatung als wichtige Unterstützungsinstanz bei ihrer Entscheidung an. 4.5.2 Angebote und Instrumente als Unterstützung 12 Die Beratungsangebote der Agentur für Arbeit spielten denoch für die Jugendlichen bei ihrer Berufswahl eine bedeutende Rolle. Für 31,9 Prozent der Jugendlichen (253) war es das Beratungsangebot im BIZ, das sie als besondere Unterstützung erfahren haben, gefolgt von der Berufsberatung in der Agentur für Arbeit (16,9 Prozent). Hinsichtlich der Angebote in der Schule stellte das Praktikum das wichtigste Instrument dar, was den Jugendlichen half, ihre berufliche Entscheidung zu treffen. 63,3 Prozent der befragten Jugendlichen (501) gaben an, dass das Praktikum sie bei ihrer Berufswahl maßgeblich beeinflusst hat. Kompetenzcheck (75), Berufswahlpass (59), Berufsorientierung im Wahlpflichtunterricht 50), Komm auf Tour (34), STARTKLAR! (23), Berufswahlcamp (16) und Potenzialanalyse (6) waren in diesem Prozess offensichtlich weniger bedeutsam. 13 Für immerhin fast die Hälfte der Jugendlichen (48,9 Prozent) spielte das Internet eine wichtige Rolle bei der Informationsbeschaffung über Berufe und Berufswege. Berufsinformationstage und -messen waren für 19 Prozent der Jugendlichen hilfreich. 11 Bei dieser Frage waren maximal zwei Nennungen möglich, Bezugsbasis der Prozentwerte: 792. 12 Bei dieser Frage waren maximal fünf Nennungen möglich, Bezugsbasis der Prozentwerte: 792. 13 Hier muss berücksichtigt werden, dass nicht jedes der hier aufgeführten Instrumente allen Schüler/innen zur Verfügung steht. Eine aussagekräftige Bewertung der Einzelmaßnahmen sowie deren Effekte ist nicht möglich. In diesem Zusammenhang sei der Hinweis gegeben, dass es sich bei der Berufswahl um eine Entscheidung handelt, der oftmals ein mehrjähriger Prozess vorausgeht. Ebenso ist die Berufswahl von individuellen und gesellschaftlichen Faktoren abhängig. 22

5. Handlungsempfehlungen Erfreulich ist, dass sich mehr als 80 Prozent der Jugendlichen auf ihrem Weg in den Beruf gut informiert fühlten. Aber immerhin ein Fünftel der hier befragten Jugend lichen hatte für sich am Ende der Schulzeit noch keine berufliche Perspektive entwickelt. Auch konnte nicht jeder Schüler und jede Schülerin, der oder die eine betriebliche Ausbildung anstrebte, dieses Ziel realisieren. Um speziell diese Jugendlichen zu unterstützen besteht besonderer Handlungsbedarf. 1. Die Eltern sollten als zentrale Ansprechpartner der Jugendlichen gestärkt werden. Dies impliziert, dass die Eltern über das deutsche Berufsbildungssystem und die wichtigsten Beratungseinrichtungen vor Ort gut informiert werden. 2. Die beteiligten Akteure am Übergangsgeschehen sollten sich stärker vernetzen, um die Jugendlichen in den Blick zu nehmen. 3. Die Instrumente und Angebote, die die Jugendlichen in ihrer Entscheidung sicher machen, sollten besser aufeinander abgestimmt werden. 4. Dreh- und Angelpunkt in diesem Kommunikationsprozess sollte bei all diesen Aktivitäten die Schule sein. Abb. 10 Vernetzung der institutionellen Beratung sowie der Angebote und Instrumente Institutionelle Beratung Schule Angebote/ Instrumente Eltern BA Schüler/ innen Rückkopplung Externe Lehrkräfte Alle am Berufswahlprozess Beteiligte vernetzen. Eine einheitliche Angebotsstruktur entwickeln. Die Angebote in eine sinnvolle Reihenfolge bringen und rückkoppeln. Den Wirkungsgrad der angebotenen Instrumente überprüfen. schulische Angebote außerschulische Angebote BA: Berufsberatung der Agentur für Arbeit, Externe: Berufseinstigsbegleiter, Schulsozialarbeit, Jugendhilfe, job-com etc. 23

5. Für Jugendliche, die noch nicht wissen, wie es nach der Schule für sie weitergeht, sollten von den StuBos frühzeitig Zukunftskonferenzen organisiert werden. Hier wird gemeinsam mit den Jugendlichen, deren Eltern und allen im Übergang Schule-Beruf Beratenden eine konkrete Anschlussperspektive im Sinner des Jugend lichen entwickelt und organisiert. 6. Eltern sollten über den regionalen Ausbildungsmarkt informiert werden und einen Überblick über die noch nicht besetzten Ausbildungsplätze erhalten (Beispiel: Last-Minute-Börse für Schüler/innen und Eltern). 7. Mädchen und Jungen entscheiden sich in der Regel für geschlechtsstereotype Berufe. Informationen über MINT-Berufe 14 sollten verstärkt und frühzeitig in den Fokus der Berufsorientierung von Mädchen genommen werden, da zukünftig in diesen Bereichen mit einem hohen Fachkräftebedarf zu rechnen ist. Eltern mit Zuwanderungsgeschichte sollten gezielt über das duale Ausbildungssystem informiert werden, da ihre Kinder in der Gruppe derjenigen, die sich für eine duale Ausbildung interessieren, unterrepräsentiert sind. Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte sollten für die duale Ausbildung gewonnen werden. Dieses gilt insbesondere für Mädchen, da sie einerseits über große Potenziale verfügen, sich aber kaum für eine duale Ausbildung entscheiden. Ausbildungsbetriebe sollten stärker als bislang Jungen mit Zuwanderungsgeschichte bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen berücksichtigen. Abb. 11 Einrichtung von Zukunftskonferenzen zur Gewährleistung von Anschlussperspektiven Fallkonferenzen zur Integration Jugendlicher ohne Anschlussperspektive Beteiligte: Schüler und Eltern Klassenlehrer BerEb etc. Agentur für Arbeit Job-com Kammern Koordination: StuBos Berufsvorbereitung Ausbildung 14 MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. 24

5. Anhang Abbildungsverzeichnis: Quellenverzeichnis: Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen und gemeldete Berufsausbildungsstellen. Unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen ohne bekannte Alternative zum 30.09. Meine Entscheidung ist bereits getroffen, nach meinem Schulabschluss werde ich... in Prozent. Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Der Ausbildungsstellenmarkt im September 2010 und 2011 (Abb. 1 und 2, Tabellen 1 und 2). Stürzer, Monika; Täubig, Vicki; Uchronski, Mirjam; Bruhns, Kirsten: Schulische und außerschulische Bildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Jugend- Migrationsreport. Ein Daten- und Forschungsüberblick. Deutsches Jugendinstitut e.v. (DJI), München 2012. Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Berufswegeplanung von Jungen und Mädchen in Prozent. Berufswegeplanung nach Geschlecht und Migrationshintergrund in Prozent. Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Hauptschulen in Prozent. Schulverzeichnis der beteiligten Schulen Förderschulen: FS Cornetzhofschule, Düren FS Erich-Kästner-Schule, Düren FS Schirmerschule, Jülich Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Realschulen in Prozent. Fühlst du dich auf deinem Weg in den Beruf gut informiert? Förderschulen in Prozent. Ich habe bereits ein persönliches Gespräch mit... geführt in Prozent. Vernetzung der institutionellen Beratung sowie der Angebote und Instrumente. Hauptschulen: GHS Adolf-Kolping-Schule, Nideggen GHS Aldenhoven GHS Burgauer Allee, Düren GHS Düren Birkesdorf GHS Düren-Gürzenich GHS Inden GHS Linnich GHS Nörvenich GHS Titz GHS Vettweiß Abb. 11 Einrichtung von Zukunftskonferenzen zur Gewährleistung von Anschlussperspektiven. Tabellenverzeichnis Tabelle 1 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach Schulabschlüssen Realschulen: RS Am Aachener Tor, Jülich RS Bendenweg, Linnich RS Konrad-Adenauer-Str., Nideggen RS Nord, Düren RS Pestalozziring, Aldenhoven RS St. Angela, Düren RS Wernersstraße, Düren Tabelle 2 Tabelle 3 Gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach besuchter Schule Beteiligung an der Befragung 25

Fragebogen Kreis Düren Schülerbefragung Fragebogen Passworteingabe und Login 27

Seite 2 Willkommen Hallo und herzlich Willkommen! Schön dass Du bei unserer Schülerbefragung mitmachen willst! Durch die Befragung möchten wir erfahren welche Pläne die Schulabgänger des Jahres 2011 haben: > ob ihr noch Infos, Unterstützung oder Hilfe für euren Start in die Ausbildungs- und Berufswelt gebrauchen könnt > wie euch unsere Angebote und Maßnahmen am besten erreichen können. Daher sind deine Antworten für uns sehr wichtig! Deine Teilnahme ist freiwillig und alle Angaben die du machst sind vertraulich, d. h. niemand wird erfahren, welche Angaben du gemacht hast. Einige technische Hinweise Du kannst Dich 4 Wochen lang mit Deinem Passwort auf dieser Seite einloggen. Wenn Du während der Eingabe unterbrechen willst oder musst kannst Du die Seite einfach schließen und Dich zu einem anderen Zeitpunkt wieder einloggen. Die zuletzt gemachten Angaben werden automatisch gespeichert, Du kannst sie aber jederzeit ändern. Mit den vor- und rückwärts-buttons kannst Du im Fragebogen "blättern" und Deine Angaben immer wieder korrigieren. Ende der Befragung Am Datum um Uhrzeit werden die Angaben, die Du zuletzt gemacht hast gespeichert, danach kannst Du Dich nicht mehr einloggen. Falls Du Schwierigkeiten beim Ausfüllen des Fragebogens hast wende Dich an N.N. Telefonnummer. Er/Sie ist von Uhr bis Uhr für Dich da. Wir bedanken uns für deine Unterstützung und deine Zeit! Seite 3 1 Schulnummer (wird automatisch erzeugt durch Eingabe des Passwortes.) 2 Klasse 3 Geburtsjahr Tag Monat Jahr 4 Geschlecht weiblich männlich 28

Seite 3 5 Welche Nationalität hast du? deutsch türkisch russisch polnisch italienisch griechisch spanisch portugiesisch iranisch/persisch serbisch kroatisch bosnisch andere Nationalität welche: Texteingabe (unter andere fällt auch staatenlos) Seite 4 6 Familiensprache In welcher Sprache unterhaltet ihr euch hauptsächlich zuhause? Du kannst 1 bis 2 Sprachen auswählen. deutsch türkisch russisch polnisch italienisch griechisch spanisch portugiesisch iranisch/persisch serbisch kroatisch bosnisch andere Sprache welche: Texteingabe (unter andere fällt auch staatenlos) 29

Alle folgenden Fragen 1 Seite pro Frage 7 Ich habe bereits ein persönliches Gespräch mit einer Berufsberaterin oder einem Berufsberater der Agentur für Arbeit geführt: (keine Mehrfachnennung zugelassen) ja nein ist geplant Das würde ich gerne machen, weiß aber nicht genau was ich da tun muss. (keine Mehrfachnennung zugelassen). 8 Ich werde wahrscheinlich folgenden Schulabschluss erreichen: (keine Mehrfachnennung zugelassen) Hauptschulabschluss nach Klasse 9 Hauptschulabschluss nach Klasse 10 Abschluss der Förderschule nach Klasse 10 Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) / 10B Fachoberschulreife /10B mit Qualifi kation für die gymnasiale Oberstufe Ich werde wahrscheinlich keinen Schulabschluss erreichen. Weiterleitung der hier Ankreuzenden auf eine eigene Frage: keine Mehrfachnennungen 8a Was hast du weiter vor: Ich wiederhole die Klasse 10 an meiner oder einer anderen Schule (weiter mit 19) Ich gehe erstmal Geld verdienen (weiter mit 19) Sonstiges nämlich: Textfeld (weiter mit 19) Alle anderen machen dann weiter mit Frage 9 9 Meine Entscheidung ist bereits getroffen, nach meinem Schulabschluss werde ich (keine Mehrfachnennung zugelassen) Man kann die Entscheidung für eine berufl iche Ausbildung getroffenen haben ohne schon einen Ausbildungsplatz zu haben, deshalb: eine berufl iche Ausbildung in einem Betrieb beginnen und habe schon einen Ausbildungsplatz. (springt bei Klick zu Frage 11) eine berufl iche Ausbildung in einem Betrieb beginnen und habe noch keinen Ausbildungsplatz. (springt bei Klick zu Frage 12) eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und habe schon einen Ausbildungsplatz. (springt bei Klick zu Frage 11) eine berufl iche Ausbildung in einer anderen Einrichtung beginnen (z.b. Praxisstätten des Handwerks, Werkstätten,...) und habe noch keinen Ausbildungsplatz. (springt bei Klick zu Frage 12) einen Bildungsgang des Berufskollegs besuchen. (springt bei Klick zu Frage 14) eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. (springt bei Klick zu Frage 19) die Oberstufe des Gymnasiums oder der Gesamtschule besuchen. (springt bei Klick zu Frage 19) Ich mache etwas ganz anderes. (springt bei Klick zu Frage 17) Ich weiß es noch nicht genau. (weiter mit Frage 10) 30

10 Nach meinem Schulabschluss würde ich am liebsten: (keine Mehrfachnennung zugelassen) eine berufl iche Ausbildung beginnen. (springt bei Klick zu Frage 12) einen Bildungsgang des Berufskollegs besuchen und zwar im Berufsfeld. (springt bei Klick zu Frage 15) Weiterleitung der hier Ankreuzenden auf eine eigene Frage: keine Mehrfachnennungen Technik Ernährung/Hauswirtschaft/Pfl ege Gestaltung Kaufmännisch Anderes Berufsfeld Textfeld einen berufsvorbereitenden Lehrgang des Arbeitsamtes besuchen. (springt bei Klick zu Frage 19) die Oberstufe des Gymnasiums oder der Gesamtschule besuchen. (springt bei Klick zu Frage 16) arbeiten, jobben, um direkt erst mal Geld zu verdienen (springt bei Klick zu Frage 19) etwas ganz anderes machen. (springt bei Klick zu Frage 18) Ich weiß es noch nicht genau. (springt bei Klick zu Frage 19) 11 Ich habe bereits einen Ausbildungsplatz und zwar im Bereich: (keine Mehrfachnennung zugelassen) a. Handwerk (Holzverarbeitung, Metallberuf, Elektrik, Sanitär-Heizung, Friseurhandwerk) b. Dienstleistung (Verkauf, Büro, Handel, IT-Bereich) c. Industrie (Beispiele Beispiele Beispiele Beispiele) d. anderer Berufsbereich, z. B. Soziales (Pfl ege, Kinder, Jugend, etc) 11a Kennst du die genaue Berufsbezeichnung? Dann trage sie bitte in dieses ein: weiter mit Frage 19 Textfeld 12 Ich suche noch einen Ausbildungsplatz und zwar im Bereich: a. Handwerk (Holzverarbeitung, Metallberuf, Elektrik, Sanitär-Heizung, Friseurhandwerk) b. Dienstleistung (Verkauf, Büro, Handel, IT-Bereich) c. Industrie (Beispiele Beispiele Beispiele Beispiele) d. anderer Berufsbereich, z. B. Soziales (Pfl ege, Kinder, Jugend, etc) 12a Welchen genauen Berufswunsch hast du? Bitte eintragen: Erstwunsch (springt bei Klick zu Frage 13) Zweitwunsch 31

13 Falls ich keinen Ausbildungsplatz finde, werde ich: einen Bildungsgang des Berufskollegs besuchen. (weiter mit 15) eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. (weiter mit 19) arbeiten, jobben, um erst mal Geld zu verdienen. (weiter mit 19) Ich weiß es noch nicht genau. (weiter mit 19) Etwas ganz anderes machen. (weiter mit 18) 14 Ich habe mich im Februar für einen Bildungsgang im Berufskolleg angemeldet und werde dort weiter zur Schule gehen, z. B. Vorklasse, Berufsgrundschuljahr, Berufsfachschule (auch höhere Handelsschule) und zwar im Berufsfeld: Technik Ernährung/Hauswirtschaft/Pfl ege Gestaltung Kaufmännisch Anderes Berufsfeld Textfeld (weiter mit Frage 19) 15 Falls ich keinen Platz im Berufskolleg bekomme, werde ich: eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. (weiter mit 19) arbeiten, jobben, um erst mal Geld zu verdienen (weiter mit 19) Ich weiß es noch nicht genau. (weiter mit 19) Etwas ganz anderes machen. (weiter mit 18) (weiter mit Frage 19) 16 Falls ich nicht die Oberstufe im Gymnasium oder der Gesamtschule besuchen kann, werde ich: (keine Mehrfachnennung zugelassen) > einen Ausbildungsplatz suchen. und zwar im Bereich Handwerk (Holzverarbeitung, Metallberuf, Elektrik, Sanitär-Heizung, Friseurhandwerk) Dienstleistung (Verkauf, Büro, Handel, IT-Bereich) Industrie (Beispiele Beispiele Beispiele Beispiele) anderer Berufsbereich, z. B. Soziales (Pfl ege, Kinder, Jugend, etc) eine berufsvorbereitende Maßnahme besuchen. Jobben, arbeiten, um Geld zu verdienen Etwas ganz anderes machen. (weiter Frage 17) Ich weiß es noch nicht genau. (weiter mit Frage 19) 32