DIABETES IM GRIFF. Diabetes mellitus Typ 2. Patienteninformation. Disease Management Programm

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Transkript:

DIABETES IM GRIFF Patienteninformation Diabetes mellitus Typ 2 Disease Management Programm

GUTE LEBENSQUALITÄT ALS OBERSTES ZIEL GESUND GENIESSEN Therapie Aktiv Diabetes im Griff ist ein Behandlungsprogramm für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 (= Zuckerkrankheit). Oberstes Ziel: Eine gute Lebensqualität trotz Erkrankung! Um dies zu erreichen, ist eine individuelle und umfassende Behandlung wichtig. Ihre aktive Mitarbeit an der Therapie ist der Schlüssel zum Erfolg! Das Behandlungsprogramm entspricht international erprobten Disease Management Programmen (DMP) und bedeutet wörtlich übersetzt Krankheitsmanagement. Ein verlässlicher Partner! Sie als Therapie Aktiv-Teilnehmer bilden mit Ihrem Arzt ein enges Behandlungsteam. Wichtige Blutwerte, der Blutdruck, der Harn und die Füße werden von ihm regelmäßig kontrolliert. Bei Bedarf überweist er Sie an Fachärzte und Spezialisten. Mehr zu diesen Untersuchungen erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Ein Ziel vor Augen! Bei der Teilnahme am Programm legen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt Therapieziele fest. Diese sind speziell auf Sie zugeschnitten und können Themen wie z. B. die Ernährung, die Bewegung, einen Rauchstopp betreffen. Bei den regelmäßigen Untersuchungen besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt Ihre Erfolge aber auch eventuelle Probleme bei der Umsetzung. Gemeinsam suchen Sie nach Lösungen. Wissen ist Macht Die Diabetes-Schulung ist ein wichtiger Bestandteil von Therapie Aktiv Diabetes im Griff. Sie wird von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Arzt, Diabetesberater und/oder Diätologe geleitet. Im Rahmen dieser Gruppenschulung erfahren Sie nicht nur Wissenswertes über Diabetes! Sie können sich auch mit Gleichgesinnten austauschen und von ihren Erfahrungen profitieren. Ausgerüstet mit Wissen und motiviert durch die Gruppe sind Sie danach fit für den Alltag! Eine abwechslungsreiche Ernährungsweise reich an Gemüse, Obst und herzhaften Vollkornprodukten steht im Vordergrund. Süßes: Genießen Sie bewusst. Fleisch, Fisch, Ei: In Maßen statt in Massen Pflanzenöle: Qualität vor Menge 3 Gemüse- und 2 Obstportionen täglich: Liefern Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe Die Ernährungspyramide soll Ihnen bei der Auswahl der Lebensmittel behilflich sein. Streichfette: Weniger ist mehr. Milch, Milchprodukte, Käse: 3 x täglich für starke Knochen Brot, Beilagen: Aus dem vollen Korn schöpfen Wasser: Täglich 1,5 bis 2 l kalorienfreie Flüssigkeit Quelle: Bundesministerium für Gesundheit 1 2

DEM DIABETES BEINE MACHEN VORSORGEN STATT NACHSORGEN! Der Bewegung kommt in der Diabetestherapie ein großer Stellenwert zu. Sie erhöht den Kalorienverbrauch, wirkt direkt blutzuckersenkend. Versuchen Sie, sich im Alltag so viel als möglich zu bewegen: Gehen Sie öfters zu Fuß, radeln Sie, statt mit dem Auto zu fahren oder nehmen Sie die Treppe, anstelle des Lifts. Zusätzlich sollten es 150 Minuten moderates Ausdauertraining wie z. B. Gehen, Nordic Walken, Radfahren in der Woche sein. Mit einem Schrittzähler können Sie leicht überprüfen, ob Sie sich ausreichend bewegen - täglich sollten es 10.000 Schritte sein! Neben Ausdauertraining ist aber auch moderates Krafttraining wichtig für eine gute Blutzuckereinstellung - ob mit dem eigenen Körpergewicht, Hanteln oder einem Thera- Band. 2 x pro Woche sollten Sie sich Zeit dafür nehmen. Diabetesbedingte Folgeerkrankungen kommen nicht aus heiterem Himmel. Sie ent-stehen aufgrund ständiger oder immer wiederkehrender hoher Blutzuckerwerte. Durch sie können sich im Laufe der Zeit Veränderungen an sämtlichen Blutgefäßen und am Nervensystem bilden. Zusätzliche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung. ZUSÄTZLICHE RISIKOFAKTOREN Hoher Blutdruck Übergewicht Bewegungsmangel Erhöhte Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) Rauchen etc. Gefährdete Organe/Körperteile sind dabei: das Herz das Gehirn die Beine die Augen die Nieren die Nerven Durch eine gute ärztliche Therapie, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können Folgeerkrankungen weitgehend vermieden werden. Je mehr Risikofaktoren bestehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen. Quelle: Fonds Gesundes Österreich 3 4

WICHTIGE KONTROLL- UNTERSUCHUNGEN einmal jährlich stattfinden. Bei Bedarf erfolgt die Überweisung an eine Diabetische Fußambulanz, einen Orthopäden oder Neurologen. die Gefäße. Die Bestimmung wird mindestens einmal jährlich empfohlen. Foto: Monkey Business/Fotolia.com Um Folgeerkrankungen früh zu erkennen sind folgende regelmäßige ärztliche Untersuchungen wichtig. Sie sind fixer Bestandteil von Therapie Aktiv. Augen Bei den winzigen Blutgefäßen im Auge ist es besonders wichtig, Veränderungen im Frühstadium zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln. Liegen keine Augenveränderungen vor, sollte die Augenuntersuchung mindestens einmal jährlich durchgeführt werden. Bei Veränderungen, je nach Anordnung des Augenarztes, öfter. Beine und Füße Kontrolliert werden die Durchblutung (Pulse), das Druckempfinden, die Nervenfunktion, das Bestehen von Verformungen des Fußskeletts, der Hautzustand und die Nägel. Die ärztliche Fußuntersuchung sollte mindestens Blut HbA 1c : Der HbA 1c -Wert ist ein Langzeitwert, der eine Aussage über die durchschnittliche Blutzuckereinstellung der letzten 8 bis 12 Wochen zulässt. Je nach Therapie und Stoffwechseleinstellung sollte der Langzeitwert zwei- bis viermal im Jahr bestimmt werden. Blutzucker: Ihr Blutzucker soll auch beim Arzt kontrolliert und besprochen werden. Sollte Ihr Arzt Ihnen zu Blutzuckerselbstmessung geraten haben, nehmen Sie Ihre Aufzeichnungen zu den Arztterminen mit. Nierenwerte: Der Kreatininwert im Blut gibt Auskunft über die Nierenfunktion. Die Bestimmung wird mindestens einmal jährlich empfohlen. Blutfette: Cholesterin und Triglyceride sind wichtige körpereigene Fette. Ein Zuviel schädigt jedoch, zusammen mit anderen Risikofaktoren (z. B. hoher Blutzucker, Bluthochdruck) Blutdruck Ein normaler Blutdruck spielt eine sehr wichtige Rolle zur Gesunderhaltung der Gefäße. Behalten Sie ihn auch im Auge, wenn Sie Normwerte haben. Er sollte bei jedem Arztbesuch gemessen werden. Wenn Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen ist es wichtig, dass Sie ihn regelmäßig selbst kontrollieren und dokumentieren. Harn Bereits das Vorhandensein kleinster Eiweißmengen (Mikroalbumin) im Harn kann als erster Hinweis auf eine beginnende Nierenschädigung gesehen werden. Erkennt man dieses Frühstadium, kann durch eine exakte Blutdruck- und Zuckereinstellung die Weiterentwicklung der Veränderungen aufgehalten oder sogar rückgängig gemacht werden. Der Harn sollte mindestens einmal jährlich auf Mikroalbumin untersucht werden. 5 6

Therapie Aktiv Diabetes im Griff ist ein Behandlungsprogramm für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Fragen Sie Ihren Arzt! Kontakt: office@therapie-aktiv.at www.therapie-aktiv.at IMPRESSUM: Medieninhaber, für den Inhalt verantwortlich: Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Josef-Pongratz-Platz 1, 8010 Graz Titelfotos: Croce & Wir; Antonioguillem, Viacheslav Anyakin, snyfer/ Fotolia.com Auflage 2017 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit beziehen sich geschlechtsspezifische Formulierungen stets in gleicher Weise auf Frauen und Männer.