«Jihad ist Pflicht» Islamismus als Jugendphänomen? Urs Allemann Leiter Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention
Counternarrative I: Burka Avenger 2
Fragestellungen im 1 Jahr FSEG - Was können (dürfen) die Zivilgesellschaft und staatliche Einrichtungen extremen Ideologien entgegen setzen? - Wie können Angehörige/Bezugspersonen mit Radikalisierungen umgehen? - Radikalisierung des Islams oder Islamisierung des Radikalismus? 3
Entwicklungen auf übergeordneter Ebene Die Ausreisewelle aus Europa in den vom IS geführten Jihad verebbt. Die Attentatsserie in Europa bricht nicht ab. Frankreich bleibt im Visier. Deutsche und vermehrt britische, zuletzt spanische Ziele geraten in den Fokus von gewalttätigen Islamisten. Der Typ des Einzeltäters tritt vermehrt in Erscheinung, bewaffnet mit Alltagsgegenständen, Lastwagen und Küchenmesser. 4
Die Fachstelle FSEG Vorstellung Präventionsmodell Dienstleistungen Der Entschärfer Bild: PKR
«Du suchst die Stromquelle. Wenn du sie entfernen kannst, passiert in der Regel nichts mehr», dann den Zünder aus dem Sprengstoff ziehen und diesen an einem sicheren Ort unschädlich machen.
Es gibt keine einfachen Lösungen
Winterthurer Präventionsmodell Extremismus- und Gewaltprävention Universelle Prävention Selektive Prävention Früherkennung Monitoring Indizierte Prävention / Intervention Gesamtbevölkerung, ohne Berücksichtigung des Risikos Risikogefährdete Individuen und Gruppen Gefährdende Individuen und Gruppen Inklusion Extremismus & Gewalt 8
Wo ist die rote Linie? Ideologien Legal Radikale Gedanken Verstösse gegen ungeschriebene Normen und Gesetze Illegal Drohungen, Gewalt Unterstützung terroristischer Organisationen Verstösse gegen Gesetze Prävention Strafverfolgung 9
Counter Narrative II: Datteltäter Das Satire-Kalifat 10
Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention Hilfestellungen rund um Gewaltprävention, Extremismus und Radikalisierung. Vernetzung Rollenklärung, Zuständigkeiten, Zusammenarbeit; Trends im Bereich Extremismus und Gewalt erkennen, fachlicher Austausch, Projekte initiieren Wissen Fachwissen zu politischem und religiösem Extremismus und Gewaltprävention, Projekte, Workshops und Referate Beratung unkompliziert, vertraulich, anonym und kostenlos Bei Bedarf: Analysen und Risikoeinschätzungen 11
12
Beratung 50 48 40 30 Anzahl Beratungen 20 10 0 17 1 in den ersten 3 Monaten 3 in den ersten 12 Monaten Beratungen mit Einbezug Polizei 13
Beratung Jeder Fall ist individuell Offline: Bezug zu Gruppen Freizeitaktivitäten Ersatzvater Lebensumfeld Online: Propaganda Kommunikation Vernetzung Biographische Brüche Individuum Perspektivenlosigkeit Belastende Situationen Situationen des Scheiterns Migrationserfahrungen Entwurzelung Familiäre Katastrophen Oft fehlender Vater Innenwelt Identitätskrise Schwarz-Weiss-Denken Verengte Weltsicht Gefühl, nicht dazu zu gehören IS als Bezugspunkt Schule, Ausbildung, Karriere Arbeitsmarkt 14
Beispiel: Jugend-App 15
Radikalismus und Islam Bild: Urs Allemann
Islamisierung der Radikalität oder Radikalisierung des Islams? Die These der Islamisierung der Radikalität Radikalität ist Ausfluss einer Jugendrevolte, ein individuell und psychologisch begründetes Entgleisen. Der Islam wird zur Rechtfertigung beigezogen. Die kontroverse These von Gilles Kepel spricht von der Radikalisierung des Islams. Die Salafisierung der Köpfe ist Vorbedingung. Die Salafisten versuchen die Mehrheitsgesellschaft zu spalten. 17
Religionen an der Volksschule Geordneter Schulbetrieb, Gefährdungen Glaubens- und Gewissensfreiheit
Händedruck / Händeschütteln Saïda Keller-Messahli: Der Händedruck ist eine Benimmregel unserer säkularen Gesellschaft. Farhad Ashar: Grussformen sollen nicht gesetzlich vorgeschrieben werden. Bild: Annick Ramp Bild: PD
Verschleierung / Kopftuch Saïda Keller-Messahli: Jede Form der Verschleierung der muslimischen Frau ist zu verhindern. Es ist kein religiöses sondern ein politisches Gebot der Islamisten. Entscheid 11.12.2015 «Das islamische Kopftuch zu tragen, ist ein Begehren, dass von der Religionsfreiheit gestützt wird.» Bild: Annick Ramp
Counter Narrative III: Wissensvermittlung 21
Merkmale problematischer Gruppen:
Bild: Schweizerische Bundeskanzlei Departement Soziales Herzlichen Dank für Euer Engagement! «Extremismusbekämpfung ist kein Sprint, sondern ein Marathon.» Didier Burkhalter, Alt-Bundesrat