Aktuelle Tierschutzthemen aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten Dr. Julia Stubenbord Landesbeauftragte für Tierschutz

Ähnliche Dokumente
Tierschutzpolitischer Austausch Fraktion GRÜNE

Tierschutzherausforderungen in der Schweinehaltung: Ferkelkastration, Eigenkontrolle und mehr

Katzenkastration ist Tierschutz mit langfristigem Effekt

Mitteldeutscher Schweinetag Zukunftssichere Schweineproduktion

Anpassung der Deckzentren an mögliche neue Vorgaben

Zukünftige Anforderungen an die Schweinehaltung: Eine Frage der Haltung

Kastenstände bei Sauen

Überlegungen zu Katzen- Kastrationsgeboten. Dr. Cornelie Jäger, Dr. Christoph Maisack Stabsstelle Landesbeauftragte für Tierschutz Baden-Württemberg

Aus der Praxis, für die Praxis!

Was brauchen die Schweine?

Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung

Anstehende Tierschutzthemen bei der Schweinehaltung aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode des Abgeordneten Jürgen Suhr, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Anforderungen an Tierwohl, Tierschutz und Tiergesundheit

Warum sollte meine Gemeinde eine Katzenschutzverordnung erlassen?

Schweinehalter im Fokus von Öffentlichkeit und Verwaltung. MSD Landwirte Akademie Dr. Daniela Schäfrich

Tierschutz Schwein Aktuelle Brennpunkte

Dr. Julia Stubenbord Landesbeauftragte für Tierschutz Mitgliederversammlung des Geflügelwirtschaftsverbandes BW e.v

Eckdaten zur Schweinehaltung

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode der Abgeordneten Jutta Gerkan, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Was kommt noch alles auf uns zu? Wer bezahlt die Anforderungen an Tierschutz und Tierwohl? oder:

Vorschlag für eine kommunale Katzenschutzverordnung nach 13b Tierschutzgesetz

ECKDATEN ZUR HALTUNG VON SAUEN

Gruppenhaltung von Sauen im Deckzentrum -Worauf kommt es an? -

Verbot der betäubungslosen Kastration von männlichen Saugferkeln - Bewertung der aktuell diskutierten Alternativen aus Tierschutzsicht -

Initiative für eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen in Kassel

Zum Schutz der Katzen Kastration ist Pflicht!

Thüringer LandTag 6. Wahlperiode

Ausbildung Ferkelkastration

Gutachten (nicht ausfüllen) Allgemeine Angaben. Schweinemast: gepl. Mastplätze: Nutzungsform

Ferkelkastrationwie geht es weiter?

Ausstieg aus der Ferkelkastration

Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

DBV-Veredlungstag Dr. Hermann-Josef Nienhoff Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration Situationsanalyse der Wirtschaft

M I T T E I L U N G EINZIGER PUNKT DER TAGESORDNUNG

Haltungstechnik für heute und morgen?

Aktuelle Marktlage bei Schwein und Rind

FAQ-Papier Umsetzung des 13b Tierschutzgesetz (TierSchG) in Hessen

Darstellung von tier- und umweltgerechten Haltungsverfahren

Praktische Erfahrungen und Perspektiven zur Gruppenhaltung von Sauen im Deckzentrum

Postfach Stuttgart FAX: 0711/ oder 2379 (Presse)

Kennzeichnungs-, Registrier- und Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in der Stadt / Gemeinde XXXX. - Katzenschutzverordnung

Antragsmappe. zum Bezirksparteitag der CSU Nürnberg-Fürth-Schwabach. am 04. Juni 2016 im Arvena Park Hotel, Görlitzer Str. 51, Nürnberg

Alternativen zur betäubungslosen Saugferkelkastration

Position VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz zum sogenannten staatlichen Tierwohllabel

ECKDATEN ZUR HALTUNG VON SAUEN

- Anzeige wegen zahlreicher Verstöße gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und gegen 2 Tierschutzgesetz -

HANDREICHUNG FÜR KOMMUNEN BZGL. 13bTierSchG

Heimtierverordnung - eine Chance für mehr Tierwohl in Deutschland

Vielen Sauenhaltern läuft die Zeit davon!!

Position zum Umgang mit frei lebenden Katzen

Sauenhaltung im Deckzentrum: Gruppenhaltung, Kastenstandurteil neue Anforderungen an Mensch und Tier?

1. wie sich aktuell die Rechtslage zur Kastration männlicher Ferkel darstellt und welche Veränderungen in den kommenden Jahren anstehen;

Strategie zur erfolgreichen Beendigung der Ferkelkastration ab 2019

Beitrag: Streit um Kastenstände Gequält fürs Kotelett?

Fleischproduktion und Tierschutz? Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes. Punkt 5 der 970. Sitzung des Bundesrates am 21. September 2018

Niedersächsischer Ministerpräsident Hannover, 16. August 2017

Katzen auf dem Bauernhof: Gemeinsam für gesunde Katzen SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS SCHWEIZ. BÄUERINNEN- UND LANDFRAUENVERBAND

Rechtsanwälte Günther

Tierschutz in der Agrarpolitik in M-V. Dr. Maria Dayen Oktober 2015

TIERSCHUTZBEIRAT des Landes Rheinland-Pfalz

Antwort Kreisverwaltungsreferent Dr. Wilfried Blume Beyerle: Mit Schreiben vom beantragten Sie Folgendes:

Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung

Befragungsbogen: Online-Befragung im Internet 36 Fragen

Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen

Was kommt auf die Schweinehaltung in Deutschland zu Welche Strategien gibt es?

Katzenkastration vermindert Katzenelend. Katzenkastration vermindert Katzenelend. Aufruf der Stadt Köln und der Kölner Tierärztinnen und Tierärzte

Datum Name Durchwahl Aktenzeichen Ariane Kari SLT

Erdrückungsursachen in Abferkelbuchten ohne Fixierung der Sau

Haustiere Ersatzmethoden. Wildtiere EINE STIMME FÜR TIERE. artgerecht. Tierschutz stärken, Leid verhindern. Tierschutz Tierheime

Möglichkeiten des Verbandsklagerechts für Tierschutzorganisationen Dr. Christoph Maisack Stabsstelle der Landesbeauftragten für Tierschutz

Factsheet Ferkelschutzkorb -Diskussion

Anforderungen gemäß Schweinehaltungsverordnung ( Nur Stallhaltung nicht Freilandhaltung) 3 und 4 TierSchNutzV sind allgemeingültig!

Chirurgische Ferkelkastration Möglichkeiten zur Rücknahme der Betäubungspflicht

Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen

Schweinetag Mecklenburg-Vorpommern. Tierschutz- Nutztierhaltungsverordnung der Countdown läuft

WEDA: Ein Familienunternehmen!

Verzicht auf betäubungslose Ferkelkastration Alternativen zur Jungebermast Erfahrungen aus Feldversuchen zur Kastration unter Betäubung

»Schweinestall« Ergänzende Betriebsbeschreibung für landwirtschaftliche Vorhaben

Gesetzentwurf. Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen. über den Schutz von Katzen durch Registrierung, Kennzeichnung und Kastration

Abferkelbuchten optimieren

Initiative Tierwohl: Vergleich der Wahlpflicht- und Wahlkriterien mit der österreichischen Gesetzeslage.

Tierschutz-Checkliste für Zuchtsauenbetriebe

Wie weiter mit dem Tierwohl? Ist Tierwohl gescheitert?

Weichen stellen für 2013 Sauen in Bewegung Haltungsverfahren für die Gruppenhaltung

Position zum Umgang mit frei lebenden Katzen

Tätigkeitsbericht. der. Landesbeauftragten für Tierschutz

Eingriffe beim Nutztier ein Überblick

Dr. Cornelie Jäger Landesbeauftragte für Tierschutz in Baden-Württemberg Wendlingen, 8. Januar 2016

Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung Tierwohllabel als Alternative Produktion mit Tierwohllabel

Ökologische Schweinehaltung

Entwicklungen und Brennpunkte in der Tierhaltung aus Sicht des DBV

Vorlage des Oberbürgermeisters der Stadt Krefeld Nr /13

Ordnungsbehördliche Verordnung

KATZENKASTRATION IST NACHHALTIGER TIERSCHUTZ

KASTRATION VON KATZEN EINE INFORMATION DER

Brennpunkt Ferkelkastration. Info-Poster zur Tagung

Tierschutzkonzept Mecklenburg- Vorpommern. Auftaktveranstaltung zum Tierschutzplan Brandenburg

Transkript:

Aktuelle Tierschutzthemen aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten Dr. Julia Stubenbord Landesbeauftragte für Tierschutz 28.06.2017

1. Vorstellung (SLT) Team 2 Amtstierärztinnen - Landesbeauftragte für Tierschutz - Stellvertretung Juristische Unterstützung durch das MLR Vorzimmer Folie 2 28.06.2017

1. Vorstellung (SLT) Ansprechpartner - für Tierschutzverbände- und vereine - Organisationen und Einrichtungen, die sich mit Tierschutz/Tierhaltung beschäftigen Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger - Tierschutztelefon - Kontaktformular Schwerpunktthemen Folie 3 28.06.2017

2. Ferkelkastration Bis 2019: herkömmliche Kastration < 8 Tage altes Ferkel Tierhalter: Schmerzmittel Tierhalter: Chirurgische Kastration

2. Ferkelkastration Alternativen zur herkömmlichen Kastration Ohne Chirurgie Jungebermast Kastration durch Impfung Spermasexing Mit Chirurgie Vollnarkose - Inhalationsnarkose Isofluran CO 2 /O 2 -Gemisch - Injektionsnarkose Azaperon-Ketamin Gabe eines Opioides Lokalanästhesie

2. Ferkelkastration Fazit zum 4. Weg Studien lassen an der Schmerzreduktion im Vergleich zu herkömmlichen Kastration zweifeln Keine Studien mit Kontrollgruppe Vollnarkose (bekannt) Ist die LA aus Sicht des Tierschutzes eine Besserung? Aus Sicht der SLT und unter bisherigem Kenntnisstand Nein Wunsch: kein Warten auf 4. Weg für 2019, mehr Studien (?) Folie 6 28.06.2017

3. Kastenstand Wovon sprechen wir? Folie 7 28.06.2017

3. Kastenstand Rechtsgrundlage 24 TierSchNutztV Kastenstände müssen so beschaffen sein, dass - die Schweine sich nicht verletzen können - jedes Schwein ungehindert aufstehen und sich hinlegen kann - jedes Schwein den Kopf und bei Seitenlage die Gliedmaßen ausstrecken kann. Folie 8 28.06.2017

3. Kastenstand Rechtskräftiges Urteil VG Magdeburg Anordnung Veterinäramt: Möglichkeit zum beidseitigen Liegen Kein Anstoßen von Gliedmaßen an Hindernissen Widerspruch, Klage Bestätigung durch VG & OVG Magdeburg, Revision wurde durch BVerwG abgelehnt Kastenstandbreite = Stockmaß oder benachbarte Kastenstände leer

3. Kastenstand Lösungswunsch aus Sicht der SLT Rechtliche Anpassung der TierSchNutztV - Deckzentrum Gruppenhaltung mit mehrtätiger (10 d?) Fixation der Sauen um den Zeitpunkt der Rausche - Abferkelbucht Bucht mit 6 m² Fixierung bis Ende kritischer Lebensphase Ferkel (7.d?) mit einstellbarem Ferkelschutzkorb möglich Übergangszeiten - Neubauten ab Änderung TierSchNutztV - Bestandsschutz für Abferkelbucht länger als für Deckzentrum Förderungen für Betriebe, die vor Ablauf der Übergangszeit umbauen Folie 10 28.06.2017

4. Katzenproblematik Wovon sprechen wir? Folie 11 28.06.2017

4. Katzenproblematik Problem Krankheitsdruck Unterversorgung Zoonose-Potential Verwilderte (unkastrierte) Hauskatzen Unkastrierte Hauskatzen in menschlicher Obhut Anzahl Katzen in Tierheimen Katzenpopulation Fortpflanzung Folie 12 28.06.2017

4. Katzenproblematik Fakten Tierheime beklagen hohe Anzahl an Katzen, die sie aufnehmen Gemeinden beklagen verwilderte Katzenpopulationen, die sich unkontrolliert vermehren Bürger beklagen sich regelmäßig am Tierschutztelefon über Katzenproblematik Allerdings weder Umsetzung einer kommunalen ordnungsrechtlichen Verordnung noch einer Katzenschutzverordnung nach 13 b TierSchG in Ba-Wü erfolgt Folie 13 28.06.2017

4. Katzenproblematik Lösungswunsch aus Sicht der SLT / Appell Krankheitsdruck Unterversorgung Zoonose-Potential Verwilderte (unkastrierte) Hauskatzen Kosten Unkastrierte Hauskatzen in menschlicher Obhut Katzenpopulation Anzahl Katzen in Tierheimen Kastration Kennzeichnung Registrierung Fortpflanzung Folie 14 28.06.2017