Einführung und Hinweise zum Kasseler Nachhaltigkeitsbericht



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Transkript:

Informationen: Tel.: 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de 26 Einführung und Hinweise zum Kasseler Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeit ein altes Wort, brennend aktuell Nachhaltigkeit ist kein neues Wort, es wurde erstmals zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der Forstwirtschaft formuliert - es bezeichnet ein Prinzip der Bewirtschaftung, wonach nur so viel Holz geschlagen werden darf wie nachwachsen kann. Grund waren die langen Regenerationsdauern und geringen Wachstumsraten der Waldbestände und der schon seinerzeit ausgeuferte Holzbedarf. Davon abgeleitet ist das heutige Begriffsverständnis: "Nachhaltig ist eine Entwicklung dann, wenn sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten der zukünftigen Generationen zu gefährden." (Internationale Kommission für Umwelt und Entwicklung, Brundtland-Report, 1987 - die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland hatte in dieser Kommission den Vorsitz) Nachhaltigkeit ist heute der rote Faden, der sich durch sämtliche Bereiche zieht eine komplexe Modernisierungsstrategie mit einer ausgewogenen Berücksichtigung von umwelt-, wirtschaftsund sozialpolitischen Zielen, in Erkenntnis ihrer Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit). Daraus entsteht die Aufgabenstellung, Zielkonflikte, die sich zwischen Ökonomie, Umwelt und Sozialem ergeben, auszubalancieren und bestmögliche Lösungen zu finden - bei der Entscheidung über Maßnahmen, die auf einen Indikator abzielen, müssen zugleich die Wirkungen auf die anderen Indikatoren, und damit auf die Gesamtstrategie, mitberücksichtigt werden. Nachhaltigkeit ist eine Querschnittsaufgabe und das Thema einer stabilen, erfolgreichen Zukunft der Menschheit, unseres Landes und nicht zuletzt unserer documenta-stadt Kassel. Indikatoren sind verdichtete Informationen für eine zusammenfassende Darstellung von vielschichtigen Entwicklungen - komplexe Sachverhalte werden auf einfache Weise anschaulich gemacht. Dafür müssen umfassende und große Datenmengen, die u.a. von Monitoringprogrammen erhoben werden, zu hoch aggregierten (zusammenfassen einer Reihe von Fakten zu einem einzelnen Fakt, z.b. lassen sich aus einer Menge von Zahlen der Mittelwert, das Minimum bzw. Maximum oder die Summe bestimmen) Daten zusammengeführt und veranschaulicht werden. Indikatoren sind Botschaften, die authentisch aus dem Wissens- und Bewertungsrepertoire der Zahlen, Daten und Fakten stammen - niemand wird so in Zukunft sagen können, er habe es nicht gewusst. Zielsetzung der Indikatoren ist es, den Trend im jeweiligen Bereich widerzuspiegeln (ist die Entwicklung nachhaltig oder nicht) und damit Handlungsfelder aufzuzeigen. Indikatoren haben somit eine Signalwirkung und eine hohe politische Relevanz. Konkrete Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Situation werden in diesem Zusammenhang nicht abgeleitet. Hierfür müssen andere, differenziertere Instrumente durch die jeweiligen Expertengruppen, Behörden, Betriebe, Politiker etc.pp. herangezogen werden. Auch wird eine ausschließliche bzw. differenziertere Fachberichterstattung hinsichtlich der jeweiligen Indikatorenthemen vom Kasseler Nachhaltigkeitsbericht nicht ersetzt. Der erste indikatorengestützte Kasseler Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an dem Indikatorensystem von LINK 21 (Akronym für Lokale Agenda Indikatoren Nachhaltigkeit Konzepte und Projekte im 21. Jahrhundert). LINK 21 wurde von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.v. (FEST) in Heidelberg entwickelt, dieses Indikatorensystem berücksichtigt die Komplexität menschlicher Lebensbereiche mit vier Dimensionen (s.u.). Seite 1 von 2

Informationen: Tel.: 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de 26 Grundlage für den ersten indikatorengestützten Kasseler Nachhaltigkeitsbericht sind die UN- Beschlüsse von 1992 (Rio de Janeiro) und 22 (Johannesburg) zur (lokalen) Agenda 21 bzw. Nachhaltigkeitspolitik und ein entsprechender Kasseler Stadtverordnetenbeschluss (23) zum Einsatz eines Indikatorensystems für nachhaltige Stadtentwicklung. Seine Zielformulierungen lehnen sich an diejenigen aus LINK 21 an und leiten sich im Weiteren von den UN-Beschlüssen ab. Der Kasseler Nachhaltigkeitsbericht bezieht sich auf den Lebensraum der Stadt Kassel (nicht nur auf den Betrieb Stadtverwaltung ), dient der Bürgerinformation und bietet Grundlagen für eine nachhaltige Planung und Steuerung für Politik und Verwaltung. Er soll die Frage Wie entwickeln wir uns in Bereichen, die unsere Zukunft bestimmen? beantworten. Der Kasseler Nachhaltigkeitsbericht enthält 18 Indikatorenberichte mit insgesamt 118 Nachhaltigkeitsthemen auf der Basis von Zahlen, Daten und Fakten. Im Einzelnen sind das Berichte aus der Dimension Ökologie: 1. Abfälle 2. Grundwasserentnahme und Trinkwasserverbrauch 3. Abwasser 4. Fließgewässer 5. Badegewässer 6. Luftschadstoffe 7. Flächen 8. Energie 9. Mobilität Berichte aus der Dimension Ökonomie: 1. Bildung 11. Öffentliche Haushalte 12. Wirtschaft Berichte aus der Dimension Gesellschaft und Soziales: 13. Bevölkerung 14. Kinder und Jugendliche 15. Gesundheit 16. Sicherheit Berichte aus der Dimension Partizipation: 17. Frauen 18. Wahlbeteiligung Aus Gründen der Praktikabilität werden nur Indikatoren verwandt, deren Daten regelmäßig erhoben wurden bzw. werden. Die Indikatorenthemen werden jeweils eingeleitet, die Indikatoren definiert sowie die Kasseler Daten nach Möglichkeit mit entsprechenden Daten von Hessen und Deutschland verglichen und ausgewertet. Der jeweils erste Themenbericht enthält Zeitreihen, die nachfolgend periodisch aktualisiert werden. Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung der Kasseler Nachhaltigkeitsberichte, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Alle übrigen Rechte vorbehalten. Seite 2 von 2

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 Dimension: Ökologie Abfallindikatoren Siedlungsabfälle Haus- und Sperrmüll Organische Abfälle Wertstoffe Bitte lesen Sie auch die Einführung und Hinweise zum Kasseler Nachhaltigkeitsbericht : http://www.stadt-kassel.de/imperia/md/content/cms1/6prokassel/umweltportal/agendabericht/nb/1_nb_einf hrung hinweise.pdf Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung der Kasseler Nachhaltigkeitsberichte, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Bitte senden Sie ein Belegexemlar. Alle übrigen Rechte vorbehalten. Letzte Aktualisierung: August 211 Seite 1 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 I n h a l t 1. Einleitung...3 2. Z i e l e...4 3. Erläuterungen zu den Indikatoren...4 4. Definitionen, Daten, Diagramme der Indikatoren...5 4.1 Haus- und Sperrmüll...5 4.2 Organische Abfälle...7 4.3 Wertstoffe...9 5. Fazit: Ist die Kasseler Abfallmengenbilanz nachhaltig?...11 6. Quellen und weitere Informationen...12 Seite 2 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 1. Einleitung Unter Abfall versteht man nicht mehr benötigte Überreste im festen Zustand, was Flüssigkeiten und Gase in Behältern einschließt. Abfälle entstehen bei den verschiedensten menschlichen Tätigkeiten und in nahezu allen Lebensbereichen. Ständig wachsende Müllberge lassen sich durch die klassischen Entsorgungsmethoden auf Deponien und durch Müllverbrennung allein nicht sinnvoll bewältigen. Abfallvermeidung, Mülltrennung und Recycling sind daher wichtige Elemente einer modernen nachhaltigen Abfallwirtschaft. Die Geschichte der Müllabfuhr beginnt damit, dass es im 15. Jahrhundert nicht mehr tragbar erschien, die Haus- und Gewerbeabfälle und sogar menschliche Exkremente auf Straßen oder in Stadtbäche zu schütten. Seit dieser Zeit wurde der Abfall aus den Städten auf die umliegenden Felder verbracht. In Kassel hat Landgraf Moritz der Gelehrte 1613 die "Ordnung, wie es mit der Reinhaltung der Stadt und der Vestung Cassel zu halten" erlassen. 191 übernimmt die Stadt Kassel die Abfallentsorgung in eigener Regie. Bis ins 2. Jahrhundert hinein transportierte die Müllabfuhr den Müll meistens in Müllhalden. 1968 wurde die letzte Kasseler Mülldeponie geschlossen und die erste Müllverbrennungsanlage in Betrieb genommen. Ende der 7er Jahre tauchten in Deutschland die ersten Altglascontainer auf, Mitte der 8er Jahre dann Altpapiercontainer, ab den 9er Jahren Mülltonnen für Verpackungs-Abfall und die Bio-Tonne für kompostierbaren Abfall. Die Müllabfuhr differenzierte also immer stärker den Müll, im Bestreben dem Recycling- Gedanken der aufkommenden Umweltschutz-Bewegung zu entsprechen, Deutschland wurde damals zum weltweiten Vorreiter in der Mülltrennung. Mehr als 4 Rechtsvorschriften regeln unsere Abfallentsorgung und setzen Ziele, die insbesondere durch entsprechende EU-Richtlinien bestimmt werden. So schreibt die EU-Kommission in Ihrer Abfallrichtlinie 28/98/EG vom12.12.28 die Einführung einer fünfstufigen Abfallhierarchie vor: 1. Vermeidung 2. Wiederverwendung 3. Recycling (Sekundärrohstoff) 4. sonstige Verwertung 5. Beseitigung Entsorgungspflichtig als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger sind die Landkreise und kreisfreien Städte. Das Hessische Ausführungsgesetz zum Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (HAKA) verpflichtet die Entsorgungspflichtigen zur jährlichen Aufstellung von Abfallbilanzen, die Auskunft über Art, Menge und Verbleib der verwerteten und/oder beseitigten Abfälle geben. Nach der Verpackungsverordnung ist geregelt, dass die Gesellschaft Duales System Deutschland (DSD) ebenfalls jährlich einen Mengenstromnachweis vorlegt, der die vorgeschriebene Erfassung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen nachweist. Die Abfallarten werden seit 22 nach dem Europäischen Abfallverzeichnis (EAV vom 1. Dezember 21) definiert und national in Deutschland mit der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) umgesetzt. Das Europäische Abfallverzeichnis ist ein gemeinschaftlich harmonisiertes Abfallverzeichnis, das regelmäßig auf der Grundlage neuer Erkenntnisse geprüft und erforderlichenfalls geändert wird. Es gliedert sich in Abfallkapitel, Abfallgruppen und Abfallarten. Seite 3 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 2. Z i e l e Verminderung der endgültig zu beseitigenden Abfallmengen Erhöhung des Recyclinganteils (Sekundärrohstoffe, Energieträger) 3. Erläuterungen zu den Indikatoren Hier dargestellt werden die Siedlungsabfälle, das sind Haushaltsabfälle und ähnliche gewerbliche und industrielle Abfälle sowie Abfälle aus Einrichtungen inklusive getrennt gesammelter Abfälle und die von öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern entsorgt wurden. Industrielle bzw. Produktionsabfälle und Sondermüll zählen ebenso wenig zu den Siedlungsabfällen wie Gewerbeabfälle, Bodenaushub oder Straßenaufbruch. Einschränkungen bezüglich der Vergleichbarkeit der Daten ergeben sich durch Umstieg vom LAGA (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall)-Abfallartenkatalog auf den Europäischen Abfallkatalog 1999, dadurch fand eine Verschiebung der Abfallmengen in bestimmten Unterpositionen statt, dies galt u.a. für Siedlungsabfälle. Im Jahr 22 erfolgten Verschiebungen durch die Einführung des Europäischen Abfallverzeichnisses u.a. auch innerhalb der Siedlungsabfälle. Was innerhalb der Zeitreihe gilt, wirkt sich indes nicht einschränkend auf die überregionale Vergleichbarkeit der Daten aus, denn diese Rechtsvorschriften gelten natürlich überregional gleichermaßen. Eventuelle Unterschiede in den Zeitreihen erklären sich dadurch, dass nicht für alle Jahre entsprechende bzw. vergleichsgeeignete Daten für Hessen und Deutschland zur Verfügung standen. Die Zahlen in den Diagrammen wurden häufig zugunsten einer leserfreundlichen Darstellung gerundet. Die einzelnen Indikatoren werden im Zusammenhang mit den Daten bzw. Diagrammen erläutert. Seite 4 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 4. Definitionen, Daten, Diagramme der Indikatoren 4.1 Haus- und Sperrmüll Haus- und Sperrmüll zählt zu den Siedlungsabfällen, das sind nicht besonders überwachungsbedürftige Haushaltsabfälle einschließlich hausmüllähnlicher Gewerbeabfälle, ferner Grün- und Bioabfälle und Wertstoffe aus getrennten kommunalen Wertstoffsammlungen der überwiegend in Haushalten und in kleingewerblichen Betrieben anfällt und über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelt wird. Hausmüll wird auch Restmüll genannt, womit deutlich wird, dass hiermit all jener Müll, der nach der Mülltrennung durch die Verbraucher übrig bleibt bezeichnet wird. Hier handelt es sich um Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, welche über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelt werden. Zum Sperrmüll gehören sperrige Einrichtungsgegenstände aus Haushalten, die wegen ihrer Größe oder Beschaffenheit nicht in die zugelassenen Abfallbehälter passen und daher nicht mit dem Hausmüll in einer Mülltonne entsorgt werden können. Sperrmüll wird gesondert abtransportiert. 35 3 25 336 293 3 31 291 283 289 287 Haus- und Sperrmüll in der documenta-stadt Kassel 275 269 262 267 255 262 267 256 249 kg/ew/a * 2 15 1 5 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umw elt und Geologie, eigene Berechnungen Abb. 1: Haus- und Sperrmüll in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, eigene Berechnungen. Seite 5 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 35 Haus- und Sperrmüll in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland kg/ew/a * 3 25 2 15 31 273 279 291 257 264 283 267 25 289 266 246 287 263 25 275 256 232 269 247 243 262 232 224 267 236 22 255 233 24 262 24 23 267 234 2 256 23 196 249 27 199 1 5 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 2: Haus- und Sperrmüll in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. 4 3 2 1-1 -2-3 -4 Haus- und Sperrmüll - Veränderung zum Vorjahr in - in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel -6-3 2-1 -4-2 -3 2-4 3 2-4 -3 Hessen -6 4 -,3-1 -3-4 -6 2-1 3-3 -2-1 Deutschland -5-5 -2 2-7 5-8 -2-7 -,5-1 -2 2 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 3: Haus- und Sperrmüll, Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. Seite 6 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 4.2 Organische Abfälle Organischen Abfälle werden oft auch als Bioabfall bezeichnet. Es sind die in einem Haushalt anfallenden in der Regel Küchenabfälle o. Ä. und pflanzliche, auch sogenannte Grünabfälle aus Gärten und Parkanlagen. Diese Abfälle sind durch ihre tierische oder pflanzliche Herkunft biologisch abbaubar, d.h. sie können durch Mikroorganismen, Bodenlebewesen und Enzyme abgebaut werden. Organischen Abfälle haben ein großes Potential zur Nutzung für die Energiegewinnung. 35 Organische Abfälle in der documenta-stadt Kassel 3 25 kg/ew/a * 2 15 1 5 11 91 94 96 99 1 98 8 81 89 95 99 67 76 31 38 44 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umw elt und Geologie, eigene Berechnungen Abb. 4: Organische Abfälle in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, eigene Berechnungen. Seite 7 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 Organische Abfälle in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 35 3 25 kg/ew/a * 2 15 1 5 67 93 91 96 8 97 81 16 94 117 76 112 29 36 4 39 43 46 96 119 92 99 19 89 11 12 95 1 116 11 89 119 13 98 122 17 95 122 17 99 13 111 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 5: Organische Abfälle in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. 4 3 2 1-1 -2-3 -4 Organische Abfälle - Veränderung zum Vorjahr in - in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel 36-11 1 15-19 26 3 11-9 -11 1-3 4 Hessen 3 2 9 1-4 6-8 1-3 3 3 7 Deutschland 24 11-3 1 7 1-3 7 6 2 4 4 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 6: Organische Abfälle, Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. Seite 8 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 4.3 Wertstoffe Wertstoffe sind Abfälle oder Abfallbestandteile die nach ihrem Gebrauch wieder genutzt werden können. Sie können zu anderen Produkten umgewandelt oder in Rohstoffe aufgespalten werden, sie sind die für die Herstellung von Zwischen- und Endprodukten geeignet sind und fließen deshalb wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Zu den mengenmäßig wichtigsten getrennt gesammelten Wertstoffen zählen Altpapier mit Papier, Pappe Kartonagen (PPK). Altglas, Altmetall und Kunststoffe (DSD) werden seit Einführung der Verpackungsverordnung 199 meist von kommerziellen Entsorgungsfirmen eingesammelt. Dargestellt werden hier alle oben genannten Wertstoffe 35 Wertstoffe in der documenta-stadt Kassel 3 25 kg/ew/a * 2 15 21 188 168 155 152 138 141 143 1 5 95 96 122 122 12 125 133 136 129 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umw elt und Geologie, eigene Berechnungen Abb. 7: Wertstoffe in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, eigene Berechnungen. Seite 9 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 35 Wertstoffe in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 3 25 kg/ew/a * 2 15 1 122 122 12 12 143 142 125 149 147 133 153 156 136 158 164 21 163 162 188 153 227 168 149 217 155 143 25 152 133 142 138 142 146 141 138 146 143 137 143 129 14 143 5 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 8: Wertstoffe in *kg je Einwohner und Jahr in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. 4 3 2 1-1 -2-3 -4 Wertstoffe - Veränderung zum Vorjahr in - in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Kassel -1 4 7 2 54-1 -11-8 -2-9 2 1-1 Hessen 17 4 3 3 3-6 -3-4 -7 7-3 -1 2 Deutschland 18 4 6 5-1 4-4 -6-31 3-2 Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt f. Umw elt u. Geologie, AK UGRdL**, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 9: Wertstoffe, Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Die Stadtreiniger Kassel, Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Statistisches Bundesamt, **Arbeitskreis Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL), eigene Berechnungen. Seite 1 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 5. Fazit: Ist die Kasseler Abfallmengenbilanz nachhaltig? Wie bereit erwähnt, sind auch in Anbetracht der Auswertung der Daten, die Einschränkungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Daten innerhalb der Zeitreihen zu berücksichtigen. Gemeint ist 1999 der Umstieg vom LAGA-Abfallartenkatalog auf den Europäischen Abfallkatalog, wodurch eine Verschiebung von Abfallmengen auch der Siedlungsabfälle stattfand. Im Jahr 22 gab es erneut Verschiebungen durch die Einführung des Europäischen Abfallverzeichnisses, u.a. innerhalb der Siedlungsabfälle (Unterpositionen). Dadurch erklären sich einige Ausreißer in den Zeitreihen. Gleiches gilt für den überregionalen Bereich. In Anschauung der gesamten Zeitreihe sieht man bei den Mengen des Haus- und Sperrmülls in Kassel Schwankungen aber insgesamt allmähliche Rückgänge. Zuletzt -2,9% in 29 gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung in 29 gegenüber 1996 beträgt -2%. Das ist sicher nicht unerheblich relativiert sich allerdings im Hinblick auf Hessen (-24%) und Deutschland (-29%). 29 gegenüber 1996 Haus- und Sperrmüll Veränderung Kassel Hessen Deutschland in -2-24 -29 Das Aufkommen der Organischen Abfälle der Kasseler entwickelte sich ebenfalls schwankend, wird aber allmählich immer höher. Zuletzt plus 4,2% in 29 gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung in 29 gegenüber 1996 beträgt plus 48% - das ist besser als der Hessendurchschnitt (plus 4%) - relativiert sich aber auch hier im Hinblick auf Deutschland plus 283%), welches allerdings 1996 deutlich geringere Mengen aufwies. 29 gegenüber 1996 Organische Abfälle Veränderung Kassel Hessen Deutschland in +48 +4 +283 Die Menge der in Kassel gesammelten Wertstoffe zeigt insgesamt leider eine eher abnehmende Tendenz. Zuletzt -9,7% in 29 gegenüber dem Vorjahr. Die Veränderung in 29 gegenüber 1996 beträgt zwar plus 6% relativiert sich aber erheblich hinsichtlich der mehr als doppelt so großen hessischen (plus 15%) und mehr als dreifach so großen deutschen (plus 19%) Wertstoffmengen. 29 gegenüber 1996 Wertstoffe Kassel Hessen Deutschland Veränderung in +6 +15 +19 Fazit: Die Kasseler Abfallmengenbilanz ist noch nicht nachhaltig. Hierzu bedarf es offensichtlich noch einiger Anstrengungen. Seite 11 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Abfallindikatoren - letzte Aktualisierung: 8/211 6. Quellen und weitere Informationen http://www.stadtreiniger.de/ http://www.hlug.de/medien/abfall/index.html http://www.hlug.de/start/abfall/abfallmengenbilanz.html http://atlas.umwelt.hessen.de/servlet/frame/atlas/abfall/inhalt.htm http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/sites/destatis/internet/de/content/publikationen/fa chveroeffentlichungen/umweltstatistischeerhebungen/abfallwirtschaft/abfallentsorgung,templateid=renderprint.p sml http://www.ugrdl.de/ae2z.htm#http://www.ugrdl.de/ae2z.htm http://www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/index.htm http://www.bmu.de/abfallwirtschaft/abfallrecht/doc/46539.php Seite 12 von 12

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 Dimension: Ökologie Wasserindikatoren - Trinkwasser Trinkwasserabgabe an Letztverbraucher Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt Bitte lesen Sie auch die Einführung und Hinweise zum Kasseler Nachhaltigkeitsbericht : http://www.stadt-kassel.de/imperia/md/content/cms1/6prokassel/umweltportal/agendabericht/nb/1_nb_einf hrung hinweise.pdf Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung der Kasseler Nachhaltigkeitsberichte, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Bitte senden Sie ein Belegexemplar. Alle übrigen Rechte vorbehalten. Letzte Aktualisierung: August 211 Seite 1 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 I n h a l t 1. Einleitung... 3 2. Z i e l... 3 3. Erläuterungen zu den Indikatoren... 4 4. Definitionen, Daten, Diagramme der Indikatoren... 4 4.1 Trinkwasserverbrauch... 4 4.1.1 Trinkwasserverbrauch, insgesamt... 4 4.1.2 Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe... 7 4.2 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt... 9 4.3 Differenz von Grundwasserentnahme und Trinkwasserverbrauch... 12 5. Fazit: Gibt es in Kassel einen nachhaltigen Umgang mit Wasser?... 15 6. Textquellen und weitere Informationen... 16 Seite 2 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 1. Einleitung Sauberes Wasser und intakte Gewässer sind nicht selbstverständlich, in der Regel erfordert dies den Einsatz vielfältiger Energien. Eine hygienische und sichere Wasseraufbereitung und Wasserversorgung ist ein entscheidender Beitrag zur Gesundheit und Seuchenvermeidung. Der Wasserverbrauch in unseren Breiten verteilt sich pro Kopf geschätzt wie folgt: 3 l für Trinken und Kochen 7 l zum Geschirr spülen 7 l zum Putzen 5 15 l für die Körperpflege 2 4 l für Duschen (Baden nicht inbegriffen) 3 l zum Wäsche waschen 4 l für die Toilettenspülung Für das Nutzwasser wird in der Regel aus technischen Gründen auch Trinkwasser verwendet, da es auch wirtschaftlich kaum realisierbar ist, getrennte Leitungen für Trink- und Nutzwasser zu errichten und zu betreiben. Außerdem sind die technischen Anforderungen an das Nutzwasser inzwischen ähnlich hoch wie jene an Trinkwasser. Konzepte und Technologien für die Nutzung von Wasser werden kontinuierlich verbessert; ökologische, wirtschaftliche und soziale Interessen am Wasser müssen dabei in Einklang gebracht werden. Umfangreiche Rechtsvorschriften regeln vor allem den Schutz der Gesundheit hinsichtlich des Wassers für den menschlichen Gebrauch Trinkwasser ist bei uns das am besten überwachte Lebensmittel. Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) schreibt dazu u.a. vor: "Wassergewinnungs- und Wasserversorgungsanlagen (...) einschließlich ihrer Wasseraufbereitungsanlagen unterliegen (...) der Überwachung durch das Gesundheitsamt. Die vorgeschriebenen kontinuierlichen Untersuchungen und Analysen des Wassers hinsichtlich der Keimfreiheit und anderen Belastungen, sichern die Qualität unseres Trinkwassers. Weitere wesentliche Rechtsvorschriften sind überdies die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und das Hessische Wassergesetz (HWG). Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie vom 22.12.2 wurde ein Gemeinschaftsrahmen geschaffen, der auch für die Grundwasserkörper - aus denen unser Trinkwasser hauptsächlich gespeist wird - vorschreibt, sie zu schützen, zu verbessern und zu sanieren, ihre Verschmutzung und/oder Verschlechterung zu verhindern, sowie ein Gleichgewicht zwischen Grundwasserentnahme und -neubildung zu gewährleisten. Die Grundidee ist demzufolge am Ressourcenschutz ausgerichtet, Wasser wird nicht wie eine übliche Handelsware gesehen, sondern als ein ererbtes Gut, das geschützt werden muss, als Teil unserer Daseinsvorsorge. 2. Z i e l Verantwortungsvoller und schonender Umgang mit der erneuerbaren Ressource Wasser zur nachhaltigen Daseinsfürsorge Seite 3 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 3. Erläuterungen zu den Indikatoren Die Unterschiede in den Zeitreihen erklären sich dadurch, dass nicht für alle Jahre entsprechend vergleichsgeeignete Daten für Hessen und Deutschland zur Verfügung standen. Die Zahlen in den Diagrammen wurden häufig zugunsten einer leserfreundlichen Darstellung gerundet. Die Definition der einzelnen Indikatoren erfolgt im Zusammenhang mit den Daten bzw. Diagrammen. 4. Definitionen, Daten, Diagramme der Indikatoren 4.1 Trinkwasserverbrauch 4.1.1 Trinkwasserverbrauch, insgesamt Unter Trinkwasser versteht man Süßwasser mit einem hohen Maß an Reinheit, das für den menschlichen Gebrauch geeignet ist. Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV, zuletzt geändert 5/211 )enthält ebenfalls eine Begriffsbestimmung, danach ist Trinkwasser alles Wasser, im ursprünglichen Zustand oder nach Aufbereitung, das zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken oder insbesondere zu den folgenden anderen häuslichen Zwecken bestimmt ist: Körperpflege und -reinigung, Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln in Berührung kommen, Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen. Hier dargestellt wird die Wasserabgabe (Trinkwasserverbrauch) an Letztverbraucher, das sind: private Haushalte einschließlich Handwerk und Kleingewerbe, die in der Statistik nicht gesondert erhoben, sondern zusammen erfasst werden und Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung wie z.b. das produzierende Gewerbe, Handel, Verkehr, Dienstleistungen, Krankenhäuser, Schulen, Behörden etc.pp., im Grunde alle Letztverbraucher mit denen die öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen die abgegebenen Wassermengen unmittelbar ab oder verrechnen. Seite 4 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 24 Trinkwasserverbrauch - insgesamt** - in der documenta-stadt Kassel 22 2 18 l / ( E*d)** 16 14 12 1 8 6 4 2 192 188 18 173 174 17 169 162 16 158 153 153 152 149 147 146 143 144 142 142 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Quelle: Städtische Werke AG, Kassel Abb. 1: Trinkwasserverbrauch insgesamt (** Haushalt und Kleingewerbe p l u s Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) in *Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Quelle: Städtische Werke AG, Kassel. 2 15 1 5-5 -1-15 Trinkwasserverbrauch - insgesamt** - in der documenta-stadt Kassel - Veränderung zum Vorjahr in -2 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Veränderung -2,1-4,3-3,9,6-2,3 -,6-4,1-1,2-1,3-3,2, -,7-1,7-1,6 -,8-2,,7-1,4,3 Quellen: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen Abb. 2: Trinkwasserverbrauch insgesamt (** Haushalt und Kleingewerbe p l u s Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Quelle: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen. Seite 5 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 24 Trinkwasserverbrauch insgesamt** in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 22 2 18 l / ( E*d)* 16 14 12 1 162 164 155 159 153 152 157 149 153 147 143 142 8 6 4 2 1998 21 24 27 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 3: Trinkwasserverbrauch insgesamt (** Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) in *Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Trinkwasserverbrauch insgesamt* in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland - Veränderungen gegenüber Vorwert in 2 15 1 5-5 -1-15 -2 21 24 27 Kassel -3,2-1,7-2, Hessen -1,6-3,3-3,7 Deutschland -3,3-1, -2,6 Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 4: Trinkwasserverbrauch insgesamt (* Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) in Veränderung zum Vorwert in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Seite 6 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 4.1.2 Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe Hier dargestellt wird die Wasserabgabe (Trinkwasserverbrauch) an Letztverbraucher, das sind: private Haushalte einschließlich Handwerk und Kleingewerbe, die in der Statistik nicht gesondert erhoben, sondern zusammen erfasst werden Trinkwasserverbrauch - nur Haushalt und Kleingewerbe** - in der documenta-stadt Kassel l / ( E*d)** 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 152 151 146 143 142 141 138 137 142 14 137 137 137 134 132 131 129 128 128 129 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Quelle: Städtische Werke AG, Kassel Abb. 5: Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe (** ohne Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung), in *Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Quelle: Städtische Werke AG, Kassel. Trinkwasserverbrauch - nur Haushalt und Kleingewerbe** - in der documenta-stadt Kassel - Veränderung zum Vorjahr in 2 15 1 5-5 -1-15 -2 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Veränderung -1,1-2,9-2, -,7 -,8-2,2-1,2 3,8 -,9-2,2 -,3, -2, -1,7 -,6-1,6 -,5 -,4,9 Quellen: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen Abb. 6: Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe (** ohne Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung), Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Quelle: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen. Seite 7 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 Trinkwasserverbrauch - nur Haushalt und Kleingewerbe** - in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 24 22 2 18 16 l / ( E*d)* 14 12 1 152 143 144 142 132 132 137 137 134 128 129 128 127 127 126 129 123 122 8 6 4 2 1991 1995 1998 21 24 27 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 7: Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe (** ohne Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung), in *Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen 2 15 1 5-5 -1-15 -2 Trinkwasserverbrauch - nur Haushalt und Kleingewerbe* in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland - Veränderungen gegenüber Vorwert in 1995 1998 21 24 27 Kassel -,7-1,2-2,2-2, -1,6 Hessen -7,7-3,, -,8-3,1 Deutschland -8,3-2,3-1,6 -,8-3,2 Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 8: Trinkwasserverbrauch, nur Haushalt und Kleingewerbe (*ohne Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung), Veränderung zum Vorwert in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Seite 8 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 4.2 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt Die Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt zur Trinkwassergewinnung rekrutiert sich aus Wasser unterschiedlicher Herkunft, dabei handelt es sich vor allem um Grundwasser, Quellwasser, Uferfiltrat und Oberflächenwasser. Als Grundwasser wird das unterirdisch anstehende Wasser bezeichnet, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und nur der Schwere unterliegt, ohne natürlichen Austritt. Quellwasser ist der örtlich begrenzte natürliche Grundwasseraustritt, auch nach künstlicher Fassung, allerdings ohne Überlaufwasser. Beim Uferfiltrat handelt es sich um Wasser, welches den Wassergewinnungsanlagen durch das Ufer eines Flusses oder Sees im Untergrund nach Bodenpassage zusickert und sich mit dem anstehendem Grundwasser vermischt. Oberflächenwasser ist Wasser natürlicher oder künstlicher oberirdischer Gewässer wie Fluss-, See- oder Talsperrenwasser. Der Hauptanteil des in Deutschland zur Trinkwasseraufbereitung verwendeten Wassers besteht jedoch aus Grund- (ca. 65-84%) und Quellwasser (ca. 1-15%), das Uferfiltrat stellt den einen geringeren Anteil (ca. 3-13%) dar. Oberflächenwasser wird in Kassel und Hessen gar nicht, in Deutschland insgesamt auch nur wenig (ca. 12%) benutzt. Seite 9 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 l / ( E*d)** 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 22 192 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch insgesamt* in der documenta-stadt Kassel 216 188 29 18 197 173 193 174 199 17 24 169 191 162 195 16 192 158 184 153 178 153 179 152 174 149 172 147 17 146 17 143 17 144 169 142 174 142 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1999 21 2 25 24 23 22 21 29 28 27 26 Entnahme Verbrauch Quellen: Städtische Werke AG Kassel, eigene Berechnungen Abb. 9: Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch insgesamt (Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) in **Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, eigene Berechnungen. * Entnahme hier vom Wasserversorger Städtische Werke AG 2 15 1 5-5 -1-15 -2 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch insgesamt* in der documenta-stadt Kassel - Veränderung zum Vorjahr in 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Entnahm e -1,8-3,2-5,7-2, 3,1 2,5-6,4 2,1-1,5-4,2-3,3,6-2,8-1,1-1,1 -,1 -,1 -,3 2,7 Verbrauch -2,1-4,3-3,9,6-2,3 -,6-4,1-1,2-1,3-3,2, -,7-1,7-1,6 -,8-2,,7-1,4,3 Quellen: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen Abb. 1: Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch insgesamt (*Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Quelle: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen. * Entnahme hier vom Wasserversorger Städtische Werke AG Seite 1 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 24 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt insgesamt** in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 22 2 224 l / ( E*d)* 18 16 14 12 1 191 184 174 172 18 174 178 17 162 156 171 8 6 4 2 1998 21 24 27 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 11: Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt insgesamt (**Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) in *Liter je Einwohner pro Tag in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen 2 15 1 5-5 -1-15 -2 Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt insgesamt* in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland - Veränderungen gegenüber Vorwert in 21 24 27 Kassel -4,2-2,8 -,1 Hessen -1, -5,9-3,7 Deutschland -19,8 -,8-4,2 Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 12: Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt insgesamt (**Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion u. Dienstleistung) Veränderung zum Vorwert in in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Seite 11 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 4.3 Differenz von Grundwasserentnahme und Trinkwasserverbrauch Die Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch wird verursacht durch Verluste bei der Reinigung, Aufbereitung, Speicherung, Verteilung und dem werkseigenen Verbrauch. Der Transport des Trinkwassers zum Verbraucher erfolgt zumeist durch ein Wasserverteilungssystem, bestehend aus Behältern, Pumpen und Leitungen. Das Verteilungssystem muss so beschaffen sein, dass die benötigte Menge in der erforderlichen Qualität und dem richtigen Druck (meistens 6 bar) zur Verfügung steht. Sollte das Wasser länger in den Wasserleitungen stehen, besteht akute Verkeimungsgefahr. In Deutschland ist allerdings selbst in langen Rohrleitungssystemen bis zum Wasserhahn kaum eine Gefahr gegeben, dass Verunreinigungen und Bakterien ins Wasser kommen, da die Leitungen unter hohem Druck stehen, was ein Eindringen effektiv verhindert und somit Reinigungsvorgänge erspart. Die Verluste des Trinkwassers so gering wie möglich zu halten, ist eine fortwährende, auch technologische Herausforderung, an der ständig gearbeitet wird. Seite 12 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 l / ( E*d)** 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Differenz von Grundwasserentnahme und Trinkwasserverbrauch in der documenta-stadt Kassel 28 28 29 24 19 29 35 29 35 34 31 25 27 25 25 24 27 26 27 32 1992 1991 1994 1993 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 27 26 21 29 28 Quellen: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen Abb. 13: Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch (in Liter je Einwohner pro Tag) in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, eigene Berechnungen. 2 15 1 5-5 -1-15 -2 Differenz von Grundwasserentnahme u. Trinkwasserverbrauch in der documenta-stadt Kassel - Veränderung zum Vorjahr in 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 21 Veränderung, 3,6-17,2-2,8 52,6 2,7-17,1 2,7-2,9-8,8-19,4 8,4-8,9 2,2-3,3 11,2-4,4 5,7 15,3 Quellen: Städtische Werke AG, Kassel, eigene Berechnungen Abb. 14: Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch, Veränderung zum Vorjahr in in der documenta-stadt Kassel, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, eigene Berechnungen. Seite 13 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 l / ( E*d)* 24 22 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland 6 29 19 3 2 21 25 15 21 27 14 18 1998 21 24 27 Kassel Hessen Deutschland Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 15: Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch (*in Liter je Einwohner pro Tag) in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen 2 15 1 5-5 -1-15 -2 Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland - Veränderungen gegenüber Vorwert in 21 24 27 Kassel -8,8-8,9 11,2 Hessen 4,4-25,7-3,9 Deutschland -64,8 1,2-16,3 Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hess. Statistisches Landesamt, Statist. Bundesamt, eigene Berechnungen Abb. 16: Differenz von Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und Trinkwasserverbrauch, Veränderung zum Vorjahr in ) in der documenta-stadt Kassel, Hessen und Deutschland, Quellen: Städtische Werke AG Kassel, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Seite 14 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 5. Fazit: Gibt es in Kassel einen nachhaltigen Umgang mit Wasser? Der Trinkwasserverbrauch insgesamt (Haushalt und Kleingewerbe plus Großabnehmer aus Produktion und Dienstleistung) hat in Kassel in den letzten 2 Jahren kontinuierlich abgenommen, die Veränderung zum Vorjahr betrug jährlich im Durchschnitt -1,5%. In 21 gegenüber 1991 ist der Trinkwasserverbrauch in Kassel insgesamt um -26% zurückgegangen (das sind -5 Liter je Einwohner pro Jahr). Die Vergleichsdaten für Hessen und Deutschland standen nur dreijährlich zur Verfügung. Beim o.g. Trinkwasserverbrauch insgesamt für die Jahre 1998, 21, 24, 27. In diesen Jahren wurde in Kassel im Mittel insgesamt 1,7% mehr Trinkwasser verbraucht als in Hessen und im Mittel insgesamt -4,1% weniger Trinkwasser verbraucht als in Deutschland. Die Veränderungen des insgesamten Trinkwasserverbrauchs zum Vorjahr waren im Mittel dieser o.g. Jahre jeweils ähnlich: Kassel -2,3%, Hessen -2,9%, Deutschland -2,3%. In Kassel hat der Trinkwasserverbrauch (nur) der Haushalte und Kleingewerbebetriebe in den letzten 2 Jahren weniger als insgesamt (s.o.), aber ebenfalls kontinuierlich abgenommen, die Veränderung zum Vorjahr betrug jährlich im Durchschnitt -,8%. In 21 gegenüber 1991 hat sich dieser Trinkwasserverbrauch insgesamt in Kassel um -15% reduziert (das sind -23 Liter je Einwohner pro Jahr). Die Vergleichsdaten für Hessen und Deutschland standen hier überwiegend auch nur dreijährlich zur Verfügung aber schon ab 1991, dann 1995, 1998, 21, 24, 27. In diesen Jahren wurde in Kassel von den Haushalten und Kleingewerbebetrieben im Mittel 6,5% mehr Trinkwasser verbraucht als in Hessen und im Mittel 6,7% mehr Trinkwasser verbraucht als in Deutschland. Die Veränderungen dieses Trinkwasserverbrauchs zum Vorjahr gestalteten sich im Mittel dieser o.g. Jahre eher verschieden: Kassel -1,3%, Hessen -2,4%, Deutschland -2,7%. Auch die Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt zur Trinkwassergewinnung ist in Kassel in den letzten 2 Jahren kontinuierlich gesunken, die Veränderung zum Vorjahr betrug im jährlichen Durchschnitt -1,1%. In 21 gegenüber 1991 ist die Wasserentnahme insgesamt in Kassel um -21% gesunken(das sind -46 Liter je Einwohner pro Jahr). Die Vergleichsdaten für Hessen und Deutschland standen auch hier nur dreijährlich zur Verfügung. Bei der o.g. Wasserentnahme für die Jahre 1998, 21, 24, 27. In diesen Jahren wurde in Kassel im Mittel insgesamt 8,2% mehr Wasser aus dem Naturhaushalt entnommen als in Hessen und im Mittel insgesamt -3,8% weniger entnommen als in Deutschland. Die Veränderungen der Wasserentnahme zum Vorjahr waren im Mittel dieser o.g. Jahre sehr unterschiedlich: Kassel - 2,4%, Hessen -3,5%, Deutschland -8,2%. Die Mengen der Verluste, der Differenz von der Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und dem Trinkwasserverbrauch, waren in Kassel im Darstellungszeitraum schwankend und haben in den letzten 2 Jahren etwas zugenommen, die Veränderung der Verluste zum Vorjahr betrug jährlich im Durchschnitt plus 1,9%. In 21 gegenüber 1991 haben sich diese Verluste in Kassel um 12% erhöht (das sind 3 Liter je Einwohner pro Jahr). Die Vergleichsdaten für Hessen und Deutschland standen hier ebenfalls nur dreijährlich zur Verfügung, d.h. für die Jahre 1998, 21, 24, 27. In diesen Jahren waren die Verluste in Kassel im Mittel um 66,7% höher als in Hessen und im Mittel insgesamt 15,1% höher als in Deutschland. Die Veränderungen der Verluste zum Vorjahr differierten im Mittel dieser o.g. Jahre erheblich: Kassel -2,2%, Hessen -8,4%, Deutschland -26,7%. Fazit: Die Entwicklung des Trinkwasserverbrauchs sowie die Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt ist in Kassel tendenziell sinkend, d.h. durchaus nachhaltig. Hinsichtlich der Verluste, der Differenz von der Wasserentnahme aus dem Naturhaushalt und dem Trinkwasserverbrauch, gibt es in Kassel noch Einholbedarf. Die überregionalen Werte sind insgesamt häufig besser als in Kassel und zeigen die Entwicklungsmöglichkeiten. Der Umgang mit den Wasserressourcen in Kassel ist großenteils nachhaltig aber noch nicht nachhaltig genug. Seite 15 von 16

Informationen: Tel. 561 787 7137 oder Email: ingeborg.vaupel@stadt-kassel.de Wasserindikatoren - Trinkwasser - letzte Aktualisierung: 8/211 6. Textquellen und weitere Informationen http://umweltportal.stadt-kassel.de/miniwebs/umweltportal/9847/index.html http://www.sw-kassel.de/index.php?id=371 http://www.hlug.de/start/wasser/grundwasser.html http://gruschu.hessen.de/ http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/umwelt-verkehr/landesdaten/oeffentlichewasserversorgung-und-abwasserbeseitigung/wasserabgabe-an-letztverbraucher-in-hessen/index.html http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/sites/destatis/internet/de/content/publikationen/fachveroe ffentlichungen/umweltstatistischeerhebungen/wasserwirtschaft/wasserabwasseroeffentlich21921795 http://www.statistik-portal.de/statistik-portal/de_jb1_jahrtabu1.asp http://www.umweltbundesamt.de/wasser-und-gewaesserschutz/index.htm http://www.bmu.de/binnengewaesser/trinkwasser/doc/3128.php http://ec.europa.eu/commission_21-214/potocnik/policy/water-marine_de.htm http://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_21/bjnr95911.html http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/ifsg/index.html http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/358.pdf Seite 16 von 16

Nachhaltigkeitsbericht Wasserindikatoren Abwasser Dimension: Ökologie - Wasserindikatoren Abwasser Faultürme der Kasseler Kläranlage vor der Fulda. Quelle und Foto: Kasselwasser Abwassermenge Zulauf in die Kläranlage Stoffkonzentrationen im Abwasser bei Zulauf in die Kläranlage Reinigungsleistung der Kläranlage Stoffkonzentrationen im Abwasser bei Einleitung ins offene Gewässer Investitionen für Kanalisation und Kläranlage Bitte lesen Sie auch die Einführung und Hinweise zum Kasseler Nachhaltigkeitsbericht Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung der Kasseler Nachhaltigkeitsberichte, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet. Bitte senden Sie ein Belegexemplar. Alle übrigen Rechte vorbehalten. Letzte Aktualisierung: Mai 213 Konzept, Bearbeitung, Text und Gestaltung: Ingeborg C.G. Vaupel, Stadt Kassel Tel. 561-787- 7137 E-Mail: ingeborg.vaupel@kassel.de Seite 1 von 35