Frühjahr / Sommer 2010



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Transkript:

Frühjahr / Sommer 2010 Saustark 12 % Wachstum bei BW*Jungsauen Zuchtstark Leistungspotenziale der BW*Genetik Eberstark Marke German Piétrain Leistungsstark Top-Ergebnisse in der Praxis Beratungsstark ScannService BW

SZV/ZEG wachsen gegen den Branchentrend Der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg und die ZEG blicken auf ein sehr erfolgreiches saustarkes Jahr 2009 zurück. Mit einem Absatz von insgesamt 56.270 Zuchtschweinen wurde entgegen dem Branchentrend ein neuer Allzeitrekord erzielt. Allein im BW*Hybridzuchtprogramm und bei der BW*Landrasse konnten über 54.000 Sauen produziert werden. Das ist ein Wachstum von 5.700 Sauen gegenüber 2008 und entspricht einem Zuwachs von 12 %. Neben Baden-Württemberg hat sich der Marktanteil der BW*Genetik 2009 auch bundesweit in Partnerschaft mit der Herrensteiner Agrargesellschaft (HAG) und den angeschlossenen Betrieben sowie den Züchtern in Niedersachsen und Bayern weiter erhöht. Eine Steigerung des Sauenabsatzes in Bayern mit 7 % und im Nordwesten mit 9 % sprechen für sich. Unseren Kunden danken wir ganz herzlich für Ihre Treue! Entwicklung BW*Sauen - Absatz SZV / ZEG Baden-Württemberg 1979-2009 12 % Wachstum bei BW*Jungsauen im Jahr 2009 Der Eberabsatz der ZEG stieg um 551 Tiere auf insgesamt 2.150 Tiere. Das entspricht einem Plus von beachtlichen 35 % im Jahr 2009. In den Export gingen 665 Eber (+ 51 %). Die spanischen Partner allein kauften 616 Eber. Einen nicht unerheblichen Einfluss auf diesen Erfolg hat das neue German-Piétrain -Konzept. Starke Steigerung des Exports in den Jahren 2008/2009 (Ho.) 2

Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Leserinnen und Leser, warum schafft es ein Verband wie der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg / ZEG, sich in solch stürmischen Zeiten am Zuchtschweinemarkt nicht nur zu behaupten, sondern Wachstum am Stammmarkt in Süddeutschland zu generieren und erfolgreich neue Partnerschaften in weiteren Regionen Deutschlands und Europas einzugehen? Sicherlich spielt hierbei das hohe Leistungspotenzial unserer Zuchttiere die wichtigste Rolle. Wir haben uns gemäß dem Motto Mehr sein als Schein in den letzten Jahren züchterisch an die Spitze der deutschen Zucht gesetzt und scheuen keinen Vergleich zu Genetiken aus anderen europäischen Ländern. Insbesondere das Merkmal Fruchtbarkeit ist hier herausragend. Es war uns dabei Verpflichtung, unsere klassischen Stärken wie Schlacht- und Mastleistung der Mastendprodukte moderat und nachhaltig weiterzuentwickeln und an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen. Auch die persönlichen Kontakte der Kunden zu den Züchtern, das verbindliche und kompetente Auftreten der Außendienstmitarbeiter und Berater sowie das integrierte Konzept aus Zuchtunternehmen, Besamung und Dienstleistung haben das Ihrige dazu getan. Wenn wir uns einen Vorwurf machen können, dann den, dass wir unsere Leistungen und Erfolge nicht genügend nach außen tragen und in diesem Segment von unseren Wettbewerbern doch noch etwas lernen können. Mit der Marke German Piétrain haben wir jedoch im vergangenen Jahr einen ersten Schritt zu einem neuen moderneren Marktauftritt getätigt, der sich als äußerst positiv herausstellt. Seien Sie neugierig, wie wir im Laufe dieses Jahres weitere Schritte in diese Richtung gehen werden! Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und viel Erfolg in Haus und Hof! Ihr Jörg Sauter Geschäftsführer SZV Inhalte Zuchtstark / Leistungsstark Leistungspotenziale der BW*Genetik Seite 4 Genomische Selektion Seite 6 Leistungsstarke Vererber im Ring Seite 8 Betriebsreportage Familie Wacker Seite 10 Betriebsreportage Familie Jeggle Seite 12 Boxberg-Versuch Zuchtlinien Seite 16 Besuch in Kroatien und Bosnien Seite 19 Beratungsstark ScannService Seite 14 Futterempfehlungen Seite 15 BW*O.A.S.E. Betriebe im Reinland Seite 24 Berater-Tipps in den Saustark-Magazinen Seite 26 Artikelstark Seite 20 Besamungsstark / Eberinfos Seite 21 Info / News / Termine Seite 27 Anschriften, Telefonnummern Seite 29 ff 3

LEISTUNGSSTARK Leistungspotenziale der BW*Genetik Das Leistungspotenzial einer Genetik basiert auf vielen, z. T. ganz unterschiedlichen Faktoren. Besonders entscheidend sind natürlich die zum Einsatz kommenden Populationen, die Zuchtprogramme, die Verfahren und der Objektivitätsgrad der Leistungsprüfung und folgerichtig dadurch bedingt auch die Qualität der Zuchtwertschätzung. Über alle diese Parameter wurde an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Darüber hinaus spiegeln die Etablierung neuer Methoden, Verfahren und Innovationen den Aktualitätsgrad der züchterischen Arbeit in hohem Maße wider. Neue Entwicklungen sind somit auch als Garant für die Nachhaltigkeit und die Zukunftssicherheit der eingesetzten Genetik und der mit ihr erzeugten Zuchttiere anzusehen. Der SZV Baden-Württemberg e.v. ist in dieser Hinsicht außerordentlich aktiv und hat in der jüngsten Vergangenheit mit unterschiedlichen Partnern zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht: neue Zuchtwertschätzung Exterieur neue Zuchtwertschätzung Gesäuge 7/7 Zitzen garantiert Forschungsprojekt Genomische Selektion Forschungsprojekt Vermeidung von Ebergeruch neues Konzept German Piétrain Effizienz Die TOP-Leistungen in BW Durchschnitt von 2.700 Sauen in zehn Betrieben (2008/2009) 270 2,38 26 7,85 % 12,87 11,57 11,10 % 30,77 27,42 Sauen Würfe / Jahr Tage Säugezeit Umrauscher leb. geb. Ferkel / Wurf abg. Ferkel / Wurf Saugferkelverluste leb. geb. Ferkel / Sau und Jahr abg. Ferkel / Sau und Jahr Internet-Sauenplaner SuperSauOnline (SSO) In Zusammenarbeit mit CLAAS Agrosystems (vormals Agrocom) wurde der Internet-Sauenplaner SuperSauOnline (SSO) entwickelt. Über www.saustark.de und den anschließenden SAUENPLANER LOGIN stehen den teilnehmenden Zuchtbetrieben die Daten zu ihren Tieren in bislang nicht gekannter Aktualität zur Verfügung. Nur bei Optimierung aller Einflußfaktoren ist eine optimale und nachhaltige Gesamtwirtschaftlichkeit im Hinblick sowohl auf Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung, als auch auf Mast- und Schlachtleistung möglich. 4

LEISTUNGSSTARK Mittlerweile nutzen die meisten Betriebe die Vorteile dieses Systems: zentrale Datenhaltung hohe Systemverfügbarkeit durch professionelles Rechenzentrum zeitnahe Bereitstellung der zuchtrelevanten Daten aktualisierte Zuchtwerte nach jeder Zuchtwertschätzung Leistungsprüfung Station Leistungsprüfung Feld Ergebnisse der Selektion Ergebnisse der Stallbegehungen Effizienz Zuchtfortschritt BW*Basiszucht Lebend geborene Ferkel / Wurf LW LR zentrale Updates und Datensicherung Wegfall der Notwendigkeit eigener Datensicherungsmaßnahmen keine lokale Installationen und Updates erforderlich zentrale Erfassung und Pflege der Stammdaten zentrale Erfassung/Vergabe von Rassen, Kommentaren, Ebern, höhere Datensicherheit und Datenqualität einfacher Zugriff der Mitgliedsbetriebe über das Internet Zugriff ist mit jedem internetfähigen Endgerät möglich weitestgehende Hardware-Unabhängigkeit ist vorhanden mehrfacher Zugriff von verschiedenen Standorten möglich einheitliche Datenstruktur über beteiligte Verbände und Organisationen wesentlich verbesserte Möglichkeiten der Auswertungen für die Betriebe Mit der Entwicklung des Internet-Sauenplaners SuperSau- Online (SSO) wurde ein moderner und zukunftweisender Weg für das betriebliche Datenmanagement beschritten. Es kann davon ausgegangen werden, dass die höhere Datenqualität in SSO zu einem höheren Zuchtfortschritt führt, der dann auch schneller an die nachgelagerten Bereiche der Ferkelerzeugung und Mast weitergegeben wird: Die Optimierung der innerbetrieblichen Selektionsbasis in der Zuchtstufe durch... - jederzeit aktuell verfügbare Zuchtwerte und Daten aus Leistungsprüfung und Selektion - Ergebnisse erweiterter inner- und überbetrieblicher Auswertungen (z.b auch Kommentare) - Etablierung neuer Merkmale und Weiterentwicklung der ZWS (z.b. Geburtsgewicht-Erfassung) führt im Ergebniss zu ausgeglicheneren, leistungsstärkeren Zuchtbeständen, verbesserten Selektionsergebnissen und somit zu einer Verbesserung der Qualität der Jungsauen für unsere Kunden. Von diesen positiven Effekten profitiert der Ferkelerzeugerbetrieb unmittelbar. Hans Faber 5

ZUCHTSTARK Ist die genomische Selektion auch in der Schweinezucht interessant? Prof. Dr. Jörn Bennewitz Institut für Tierhaltung und Tierzüchtung, Universität Hohenheim Einleitung Abb.: Dr. Ernst Tholen, Bonn Die genomische Selektion beschreibt den Gebrauch von genomweiten und massiven genetischen Markern zur Schätzung von Zuchtwerten und die Selektion der Tiere anhand dieser genomisch geschätzten Zuchtwerte. Sie gilt in der Rinderzucht als die Technik, welche seit Einführung der künstlichen Besamung die größte Innovationskraft hat und wird in nahezu allen großen Milchrinderpopulationen zurzeit implementiert. In der Schweinezucht hingegen sind die Erwartungen an die genomische Selektion zwar deutlich geringer, jedoch sind auch hier beachtliche züchterische Möglichkeiten vorhanden. Im folgenden Teil dieses Beitrags wird die Idee der genomischen Selektion dem Leser näher gebracht. Anschließend wird die Projektinitiative zur Implementierung der genomischen Selektion bei der Vaterrasse Pietrain im Land Baden-Württemberg beschrieben. Der Beitrag endet mit einem kurzen Fazit. Die Stärke der genomische Selektion ist, dass sie alle QTL simultan berücksichtigt, ohne diese vorher zu kartieren. Sie funktioniert wie folgt. Es wird eine Referenzpopulation (auch Trainings- oder Kalibrierungsdatensatz genannt) aufgestellt, in der die Tiere sowohl genotypisiert als auch in irgendeiner Form phänotypisiert sind. In dieser Population werden dann die Effekte aller Marker mit entsprechenden statistischen Modellen geschätzt. Das Problem dabei ist, dass sehr viele Markereffekte aus einer begrenzten Anzahl an Beobachtungen geschätzt werden müssen. Der Statistiker spricht in diesem Zusammenhang von einem Mangel an Freiheitsgraden. Es existieren jedoch Modelle, die mit diesem Problem gut fertig werden. Die genetischen Marker werden dann an den Selektionskandidaten genotypisiert. Der genomische Zuchtwert eines Selektionskandidaten ist dann die Summe der Markereffekte (geschätzt in der Referenzpopulation), welche das Tier trägt. Wie funktioniert die genomischen Selektion? Ein QTL (Quantitative Trait Locus) beschreibt einen chromosomalen Abschnitt, der ein oder mehrere segregierende Gene mit einem Einfluss auf ein bestimmtes Merkmal beherbergt. Mit Hilfe genetischer Marker ist es in den vergangenen ~10 Jahren gelungen, einige dieser QTL zu kartieren. Man vermutet, dass es mehrere hundert bis einige tausend solcher QTL für ein Merkmal gibt, in Abhängigkeit der effektiven Populationsgröße und der Erblichkeit des betrachteten Merkmals. Genomische Selektion bei den baden-württembergischen Piétrains Das Hauptziel der genomischen Selektion in der Rinderzucht ist die Verkürzung des Generationsintervalls auf der männlichen Seite von ca. 6 Jahren auf vielleicht 2 Jahre und zudem die Optimierung der zeit- und kostenaufwendigen Nachkommenschaftsprüfung. In der Schweinezucht sind die Potentiale weniger offensichtlich, da dort die Generationsintervalle bereits deutlich geringer sind und es schwierig ist, eine Referenzstichprobe von substantieller Größe aufzustellen. 6

ZUCHTSTARK Zudem ist eine Refinanzierung der hohen Anfangskosten, die durch die Genotypisierung der Referenzstichprobe entstehen, deutlich schwieriger, da ein Zuchttier im Vergleich zur Rinderzucht deutlich weniger wert ist, die Typisierungskosten jedoch ungefähr gleich sind. Effizienz in BW Fruchtbarkeit im Vergleich - Warentest Haus Düsse Aktuell wird ein Projekt zur Implementierung der genomischen Selektion bei der baden-württembergischen Pietrainpopulation mit dem Ziel einer routinemäßigen genomischen Vorselektion von Ebern gestartet. Beteiligt sind das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg, der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e.v. sowie das Hohenheimer Tierzuchtinstitut. Finanziert wird dies Projekt im Wesentlichen vom Land Baden-Württemberg mit Beteiligung des Schweinezuchtverbandes. Gegenwärtig werden jeweils 8 Nachkommen von ca. 80-100 Ebern pro Jahr in der Leistungsprüfungsanstalt Boxberg geprüft. Es soll herausgearbeitet werden, ob durch eine genomische Vorselektion von Ebern die Prüfkapazität reduziert werden kann, ohne dass signifikante Einbußen im Zuchtfortschritt zu erwarten sind. Im Projekt werden zunächst ca. 500 nachkommengeprüfte Eber mit dem sogenannten porcinen Marker-Chip mit ca. 50.000 genetischen Markern genotypisiert, sie bilden die erste Referenzpopulation. Naturgegeben werden die Genauigkeiten der geschätzten genomischen Zuchtwerte geringer sein, als die mit dem vollen Satz an Markern. Diese reduzierten Genauigkeiten scheinen jedoch vor dem Hintergrund des Einsparpotentials bei den Typisierungskosten gerechtfertigt. Dies gilt umso mehr, als dass die Eber anschließend noch nachkommengeprüft und nicht allein aufgrund ihres genomischen Zuchtwertes eingesetzt werden. Ob dies tatsächlich so ist, wird im Laufe des Projektes herausgearbeitet. Fazit Aus den Ergebnissen der Marker-Chip-Typisierungen und den BLUP-Zuchtwerten der Eber soll ein optimaler Set von mehreren hundert bis tausend Markern für die Population zusammengestellt werden, der ein Großteil der genetischen Variation der Merkmale erklärt und mit dem es möglich ist, genomische Zuchtwerte mit einer definierten Genauigkeit bei gegebener Größe der Lernstichprobe zu schätzen. Diese Marker sollen dann in der Routine an den Selektionskandidaten genotypisiert werden. Die genomische Selektion wird zurzeit weltweit in die Milchrinderzucht implementiert. In der Schweinezucht sind mit der Verfügbarkeit des porcinen SNP-Chips die Voraussetzungen mittlerweile auch geschaffen. Die Sicherheit der genomischen Zuchtwertschätzung hängt maßgeblich von der Größe und Zusammensetzung der Referenzpopulation ab. Sie wird naturgegeben in der Schweinezucht geringer sein, als in der Rinderzucht. Eine genomische Vorselektion von Ebern, die anschließend noch die Nachkommenschaftsprüfung durchlaufen, ist ein guter Startpunkt mit überschaubaren Risiken und doch guten Potentialen für die Implementierung der Technik in die Zucht von Vaterrassen. Ob die genomische Selektion sich in der Schweinezucht ähnlich stürmisch entwickeln wird, wie in der Rinderzucht, ist zurzeit noch nicht absehbar, jedoch durchaus möglich. Mit dem oben beschriebenen Projekt ist ein guter Anfang gemacht. 7

EBERSTARK Eliteversteigerung Leistungsstarke Vererber im Ring Am 27. April fand die diesjährige Eliteauktion statt. Neben zahlreichen nationalen Zucht- und Besamungsorganisationen konnten Gäste aus den Niederlanden, Spanien, Österreich, Polen und aus Kanada begrüßt werden. Piétrainkollektion Die Piétrainkollektion war zu 90 % mit stressresistenten Ebern vertreten und zeigte mit Durchschnittsleistungen von 736 g täglicher Zunahme, 6 mm Rückenspeckdicke und 136 BLUP-Zuchtwertpunkten ein hervorragendes genetisches Niveau. Die Eber wurden in drei Altersklassen prämiert. MUSKATOR mit bestechender Nachzucht Mit insgesamt sechs Söhnen war die Nachzucht des Herbertinger Topgenetik- Vererbers MUSKATOR auf der Eliteauktion vertreten. Der aus der MULTIS-Genealogie gezogene MUSKATOR hat sich sowohl in der Reinzucht als auch in der Kreuzung hervorragend geprüft. Im Rahmen der älteren Gruppe wurde ein exzellenter Typeber aus der Zucht Lohr an die Spitze gestellt. Der lange und großrahmige Eber präsentierte sich fehlerfrei und wurde für 4.300 2 von der GFS in Ascheberg angekauft. Viel Beachtung fanden auch die beiden Wurfbrüder des Spitzenebers von denen die Nummer 14 an den Verband Niederösterreicher Schweinezüchter und die 514 an den Mitteldeutschen Schweinezuchtverband wechselten. Den 1a-Preis in der mittleren Gruppe erzielte mit der Nummer 43 ebenfalls ein MUSKATOR-Sohn aus der Zucht Lohr. Hochgestellt und sehr trocken zeigt der Eber eine sehr gute Muskelfülle in Kombination mit einem korrekt gestellten Fundament. Für diesen Eber erhielt die Besamungsstation Cloppenburg-Bethen bei 2.400 2 den Zuschlag. Vom Zuchtbetrieb Sommer in Unterhof wurde ein noch sehr junger aber bestens entwickelter Eber in der jüngeren Gruppe vorgestellt. Der lange Eber ging für 2.800 2 an die GFS. Wachstum pur Mit 851 g täglicher Zunahme wurde ein imponierender EBOLI-Sohn vom Zuchtbetrieb Müller vorgestellt. Anhand dieser Leistung kann dokumentiert werden, welches Potential in der aktuellen Pietrainpopulation steckt. Der massige, großrahmige Eber entstammt einer sehr günstigen Vollgeschwisterprüfung und verfügt über eine enorme Körpermasse. Der EBRO-Enkel wurde vom Mitteldeutschen Schweinezuchtverband für 3.200 2 erworben. Ebenfalls hervorragend entwickelt präsentierte sich ein COLOMBO-Sohn aus der Zucht Hermann in Nellingen. Der extrem bemuskelte Eber wechselte für 1.650 2 an die Besamungsstation Abstetterhof. Vom Zuchtbetrieb Schick wurden zwei rahmige und lange VESAX-Söhne vorgestellt. Beide Eber haben in der Eigenleistungsprüfung hervorragende Tageszunahmen erzielt und wurden für die verbandseigenen Stationen angekauft. Mit 802 g täglicher Zunahme wurde ein MOSKAU-Sohn aus der Zucht Sommer in Unterhof vorgestellt. Der Eber wurde an die Besamungsstation Cloppenburg-Bethen verkauft. Die Schweineherdbuchzucht in Schleswig-Holstein machte sich für die Katalognummer 511 stark. Der ausgezeichnete Typeber, der durch seine Eleganz besticht, wechselte für 2.100 2 in den Norden. MALER-Söhne mit hohen Zuchtwerten Vom Zuchtbetrieb Lefting in Borken wurden Söhne des bestens geprüften Bestandsebers MALER präsentiert. MALER ist einer der leistungsstärksten Vererber des aktuellen Zuchtgeschehens. Die Nummer 31, ein reinerbig stressresistenter Eber, zeigte neben einer guten Fleischfülle die gewünschte Trockenheit. Der Eber wurde für 2.000 2 von der GFS erworben. Vom gleichen Zuchtbetrieb wurden zwei bestens bemuskelte VARTA-Söhne vorgestellt, die aus einer guten Vollgeschwisterprüfung entwickelt wurden. Mit einem großrahmigen und sehr langen MILRAM-Sohn war der Zuchtbetrieb Wenning in Ahaus vertreten. Der korrekte Eber wurde für 1.800 2 an die GFS verkauft. 8

EBERSTARK WULF als Linienfortsetzer Mit zwei ausgezeichneten Söhnen des in Österreich stehenden Besamungsebers WULF war die Zuchtstätte Lohr vertreten. WULF wurde aus der leistungsstarken WUMM-WULLUS-Genealogie gezogen, die die BW*Pietrainzucht wesentlich mitgeprägt hat. Beide Eber gefielen durch ihre Rahmigkeit und ihre Länge. Die Nummer 30 erhielt den 1c-Preis in der mittleren Altersgruppe. Der typvolle und sehr lange Eber wurde von der Besamungsstation Cloppenburg-Bethen erworben. Die Nummer 51 errang den 1b-Preis in der jüngeren Gruppe. Dieser Eber repräsentiert in hohem Maß das aktuelle Zuchtziel. Mit 780 g täglicher Zunahme in Eigenleistung zeigte der Eber ein fehlerfreies Exterieur. Der viel versprechende Jungeber wurde für 2.500 2 von der Eberstation Herbertingen angekauft und soll dort die bewährte Linie weiterführen. CHIKO siegt in der jungen Gruppe Der Topgenetik-Vererber CHIKO machte wiederum durch seine überragende Nachzucht auf sich aufmerksam. Mit insgesamt fünf Söhnen, alle aus dem Zuchtbetrieb Schwarz in Aglasterhausen, zeigte der Eber seine Erbstärke. Die Nummer 56 kann als der herausragende Eber der gesamten Veranstaltung bezeichnet werden. Der noch sehr junge Eber hatte in der Eigenleistungsprüfung 771 g tägliche Zunahme erreicht und verfügt über eine extreme Fleischfülle. Der reinerbig stressresistente Eber ist in allen fleischtragenden Partien hervorragend bemuskelt. Das fehlerfreie Exterieur in Verbindung mit besten Leistungsdaten führte dazu, dass der Eber großes Interesse auf sich zog und ein Rekordgebot von 6.300 2 erhielt. Angekauft wurde der Eber für die Besamungsstation Abstetterhof. Dort wird er unter dem Namen CARUSO in den Einsatz gehen. Der Wurfbruder des Ebers wurde vom Verband Niederösterreicher Schweinezüchter erworben. Zwei weitere CHIKO-Söhne wurden für die verbandseigenen Eberstationen angekauft. Den 1c-Preis in der jüngeren Gruppe erhielt ein ROYFAX- Sohn aus der Zucht Müller in Leuterstal. Der bestens entwickelte Eber entstammt einer überdurchschnittlichen Verpaarung und imponierte durch sein korrektes Fundament. Der jüngste Eber der Veranstaltung, ein reinerbig stressresistenter VULKAN-Sohn, wurde vom Zuchtbetrieb Weber vorgestellt. Der lange Eber hat günstige Werte in der Eigenleistung und wurde aus einer leistungsstarken Ebermutter gezogen. Vom Zuchtbetrieb Hermann in Nellingen wurde ein Sohn des Herbertinger Topgenetik-Ebers VITRAS vorgestellt, der aus einer Vollgeschwisterprüfung gezogen wurde. Spanien Der Eberabsatz nach Spanien hat sich im Jahr 2009 bestens entwickelt und konnte weiter gesteigert werden. Insgesamt vier Eber wurden von der spanischen Tochter GPieB erworben. Die Eber präsentierten sich allesamt trocken und verfügen über eine extreme Fleischfülle. Deutsche Landrasse Im Rahmen der Landrassekollektion konnten fünf hervorragende Eber präsentiert werden, die das Zuchtziel in idealer Weise verkörpern. Den 1a-Preis erzielte ein Sohn des Spitzenvererbers TOPAS aus der Zucht Lohr in Aach-Linz. Der großrahmige Eber steht auf einem korrekten und grobknochigen Fundament und wurde, wie sein Vollbruder, aus einer fruchtbaren und leistungsstarken SORRENT-Tochter entwickelt. Der Eber wurde mit Höchstnoten prämiert und wurde für 2.800 2 für die Eberstation Herbertingen angekauft. Den Spitzenpreis erhielt ein ebenfalls bestens entwickelter ZENIT-Sohn aus der Zucht Lohr. Der wuchtige Eber wechselte für 2.900 2 an die Besamungsstation Abstetterhof. Den 1b-Preis errang ein linienmäßig interessanter BULLY-Sohn vom Zuchtbetrieb Benz. Der lange und trockene Eber wurde aus einem französischen Spermaimport gezogen und beeindruckte durch sein Exterieur. Der Eber ging an die Eberstation in Herbertingen. Albrecht Weber 9

LEISTUNGSSTARK Zukunftsorientierte Ferkelerzeugung mit BW*Hybriden im Hinblick auf den europäischen Wettbewerb Betriebsreportage Familie Wacker Planungsphase Analyse Biogasboom Gülle u. GV-Besatz Flächen knapp u. teuer Umsetzung der SCHHVO Erfahrung mit FE Zusätzl. Einkommen Entscheidung Zuchtsauen Neigung Standort lässt keine MS zu vorerst keine Aussiedlung notwendig Stückkosten Betriebsvorstellung Der Betrieb der Familie Wacker liegt in Reusch (Mittelfranken) und wurde 1986 vom heutigen Betriebsleiter Friedrich (42) und seiner Frau Anette (36) übernommen. Bei der Übernahme befanden sich 10 Zuchtsauen und 16 Milchkühe auf dem 34 ha großen Hof. Betriebsentwicklung Bis zum Jahre 1999 waren die Produktionsschwerpunkte die Milchviehwirtschaft und die Ferkelerzeugung, deshalb wurde 1987 ein neuer Milchviehanbindestall gebaut und 1988 der alte Milchviehstall für 40 Zuchtsauen umgebaut. Bevor dann 1999 die Entscheidung getroffen wurde, das Milchvieh abzuschaffen und auf 140 Zuchtsauen zu gehen, hat die Familie Wacker 1995 noch ein neues Wohnhaus gebaut. Nachdem 2002 die notwendig gewordene Getreidelagerung und eine eigene Schrotanlage gebaut waren, wurde 2003 eine Photovoltaikanlage mit 26 KW auf den Dächern installiert. Baumaßnahmen Als dann im Jahre 2007 überlegt wurde, wie der Familienbetrieb im Hinblick auf den europäischen Wettbewerb weiterbestehen kann, musste sorgfältig analysiert und geplant werden. Erweiterung auf 220 ZS - Abferkelstall 24 Pl. - Wartestall mit 120 Pl. - Flatdeck mit ca. 660 Pl. Nachdem die Entscheidung getroffen war, dem Betrieb eine tragfähige Grundlage zu schaffen, wurde ein zusätzlicher Abferkelstall mit 24 Plätzen, ein Wartestall mit 120 Plätzen und ein Flatdeck mit 660 Plätzen gebaut. Die Erweiterung auf 220 BW*Hybriden im Dreiwochenrhythmus kann vom Betriebsleiter und seiner Frau noch ohne Fremd-AK betreut werden. Gesamtkosten Brutto 2 Abferkelstall 100.289 Wartestall 136.006 Flatdeck 134.054 Güllegrube 24.406 Fütterung alter Stall 19.500 Bodenerneuerung alter Stall 6.900 Bestandsergänzung 32.000 Baunebenkosten 4.000 Betreuergebühr 14.075 Gesamt 3 471.230 Die Gesamtkosten von fast einer halben Million Euro verteilen sich auf die einzelnen Gewerke, wie aus oben stehender Aufstellung ersichtlich ist. 10

LEISTUNGSSTARK Abferkelstall Wartestall Ferkelaufzuchtstall Kosten Abferkelstall Brutto 2 Unterbau 32.105 Hülle 21.864 Inneneinrichtung 46.320 Gesamt 100.289 Plätze 24 pro Platz 4.179 Kosten Wartestall Brutto 2 Unterbau 33.260 Hülle 45.860 Inneneinrichtung 56.886 Gesamt 136.006 Plätze 120 pro Platz 1.133 Effizienz Tierische Produktion Bei den Leistungsdaten zeigt sich auch deutlich der genetische Zuchtfortschritt. Die derzeit erreichten Leistungen mit 24 bis 25 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr sollten nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Zahl der lebend geborenen Ferkel je Wurf wurde in den letzten zwei Jahren um 2 Ferkel erhöht. Der Zuchtfortschritt kommt in der Praxis an. Das Ziel für die nächsten Jahre ist, die Leistungen zu stabilisieren und Aufwand und Ertrag weiter zu optimieren. Durch eine gute Innen- und Außenwirtschaft können die Kostenund Arbeitsbelastung im normalen Rahmen gehalten werden. Innen- und Außenwirtschaft Außenwirtschaft Eigenmechanisierung Schlepper: zu zweit Mähdrescher zu viert übrige Masch.: überwiegend mit einem Partner 2003 2006 2009 geb. Ferkel 26,30 27,58 29,44 aufgez. Ferkel 21,16 23,42 25,09 Wurfziffer/Sau 4,16 3,87 3,59 Würfe/Sau u. J. 2,30 2,3 2,35 Verluste, % 18,7 15,1 14,18 Herde: ca. 220 BW*Hybriden im DRW Säugezeit: 27 Tage Vermarktung: über Vermarkter im Direktgeschäft mit 3 Mästern Innenwirtschaft Schroten u. Getreidelager eigen Aufstallung strohlos Kammersystem im Dreiwochenrhythmus Kosten Flatdeck Brutto 2 Unterbau 27.575 Hülle 35.145 Inneneinrichtung 59.334 Sonstiges 12.000 Gesamt 134.054 Plätze 660 pro Platz 203 Ausblick und Zukunftsaussichten Der Betrieb Wacker hat eine überschaubare Größenordnung und die Arbeitsbelastung ist noch ohne Fremd-Arbeitskräfte zu bewältigen. Die Stückkosten sind überschaubar und die Vermarktung stimmt. Friedrich Wacker sagt: Wenn weiteres Wachstum, dann in Schritten, welche der Betrieb verkraftet. Entscheidend ist oftmals der richtige Zeitpunkt, das Richtige zu tun um fit zu bleiben für den europäischen Wettbewerb. Wir wünschen der Familie Wacker weiterhin viel Erfolg und viel Glück in Haus und Hof. Walter Hanselmann 11

MASTSTARK Beste Mastschweinequalität mit angemessenem Aufwand Nur die besten Eber kommen bei uns zum Einsatz Betriebsreportage Familie Jeggle Familie Jeggle bewirtschaftet im Landkreis Biberach 12 Tieren am Quertrog selbst der Ferkel in Gruppen à 10 bis einen Betrieb mit 180 gemästet und als Mastschweine BW*Hybrid-Sauen im 4-Wochen-Rhythmus. Im Laufe Tieren vermarktet. in Partien zwischen 30 und 120 der betrieblichen Entwicklung ergänzen sich heute 100er-Gruppen über den Handel Die restlichen Ferkel verlassen in Ferkelproduktion und Mast. den Hof. Diesen Schritt haben wir Für die Ferkelproduktion informiert sich der Betriebsleiter stets, bis jetzt auch nie bereut, sind sich Vater und Sohn welche Mütter und Väter in seinem Bestand die beste Leistung einig. Nicht die Optimierung eines erbringen. Daraufhin werden die einzelnen Betriebsbereiches Sauen selektiert und die eingesetzten Eber ausgewertet. sondern das ausgeglichene Zusammenspiel aller Betriebszweige vom Ackerbau über wird auf dieser Grundlage die Im Dialog mit der Eberstation den Besamungsstall bis hin zur Eberwunschliste überarbeitet. Ferkelaufzucht und Mast führt Bei dieser Aktualisierung ist der Martin Jeggle im Flatdeck-Stall zum wirtschaftlichen Optimum. Austausch zwischen Betrieb und Für den betrieblichen Erfolg ist Station unverzichtbar: dabei die Fruchtbarkeit der Sauen ebenso zu beachten wie die aktuelle Ergebnisse aus der Die Eberstation liefert jeweils Mastleistung der Endprodukte Besamungseberprüfung im Feld. und deren Schlachtergebnisse. Herr Jeggle analysiert genau, welche dieser Eber aufgrund Die Fruchtbarkeit der Sauen seiner Daten und Erfahrungen am und deren Aufzuchtleistungen besten für seinen Betrieb passen. liefern die Basis für volle Abferkelabteile und die Auslastung Die BW*Sauen stehen anderen Sauen in nichts nach. Das der Ferkelaufzuchtplätze. Der TOP-Genetik-Eber EBRO steht auf der Im aktuellen Durchgang haben wir vor ein paar Jahren betrieblichen Wunscheberliste ganz oben. haben wir 12 Ferkel / Sau nicht für möglich gehalten, abgesetzt, berichtet Herr Jeggle. was wir heute mit den Tieren erreichen, berichtet Und sein Sohn ergänzt, dass es unheimlich wichtig sei Andreas Jeggle. Sein Sohn Martin, der bereits eindrückliche im Zuge der Leistungssteigerungen auf jeden Fall den Erfahrungen während seiner Praktika in norddeutschen Ferkelaufzuchtstall rechtzeitig zu erweitern. Bevor Ferkelerzeugerbetrieben gesammelt hat, stimmt ihm zu. es knallt. Um das Potential in jeglicher Hinsicht ausschöpfen zu können legen wir besonders Wert auf die Eberauswahl. Das wird in vielen Betrieben aktuell zu wenig berücksichtigt und damit Leistungspotential zerstört, ist sich Martin Wir haben bereits vor mittlerweile sicherlich fünf Generationen Jeggle sicher. die damals ersten NN-Eber eingesetzt. Schon damals waren wir Auch im Betrieb Jeggle sind die Kapazitäten nicht gleich hoch zufrieden und daran hat sich bis heute nichts geändert. mit der Leistung angestiegen. Derzeit werden zwei Drittel 12

MASTSTARK Effizienz Gutfleischbonus 2009 An die Betriebe der Qualitätsschwein Süd GmbH wurden im Jahr 2009 über 212.000 Euro Bonus auf Grundlage Vereinigungspreis ausbezahlt. Im Gegenteil stellt sich im Betrieb aktuell eine ganz andere Frage: Bei den Mastendprodukten ist der Magerfleischanteil sogar zu hoch. Unter 59% MFA ist mit den Ebern nicht zu schaffen! Ein Drittel der vermarkteten Mastschweine liegt mit einem Magerfleischanteil von mehr als 59% kontinuierlich in einem Bereich, der im Gutfleischprogramm nicht angerechnet wird. Zahlen zwischen 59 und 60% sind auf den Schlachtabrechnungen völlig normal. Uns wären hier höhere tägliche Zunahmen und damit eine Das Ferkelaufzuchtfutter wird schon im Abferkelstall eingesetzt. Ein möglichst frühes Anfüttern nach spätestens zehn Tagen und eine Umstellung auf das Ferkelaufzuchtfutter ab dem 18. Lebenstag ist Jeggles Geheimtipp. Die Ferkelaufzucht ist kein Selbstläufer. Diesen Abschnitt darf man keinesfalls unterschätzen. Was hier versäumt wird, kann in der Mast nicht mehr ausgeglichen werden. Ergänzend dazu sollte dann Verkürzung der Mastdauer auf auch ein Resteabteil eingerichtet 112 Tage viel lieber. Das passt Vater und Sohn bei der Bestandskontrolle werden, denn ca. 30 Ferkel können nämlich genau zu unserem 4-Wochen-Rhythmus mit anschließender Serviceperiode. Für unseren Betrieb und die wirtschaftliche in den jeweiligen Gruppen aufgrund ihrer Entwicklung nicht mit den anderen umgestallt werden. Betrachtung würde das viel mehr bringen! In jüngster Vergangenheit haben wir auch schon einen Durchgang in der Mast mit 112 Tagen geschafft. Die 140 Tiere waren besonders schön und einheitlich und erreichten nach einem reibungslosen Start 830g KADMUS hat als lang bewährter Vererber schon mehr als 1400 Nachkommen allein im Betrieb Jeggle. Für die nahe Zukunft sind die Ziele bereits abgesteckt: Die Umrauschquote, die bereits stabil unter 10% liegt, soll weiter gesenkt werden. Ergänzend dazu wollen Jeggles die Leistung der Sauen auf über 13 lebend geborene Ferkel pro Wurf anheben. tägliche Zunahmen, erzählen die Herren stolz. Das ist unser größtes Ziel, dass wir passend zum Produktionsrhythmus auch jeweils die Ferkel- und Mastabteile leeren können. An der Fütterung wird stets gefeilt. In der Vergangenheit Damit die Ferkel auch das entsprechende Potential für die Mast haben und optimal in den Betriebsrhythmus passen wird in enger Zusammenarbeit mit der Eberstation in Herbertingen weiter an der spezifischen Eberauswahl gefeilt. wurde die Eiweißfütterung überdacht und gesenkt. An den Magerfleischanteilen hat sich dadurch nichts geändert, die täglichen Zunahmen sind entgegen den Erwartungen sogar etwas gestiegen. Anke Birkhold 13

SERVICESTARK ScannService BW wir bilden uns für Sie weiter Um stets auf dem neusten Stand zu sein, trifft sich das Team des ScannService BW zweimal im Jahr zur Fortbildung. Nachdem wir im letzten Jahr von Theorieeinheiten zum Thema Fruchtbarkeit und Besamung und dem Besuch in Haus Düsse profitiert haben, trafen wir uns im Februar 2010 zum Geräteabgleich am Betrieb König in Willstätt. Äußerst wichtig ist uns dabei die Geräte untereinander bezüglich Bildschirmdarstellung und Messmöglichkeiten zu vergleichen und Erfahrungen auszutauschen. Bei diesem Treffen hat uns Herr Dr. Hornstein vom Schweinegesundheitsdienst in Freiburg tatkräftig unterstützt. Unter anderem demonstrierte er die vom SGD in einzelnen Betrieben durchgeführte Ovardiagnostik im besamungsnahen Zeitraum. Neben der Konditionsmessung bei Jung- und Altsauen ist uns die Früherkennung der Trächtigkeit sehr wichtig. Um hier eine sichere Aussage treffen zu können, ist neben der guten technischen Ausstattung und einem erfahrenen Auge intensives Üben notwendig. Neben dem internen Austausch und Diskussionen zu neuen technischen Möglichkeiten stehen dabei auch immer aktuelle Themen aus der Ferkelproduktion und der Geräteabgleich auf dem Programm. Da die Diskussionen sich aufgrund der aktuellen Thematik Gruppenhaltung verstärkt haben, findet ein Folgetreffen statt. Wir präsentieren dabei Fotos verschiedener Systeme und Lösungen aus der Praxis und beschäftigen uns mit den gesetzlichen Vorgaben sowie den Rahmenbedingungen. Mit großer Begeisterung bilden wir uns für unsere Kunden weiter und bedanken uns für Ihr Vertrauen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und sind offen für Ihre Anregungen. Viel Erfolg wünscht Ihnen das Team des ScannService BW. Ausländische Gäste in unserer Besamung Im April diesen Jahres besuchte Frau Maja Timotijevic, Staatsekretärin aus dem serbischen Landwirtschaftsministerium, die Besamungsstation in Herbertingen um sich umfassend über die Arbeit des Zuchtverbandes und unserer Besamungsstationen zu informieren. v.l.n.r. Präsident Hans-Benno Wichert, Frau Anneliese Vollweiler Geschäftsführerin der Firma ANEVO Trading GmbH, Frau Maja Timotijevic, Dr. Beate Schumann Stationsleiterin, Hans-Jörg Sauter Geschäftsführer SZV, Herr Savic Exportmanager 14

BERATUNGSSTARK Der Produktions-Tipp: Futterempfehlungen neu Die neuen Produktanforderungen Futtermittel für die Ferkelerzeugung und Mast finden Sie unter www.saustark.de Beratung, Fütterung. Sie wurden von unseren Beratern Thomas Endres und Hans Schwarz neu überarbeitet. Unerlässlich: http:// www.saustark.de Effizienz Feldprüfung BW*Hyb x BW*PI Jahr 2009 Tiere 14.568 Nettolebenstagszunahmen in g (Schlachtgewicht warm / Schlachtalter) Magerfleischanteil in % (apparative Klassifizierung) 460 59,1 Anteil in Handelsklasse E in % 91,2 Tiere AutoFOM Index / kg (Formel Crailsheim) Bauch-MFA 4.387 0,99 54,2 4 15

LEISTUNGSSTARK Gene entscheiden kräftig mit Boxberg testet Mast- und Schlachtleistung verschiedener Zuchtlinien Um die hohen Verbraucheransprüche mit baden-württembergischen Zuchtprodukten auch in Zukunft erfüllen zu können, ist eine laufende Qualitätsprüfung der Mastendprodukte und züchterische Weiterentwicklung erforderlich. Um das Qualitätsniveau des süddeutschen Schweinefleisches zu verbessern, wurden in einem Boxberger Modellprojekt Mastendprodukte von fünf BW Genetik-Hybridsauenlinien miteinander verglichen. In dem Qualitätsvergleich wurden die fünf verschiedenen Hybridschweinelinien jeweils am BW Genetik-Piétraineber angepaart und die Endprodukte in der Versuchsanstalt am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg gemästet. 50 Prozent der Schlachtschweine wurden im Schlachthof in Ulm geschlachtet und von der Gesellschaft für Lebensmittelsicherheit untersucht. 40 Prozent der Tiere wurden im Schlachthof in Crailsheim geschlachtet und mit einem AutoFOM-Gerät klassifiziert, zehn Prozent der Tiere im Versuchsschlachthaus des Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg. Neue SZV-Hybridsauen haben Nase vorn Effizienz im Sauenstall Aktuelle Leistungen im Betrieb Rita und Eugen Billich Merkmal 07 / 08 08 / 09 Anzahl BW*Hybriden 231 229 Remontierung, % 34,5 31,1 Umrauscher, % 5,3 3,8 Würfe / Sau u. Jahr 2,4 2,4 leb. geb. Ferkel / Wurf 12,7 13,1 abges. Ferkel / Wurf 11,8 12,1 Saugferkelverluste, % 5,5 6,4 abges. Ferkel / Sau u. Jahr 28,4 28,9 (aus: dlz-primus, 4-2010) Die Kastraten erreichten mit rund 50 Gramm signifikant bessere Zunahmen als die weiblichen Tiere. Im Versuchsschlachthaus in Boxberg wurden 140 Tiere geschlachtet. Die Ergebnisse der Mutterlinien unterschieden sich beim Tropfsaftverlust ganz erheblich. Die neuen Hybridsauen des SZV erreichten die besten Ergebnisse. Kastraten und weibliche Tiere unterschieden sich in Ausschlachtung und Muskelfleischanteil. Sowohl bei den Lebenstagszunahmen als auch bei den täglichen Zunahmen erzielten die neuen Hybridsauen des Schweinezuchtverbandes Baden-Württemberg (SZV) die besten Ergebnisse. Gegenüber der schlechtesten Variante gibt es einen signifikanten Unterschied von 42 Gramm beziehungsweise eine Verkürzung der Mastzeit um vier Tage. Varianten 21 Bemerkung Bisheriges Hybridzuchtprogramm SZV BW LW Vaterlinie Mutterlinie DL 42 Versuchsvariante LC LW 241 Neues Hybridzuchtprogramm SZV BW LW LC x DL 261 Versuchsvariante LW SH x DL 142 Versuchsvariante DL LC x LW 1 = Deutsche Landrasse (DL), 2 = Large White (LW), 4 = Leicoma (LC), 6 = Schwäbisch Hällisches Schwein (SH) Tabelle: Im Versuch eingesetzte Hybridsauenlinien Zucht in Abstimmung mit Vermarktern Bei der Fleischqualität gab es signifikante Unterschiede beim Tropfsaft. In den Teilstücken Oberschale und Nacken gab es dagegen keine signifikanten Unterschiede. Entsprechend geeignet sind die neuen Zuchtlinien für die Vermarktung in den Selbstbedienungsschalen. Besonders die Linie 241 scheint dafür in Frage zu kommen. Der Versuch zeigte, dass sich unterschiedliche Genetiken bei den Mutterrassen auch bei gleichen Eberlinien auf die Mastleistung, Schlachtleistung und Fleischqualität auswirken. Deshalb sollte man in Abstimmung mit der Produktionskette die optimale Genetik für die Schweine aussuchen. Durch die enge Abstimmung können Qualitätsbeeinträchtigungen bei den Schlachtprodukten durch die falsche Wahl der Zuchttiere vermieden werden. Künftig wird die Produkt- und Prozessqualität noch stärker zwischen den Beteiligten abgestimmt werden müssen, um nicht einseitig Fruchtbarkeit oder Mastleistung auf Kosten der Fleischqualität zu verändern. Hansjörg Schrade, Leiter des Bildungs- und Wissenszentrums für Schweinehaltung und Schweinezucht Boxberg Anna Fecke, Gesellschaft für Lebensmittelsicherheit Ulm Auszug aus: BWagrar 9-2010 16

Rückenmuskelfläche, cm 2 58,5 LEISTUNGSSTARK Effizienz Zuchtwertschätzung Gesäuge mind. 7/7 Zitzen garantiert Effizienz Nutzungsdauer in der Praxis bei den TOP-FE-Betrieben (2.700 BW*Sauen in zehn Betrieben) 6,36 Würfe durchschnittliche Nutzungsdauer 83 Ferkel Lebensleistung (leb. geb.) 73 Ferkel Lebensleistung (abgesetzt) Effizienz im Warentest Boxberg BW*Hybridzuchtprogramm Merkmal PI x BW*241 (Kastr. + Weibl.) Ø Stallendgewicht, kg 118,3 Effizienz Gesundheit tägl. Zunahme, g 922 Direktbeziehung zu einem Züchter Futterverwertung, 1: 2,35 Ausschlachtung, % 80,7 abgestimmtes Impfprogramm Saueneingliederung Fleisch:Fett-Verhältnis, 1: 0,30 wertvolle Teilstücke, % 58,3 Transparenz und Offenheit 17

Geimpfte Schweine sind Herr im Stall. www.ileitis.de Machen Sie den Elefanten zur Mücke. Wenn Sie nur noch gegen Ileitis geimpfte Schweine kaufen, stellen Sie eine bessere Futterverwertung und gleichmäßiges Wachstum mit kurzen Mastzyklen sicher. Auf diese Weise sorgen gegen Ileitis geimpfte Schweine mit stabiler Darmgesundheit dafür, dass Ihr Profit auch in Zukunft stimmt.

SERVICESTARK Reise zu unseren Kunden in Kroatien und Bosnien Die erzeugten Mastschweine werden selbst gemästet. Vor kurzem wurde ebenfalls ein 1000-er Maststall neu gebaut. Dieser wird derzeit im Rein-Raus-Verfahren bewirtschaftet. 1. v. li.: Hr. Dr. Gutzmirtl, Leiter der Besamungsstation in Osijek 3. v. li.: Hr. Kus v ec, Präsident des kroatischen Schweinezuchtverbandes Vom 14. April bis 18. April besuchte eine Gruppe von Eberzüchtern mehrere Kundenbetriebe in Kroatien und Bosnien. Geleitet und organisiert wurden die Besuche durch Herrn Dr. Ante Vitcovic, dem Leiter der Besamungsstation in der Nähe von Zagreb. Diese Station ist ein regelmäßiger Käufer von BW*Genetik, hier vor allem von Ebern der Deutschen Landrasse. Auch in Kroatien brachte der Strukturwandel in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen. Im Jahr 2009 wurden noch lediglich 130.000 Stammsauen gezählt. Dies bedeutet ein Rückgang von ca. 70.000 Sauen in den letzen 5 Jahren. Durch diese Entwicklung wurde Kroatien zu einem Ferkeleinfuhrland. Derzeit beträgt der Selbstversorgungsgrad noch 50 %. Die Einfuhr von Ferkeln erfolgt vor allem aus Österreich. Kontrastprogramm war unser nächster Besuchstermin, ein Ökobetrieb, welcher das Pfeiffersche Schwarze Schwein in Aussenhaltung züchtet. Hier einige interessante Daten: Bestandsgröße 8 Sauen und 1 Eber; im Durchschnitt 5 7 Ferkel/Wurf; Mastdauer 15 Monate bis auf 120 kg; bei der Schlachtung gibt das Schwein 40 kg Schmalz!!!!!!!. In Kroatien ist dieses Schwein vor allem durch seinen sehr fettigen, aber süßlich schmeckenden Speck beliebt. Freilandhaltung des Pfeifferschen Schweins In Bosnien besuchten wir einen Neukunden unserer BW*Genetik. Im Januar 2010 erhielt die Agras D+V-Gruppe in Gradiska 70 BW*Hybriden und mehrere BW*Eber. In der 1. Bauphase wurde ein Stallgebäude für ca. 140 Stammsauen und Ferkelaufzucht gebaut. In der 2. Bauphase soll die Kapazität nochmals verdoppelt werden und gleich daneben mehrere Mastställe gebaut werden. Bewirtschaftet werden 1500 ha Ackerland, vor allem mit Mais. Die gelieferten Jungsauen zeigten im Wartestall ein absolut einheitliches Bild. In nächster Zeit wird dieser Betrieb noch weitere German Pietrain erhalten. Neu erstellte Mastanlage mit 2 Ställen á 500 Liegeplätzen 1. Station der Reise war ein Familienbetrieb mit 140 Stammsauen und einem vor 2 Jahren neu gebauten 1000-er Maststall. Bewirtschaftet werden 30 ha Ackerland mit Mais und Gerste. Die Sauengrundlage ist eine F1-Sau Landrasse x Edelschwein, die mit einem Piétrain-Eber belegt wird. Dieser Betrieb bezieht auch BW* Sperma. Laut Aussage des Betriebsleiters werden im Durchschnitt 10,71 lebend geborene Ferkel/Wurf erzielt. 2. Station der Reise war die Besichtigung des Betriebs des Präsidenten des Schweinezuchtverbands in Kroatien. Im Betrieb werden ca. 80 Stammsauen gehalten. Neu errichteter Zuchtstall der Firma Agras D+V-Gruppe in Grodiska, Bosnien. Dieser Betrieb bezieht ausschließlich BW*Genetik. Sehr interessant war zu sehen, wie unterschiedlich die Betriebsstruktur ist, vom kleinen Ein-Sauenbetrieb bis zur großen Anlage. Eines hat uns als Schweineleute besonders gefreut: Die Mahlzeiten waren alle mit Schweinefleisch in allen Variationen und Riesenmengen, wenn auch mit einem sehr hohen Fettanteil. Walter Halmer / Jürgen Bölstler 19

ARTIKELSTARK Einstreu- und Hygienepulver sind aus der modernen Tierhaltung und deren Haltungsformen nicht mehr wegzudenken. Organische Hemmstoffe sowie die Feuchtigkeitsbindung der Einstreu- und Hygienepulver und der daraus resultierenden Stallklimaverbesserung und Keimhemmung sind schlagkräftige Argumente für den Einsatz von Einstreu- und Hygienepulvern. Die unterschiedliche Zusammensetzung der einzelnen Wirkstoffkomponenten, das Feuchtigkeitsbindevermögen und deren Wirkung erfordern eine sorgfältige Auswahl des Produktes. Opti Streu Hygienepulver, erfüllt alle wichtigen Kriterien, die an ein modernes Einstreu- und Hygienepulver gestellt werden. sehr gute Wasserbindung, 1 g OptiStreu bindet 1,5 g Feuchtigkeit bindet Ammoniak und Schwefelwasserstoff und mindert somit die Schadgase im Stall; dies führt zu weniger Atemwegserkrankungen hat mehrere Wirkstoffbereiche in sich vereint und ist dadurch keimhemmend (Viren, Bakterien, Pilze und Hefen) der alkalische Wirkungsfaktor ist sehr hoch (ph-wert 12,5) und über einen längeren Zeitraum stabil (durch den Mischfaktor gibt es keine Hautverätzungen) hemmt die Chitinhautbildung auf ökologische Weise und wirkt somit auch gegen Endoparasiten und Wurmeier auf Stallflächen Fliegenmaden werden in ihrer Entwicklung gehemmt und die Population unterbrochen nimmt dem Urin die Aggressivität und mindert so Klauenerkrankungen Kupfersulfat wirkt sich bei Klauenerkrankungen positiv auf die Heilung aus erhöht laut Lufa Rostock den Ertrag im Ackerbau ist für alle Tierarten geeignet Anwendung Wird im Gebrauchszustand geliefert. Laut Uni Hannover ist das Produkt ca. 7 Tage stabil, das heißt 1x/Woche, bei erhöhtem Keimdruck 2x/Woche ausstreuen. Aufwandmenge 50 g/qm, auf Stroh 100 g/qm Mehr Infos zu diesem Produkt bei Ihrem FARMSHOP-Team Roland Semle Hotline: 01 60 / 96 99 88 77 Station Abstetterhof Tel.: 07062 / 3044 Station Herbertingen Tel.: 07586 / 920719 20

BESAMUNGSSTARK Eberinfo Abstetterhof Rasse Piétrain Züchter: Alfred Schwarz, Aglasterhausen Mit PRATOS konnte ein exzellenter Typeber angekauft werden, der sich neben seiner Eleganz durch eine auffällige Trockenheit auszeichnet. Der mischerbig stressresistente Eber stammt vom Topgenetik-Vererber PRACHT ab und wurde aus einer MILAN-Tochter gezogen. Sein Vater steht mit einem aktuellen Zuchtwert von 170 Punkten mit an der Spitze in der überregionalen Zuchtwertschätzung. PRATOS steht auf einem exakt gestellten Fundament und ist für Herdbuchzüchter und Ferkelerzeuger gleichermaßen interessant. Züchter: Manfred Sommer, Unterhof PRATOS NP 10251 MURANO ist der letzte MULITZ- Sohn, der für den Besamungseinsatz angekauft wurde. Der Eber zeigt alle Qualitäten, die seinen Vater zum Spitzenvereber machten. Der Eber verfügt über eine gute Länge und zeigt neben einer extremen Trockenheit eine ausgezeichnete Fleischfülle. Der typvolle Jungeber wurde aus einer bestens geprüften BOBBY-Tochter gezogen. Darüber hinaus verfügt der Eber über sehr positive Zuchtwerte in den Merkmalen der Fleischbeschaffenheit. chaffenheit. MURANO NP 10263 Züchter: Alfred Schwarz, Aglasterhausen Der Eber MULTIKOL ist ein Vollbruder zum Leistungsträger MUSKATOR und wurde aus einer WULST-Tochter gezogen. Somit vereint der Eber zwei Genealogien in sich, die die Pietrainzucht aufgrund ihrer Erbstärke wesentlich beeinflusst haben. MULTIKOL repräsentiert den modernen Pietraintyp. Ins Auge sticht dabei die Wüchsigkeit sowie die Trockenheit des Ebers. Insbesondere die Bauchpartie des Ebers ist straff und aufgezogen und verspricht trockene Bäuche bei den Nachkommen. Die Zuchtwertschätzung zeigt die Stärken des Ebers in der Schlachtkörperqualität und in der Fleischbeschaffenheit. MULTIKOL NN 10340 Züchter: Eckhard Weber, Streichental MUSKAL ist ein großrahmiger, trockener Sohn des hervorragend geprüften Topgenetikebers MUSKA- TOR. Die auf den ausgezeichneten Typvererber MULTIS zurückgehende Genealogie zeichnet sich durch extreme Trockenheit in Verbindung mit besten Schlachtkörperqualitäten und Tropfsaftverlusten im Idealbereich aus. MUSKAL hat in allen Teilzuchtwerten hoch positive Abweichungen und kann mit 702 g täglicher Zunahme und nur 0,58 cm Rückenspeckdicke sehr günstige Werte vorweisen. Der typvolle Jungeber verfügt über eine sehr gute Länge und steht auf einem exakt gestellten Fundament. MUSKAL NN 10318 Züchter: Manfred Sommer, Unterhof MATADOR wurde anlässlich der Eliteauktion im vergangenen Herbst angekauft. Der typvolle und reinerbig stressresistente Eber wurde aus dem holsteiner Spitzenvererber MASSO gezogen. MASSO empfiehlt sich seit Jahren durch seine hervorragende Nachzucht und wird aufgrund der überregionalen Vergleichbarkeit der Zuchtwerte als geprüfter Spitzenvererber eingesetzt. MATADOR zeigt einen außergewöhnlichen Rahmen und Länge. Mütterlicherseits steht bei MATADOR eine sehr gut geprüfte ROYAL-Tochter im Pedigree. Sowohl der Vater als auch die Mutter zeigen mit Schlachtkörperlängen von 97 cm bzw. 96 cm sehr günstige Werte. MATADOR NN 10294 Züchter: Familie Lohr, Aach-Linz TIFLIS 10350 Der vom langjährigen Topgenetikeber TICKER abstammende TIFLIS wurde gezielt zur Blutlinienerhaltung angekauft. Der Eber hat alle Qualitäten, durch die sich die T-Genealogie etabliert hat: extrem hohe Magerfleischprozente in Verbindung mit Länge und Wuchs. Der elegante Typeber hat einen Teilzuchtwert Fleischanteil von +1,6 % und kann hier als Korrektureber eingesetzt werden. Mütterlicherseits wurde TIFLIS aus einer RAFFAY- Tochter gezogen, die eine ausgezeichnete Nachkommenprüfung vorweisen kann. Albrecht Weber / Fotos: Karl-Friedrich Müller 21

BESAMUNGSSTARK Eberinfo Herbertingen Rasse Piétrain MARDAN NP 10317 Züchter: Karl-Heinz Müller, Jagsthausen BONNITO NP 10286 In den vergangenen Wochen wurden für unsere Besamungstationen eine ganze Reihe von Bonny-Söhnen angekauft. Bonny ist ein Bobby-Sohn und gibt an seine Söhne die Veranlagung für hohe Magerfleischprozente zuverlässig weiter. BONNITO NP ist ein sehr langer, extrem bemuskelter Eber. Die gute Länge hat ihm sicherlich seine Mutter mitgegeben, die mit 98 cm Schlachtkörperlänge geprüft ist. Der Eber ist für den breiten Einsatz gut geeignet. Züchter: Richard u. Anna Scharpf, Illerkirchberg-Unterkirchberg Der Vater dieser beiden typvollen Wurfbrüder ist einer der bestgeprüften Eber in der Besamungsstation in Herbertingen, der Eber MARQUIS**NP. Mit Zuchtwerten von aktuell 155 bzw. 152 Indexpunkten beginnen beide Jungeber ihren Besamungseinsatz mit sehr viel Vorschußlorbeeren. Beide verfügen über die gleiche hervorragende Eigenleistung mit hohen täglichen Zunahmen und einer geringen Rückenspeckauflage und beide zeigen sich als hervorragend bemuskelte Eber mit guter Länge und einem (trotz der hohen Zunahmen) sehr trockenen Bauch. Sie stammen aus einer Vollgeschwister-geprüften Anpaarung, die in allen Merkmalen der Mast- und Schlachtleistung hoch positive Abweichungen aufweist. Auch diese Eber sind für einen breiten Einsatz uneingeschränkt zu empfehlen. MARDON NP 10316 CHAKO NP 10325 CHAKIRO NP 10327 CHAKOS NP 10328 CHAKAL NP 10326 Züchter: Eckhard Weber, Streichental Die fünf Söhne des Besamungsebers CHIKO NN aus dem Abstetterhof stammen alle aus einem Wurf, sind alle zu einem Termin angekauft worden und sind alle zum gleichen Zeitpunkt in den Besamungseinsatz gekommen. Einen solchen Wurf hat es in der Geschichte der Baden-Württembergischen Besamungsstationen bisher erst ein einziges Mal gegeben. Alle fünf Wurfbrüder verfügen über ausgezeichnete Eigenleistungsergebnisse, wobei besonders der reinerbig stressstabile Eber CHAKAL NN mit 812 g Lebenstagszunahme und 0,6 cm Rückenspeckdicke herausragt. Die Mutter der Eber ist eine mehrfach bestens geprüfte Bobby-Sau, so dass alle den Besamungseinsatz mit ausnahmslos positiven Teilzuchtwerten in allen Merkmalen in der Mast- und Schlachtleistung aber auch der Fleischqualität beginnen. 22 CHAKAN NP 10329 Dr. Beate Schumann