Bis(bis(trimethylsilyl)amido)zinn(II) [Sn(HMDS) 2 ]

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Transkript:

Bis(bis(trimethylsilyl)amido)zinn(II) [Sn(HMDS) 2 ] Sn Simon Weidmann D-CHAB; ETH Zürich H 196/175 26. Januar 2005

1. Synthese [1] 1.1. Methode Lithium-bis(trimethylsilyl)amid und wasserfreies Zinn(II)chlorid reagieren in Diethylether zu Bis(bis(trimethylsilyl)amido)zinn(II). 1.2. Reaktionsgleichungen 2 Li + SnCl 2 Sn + 2 LiCl SiMe SiMe Abb. 1: Reaktionsgleichung der Herstellung von Bis(bis(trimethylsilyl)amido)zinn(II). 1.. Ausführung Zinn(II)chlorid-Dihydrat (12 g, 0.5 mol) wurde in einem 50 ml Einhalsrundkolben mit Rückflusskühler mit Essigsäureanhydrid (10.8 g, 0.11 mol) versetzt und 24 h gerührt. Der Feststoff wurde filtriert und zweimal mit je 5 ml trockenem Diethylether gewaschen. Der Filterkuchen wurde am Hochvakuum getrocknet. Das vom Assistenten erhaltene Lithium-bis(trimethylsilyl)amid wurde zweimal sublimiert um ein möglichst reines Ausgangsprodukt zu erhalten. Das gereinigte Edukt (7.512 g, 45.0 mmol) wurde unter Schutzgas ( 2 ) in einen 50 ml Schlenkkolben transferiert und mit genügend trockenem Diethylether aufgeschlämmt. In einem 250 ml Zweihalsrundkolben mit Rückflusskühler wurde entwässertes Zinn(II)chlorid (4.28 g, 22.6 mmol) in trockenem Diethylether vorgelegt. Die Lithium-bis(trimethylsilyl)amid-Suspension wurde langsam zugetropft. Es bildete sich sofort eine orange Lösung welche für 2 h gerührt wurde. Das Lösungsmittel wurde mittels Hochvakuum entfernt. Das orange Produkt wurde in n-hexan aufgenommen und inert filtriert. Das Lösungsmittel wurde am Hochvakuum abgezogen und das Produkt mittels Sublimation gereinigt. 2

2. Charakterisierung 2.1. Experimentell bestimmte Werte [1-] Aussehen: oranges Öl Lit. [1]: orange Lit. [2]: gelb Lit. []: rotoranges Öl 2.2. icht experimentell bestimmte Werte [1] Bruttoformel: C 12 H 6 2 Si 4 Sn Molmasse: 49.48 g mol -1 Struktur: Sn Abb. : Struktur von Bis(bis(trimethylsilyl)amido)zinn(II).. Diskussion Bei der Reinigung von Lithium-bis(trimethylsilyl)amid mittels Sublimation traten Probleme auf. Da der verwendete Krümmer einen 90 Winkel aufwies, mussten die beiden Schlenkkolben schräg aufgehängt werden. Um den einen Kolben gut kühlen zu können musste der andere Kolben fast waagrecht sein. Dadurch gelangte beim ersten Versuch ein Teil des zu reinigenden Stoffes in den anderen Kolben. Weiter war es ein Problem, dass beim Sublimieren Diethylether entstand. Dieser sollte im kurzen dynamischen Vakuum entfernt werden, was aber nicht immer gemacht wurde. Möglicherweise zersetzte sich dadurch ein Teil des Reaktanden. Bei dieser Synthese musste zum ersten Mal inert filtriert werden. Da die Vorgehensweise nicht ganz klar war, wurde auf dem Auffangkolben dynamisch Vakuum gezogen. Dadurch verdampfte ein Teil des Lösungsmittels und das zuvor gelöste Produkt verstopfte die Fritte. Dieses Problem konnte gelöst werden, indem im oberen Gefäss ein leichter Unterdruck hergestellt wurde und von unten Stickstoff durch die Fritte geblasen wurde. Dadurch konnte die Fritte wieder frei gemacht werden. Bei der letzten Sublimation des Produktes wurde wahrscheinlich wieder derselbe Fehler gemacht wie zuvor: Das Produkt war noch nicht vollständig getrocknet und setzte beim Erhitzen Lösungsmittel frei. Dadurch wurde das Produkt zerstört. Es bildete sich eine trübe dunkle Flüssigkeit anstelle eines rotorangen Öls.

4. Sicherheit und Ökologie [4-7] Tab. 1: Sicherheitshinweise und ökologische Daten der verwendeten Substanzen. Substanz Bis(bis(trimethylsilyl)amid)zinn(II) Reizend Lithium-bis(trimethylsilyl)amid Diethylether Ätzend Leichtentzündlich Hochentzündlich Essigsäureanhydrid Ätzend Bemerkungen Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut. Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. iemals Wasser hinzufügen. Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen. Reagiert heftig mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase Verursacht Verätzungen. Behälter trocken halten. Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. iemals Wasser hinzugiessen. Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen. Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich, Etikett vorzeigen). Hochentzündlich. Kann explosionsfähige Peroxide bilden. beim Verschlucken. Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen. Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren. Von Zündquellen fernhalten - icht rauchen. icht in die Kanalisation gelangen lassen. Massnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen. Entzündlich. beim Einatmen und Verschlucken. Verursacht Verätzungen Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen. Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich Etikett vorzeigen). Giftklasse (CH) k. A. k. A. 4 4

Tab. 2: Fortsetzung der Sicherheitshinweise und ökologischen Daten der verwendeten Substanzen. Substanz n-hexan Leichtentzündlich Umweltgefährlich Zinn(II)chlorid-Dihydrat Zinn(II)chlorid Bemerkungen Leichtentzündlich. Reizt die Haut. : Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen. Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. : Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen. Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren. Von Zündquellen fernhalten - icht rauchen. icht in die Kanalisation gelangen lassen. Massnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen. Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen. Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen. beim Verschlucken. Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut. Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich. Berührung mit der Haut vermeiden. Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. Geeignete Schutzhandschuhe tragen. beim Verschlucken. Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut. Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich. Berührung mit der Haut vermeiden. Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. Geeignete Schutzhandschuhe tragen. Giftklasse (CH) 4 2 2 5

5. Literaturverzeichnis [1] Gynane, M. J. S. et al. J. Chem. Soc. Dalton Trans. 1977, 20, 2004. [2] Harris, D. H.; Lappert, M. F. J. Chem. Soc., Chem. Comm. 1974, 21, 895. [] Burnell-Curty, C.; Roskamp E. J. Synlett 199, 2, 11. [4] Merck KGaA ChemDAT Die Merck Chemie Datenbanken, http://www.chemdat.de/mda/ch/de/index.html, (15.01.2005). [5] AlfaAesar -- Online Katalog, http://www.alfa-chemcat.com/onlinecatalogue/onlinecatalogue.asp, (15.01.2005). [6] Switzerland (Schweiz), http://www.sigmaaldrich.com/area_of_interest/europe_home/switzerland Schweiz_. html, (15.01.2005) [7] Sicherheit -- R- und S-Sätze, http://www.experimentalchemie.de/04-b.htm, (15.01.2005). 6