Was ist drin in unseren Lebensmitteln?



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Transkript:

Was ist drin in unseren Lebensmitteln? Natürliche Inhaltsstoffe? Sind Zusatzstoffe notwendig? Schadstoffe bzw. Fremdstoffe? Was bedeuten E-Nummern auf dem Etikett? Natürliche Wirkstoffe? E 124 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz Lebensmittelrechtliche Vorschriften Kontrolle der Lebensmittel (vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt) 1. Zertifikate der Rohstofflieferanten 2. Eigene Kontrollen der Hersteller (Rohstoff bis Produkt) 3. Kontrollen des Handels 4. Amtliche Lebensmittelüberwachung (Ländersache) Maßnahmen bei nachgewiesenen Verstößen 1. EU-Schnellwarnsystem 2. Rückrufaktionen, Information der Verbraucher bei Verdacht auf Gesundheitsgefahr 3. Bußgeldverfahren 4. Strafrechtliche Konsequenzen

Bestimmung von Zuckern in Lebensmitteln HPLC-ELSD HPTLC-UV Abweichung Probe Zucker % (n = 2) %RSD % (n = 2) %RSD % Cola Saccharose 12.0 0.1 9.9 0.9 2.1 Fruktose 1.1 0.4 1.1 5.3 0.0 Glukose 1.3 4.5 - - - Milch Laktose 8.0 5.6 5.5 3.8 2.5 Schokolade Saccharose 34.9 0.5 38.6 0.2-3.7 Laktose 6.9 12.9 7.2 5.7-0.3 Propolis Glukose 10.9 9.3 10.7 1.1 0.2 Fruktose 17.3 0.0 17.4 6.0-0.1 Saccharose 4.4 5.0 7.7 1.5-3.3 Karamalz Glukose 3.3 2.8 4.1 3.9-0.8 Fruktose 2.2 0.7 2.0 1.6 0.2 Maltose 2.5 2.5 2.5 6.5 0.0 Biskuit Saccharose 17.9 1.2 23.2 2.8-5.3 Mittelwert 3.5 3.3 1.5 gute Korrelation orthogonaler Methoden G. Morlock, G. Sabir, J Liq Relat Technol, 2011

Was sind Lebensmittelzusatzstoffe? 2 Abs. 3 LFBG und Art.1(2) 89/107/EWG Hauptmerkmale eines Lebensmittelzusatzstoffes bewußter Zusatz technologische Wirkung im Lebensmittel keine Lebensmittel oder typische Lebensmittelzutaten Zulassung erforderlich! Kriterien für die Zulassung gesundheitliche Unbedenklichkeit technologische Notwendigkeit keine Verbrauchertäuschung Erfüllung der Reinheitskriterien (Lebensmittelqualität)

E-Nummern und ihre Bedeutung Vergabe von E-Nummern (E100-1520) für 296 der ca. 400 zugelassenen Zusatzstoffe EU-einheitliche Codierung der LM-Zusatzstoffe Vergabe der E(uropa)-Nummern nach Gruppen Farbstoffe E100-180 Konservierungsmittel E200-290 Antioxidantien E300-321 Säuerungsmittel und E325-380 Säureregulatoren Dickungs- und Geliermittel, E400-425 Feuchthaltemittel Emulgatoren E322 Lecithin, E430-499 Geschmacksverstärker E620-630 Süßstoffe etc. E950-967

Beurteilung der Unbedenklichkeit Wer beurteilt die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Zusatzstoffe? Internationale Expertengremien WHO/FAO: Joint Expert Committee on Food Additives (JECFA) Europa: European Food Safety Authority (EFSA) National Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Erteilte Zulassungen regelmäßig erneuter Prüfung unterzogen!

Festlegung von Höchstwerten: ADI-Konzept Fütterungsversuche mit Versuchstieren Toxikologische Prüfung Unschädliche Dosis No Effect Level (NOEL) Sicherheitsfaktor ca. 100 Duldbare Tagesdosis für den Menschen Acceptable Daily Intake (ADI-Wert) Höchstwerte für Zusatzstoffe Technologisch notwendige Menge Verzehrsstudien Max. tägliche Aufnahme geschätzte tägliche Aufnahme gemessene tägliche Aufnahme

Festlegung von Höchstwerten für Zusatzstoffe Toxikologische Beurteilung und pro Kopf-Aufnahme des Konservierungsstoffes Sorbinsäure Unschädliche Dosis im Tierversuch (NOEL) duldbare Tagesdosis (ADI) Maximal (mögliche) tägliche Aufnahme (TMDI) Pro kg Körpergew. 2500 mg pro 60 kg Körpergew. 25 mg 1500 mg 14 mg 840 mg Geschätzte tägliche Aufnahme 0,5 mg 30 mg (EMDI) NOEL Höchstwerte für Sorbinsäure, abhängig vom Verwendungszweck: 0,1 2,5 g/kg in Marinaten, Fleischsalaten, Fischkonserven, in Essig eingelegtes Gemüse, Schnittbrot etc. ADI TMDI EMDI Gemessene Pro-Kopf-Aufnahme

Lebensmittelfarbstoffe gelb E 100 E 101 E 102 E 104 orange E 110 rot E 120 E 122 E 123 E 124 E 127 E 128 E 129 blau E 131 E 132 E 133 grün E 140 E 141 E 142 Curcumin Riboflavin Tartrazin Chinolingelb Gelborange S Karmin Azorubin Amaranth Cochenillerot A Erythrosin Rot 2G Allurarot AC Patentblau V Indigotin Brillantblau FCF E 162 E 163 Chlorophyll Kupferhaltige Komplexe der Chlorophylle und Chlorophylline Grün S braun und schwarz E 150a-d Zuckerkulör E 151 Brillantschwarz BN E 153 Aktivkohle E 154 Braun FK E 155 Braun HT Carotinoide E 160a E 160b E 160c E 160d E 160e E 160f E 161b E 161g E 161h ß-Carotin Annatto Capsanthin Lycopin Beta-apo-8 -Carotinal Beta-apo-8 -Carotinalethylester Lutein Canthaxanthin Zeaxanthin Betanin Anthocyane organ. Pigment E 180 Litholrubin BK anorg. Pigmente, Metalle E 170 Calciumcarbonat E 171 Titandioxid E 172 Eisenoxid E 173 Aluminium E 174 Silber E 175 Gold

Lebensmittelfarbstoffe Synthetische Lebensmittel-Farbstoffe Natürliche Lebensmittel-Farbstoffe Erythrosin Beetenrot (E 160) Carmoisin Enocianin (E 163) Amaranth Carmin (E 120) Ponceau 4R Schwarzer Karotten-Extrakt (E 163) Allurarot Paprika-Extrakt (E 160 c) Gelborange S Annato (Bixin + Norbixin E160 b) Tartrazin E 102 Lutein (E 160 e) Chinolingelb E 104 ß-Carotin E 160a Grün S Riboflavin E 101 Patentblau Curcumin E 100 Brillantblau FCF Chlorophyll(in) Indigo Carmin Curcumin/Kupfer-Chlorophyllin Brillantschwarz BN (E 151) Kupfer-Chlorophyll Braun HT (E 155) Kupfer-Chlorophyllin Zuckerkulör Kohle Titandioxid Alternative Färbende Lebensmittel Rote Beete Schwarze KarotteAnthocyane Holunderbeere Aronia Paprika Karotte Curcumawurzel Spinat Brennessel Karamelzucker Farbstoff Betanin Anthocyane Anthocyane Capsaxanthin ß-Carotin Curcumin Chlorophyll Chlorophyll Zuckerkulör

Zutaten für grün gefärbte Lebensmittel Synthetische Farbstoffe Natürliche Farbstoffe Chlorophyll (E 140 i) Grün S (E 142) Getränke, Süßwaren Anwendungsmenge: 50 ppm 500 ppm Süßwaren, Eiscreme, Pharmazeutika Anwendungsmenge: qs. Färbende Lebensmittelzutat Spinat Feinkost, Nudeln, Gewürzzubereitungen, Süßwaren Anwendungsmenge: qs. Kupfer-Chlorophyll (E 141 i) Gelber + blauer Farbstoff Chinolingelb E104 Patentblau E131 Feinkost, Eiscreme, Dessertspeisen, Süßwaren Anwendungsmenge: qs. Kupfer-Chlorophyllin (E 141ii) Eiscreme, Dessertspeisen, Süßwaren, Getränke Anwendungsmenge: qs. Brennnessel Eiscreme, Feinkost, Süßwaren, Fruchtzubereitungen Anwendungsmenge: qs.

Nachweis synthetischer Farbstoffe Extraktion Trennung Farbiges Lebensmittel Farbiger Extrakt Dünnschicht- Chromatographie Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Warum Probenvorbereitung? von Störstoffen (Matrix) befreien, damit die gesuchte Substanz bestimmt werden kann unterschiedliche Lebensmittel weisen eine unterschiedliche Matrix auf - bei Smarties sieht die Probenvorbereitung z. B. so aus: 1. Anreicherung der Farbstoffe an Polyamid 2. Auswaschen von Störsubstanzen 3. Herauslösen und Einengen der Farbstoffe ermöglicht erst die gezielte Bestimmung

Probenvorbereitung 1 1. Anreicherung der Farbstoffe an Polyamid Lösen der Farbstoffe in Wasser Anreicherung an Polyamid und Überführung in ein Glasrohr Seesand und Glaswolle als Stopfen

Probenvorbereitung 2 2. Auswaschen von Störsubstanzen (Zucker, Salze ) Absetzen lassen Auswaschen mit heißem Wasser und Methanol Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Probenvorbereitung 3 3. Herauslösen und Einengen der Farbstoffe Herauslösen (Elution) mit ammoniakalischem Methanol Auffangen der extrahierten Farbstofflösung in ein Gläschen

Dünnschicht-Chromatographie (DC) Auftragen der Lösungen Trennung und Nachweis Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Dünnschicht-Chromatographie (DC) Dünnschicht-Platte Probe 1 2 3 4 Fließmittelfront Fließmittel Probe 1 2 3 4 Laufrichtung des Fließmittels Farbstoffe werden vom Fließmittel unterschiedlich weit mitgenommen und trennen sich dabei auf.

HPTLC-Analytik von Lebensmittelfarbstoffen Analytik von 12 Lebensmittelproben (Energydrink (ED), Joghurt (Jog), Fruchtgetränk (FD), Bäckereitinten- Formulierung (BT)) auf 25 wasserlösliche Lebensmittelfarbstoffe E 131 E 122 E 122 E 122 E 122 G. Morlock, C. Oellig, J AOAC Int 92 (2009) 547-554 und CBS 103 (2009) 5-9

Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen HPTLC-Analytik von Lebensmittelfarbstoffen

HPTLC-Analytik von Lebensmittelfarbstoffen Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

HPTLC-Analytik von Lebensmittelfarbstoffen [%] 100 80 60 40 20 [%] 100 80 60 40 20 HPTLC-ESI/MS of the standard zone E122 m/z 228 [M-2Na] 2-200 300 400 500 600 700 800 m/z HPTLC-ESI/MS of the respective zone in energy drink 2 m/z 228 [M-2Na] 2-200 300 400 500 600 700 800 m/z G. Morlock, C. Oellig, J AOAC Int 92 (2009) 547-554

HPTLC-Analytik von Lebensmittelfarbstoffen Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Deklaration auf dem Etikett Kenntlichmachung als: - Farbstoff Gelborange S oder - Farbstoff E 110 Neu: kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen

Warnhinweis Neu: Warnhinweise für bestimmte synthetische Lebensmittelfarbstoffe Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16.12.2008 über Lebensmittelzusatzstoffe Lebensmittel mit Farbstoffen E102, E104, E110, E122, E124, E129 müssen künftig auf dem Etikett den Aufdruck tragen: "kann sich nachteilig auf die Aktivität und Konzentration von Kindern auswirken" oder kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen McCann et al.: Food additives and hyperactive behaviour in 3-year-old and 8/9-year-old children in the community: a randomised, doubleblinded, placebo-controlled trial. The Lancet 370 (2007) 1560-1567.

Was unterstützt die künstliche Farbe? Zugesetzte Aromastoffe suggerieren Eindruck von hohem Fruchtanteil Unterstützen Farbwirkung man unterscheidet: natürliche, naturidentische, künstliche

Viel Farbe viel Frucht? Fruchtanteil, Aroma- und Zusatzstoffe in alkoholfreien Getränken Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen Fruchtsaft Fruchtnektar Fruchtsaftgetränk Limonade Brause Kaltgetränk 100 % 25-50 % 6-30 % 0-15 % 0 % Fruchtanteil Fruchtanteil Aroma- und Zusatzstoffe

Fruchtanteil in Orangengetränken? Orangengetränk Fruchtanteil in % Saft 100 % Nektar 45 % Fruchtsaftgetränk 6 % Limonade 3 % Brause 0% Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Erfrischungsgetränke Fruchtsaftgetränk (Fruchtgehalt 6 % - 30%) Zutaten: Fruchtsaft/Fruchtmark Zucker Säuerungsmittel: z.b. Citronensäure E330 Aroma Süßstoffe (bei brennwertverminderten Produkten) Limonade (Mindestfruchtgehalt 0-15 %) Zutaten: wie Fruchtsaftgetränke, zusätzlich Coffein, Chinin Dickungsmittel z.b. Guar, Pektin Farbstoffe: ß-Carotin, Riboflavin, Zuckerkulör Brause/künstl. Kaltgetränk wie Limonade, aber kein Fruchtanteil, zusätzlich natürl. und künstl. Farbstoffe künstl. Aromastoffe

Süßungsmittel Zugelassene Süßungsmittel gemäß 4 Abs. 1 ZZulV Zuckeraustauschstoff E-Nr. Süßstoff E-Nr. Sorbit 420 Saccharin 954 Mannit 421 Cyclamat 952 Aspartam 951 Isomalt 953 Acesulfam K 950 Maltit 965 Aspartam-Acesulfam-Salz 962 Lactit 966 Neohesperidin DC 959 Xylit 967 Thaumatin 957 Fruktose kein Zusatzstoff Sucralose 955

Süßstoff Stevia aus den Blättern der Stevia-Pflanze (ca. 200 Stevia-Arten weltweit, z.b. Stevia rebaudiana bertoni) bis ca. 400 x süßer als Zucker hitzestabil auch getrocknete Blätter süß ( Aztekische Süßkraut) Steviosid Steviolbiosid Rebaudiosid A-F Steviablätter Steviosid

Süßstoffe in Lebensmitteln G. Morlock, G. Sabir, in Vorbereitung Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Die Zeiten ändern sich Prof. Dr. G. Morlock Lebensmittelwissenschaften JLU Gießen

Ernährungsrisiken Verbraucher 1. Umweltkontaminanten 2. Zusatzstoffe 3. Ernährungsverhalten 4. Pathogene Mikroorganismen 5. Natürliche Giftstoffe hoch Risiko niedrig Diehl, ZFL 33 (1982) 531-537 Wissenschaft 1. Ernährungsverhalten 2. Pathogene Mikroorganismen 3. Natürliche Giftstoffe 4. Umweltkontaminanten 5. Zusatzstoffe

Dr. Karla Halpaap