Kompaktinformation Handel. Kennziffern für den Einzelhandel im IHK-Bezirk Braunschweig 2017: Kaufkraft, Umsatz und Zentralität

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Transkript:

Kompaktinformation Handel Kennziffern für den Einzelhandel im IHK-Bezirk Braunschweig 2017: Kaufkraft, Umsatz und Zentralität Stand Oktober 2017

IMPRESSUM Einzelne Textabschnitte aus den Quellen von Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg zitiert. 2

Kennziffern für den Einzelhandel im IHK-Bezirk Braunschweig 2017: Kaufkraft, Umsatz und Zentralität INHALTSVERZEICHNIS 1 Einleitung 4 2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft 5 2.1 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Landkreisen und kreisfreien Städten 6 2.2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern 9 3 Einzelhandelsumsatz 12 3.1 Stationäre Einzelhandelsumsätze in den Landkreisen und kreisfreien Städten 12 3.2 Stationäre Einzelhandelsumsätze in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern 14 4 Kaufkraftzufluss oder -abfluss 16 4.1 Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Landkreisen und kreisfreien Städten 17 4.2 Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern 19 5 Einzelhandelszentralität 21 5.1 Einzelhandelszentralität der Landkreise und kreisfreien Städte 22 5.2 Einzelhandelszentralität der Gemeinden ab 10.000 Einwohnern 23 QUELLENVERZEICHNIS 25 ANHANG 3

1 Einleitung Der stationäre Einzelhandel ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Konkurrenz durch den Online-Handel und ein verändertes Kundenverhalten wirken auf die Branche ein. Einkäufe aller Art können bequem von zu Hause aus via Internet erledigt werden. Der Aufwand für die Fahrt in die Innenstädte bzw. Ortszentren und die Suche nach dem gewünschten Artikel entfällt und der Kunde gewinnt vor allem eines: mehr Zeit für Familie, Beruf und Freizeitaktivitäten. Neue Geschäftsmodelle oder Vertriebskanäle unterstützen diese Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten. Die Auswirkungen werden sich in den innerstädtischen Einkaufsstandorten entfalten, wenn die Kaufkraft in den Online-Handel abfließt. Gleichzeitig beeinflussen demographische Veränderungstendenzen die Einzelhandelsentwicklung in der Region. Bevölkerungsverluste im ländlichen Raum und die damit einhergehende Verringerung des Konsumpotenzials führen vielerorts zu Geschäftsschließungen. Der stationäre Einzelhandel kann aber letztlich nur Erfolg haben, wenn ausreichend Kaufkraft vor Ort vorhanden ist. Städte und Gemeinden, die Kaufkraft von außerhalb anziehen, zeichnen sich durch eine besondere Attraktivität aus. Um eine flächendeckende Versorgung mit verschiedenen Gütern unterschiedlicher Nachfrageintensität in zumutbarer Entfernung gewährleisten zu können, unterliegen Ansiedlungs- und Erweiterungsvorhaben großflächiger Einzelhandelsbetriebe der landes- und regionalplanerischen Ordnung und Steuerung. Mithilfe des Instruments der zentralörtlichen Gliederung wird eine Einstufung und Hierarchisierung von Städten und Gemeinden in Oberzentren, Mittelzentren und Grundzentren vorgenommen, die die ihnen zugewiesene Versorgungs- und Entwicklungsfunktionen für die Einwohner ihres jeweiligen Einzugsbereiches übernehmen. In Grundzentren sollen demzufolge nur Angebote für den täglichen Bedarf der vor Ort lebenden Einwohner vorhanden sein. Darüber hinaus sind in den übergeordneten Mittelzentren aperiodische Sortimente mittlerer Nachfrageintensität zur Deckung des gehobenen Bedarfs verfügbar. Die höchste Bedeutung wird den Oberzentren beigemessen, die die Versorgungsaufgaben der nachgeordneten Mittel- und Grundzentren übernehmen und gleichzeitig die Versorgung mit hochwertigen Angeboten des spezialisierten höheren Bedarfs sicherstellen, die seltener von der Bevölkerung nachgefragt werden. Aufgrund ihrer umfassenderen Einzelhandelsausstattung verfügen die Oberzentren in der Regel über größere Versorgungsreichweiten und Einzugsbereiche ihrer Kundengruppen. Die IHK Braunschweig hat mit dieser Veröffentlichung wesentliche einzelhandelsrelevante Kennziffern für die Landkreise und kreisfreien Städte sowie für Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern im IHK-Bezirk Braunschweig ausgewertet. Die Daten sollen Investoren und Unternehmen bei der Standortwahl sowie die kommunalen Entscheidungsträger bei einzelhandelsrelevanten Planungen unterstützen. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage der Marktdaten der Michael Bauer Research GmbH, die als Prognose für das laufende Jahr zur Verfügung gestellt werden. 4

2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Als Kaufkraft wird im Allgemeinen diejenige Geldmenge bezeichnet, die den Einwohnern in einer Gebietseinheit in einem bestimmten Zeitraum für Ausgaben aller Art (z. B. für Miete, Energie kosten, Konsumzwecke) zur Verfügung steht. Kaufkraftkennziffern werden in der regionalen Absatzplanung als Indikator für das verbraucherabhängige Konsum- und Nachfragepotenzial einer Region oder Stadt bzw. Gemeinde verwendet. Sie bewerten regionale und lokale Teilmärkte hinsichtlich der verfügbaren Einkommen der dort lebenden Bevölkerung bzw. privaten Haushalte. Räumlich zugeordnet wird die Kaufkraft nach dem Wohnort des Konsumenten. Unter der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft wird letztlich nur diejenige Geldmenge berücksichtigt, die den Einwohnern in einer Gebietseinheit in einem bestimmten Zeitraum für Konsumausgaben zur Verfügung steht. Sie beinhaltet neben den Ausgaben für den stationären Einzelhandel auch die Ausgaben, die im Internet- und Versandhandel getätigt werden können. Nach den Prognosen der Michael Bauer Research GmbH für das Jahr 2017 beträgt das einzelhandelsrelevante Kaufkraftvolumen der Bevölkerung im IHK-Bezirk Braunschweig insgesamt rund 5,54 Milliarden Euro. 5

2.1 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Landkreisen und kreisfreien Städten Abbildung 1: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Landkreisen und kreisfreien Städten (in Millionen Euro) 1800 1700 1600 1500 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Stadt Braunschweig Landkreis Peine Landkreis Goslar Landkreis Wolfenbüttel Stadt Salzgitter Landkreis Helmstedt einzelhandelsrelevante Kaufkraft (in Mio. Euro) Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Den Einwohnern im Gebiet der kreisfreien Stadt Braunschweig stehen insgesamt 1,77 Milliarden Euro für Konsumausgaben zur Verfügung. In den Landkreisen Peine, Goslar und Wolfenbüttel liegt das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial zwischen jeweils rund 800 bis 870 Millionen Euro, während in der kreisfreien Stadt Salzgitter mit 629,19 Millionen Euro sowie im Landkreis Helmstedt mit 605,73 Millionen Euro insgesamt das niedrigste Konsumpotenzial im IHK-Bezirk Braunschweig vorhanden ist. Die regionalen Unterschiede beim Kaufkraftvolumen sind insbesondere auf die jeweilige Einwohnerzahl oder Verschiedenheiten in der Sozialstruktur der Bevölkerung zurückzuführen. 6

In Betrachtung der Pro-Kopf-Werte des einzelhandelsbezogenen Kaufkraftpotenzials sind kaum noch regionale Unterschiede festzustellen. Für die Bundesrepublik Deutschland prognostizierte die Michael Bauer Research GmbH im Jahr 2017 eine durchschnittliche Kaufkraft je Einwohner in Höhe von 6.582 Euro und für das Land Niedersachsen in Höhe von 6.544 Euro. Abbildung 2: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Landkreisen und kreisfreien Städten je Einwohner (in Euro) 8000 7500 7000 6500 6000 5500 5000 Stadt Braunschweig Landkreis Wolfenbüttel Landkreis Helmstedt Landkreis Peine Stadt Salzgitter Landkreis Goslar einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner (in Mio. Euro) Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Auf Gebietsebene der Landkreise und kreisfreien Städte nimmt Braunschweig mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft in Höhe von 6.949 Euro je Einwohner die Spitzenposition ein. Im bundesweiten Vergleich haben weiterhin die Landkreise Wolfenbüttel (6.634 Euro), Helmstedt (6.612 Euro) und Peine (6.528 Euro) ein relativ durchschnittliches Ergebnis hinsichtlich des Konsumpotenzials je Einwohner vorzuweisen. Lediglich in der kreisfreien Stadt Salzgitter mit 6.209 Euro und im Landkreis Goslar mit 6.208 Euro steht den Einwohnern im Vergleich weniger Geld für Konsumzwecke zur Verfügung. 7

Als Maßgröße für den Vergleich des einzelhandelsbezogenen Kaufkraftpotenzials einer Gebiets einheit mit dem Bundesdurchschnitt findet der sogenannte Kaufkraft-Index Verwendung. Er wird ermittelt, indem die durchschnittliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner eines Gebietes zur durchschnittlichen Einzelhandelskaufkraft je Einwohner für die Bundesrepublik Deutschland ins Verhältnis gesetzt wird. Liegt der errechnete Wert über 100,0 Punkten, übersteigt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner in einem Gebiet den Bundesdurchschnitt. Bei einem Wert von weniger als 100,0 Punkten ist das Konsumpotenzial der Einwohner einer Gebietseinheit niedriger als im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Abbildung 3: Einzelhandelsrelevanter Kaufkraft-Index je Einwohner nach Landkreisen und kreisfreien Städten (Deutschland = 100) Gebietsname EH-Kaufkraft-Index (D=100) Stadt Braunschweig 105,6 Landkreis Wolfenbüttel 100,8 Landkreis Helmstedt 100,5 Landkreis Peine 99,2 Stadt Salzgitter 94,3 Landkreis Goslar 94,3 Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Mit einem Indexwert von 105,6 Punkten liegt das einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial der kreisfreien Stadt Braunschweig deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Weiterhin haben die Landkreise Wolfenbüttel, Helmstedt und Peine einen Kaufkraft-Index von jeweils um 100,0 Punkte vorzuweisen. Ein im Vergleich zum Bundesdurchschnitt niedrigeres Konsumpotenzial ist in der kreisfreien Stadt Salzgitter und im Landkreis Goslar mit einem Kaufkraft-Indexwert von jeweils 94,3 Punkten festzustellen. Im Gesamtergebnis ist ersichtlich, dass das kaufkraftstärkste Gebiet im IHK-Bezirk die kreisfreie Stadt Braunschweig sowie die Landkreise Wolfenbüttel, Helmstedt und Peine umfasst. 8

2.2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern Abbildung 4: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Gemeinden (in Millionen Euro) 1900 1800 1700 1600 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Braunschweig Salzgitter einzelhandelsrelevante Kaufkraft (in Mio. Euro) Wolfenbüttel Goslar Peine Helmstedt Ilsede Bad Harzburg Seesen Vechelde Königslutter am Elm Cremlingen Clausthal-Zellerfeld Lengende Edemissen Lehre Langelsheim Wendeburg Schöningen Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Die Gemeinden bzw. Städte mit der höchsten absoluten einzelhandelsrelevanten Kaufkraft sind die Oberzentren Braunschweig mit rund 1,77 Milliarden Euro und Salzgitter mit 629,19 Millionen Euro. Als kaufkraftstarke Mittelzentren folgen Wolfenbüttel (357,35 Mio. Euro), Goslar (321,74 Mio. Euro) und Peine (311,33 Mio. Euro). Ein Kaufkraftvolumen von mehr als insgesamt 100 Millionen Euro haben Helmstedt, Ilsede, Bad Harzburg, Seesen, Vechelde sowie Königslutter am Elm vorzuweisen. Im Vergleich der Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern des IHK-Bezirk Braunschweig ist in der Stadt Schöningen mit 69,15 Millionen Euro das niedrigste Konsumpotenzial vorhanden. Auch hier sind die Unterschiede im Wesentlichen durch die Einwohnerzahl der jeweiligen Städte bzw. Gemeinden zu begründen. 9

Abbildung 5: Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den Gemeinden je Einwohner (in Euro) 8000 7500 7000 6500 6000 5500 5000 Cremlingen Lehre Braunschweig Vechelde Wendeburg Edemissen Wolfenbüttel einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner (in Euro) Lengende Königslutter am Elm Helmstedt Ilsede Bad Harzburg Goslar Peine Langelsheim Seesem Salzgitter Schöningen Clausthal-Zellerfeld Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH/ BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Bezüglich der Pro-Kopf-Angaben zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft ist festzustellen, dass die höchsten Werte in Cremlingen mit 6.984 Euro und in Lehre mit 6.957 Euro vorliegen. Erst an dritter Stelle folgt das Oberzentrum Braunschweig mit 6.949 Euro. Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt in Höhe von 6.582 Euro weisen zudem die Städte bzw. Gemeinden Vechelde (6.88 Euro), Wendeburg (6.846 Euro), Edemissen (6.835 Euro), Wolfenbüttel (6.804 Euro), Lengede (6.704 Euro) und Königslutter am Elm (6.594 Euro) ein überdurchschnittliches Konsumpotenzial je Einwohner auf. Mit einem einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenzial von 6.578 Euro je Einwohner liegt die Stadt Helmstedt bereits unter dem Bundesdurchschnitt, schneidet aber im Vergleich zum Land Niedersachsen (6.544 Euro) noch überdurchschnittlich ab. Im Wirtschaftraum Braunschweig hat Clausthal-Zellerfeld mit 5.560 Euro das niedrigste Konsumpotenzial je Einwohner zu verzeichnen. 10

Abbildung 6: Einzelhandelsrelevanter Kaufkraft-Index je Einwohner nach Gemeinden (Deutschland = 100) Gebietsname EH-Kaufkraft-Index (D=100) Cremlingen 106,1 Lehre 105,7 Braunschweig 105,6 Vechelde 104,5 Wendeburg 104,0 Edemissen 103,8 Wolfenbüttel 103,4 Lengede 101,9 Königslutter am Elm 100,2 Helmstedt 99,9 Ilsede 97,1 Bad Harzburg 96,5 Goslar 96,4 Peine 95,3 Langelsheim 95,1 Seesen 94,5 Salzgitter 94,3 Schöningen 92,3 Clausthal-Zellerfeld 84,5 Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Die höchsten einzelhandelsrelevanten Kaufkraft-Indexwerte sind in den Gemeinden Cremlingen mit 106,1 Punkten und Lehre mit 105,7 Punkten vorzufinden. Einen Indexwert von mehr als 100 Punkten und somit ein im Vergleich zum Bundesdurchschnitt höheres einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial haben die Städte bzw. Gemeinden Braunschweig, Vechelde, Wendeburg, Edemissen, Wolfenbüttel, Lengede sowie Königslutter am Elm zu verzeichnen. In allen weiteren Kommunen, in denen der Kaufkraft-Index bei einem Wert von unter 100,0 Punkten liegt, ist ein im Vergleich zum Bundesdurchschnitt geringeres einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial je Einwohner vorhanden. Den niedrigsten Kaufkraft-Index im IHK-Bezirk Braunschweig hat die Stadt Clausthal-Zellerfeld mit einem Wert von 84,5 Punkten vorzuweisen. In der Gesamtbetrachtung wird ersichtlich, dass sich in der Region das kaufkraftstärkste Gebiet von Braunschweig, einschließlich der westlich an die Stadt angrenzenden Umlandgemeinden, über Wolfenbüttel bis Königslutter am Elm in Richtung Lehre (und weiter in Richtung Wolfsburg) erstreckt. Im Raum Peine, der Stadt Salzgitter sowie in den Kommunen des Landkreises Goslar ist vorwiegend ein schwächeres einzelhandelsrelevantes Konsumpotenzial festzustellen. 11

3 Einzelhandelsumsatz Einzelhandelsumsätze sind alle im stationären Einzelhandel über einen bestimmten Zeitraum getätigten Umsätze. Sie werden im Gegensatz zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft am Einkaufsort der Konsumenten erfasst. Umsätze aus Internet- und Versandhandel sowie Einzelhandel mit Kraftfahrzeugen und Krafträdern als auch Tankstellen werden nicht berücksichtigt. Für den IHK-Bezirk Braunschweig wird im Jahr 2017 ein Einzelhandelsumsatz in Höhe von insgesamt rund 5,38 Milliarden Euro prognostiziert. 3.1 Stationäre Einzelhandelsumsätze in den Landkreisen und kreisfreien Städten Abbildung 7: Stationärer Einzelhandelsumsatz in den Landkreisen und kreisfreien Städten (in Millionen Euro) 2400 2300 2200 2100 2000 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Stadt Braunschweig Landkreis Goslar Landkreis Peine Stadt Salzgitter Landkreis Wolfenbüttel Landkreis Helmstedt stationärer Einzelhandelsumsatz (in Mio. Euro) Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Der höchste absolute Umsatz im stationären Einzelhandel wird in der kreisfreien Stadt Braunschweig mit insgesamt rund 2,25 Milliarden Euro erzielt. An zweiter und dritter Stelle folgen der Landkreis Goslar mit einem Einzelhandelsumsatz in Höhe von 898,39 Millionen Euro sowie der Landkreis Peine, in dem der Umsatz 679,12 Millionen Euro beträgt. In den Landkreisen 12

Wolfen büttel und Helmstedt liegt die Höhe der gesamten Umsätze im stationären Einzelhandel bei jeweils rund 500 Millionen Euro. Werden die absoluten Einzelhandelsumsätze ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt, bleiben die regionalen Unterschiede sichtbar. Für die Bundesrepublik Deutschland prognostizierte die Michael Bauer Research GmbH für das Jahr 2017 einen durchschnittlichen Umsatz im stationären Einzelhandel je Einwohner in Höhe von 5.838 Euro und für das Land Niedersachsen in Höhe von 5.859 Euro je Einwohner. Abbildung 8: Stationärer Einzelhandelsumsatz in den Landkreisen und kreisfreien Städten je Einwohner (in Euro) 10 000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 Stadt Braunschweig Landkreis Goslar Landkreis Salzgitter Landkreis Helmstedt Stadt Peine Landkreis Wolfenbüttel stationärer Einzelhandelsumsatz je Einwohner (in Euro) Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Ein im Vergleich zum Bundesgebiet und zum Land Niedersachsen überdurchschnittlicher Einzelhandelsumsatz je Einwohner ist nur für die kreisfreie Stadt Braunschweig mit 8.838 Euro sowie den Landkreis Goslar mit 6.514 Euro zu registrieren. In allen weiteren Gebietseinheiten liegt das Umsatzpotenzial im stationären Einzelhandel pro Einwohner unter dem Durchschnitt. Die Stadt Salzgitter und der Landkreis Helmstedt verzeichnen einen stationären Einzelhandelsumsatz von jeweils rund 5.500 Euro je Einwohner, während im Landkreis Peine lediglich 5.100 Euro Umsatz je Einwohner erzielt werden können. Im Landkreis Wolfenbüttel fällt der Einzelhandelsumsatz je Einwohner mit einem Wert in Höhe von 4.163 Euro am niedrigsten aus. 13

3.2 Stationäre Einzelhandelsumsätze in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern Abbildung 9: Stationärer Einzelhandelsumsatz in den Gemeinden (in Millionen Euro) 2300 2200 2100 2000 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Braunschweig Salzgitter Goslar Peine Wolfenbüttel Helmstedt Bad Harzburg stationärer Einzelhandelsumsatz (in Mio. Euro) Seesen Ilsede Schöningen Königslutter am Elm Velchelde Clausthal-Zellerfeld Lengende Lehre Cremlingen Edemissen Langelsheim Wendeburg Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 In der Gesamtbetrachtung der absoluten Einzelhandelsumsätze für das Jahr 2017 sticht zunächst das Oberzentrum Braunschweig mit 2,25 Milliarden Euro deutlich hervor. An zweiter Stelle folgt das Oberzentrum Salzgitter mit einem Umsatz von insgesamt 557,41 Millionen Euro. Dieser Unterschied ist beachtlich und unterstreicht die Bedeutung Braunschweigs als Versorgungs- und Einkaufsstandort im gesamten IHK-Bezirk. Auf den weiteren Plätzen folgen die größeren Mittelzentren Goslar mit 467,16 Millionen Euro, Peine mit 352,06 Millionen Euro und Wolfenbüttel mit 319,54 Millionen Euro Gesamtumsatz im stationären Einzelhandel. Niedrigere Einzelhandelsumsätze werden in den kleineren Mittelzentren Helmstedt (222,84 Millionen Euro), Bad Harzburg (137,48 Millionen Euro) und Seesen (129,11 Millionen Euro) erzielt. Im Mittelzentrum Clausthal-Zellerfeld liegt der stationäre Einzelhandelsumsatz bei lediglich 67,77 Millionen Euro. Deutlich erkennbar sind letztlich die geringen Umsätze in den kleineren Grundzentren und den Gemeinden im Umland der Stadt Braunschweig. Hier überschreiten die absoluten Umsatzzahlen im stationären Einzelhandel nicht mehr als jeweils 65 Millionen Euro. 14

Bei der Pro-Kopf-Analyse der stationären Einzelhandelsumsätze verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Abbildung 10: Stationärer Einzelhandelsumsatz in den Gemeinden je Einwohner (in Euro) 12.000 10.000 8000 6000 4000 2000 0 Helmstedt Goslar Braunschweig Schöningen stationärer Einzelhandelsumsatz je Einwohner (in Euro) Peine Seesen Bad Harzburg Wolfenbüttel Salzgitter Ilsede Königslutter am Elm Clausthal-Zellerfeld Lehre Lengende Vechelde Edemissen Langelsheim Cremlingen Wendeburg Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 In der Stadt Helmstedt werden im stationären Einzelhandel 9.581 Euro je Einwohner an Umsatz erzielt; in der Stadt Goslar sind es 9.209 Euro. Beide Mittelzentren führen im Vergleich zum Oberzentrum Braunschweig, in dem der Umsatz 8.838 Euro je Einwohner beträgt, die Rangliste an. An vierter Stelle liegt Schöningen als Grundzentrum mit einem stationären Einzelhandelsumsatz in Höhe von 8.014 Euro je Einwohner. In Bezug zum bundesweiten Umsatzpotenzial in Höhe von 5.838 Euro je Einwohner haben weiterhin die Mittelzentren Peine (7.091 Euro), Seesen (6.714 Euro), Bad Harzburg (6.334 Euro) und Wolfenbüttel (6.084) ein überdurchschnittliches Ergebnis vorzuweisen. Das Oberzentrum Salzgitter liegt mit 5.501 Euro je Einwohner Umsatz im stationären Einzelhandel unter dem bundes- als auch niedersachsenweiten Durchschnittswert. Für die Gemeinden Lehre, Lengede, Vechelde, Edemissen, Langelsheim, Cremlingen und Wendeburg fällt der stationäre Einzelhandelsumsatz je Einwohner mit jeweils weniger als 4.000 Euro am niedrigsten aus. 15

4 Kaufkraftzufluss oder -abfluss Werden die in einem Gebiet erzielbaren Einzelhandelsumsätze mit dem dort vorhandenen einzelhandelsrelevanten Kaufkraftvolumen verglichen, können für diese Gebietseinheit in vereinfachter Form Kaufkraftzuflüsse oder Kaufkraftabflüsse errechnet werden. Für den IHK-Bezirk Braunschweig prognostiziert die Michael Bauer Research GmbH im Jahr 2017 einen stationären Einzelhandelsumsatz in Höhe von rund 5,38 Milliarden Euro bei einer vor Ort verfügbaren einzelhandelsrelevanten Kaufkraft in Höhe von etwa 5,54 Milliarden Euro. Im Gesamtergebnis sind Kaufkraftverluste von insgesamt circa 155 Millionen Euro zu registrieren. Das entspricht rund 2,9 Prozent des gesamten Kaufkraftvolumens in der Region. Zu beachten ist, dass mithilfe der vorliegenden Daten keine direkten Rückschlüsse auf Kaufkraftströme in Gebiete außerhalb des IHK-Bezirk Braunschweig gezogen werden können. Hierfür bedarf es gesonderter Kaufkraftstrom-Analysen. Weiterhin ist explizit auf den Sachverhalt hinzuweisen, dass bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft die Verbraucherausgaben für den Internet- und Versandhandel inbegriffen sind, während beim stationären Einzelhandelsumsatz lediglich die Einnahmen am Ort des Kaufaktes (und nicht Einnahmen aus Internet- und Versandhand) berücksichtigt werden. Daher können die Kaufkraftverluste im IHK-Bezirk Braunschweig zugleich auf zunehmende Konsumausgaben der Einwohner im Online-Handel zurückgeführt werden. Diese Entwicklung ist zugleich für das gesamte Bundesgebiet aufzuzeigen. Die Michael Bauer Research GmbH prognostiziert für Deutschland im Jahr 2017 ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial (einschließlich Ausgaben im Internet- und Versandhandel) von 546,01 Milliarden Euro sowie einen stationären Einzelhandelsumsatz (ohne Umsätze im Internet- und Versandhandel) von insgesamt 484,31 Milliarden Euro. Im Ergebnis ist ein Kaufkraftabfluss in Höhe von 61,70 Milliarden Euro zu verzeichnen, der entweder aus dem Bundesgebiet ins Ausland oder in den Internet- und Versandhandel abfließt. Dies entspricht rund 11,3 Prozent des gesamten einzelhandelsrelevanten Kaufkraftvolumens in Deutschland. 16

4.1 Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Landkreisen und kreisfreien Städten Werden die in einer Gebietseinheit erzielten Umsätze des stationären Einzelhandels mit der vor Ort verfügbaren einzelhandelsrelevanten Kaufkraft differenziert, können die absoluten Geldmengen der Kaufkraftzuflüsse oder Kaufkraftabflüsse des jeweiligen Gebietes ermittelt werden. Abbildung 11: Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Landkreisen und kreisfreien Städten (in Millionen Euro) 600 500 400 300 200 100 0-100 -200-300 -400 Stadt Braunschweig Landkreis Goslar Stadt Salzgitter Landkreis Helmstedt Landkreis Peine Landkreis Wolfenbüttel Kaufkraftzufluss Kaufkraftabfluss (in Mio. Euro) Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen Absolute Kaufkraftzuflüsse sind für das Jahr 2017 in der kreisfreien Stadt Braunschweig mit insgesamt 480,96 Millionen Euro sowie im Landkreis Goslar mit 42,22 Millionen Euro zu verzeichnen. Lediglich in diesen beiden Gebietseinheiten sind die erzielten stationären Einzelhandelsumsätze höher als das vorhandene einzelhandelsrelevante Kaufkraftpotenzial. Die Kaufkraftzuflüsse resultieren aus Gebieten außerhalb der kreisfreien Stadt Braunschweig und des Landkreises Goslar, unter anderem auch durch Touristen. Absolute Kaufkraftabflüsse sind wiederum für die kreisfreie Stadt Salzgitter (-71,78 Millionen Euro) und die Landkreise Helmstedt (-116,40 Millionen Euro), Peine (-190,14 Millionen Euro) sowie Wolfenbüttel (-300,05 Millionen Euro) aufzuzeigen. Der jeweilige Abfluss des vorhandenen Kaufkraftvolumens erfolgt entweder in andere Gebietseinheiten oder in den Online-Handel. 17

Mithilfe der Kaufkraftzuflussquote bzw. -abflussquote wird der prozentuale Anteil des verfügbaren Kaufkraftvolumens bestimmt, der entweder der Gebietseinheit zufließt oder durch den stationären Handel vor Ort nicht gebunden wird und daher in andere Gebietseinheiten einschließlich Internet- und Versandhandel abfließt. Hierzu werden die absoluten Geldmengen der Kaufkraftzuflüsse oder Kaufkraftabflüsse der jeweiligen Gebietseinheiten mit dem hier vorhandenen Kaufkraftvolumen ins Verhältnis gesetzt. Abbildung 12: Kaufkraftzuflussquote oder -abflussquote nach Landkreisen und kreisfreien Städten (in Prozent der Kaufkraft) Gebietsname Kaufkraftzufluss oder -abfluss in % der Kaufkraft Stadt Braunschweig 27,2 Landkreis Goslar -11,4 Landkreis Helmstedt -19,2 Landkreis Peine 99,2 Landkreis Peine -21,9 Landkreis Wolfenbüttel -37,2 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen Im Vergleich zum vorhandenen Kaufkraftvolumen der Einwohner hat die kreisfreie Stadt Braunschweig den höchsten Kaufkraftzufluss im IHK-Bezirk in Höhe von 27,2 Prozent vorzuweisen. Weiterhin fließen dem Landkreis Goslar 4,9 Prozent an Kaufkraft zu. Demgegenüber haben die kreisfreie Stadt Salzgitter sowie die Landkreise Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel Kaufkraftverluste in andere Gebietseinheiten sowie in den Internet- und Versandhandel zu verzeichnen. Die kreisfreie Stadt Salzgitter hat im IHK-Bezirk die niedrigsten Kaufkraftverluste in Höhe von 11,4 Prozent vorzuweisen. Aus dem Landkreis Helmstedt fließen 19,2 Prozent und aus dem Landkreis Peine 21,9 Prozent des verfügbaren Kaufkraftvolumens ab. Besonders hoch sind die Kaufkraftverluste im Landkreis Wolfenbüttel mit 37,2 Prozent. 18

4.2 Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Gemeinden ab 10.000 Einwohnern Abbildung 13: Kaufkraftzufluss oder -abfluss in den Gemeinden (in Millionen Euro) 600 500 400 300 200 100 0-100 Braunschweig Goslar Helmstedt Peine Schöningen Seesen Bad Harzburg Kaufkraftzufluss Kaufkraftabfluss (in Mio. Euro) Clausthal-Zellerfeld Ilsede Langelsheim Königslutter am Elm Wolfenbüttel Lehre Lengende Edemissen Wendeburg Cremlingen Vechelde Salzgitter Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen Absolute Kaufkraftzuflüsse werden im Jahr 2017 für sechs Städte bzw. Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern im Wirtschaftraum Braunschweig prognostiziert. Mit insgesamt 480,96 Millionen Euro fällt der Kaufkraftzufluss des Oberzentrums Braunschweig am höchsten aus. Weiterhin haben die Mittelzentren Goslar (145,42 Millionen Euro), Helmstedt (69,84 Millionen Euro), Peine (40,73 Millionen Euro) und Seesen (9,55 Millionen Euro) einen Kaufkraftzufluss zu verzeichnen. Auch Schöningen als Grundzentrum fließt Kaufkraft in Höhe von 22,04 Millionen zu. In diesen Kommunen sind die erzielten Umsätze im stationären Einzelhandel höher als das vor Ort vorhandene einzelhandelsrelevante Kaufkraftvolumen. Die Kaufkraftzuflüsse werden aus benachbarten Gebietseinheiten und durch Konsumausgaben von Touristen generiert. In allen weiteren Kommunen im IHK-Bezirk Braunschweig sind absolute Kaufkraftabflüsse in andere Gebietseinheiten einschließlich in den Internet- und Versandhandel festzustellen. Die höchsten Kaufkraftverluste liegen in den unmittelbar an das Oberzentrum Braunschweig angrenzenden Städten bzw. Gemeinden vor. Für die Gemeinden Cremlingen und Vechelde wird ein Kaufkraftabfluss von jeweils rund 50 Millionen Euro registriert. Den höchsten absoluten Kaufkraftabfluss hat allerdings das Oberzentrum Salzgitter mit insgesamt 71,78 Millionen Euro zu verzeichnen. 19

Abbildung 14: Kaufkraftzuflussquote oder -abflussquote nach Gemeinden (in Prozent der Kaufkraft) Gebietsname Kaufkraftzufluss oder -abfluss in % der Kaufkraft Helmstedt 45,6 Goslar 45,2 Schöningen 31,9 Braunschweig 27,2 Peine 13,1 Seesen 8,0 Bad Harzburg -0,3 Wolfenbüttel -10,6 Salzgitter -11,4 Ilsede -21,3 Clausthal-Zellerfeld -23,3 Königslutter am Elm -33,3 Lengede -45,0 Lehre -46,6 Vechelde -46,6 Langelsheim -47,1 Edemissen -49,9 Cremlingen -53,3 Wendeburg -60,7 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen Unter Berücksichtigung des vor Ort verfügbaren Kaufkraftvolumens wird ersichtlich, dass die Städte Helmstedt mit 45,6 Prozent und Goslar mit 45,2 Prozent die höchsten Kaufkraftzuflüsse im IHK-Bezirk zu verzeichnen haben. Beide Mittelzentren sind ein wichtiger Einkaufsstandort für ihr jeweiliges Umland, für Goslar spielen außerdem die Konsumausgaben der Touristen eine besondere Rolle. Dem Grundzentrum Schöningen fließt zusätzlich 31,9 Prozent an Kaufkraft zu. Weitere Kaufkraftzuflüsse liegen für die Städte Braunschweig (27,2 Prozent), Peine (13,1 Prozent) und Seesen (8,0 Prozent) vor. In allen weiteren Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern sind wiederum Kaufkraftverluste zu verzeichnen. Besonders hoch fallen diese in Lengede (-45,0 Prozent), Lehre (-46,6 Prozent), Vechelde (-46,6 Prozent), Langelsheim (-47,1 Prozent) und Edemissen (-49,9 Prozent) aus. Aus Cremlingen (-53,3 Prozent) sowie Wendeburg (-60,7 Prozent) fließt sogar mehr als die Hälfte des vorhandenen Kaufkraftvolumens in andere Städte und Gemeinden sowie in den Internet- und Versandhandel ab. 20

5 Einzelhandelszentralität Zur Darstellung der Attraktivität einer Gebietseinheit als Einzelhandelsstandort und der Anziehungskraft des stationären Einzelhandels einer Kommune wird in Fachkreisen die Einzelhandelszentralität verwendet. Als klassische Maßgröße gilt der Zentralitätsindex, der aus dem Verhältnis des stationären Einzelhandelsumsatzes mit dem Kaufkraftvolumen in einer Gebietseinheit ermittelt und zum Bundesdurchschnitt, der auf 100,0 Punkte festgesetzt ist, indexiert wird. Liegt der errechnete Wert über 100,0 Punkten wird die Versorgungsfunktion über die jeweilige Gebiets einheit hinaus erfüllt. Je größer der Zentralitätsindex, desto stärker ist die Sogkraft des Einzelhandels in einem Gebiet. Ein Wert von weniger als 100,0 Punkten zeigt an, dass die ansässige Bevölkerung außerhalb der Gebietseinheit Einkäufe tätigt. Dieses Kaufkraftpotenzial entgeht dem ortsans ässigen Handel. Bei der Verwendung des Zentralitätsindexes ist zu berücksichtigen, dass der Wert von 100,0 Punkten für die Bundesrepublik Deutschland bedeutet, dass das vorhandene Kaufkraftvolumen mit dem stationären Einzelhandelsumsatz identisch ist. Tatsächlich ist 2017 allerdings ein Kaufkraftabfluss in Höhe von 61,70 Milliarden Euro zu verzeichnen, der entweder aus dem Bundesgebiet ins Ausland oder in den Internet- und Versandhandel abfließt (vgl. Kapitel 4: Kaufkraftzufluss oder -abfluss). Die Indexierung für das Bundesgebiet auf 100,0 Punkte bewirkt letztlich, dass die Konsumausgaben der Bevölkerung im Internet- und Versandhandel durch die Berechnungs methodik ausgeblendet werden. Insofern bezieht sich der Zentralitätsindex ausschließlich auf Kaufkraftzuflüsse bzw. -abflüsse in den stationären Einzelhandel einer Gebietseinheit im Vergleich zum festgesetzten Bundesdurchschnitt. Dies sollte bei Verwendung von Zentralitätsindex-Werten berücksichtigt werden (vgl. u.a. Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.v. (2014), Seite 192). 21

5.1 Einzelhandelszentralität der Landkreise und kreisfreien Städte Abbildung 15: Zentralitätsindizes der Landkreise und kreisfreien Städte Gebietsname Zentralitätsindex (D=100) Stadt Braunschweig 143,4 Landkreis Goslar 118,3 Stadt Salzgitter 99,9 Landkreis Helmstedt 91,1 Landkreis Peine 88,1 Landkreis Wolfenbüttel 70,7 Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Die höchste Einzelhandelszentralität hat 2017 im IHK-Bezirk die kreisfreie Stadt Braunschweig mit einem Index-Wert von 143,4 Punkten vorzuweisen. Der hohe Kaufkraftzufluss hebt die Bedeutung und Attraktivität des Einzelhandelsstandortes für die Versorgung der Bevölkerung im gesamten Wirtschaftsraum hervor. Demzufolge werden im bundesweiten Durchschnitt 43,4 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes in Braunschweig durch Kaufkraft zuflüsse von außerhalb erzielt. Ein über dem Bundesdurchschnitt liegender Index-Wert von 118,3 Punkten ist außerdem für den Landkreis Goslar zu registrieren. Der stationäre Einzelhandel in der kreisfreien Stadt Salzgitter hat im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Umsatzpotenzialver luste in Höhe von 0,1 Prozent hinzunehmen. In den Landkreisen Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel werden beträchtlichere potenzielle Umsatzverluste im stationären Einzelhandel aufgezeigt. Die niedrigste Einzelhandelszentralität wird für den Landkreis Wolfenbüttel mit einem Index-Wert von 70,7 Punkten registriert. Demnach entgehen dem stationären Einzelhandel im Landkreis Wolfenbüttel im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt 29,3 Prozent des Umsatzpotenzials durch Kaufkraftabfluss in andere Gebietseinheiten. 22

5.2 Einzelhandelszentralität der Gemeinden ab 10 000 Einwohnern Abbildung 16: Zentralitätsindizes der Gemeinden Gebietsname Zentralitätsindex (D=100) Helmstedt 164,2 Goslar 163,7 Schöningen 148,7 Braunschweig 143,4 Peine 127,5 Seesen 121,7 Bad Harzburg 112,4 Wolfenbüttel 100,8 Salzgitter 99,9 Ilsede 88,8 Clausthal-Zellerfeld 86,5 Königslutter am Elm 75,2 Lengede 62,1 Lehre 60,3 Vechelde 60,2 Langelsheim 59,6 Edemissen 56,5 Cremlingen 52,7 Wendeburg 44,3 Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 Die Analyse zur Einzelhandelszentralität der Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern zeigt, dass die höchsten Zentralitätsindex-Werte im Jahr 2017 für die Städte Helmstedt (164,2 Punkte) und Goslar (163,7 Punkte) vorliegen. Somit werden im Vergleich zum bundes weiten Durchschnitt in Helmstedt 64,2 Prozent und in Goslar 63,7 Prozent der stationären Einzelhandelsumsätze durch Kaufkraftzuflüsse generiert. Hier wird die Bedeutung beider Mittelzentren für die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich deutlich. Für das Grundzentrum Schöningen und das Oberzentrum Braunschweig sind es immerhin jeweils rund 45 Prozent an Umsatzpotenzial im stationären Einzelhandel, die durch Kaufkraftzuflüsse erzielt werden können. Weitere Städte und Gemeinden mit einem über dem Bundesdurchschnitt von 100,0 Punkt liegenden Index-Wert sind Peine (127,5 Punkte), Seesen (121,7 Punkte), Bad Harzburg (112,4 Punkte) und Wolfenbüttel (100,8 Punkte). In allen weiteren Gemeinden werden im bundesweiten Vergleich Umsatzverluste im stationären Einzelhandel durch Kaufkraftabflüsse verzeichnet. Mehr als ein Drittel des vor Ort vorhandenen Umsatzpotenzials geht 23

dem stationären Einzelhandel in den Kommunen Lengede, Lehre, Vechelde, Langelsheim und Edemissen verloren. Die Zentralitäts index-werte für Cremlingen (52,7 Punkte) und Wendeburg (44,3 Punkte) zeigen auf, dass im Vergleich zum Bundesdurchschnitt dem Einzelhandel sogar etwa jeweils die Hälfte des potenziellen Einzelhandelsumsatzes durch Kaufkraftabflüsse verloren geht. In Cremlingen beträgt der Umsatzpotenzialverlust im stationären Einzelhandel 47,3 Prozent und in Wendeburg 55,7 Prozent. 24

QUELLENVERZEICHNIS Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.v. (2014): Definitionen zur Einzelhandelsanalyse; Wiesbaden. Michael Bauer Research GmbH (2017): MB-Research Kaufkraft 2016; Nürnberg. Michael Bauer Research GmbH (2017): MB-Research Einzelhandelsumsatz und Einzelhandelszentralität 2017; Nürnberg. Michael Bauer Research GmbH und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH (2017): MB-Research Marktdaten 2017 für Deutschland; Nürnberg, München. 25

ANHANG 1 Kennziffernübersicht für die Landkreise und kreisfreien Städte 1.1 Einzelhandelskaufkraft 2017 Gebietsname Einwohner 2017 EH-Kaufkraft in Mio. Euro EH-Kaufkraft je Einwohner in Euro EH-Kaufkraft- Index (D=100) Stadt Braunschweig 254.629 1.769,46 6.949 105,6 Stadt Salzgitter 101.329 629,19 6.209 94,3 Landkreis Goslar 137.916 856,17 6.208 94,3 Landkreis Helmstedt 91.613 605,73 6.612 100,5 Landkreis Peine 133.153 869,26 6.528 99,2 Landkreis Wolfenbüttel 121.420 805,53 6.634 100,8 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 1.2 Stationärer Einzelhandelsumsatz 2017 Gebietsname Stationärer EH-Umsatz in Mio. Euro Stationärer EH-Umsatz je Einwohner in Euro Stadt Braunschweig 2.250,42 8.838 Stadt Salzgitter 557,41 5.501 Landkreis Goslar 898,39 6.514 Landkreis Helmstedt 489,33 5.341 Landkreis Peine 679,12 5.100 Landkreis Wolfenbüttel 505,48 4.163 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 26

1.3 Kaufkraftzufluss oder -abfluss 2017 Gebietsname Kaufkraftzufluss oder -abfluss in Mio. Euro Kaufkraftzufluss oder -abfluss in % der Kaufkraft Stadt Braunschweig 480,96 27,2 Stadt Salzgitter -71,781-11,4 Landkreis Goslar 42,22 4,9 Landkreis Helmstedt -116,40-19,2 Landkreis Peine -190,14-21,9 Landkreis Wolfenbüttel -300,05-37,2 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen 1.4 Einzelhandelszentralität 2017 Gebietsname Zentralitätsindex (D=100) Stadt Braunschweig 143,4 Stadt Salzgitter 99,9 Landkreis Goslar 118,3 Landkreis Helmstedt 91,1 Landkreis Peine 88,1 Landkreis Wolfenbüttel 70,7 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 27

2 Kennziffernübersicht für die Gemeinden ab 10 000 Einwohnern 2.1 Einzelhandelskaufkraft 2017 Gebietsname Einwohner 2017 EH-Kaufkraft in Mio. Euro EH-Kaufkraft je Einwohner in Euro EH-Kaufkraft- Index (D=100) Bad Harzburg 21.704 137,86 6.352 96,5 Braunschweig 254.629 1.769,46 6.949 105,6 Clausthal- 15.882 88,30 5.560 84,5 Zellerfeld Cremlingen 13.178 92,03 6.984 106,1 Edemissen 12.405 84,79 6.835 103,8 Goslar 50.727 321,74 6.343 96,4 Helmstedt 23.259 153,00 6.578 99,9 Ilsede 21.671 138,50 6.391 97,1 Königslutter am 15.809 104,24 6.594 100,2 Elm Langelsheim 11.658 72,97 6.260 95,1 Lehre 12.000 83,48 6.957 105,7 Lengede 13.007 87,20 6.704 101,9 Peine 49.651 311,33 6.270 95,3 Salzgitter 101.329 629,19 6.209 94,3 Schöningen 11.378 69,15 6.078 92,3 Seesen 19.231 119,56 6.217 94,5 Vechelde 16.922 116,44 6.881 104,5 Wendeburg 10.352 70,87 6.846 104,0 Wolfenbüttel 52.520 357,35 6.804 103,4 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 28

2.2 Stationärer Einzelhandelsumsatz 2017 Gebietsname Stationärer EH-Umsatz in Mio. Euro EH-Umsatz je Einwohner in Euro Bad Harzburg 137,48 6.334 Braunschweig 2.250,42 8.838 Clausthal-Zellerfeld 67,77 4.267 Cremlingen 42,98 3.262 Edemissen 42,47 3.424 Goslar 467,16 9.209 Helmstedt 222,84 9.581 Ilsede 109,04 5.032 Königslutter am Elm 69,56 4.400 Langelsheim 38,58 3.309 Lehre 44,62 3.718 Lengede 48,00 3.690 Peine 352,06 7.091 Salzgitter 557,41 5.501 Schöningen 91,19 8.014 Seesen 129,11 6.714 Vechelde 62,22 3.677 Wendeburg 27,84 2.689 Wolfenbüttel 319,54 6.084 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 29

2.3 Kaufkraftzufluss oder -abfluss 2017 Gebietsname Kaufkraftzufluss oder -abfluss in Mio. Euro Kaufkraftzufluss oder -abfluss in % der Kaufkraft Bad Harzburg -0,38-0,3 Braunschweig 480,96 27,2 Clausthal-Zellerfeld -20,53-23,3 Cremlingen -49,05-53,3 Edemissen -42,32-49,9 Goslar 145,42 45,2 Helmstedt 69,84 45,61 Ilsede -29,46-21,3 Königslutter am Elm -34,68-33,3 Langelsheim -34,39-47,1 Lehre -38,86-46,6 Lengede -39,20-45,0 Peine 40,73 13,1 Salzgitter -71,78-11,4 Schöningen 22,04 31,9 Seesen 9,55 8,0 Vechelde -54,22-46,6 Wendeburg -43,03-60,7 Wolfenbüttel -37,81-10,6 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017; Eigene Berechnungen 30

2.4 Einzelhandelszentralität 2017 Gebietsname Zentralitätsindex (D=100) Bad Harzburg 112,4 Braunschweig 143,4 Clausthal-Zellerfeld 86,5 Cremlingen 52,7 Edemissen 56,5 Goslar 163,7 Helmstedt 164,2 Ilsede 88,8 Königslutter am Elm 75,2 Langelsheim 59,6 Lehre 60,3 Lengede 62,1 Peine 127,5 Salzgitter 99,9 Schöningen 148,7 Seesen 121,7 Vechelde 60,2 Wendeburg 44,3 Wolfenbüttel 100,8 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg und CIMA Beratung + Management GmbH / BBE Handelsberatung GmbH, München, 2017 31

3 Methodik zur Ermittlung der Kennziffern 3.1 Kaufkraft, allgemein Für die Ermittlung der allgemeinen Kaufkraft werden folgende Komponenten berücksichtigt: - Nettoeinkommen aus den amtlichen Lohn- und Einkommensteuerstatistiken, - sonstige Erwerbseinkommen, - Renten und Pensionen, - Arbeitslosengeld und -hilfe, - Kindergeld, - Sozialhilfe, - BAFöG (ohne Darlehen), - Wohngeld. Alle Kaufkraftkennziffern werden als Prognosewerte für das Jahr ihrer Ermittlung erstellt. Voraussetzung sind Fortschreibungen der Einkommensdaten anhand von volkswirtschaftlichen Prognosen und regionalstatistischen Indikatoren sowie der Bevölkerungsdaten anhand von Prognosen zu Bevölkerungsbewegungen (Geburten, Sterbefälle, Zuzüge, Fortzüge). 3.2 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Unter der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden nur diejenigen Anteile der allgemeinen Kaufkraft berücksichtigt, die für Ausgaben im Einzelhandel (inkl. Internet- und Versandhandel) zur Verfügung stehen. Das Verhältnis zwischen verfügbarem Einkommen und Ausgaben im Einzelhandel kann aus amtlichen Einkommens- und Verbrauchsstichproben entnommen werden. Mithilfe von Regionaldaten zu Einkommensklassen und soziodemographischen Kategorien wird die einzelhandelsrelevante Kaufkraft ermittelt. 3.3 Stationärer Einzelhandelsumsatz Beim Einzelhandelsumsatz werden die Einkäufe am Einkaufsort der Konsumenten erfasst, da hier die im örtlichen Einzelhandel getätigten Umsätze gemessen werden. Für die Ermittlung wird als Definition der im stationären Einzelhandel erzielte Umsatz zu Endverbraucherpreisen, inklusive Bäckereien, Konditoreien und Metzgereien, zugrunde gelegt. Die Umsätze von Factory- Outlet-Centern sind ebenfalls beim Einzelhandelsumsatz berücksichtigt. Internet- und Versandhandel und Einzelhandel mit Kraftfahrzeugen, Krafträdern sowie Tankstellen sind nicht enthalten. Die Ermittlung der Umsatzkennziffern erfolgte auf Grundlage von Auswertungen der Einzelhandels-Gutachten der BBE/CIMA Gruppe und zahlreichen einschlägigen aktuellen amtlichen Statistiken, Desk Research Recherchen und Handelsdatenbanken. 32