KEIN EUROPA OHNE REGIONEN

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Transkript:

KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN Generaldirektion für Regionalpolitik KEIN EUROPA OHNE REGIONEN 9 von 10 Europaern verbinden mit dem Begriff "Region" eine konkrete Vorstellung und fühlen sich damit starker verbunden als mit dem Begriff "Europa"... Beide Begriffe sind aber miteinander vereinbar. Über die Regionalpolitik der Gemeinschaft weiß zwar nur knapp Jeder zweite Europaer Bescheid (etwa 8 von 10 Europaern kennen den EFRE nicht), sie wird aber eindeutig positiv aufgenommen. Wie stehen die Burger zur Entwicklung der Regionen im europaischen Aurbauwerk und vor allem zu den Begriffen Region und Europa '' Dies wurde in einer kurzlichen Umfrage von EUROBAROMETER ermittelt, deren Ergebnisse im folgenden anhand einiger Schaubilder zusammenfassend dargestellt werden Die überwiegende Mehrheit der Europaer gibt an, sich sehr verbunden oder ziemlich verbunden mit ihrer Region (87%), ihrer Stadt oder ihrem Dorf (85%) zu fühlen Diese Prozentsatze sind fast genau so hoch wie jener für das Gefühl der Verbundenheit mit dem eigenen Land (88%) Bei den Befragten, die sehr verbunden angeben, erreicht die Region den besten Wert mit 55%, gefolgt von der Stadt oder dem Dorf mit 54% und dem Land mit 53%, wobei oft sehr präzise Antworten gegeben werden Die Region, mit der man sich identifiziert - der Ort, an dem man lebt und an dem man sich zu Hause fühlt - ist in den meisten Fallen ein kleinerer geographischer Raum als das Land, unabhängig von dessen Große Es handelt sich um einen personennahen physischen, gesellschaftlichen und kulturellen Raum Regionales, lokales und nationales Zugehorigkeitsgefühl schließen einander jedoch nicht aus Nur eine beträchtliche Minderheit gibt an, sich ziemlich oder sehr mir der EG (48%) oder mit Europa in seiner Gesamtheit (47%) verbunden zu fühlen In beiden Fallen belauft sich der Anteil der Befragten, die sich stark verbunden fühlen, auf 12% Die weitgehenden ähnlichen Antworten bezüglich der EG und Europa in seiner Gesamtheit (über die EG-Grenzen hinaus) zeigt eine gewisse Gleichsetzung dieser zwei Vorstellungen von Europa Auch in diesem Fall ist das Gefühl der Verbundenheit mit Europa einerseits und mit dem Land oder der Region andererseits grundsatzlich miteinander vereinbar

In drei Landern ist die Verbundenheit mit der Region sehr stark ausgeprägt Griechenland (97%), Portugal (94%) und Spanien (93%) In diesen Landern schneiden auch die Stadt oder das Dorf am besten ab (Portugal 94%, Spanien und Griechenland 93%) Mit dem Land fühlen sich am stärksten die Dänen (98%) verbunden, gefolgt von den Griechen (97%), Iren (95%) und Portugiesen (94%) REGIONALE DIMENSION:SOZIALPSYCHOLOGISCHERASPEKT GRAD DER VERANKERUNG IN RÄUMLICHEN BEZÖGEN Der Anteil der Befragten, der angibt, mit der EG ziemlich stark oder sehr stark verbunden zu sein, ist am größten in Italien (61%), Spanien (58%), Luxemburg (55%) und Frankreich (54%) und am kleinsten in den Niederlanden (28%), im Vereinigten Königreich (35%), in Irland (36%), Dänemark (42%), Deutschland (44% in Westdeutschland, 35% in Ostdeutschland), Belgien und Portugal (47%) Das großraumige Europa erhalt die höchsten Punktzahlen in Dänemark (61%), Italien (59%), Spanien und Griechenland (52%) sowie in Frankreich (50%) Die Verbundenheit ganz allgemein wachst mit dem Alter und dem Medienkonsum und verändert sich nur sehr wenig je nach Geschlecht und politischer 0rientierung(letztere beeinflußt - mit einigen Abweichungen - nur sehr wenig die Antworten auf die Fragen im Rahmen dieser Meinungsumfrage) Bei Personen mit hohem Einkommens- oder Bildungsniveau ist eine etwas stärkere Verbundenheit mit Europaais bei den anderen Gruppen festzustellen Der negativen Einstellung gegenüber der EG entspricht eine etwas geringere Verbundenheit mit der Region, der Stadt oder dem Dorf Die Regionalpolitik der Mitgliedstaaten BEKANNTHEITSGRADDERNATIONALENPOLITIKENZUGUNSTENDERREGIONEN Nur 46% der Europaer geben an, die staatliche Politik zur Forderung der benachteiligten Regionen des Landes zu kennen, 28% der Befragten geben auf diese Frage keine Antwort Am besten Bescheid hierüber wissen die Dänen (60%), Hollander (56%) und Deutschen (52%), am wenigsten die Franzosen und Belgier (34%) Der Anteil der Befragten ohne Meinung ist in allen Landern ziemlich hoch, jedoch am größten in Belgien (43%) 85% der Befragten, die über die staatliche Regionalpolitik Bescheid wissen, befürworten diese (in der Regel vor allem in den von der Regionalentwicklung am meisten betroffenen Landern), 47 % unterstutzen diese Politik voll, 11% sind damit nicht einverstanden Insgesamt ist der Grad der Befürwortung am größten in Deutschland

! (Gesamtdeutschland 96%, ehemalige DDR 99%), in Portugal (95%), Griechenland, Italien und Dänemark (93%). Von den Befragten, die über die staatliche Regionalpolitik nicht Bescheid wissen, vertreten 80% die Auflassung, daß es eine staatliche Regionalpolitik geben sollte, 5% vertreten eine gegenteilige Meinung, 14% haben keine Meinung. Der Anteil der POTENTIELLES INTERESSE FÖR DIE NATIONALEN POLITIKEN ZUGUNSTEN DER REGIONEN BEKANNTHEITSGRAD DER EUROPÄISCHEN REGIONALPOLITIK Befürworter ist am größten in Griechenland, (94%), Portugal (90%), Spanien und Frankreich. In Westdeutschland ist dieser Anteil kleiner (66%) als in der ehemaligen DDR. Besonders stark ausgeprägt ist die negative Einstellung in Italien (33%). Der Bekanntheitsgrad der staatlichen Regionalpolitik ist bei den Männern deutlicher ausgeprägt als bei den Frauen und geringer bei der Altersgruppe der 15 bis 24- jährigen und der über 5 5-jährigen. Er nimmt im Studienabschlußalter und mit steigendem Einkommensniveau zu. Er ist fast doppelt so hoch bei den "Meinungsführern" und Medien-Großkonsumenten. Bei Personen, die über die staatliche Regionalpolitik Bescheid wissen, wird diese von der Gruppe der über 55-jährigen stärker befürwortet. In diesem Fall haben Studiendauer und Einkommensniveau nur einen geringen Einfluß. Die "Meinungsführer" und die Medien-Großverbraucher sind häufiger Befürworter. Personen mit einer zwiespältigen oder negativen Einstellung gegenüber der EG haben eine weniger klar gefaßte Meinung. Bei Personen, die über die staatliche Regionalpolitik nicht Bescheid wissen, wird diese von den Männern und von der Gruppe der 25- bis 54-jährigen stärker befürwortet. Außerdem nimmt der Grad der Befürwortung eindeutig im Studienabschlußalter, mit steigendem Einkommens-niveau, der "Meinungsführer"-Rolle und dem Medienkonsum zu (gleichzeitig nimmt die Untentschlossenheit ab). Bei Personen mit einer zwiespältigen Einstellung gegenüber der EG ist das Interesse geringer. Regionalpolitik der EG Noch weniger Europäer (41%) geben an, die Regionalpolitik der EG zu kennen. Der Anteil der Befragten ohne Meinung ist sehr hoch: 45%. Am besten Bescheid über die Regionalpolitik der EG wissen die Dänen (68%), Griechen (62%), Iren (59%), Belgier (58%) und Portugiesen (54%), am wenigsten die Italiener (37%) und Franzosen (25%).

POTENTIELLES INTERESSE FÜR DIE REGIONALPOLITIK DER GEMEINSCHAFT (66%), in den Niederlanden (69%), in Westdeutschland (56% gegenüber 73% in der ehemaligen DDR) ist diese Überzeugung weniger stark ausgeprägt. Für 44% der Europäer ist das Hauptziel der Regionalpolitik der Gemeinschaft die Chancengleichheit für die Regionen, für 41 % ist die Anhebung des Lebensstandards ihr vorrangiges Ziel. Betrachtet man den Durchschnitt zwischen dem erstund zweitgenannten Ziel, so steht in allen Fällen an erster Stelle die Chancengleichheit (81%), gefolgt von der Anhebung des Lebensstandards (71%), während die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nur 37% erreicht. ERWARTUNGEN AN DIE EUROPÄISCHE REGIONALPOLITIK Insgesamt ist die Bedeutung, die der Anhebung des Lebensstandards beigemessen wird, am größten in Portugal (85%), Griechenland (82%), Spanien und Irland (82%), also in den Ländern mit den ärmsten Regionen. In den 8 anderen Ländern wird die Chancengleichheit der Regionen an erster Stelle genannt. Auch in diesem Fall ist der Bekanntheitsgrad der Regionalpolitik größer bei den Männern und in der Gruppe der 25- bis 54- jährigen, bei Personen mit hohem Einkommens- oder Bildungsniveau, "Meinungsführern" und Medien-Großkonsumenten. Bei Personen, die über die EG-Regionalpolitik nicht Bescheid wissen, ist bei den Männern eine geringfügig stärkere Befürwortung dieser Politik und bei der Gruppe der über 55-jährigen eine geringfügig schwächere Befürwortung festzustellen. Der Grad der Befürwortung wächst mit dem Einkommens- und Bildungsniveau, der "Meinungsführungsposition", dem Medienkonsum und dem Grad der Verbundenheit mit der EG. 71% der Befragten, die über die Regionalpolitik der EG nicht Bescheid wissen, vertreten die Auffassung, daß es eine EG-Regionalpolitik geben sollte, 9% vertreten eine gegenteilige Auflassung, 28% haben überhaupt keine Meinung. Am stärksten überzeugt von der Notwendigkeit der EG-Regionalpolitik sind die Spanier (85%), Portugiesen und Griechen (84%). In Luxemburg und im Vereinigten Königreich Hinsichtlich der Ziele, die der Regionalpolitik der EG zugewiesen werden, bleiben die Tendenzen auch bei Anwendung unterschiedlicher soziologischer Kriterien im großen und ganzen gleich. Allerdings ist festzuhalten, daß Führungspersönlichkeiten oder Befürworter der EG häufiger die Wettbewerbsfähigkeit nennen (auch wenn diese insgesamt als Zielsetzung nicht überwiegt).

Der EFRE Die Tätigkeiten des EFRE sind nur 22% der Europäer bekannt. 64% geben an, den EFRE nicht zu kennen, 14% geben hierzu keine Antwort. Am besten bekannt ist der EFRE in Portugal (50%) und in Irland (49%). Sehr gering ist sein Bekanncheitsgrad in den Niederlanden (7 %), in Belgien (11%) und in Frankreich (14%). BEKANNTHEITSGRAD DER AKTIVITÄTEN DES EFRE In Deutschland ist der Anteil der Befragten "ohne Meinung" sehr hoch (41%). Von den Befragten, die den EFRE kennen, geben 90% an, darüber im Rundfunk und Fernsehen erfahren zu haben. Der Anteil der schriftlichen Presse als Informationsquelle ist aber sehr hoch: 65%. Eine wesentliche Rolle bei der Förderung des Bekanntheicsgrades des EFRE spielen Rundfunk und Fernsehen in Portugal (95%), in Griechenland und Belgien (89%) sowie im Vereinigten Königreich (82%). Die Presse wird am häufigsten in den Niederlanden (86%) und in Dänemark (84%) genannt. Hinweistafeln haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit vor allem in Irland (41%), im Vereinigten Königreich (26%), in Portugal (22%) und in Spanien (21%) auf den EFRE gelenkt. Nur in wenigen Fällen wird persönliche Hilfe aus Mitteln des EFRE genannt, häufiger - und vor allem in Portugal (19%), Dänemark (16%) und Griechenland (14%) - wird die Hilfe Dritter genannt. Der Bekannrheitsgrad des EFRE ist größer bei Männern und älteren Menschen und nimmt mit steigendem Einkommensund Bildungsniveau zu. Er ist dreimal größer bei führenden Persönlichkeiten und Medien- Großkonsumenten, wobei in diesem Fall die Einstellung gegenüber der EG nicht ein ausschlaggebender Faktor ist. QUELLEN DER KENNTNIS DES EFRE Das Mitspracherecht der Regionen in der EG Es steht eindeutig fest, daß 76% der Europäer ein Mitspracherecht ihrer Region im gemeinschaftlichen Entscheidungsprozeß befürworten. Nur 10% befürworten dieses Mitspracherecht nicht, 14% haben diesbezüglich keine Meinung. Am stärksten wird es in allen südlichen Ländern (einschließlich Frankreichs) befürwortet: Portugal (89%), Spanien (87%), Frankreich (86%), Griechenland (85%), Italien (85%). Am wenigsten befürwortet wird es in Dänemark und in Luxemburg (56%), in den Niederlanden (61%) und in Westdeutschland (61% gegenüber 69% in der ehemaligen DDR).

Auch in diesem Fall vertreten Personen, die wohlhabender sind, ein höheres Bildungsniveau haben, größere Medienkonsumenten und der EG gegenüber aufgeschlossener sind, eine stärker befürwortende Auffassung. Die Schlüsselrolle der Information Aus den obigen Angaben kann geschlossen werden, daß sich die Politik zur regionalen Entwicklung insgesamt auf ein echtes Sympathiekapital in der öffentlichen Meinung stützen kann. Außerdem findet sie besonders starke Befürworter in bestimmten Bevölkerungsgruppen, die diesbezüglich größere Aufgeschlossenheit zeigen. Auch die Wirksamkeit der Informationskanäle für die Steigerung ihres Bekanntheitsgrades ist offensichtlich. Eine gewisse Verwirrung besteht jedoch hinsichtlich der Zuweisung dieser Politik an die Stellen, die dafür zuständig sind. Die Regionalpolitik der EG hat noch lange nicht alle ansprechbaren Kreise erreicht. Dies gilt insbesondere für den EFRE. Diese Ergebnisse werden für die Unterrichtung und die Verbreitung von Kenntnissen über diese Politik und die Rolle ihrer verschiedenen Akteure zu berücksichtigen sein. EINSCHÄTZUNG DES EINFLUSSES DER REGIONEN AUF DEN ENTSCHEIDUNGSPROZESS Quellennachweis: "Die Regionen: Bericht über die Gesamtergebnisse zur EG", EUROBAROMETER 36, INRA (Europa), Europäisches Koordinierungsbüro, Avenue R. Vandendriessche 18, B-1150 Brüssel.