Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014

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Transkript:

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Dr. Claudia Vogel & Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen 42. Sitzung der AG 5 Migration und Teilhabe des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement BBE Köln, 6. Februar 2014

Überblick Einführung Der Deutsche Freiwilligensurvey Planung zur Erhebung 2014 Exemplarische Ergebnisse zum Engagement von Migrantinnen und Migranten Diskussion Seite 2

Einführung Freiwilliges Engagement wird als Indikator für soziale Teilhabe und politische Partizipation sowie sozialen Zusammenhalt angesehen. Insbesondere bei Migrantinnen und Migranten wird Engagement häufig unter dem Aspekt der Integration diskutiert ( bridging vs. bonding ). Verschiedene Studien geben empirische Hinweise, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund seltener engagieren als Personen ohne Migrationshintergrund. Freiwilligensurvey (FWS): Trotz Ausrichtung auf gesamte Wohnbevölkerung ist die Datenlage zum freiwilligen Engagement von Migrantinnen und Migranten im FWS bislang nicht zufriedenstellend. Mit dem Freiwilligensurvey 2014 soll die Datengrundlage für migrationsspezifische Engagementforschung verbessert werden. Seite 3

Überblick Einführung Der Deutsche Freiwilligensurvey Planung zur Erhebung 2014 Exemplarische Ergebnisse zum Engagement von Migrantinnen und Migranten Diskussion Seite 4

Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) Repräsentative Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland Auftraggeber: Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend Telefonische Befragung von in Deutschland lebenden Personen ab 14 Jahren Erhebungen in den Jahren 1999, 2004, 2009 und 2014 Verzeichnet Engagement als Übernahme von Arbeiten oder Aufgaben, die freiwillig oder ehrenamtlich ausgeübt werden Wesentliche Grundlage der Sozialberichterstattung zum freiwilligen Engagement in Deutschland Seite 5

Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) Migrantinnen und Migranten sind in der Stichprobe enthalten, jedoch unterrepräsentiert (z. B. Personen ohne Festnetz oder Personen ohne ausreichend Deutschkenntnisse). Während Aussiedlerinnen und Aussiedler vergleichsweise gut abgebildet werden, sind insbesondere türkischsprachigen Migrantinnen und Migranten unterrepräsentiert. Der FWS 2009 umfasst z. B. 20.005 Fälle, davon 3.007 Migrantinnen und Migranten, dies entspricht 15 Prozent. Im FWS 2014 soll der Anteil an Befragten mit Migrationshintergrund erhöht werden. www.freiwilligensurvey.de Seite 6

Überblick Einführung Der Deutsche Freiwilligensurvey Planung zur Erhebung 2014 Exemplarische Ergebnisse zum Engagement von Migrantinnen und Migranten Diskussion Seite 7

Rahmenbedingungen der Erhebung 2014 Verbesserung des Einbezugs von Migrantinnen und Migranten durch Einsatz eines in fünf Sprachen übersetzten Fragebogens: - Russisch - Türkisch - Polnisch - Arabisch - Englisch Auswahl erfolgte nach der Größe der Sprachgruppen und der Deutschkenntnisse in den Sprachgruppen Zweisprachige Interviewer ermöglichen sowohl einen Sprachswitch während des Interviews als auch ein fremdsprachiges Interview mit Terminvereinbarung Seite 8

Rahmenbedingungen der Erhebung 2014 Repräsentative Telefonstichprobe von 25.000 Personen ab 14 Jahren (17.500 Festnetz- und 7.500 Mobilfunkinterviews) plus länderspezifische Stichprobenaufstockungen (3.600 Interviews) Geplante Gesamtstichprobe: 28.600 Interviews Erstellung eines Hauptberichtes (Publikation voraussichtlich 2016) sowie eines vergleichenden Länderberichts durch das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) Erfolgte Ausschreibung und Auswahl des Erhebungsinstituts: Feldarbeit durch infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft Geplanter Erhebungszeitraum April bis September 2014 Durchschnittliche Dauer der Interviews: 30 Minuten Seite 9

Operationalisierung des Migrationshintergrundes Im Freiwilligensurvey 2014 sollen verschiedene Informationen erhoben werden, die zur Operationalisierung des Migrationshintergrundes herangezogen werden können: - Geburtsland (Personen, die nicht in Deutschland geboren sind, werden als Migrantinnen und Migranten der ersten Generation beschrieben). - Geburtsland der Eltern (Personen, deren Eltern nicht in Deutschland geboren sind, werden als Migrantinnen und Migranten zweiter Generation beschrieben). - Staatsangehörigkeit der Befragten sowie der Eltern der Befragten - Staatsangehörigkeit seit Geburt? Seite 10

Für migrationsspezifische Fragestellungen relevante Erhebungsinhalte Alle Befragte (mit und ohne Migrationshintergrund) Engagement und Engagementpotenzial Informelles Engagement in Nachbarschaft und Familie - Pflege - Kinderbetreuung - Unterstützungsleistungen Soziales Netzwerk - Unterstützungspotenzial Seite 11

Für migrationsspezifische Fragestellungen relevante Erhebungsinhalte Alle Befragte (mit und ohne Migrationshintergrund) Soziale Integration - Zugehörigkeitsgefühl - Vertrauen Religion - Konfession - Zugehörigkeitsgefühl Seite 12

Für migrationsspezifische Fragestellungen relevante Erhebungsinhalte Alle Befragte (mit und ohne Migrationshintergrund) Sozio-ökonomische und persönliche Merkmale - Haushaltsgröße - Einkommen - Bildung - Berufliche Stellung - Familienstand - Subjektive Gesundheit Wohnortbezogene Merkmale - Wohndauer am Wohnort Seite 13

Für migrationsspezifische Fragestellungen relevante Erhebungsinhalte Befragte mit Migrationshintergrund Wohndauer in Deutschland Sprachkenntnisse - Deutschkenntnisse - Sprachgebrauch mit Freunden - Sprachgebrauch im Engagement Seite 14

Überblick Einführung Der Deutsche Freiwilligensurvey Planung zur Erhebung 2014 Exemplarische Ergebnisse zum Engagement von Migrantinnen und Migranten Diskussion Seite 15

Zur Untersuchung des Engagements von Migrantinnen und Migranten Geringere Engagementquoten (im formalen Bereich) sind bei Migrantinnen und Migranten zu erwarten, aufgrund von kulturellen Unterschieden (z. B. geringe Deutschkenntnisse) und sozioökonomischen Unterschieden (z. B. geringe Einkommen). Höhere Engagementquoten sind zu erwarten aufgrund von Herausforderungen im Migrationsprozess (z. B. Identitätsfindung, Arbeitsmarktintegration). Weniger Unterschiede im Engagement sind zu erwarten (zwischen Personen ohne Migrationshintergrund und mit Migrationshintergrund) bei Migrantinnen und Migranten, die selbst in Deutschland geboren sind oder bereits seit vielen Jahren in Deutschland leben. Seite 16

Anteil freiwillig Engagierter mit beziehungsweise ohne Migrationshintergrund 50 40 Prozent 30 20 10 39 37 37 19 20 18 39 21 45 45 26 23 43 28 41 22 43 36 36 37 31 25 31 20 21 16 Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund 0 14-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75+ Quelle: FWS 2009, gewichtet, eigene Berechnung. Seite 17

Zusammenfassung der FWS-basierten Ergebnisse Die Teilhabechancen sind ungleich verteilt: Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich vergleichsweise seltener als Menschen ohne Migrationshintergrund. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund engagieren sich in ähnlichen Bereichen, Migrantinnen und Migranten etwas seltener im Bereich Sport und im Bereich Schule. Engagierte mit und ohne Migrationshintergrund nennen ähnliche Motive für ihr Engagement. Die Gesellschaft mitgestalten und mit anderen zusammenkommen sind gleichermaßen verbreitete Motive für Engagement. Seite 18

Überblick Einführung Der Deutsche Freiwilligensurvey Planung zur Erhebung 2014 Exemplarische Ergebnisse zum Engagement von Migrantinnen und Migranten Diskussion Seite 19

Diskussion I Die Unterschiede im Engagement von Menschen mit beziehungsweise ohne Migrationshintergrund lassen sich nur bedingt durch Merkmale der Individuen erklären, etwa durch sozio-ökonomische Merkmale oder durch Merkmale der Migration wie Wohndauer. Es ist zu vermuten, dass die Unterschiede stärker im Bereich der Organisationen zu suchen sind, denn die Möglichkeiten, sich zu engagieren, werden nicht nur durch individuelle Ressourcen bedingt, sondern auch durch die Ressourcen der Organisationen, solche Möglichkeiten anzubieten. Seite 20

Diskussion II Die Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigen, dass die Gruppe der Migrantinnen und Migranten sehr heterogen ist, etwa bezüglich Sprachkenntnissen, Herkunftsländern und Migrationsgeschichte. Im Freiwilligensurvey sind Migrantinnen und Migranten bislang zu unterschiedlichem Ausmaß unterrepräsentiert, dies kann 2014 durch fremdsprachige Interviews verbessert werden. Da die Möglichkeiten zum Engagement auch von organisationalen und regionalen Faktoren abhängen, sollten die Möglichkeit von Mehrebenenanalysen einbezogen werden, um regionale und organisationale Rahmenbedingungen für Engagement berücksichtigen zu können. 21

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Dr. Claudia Vogel & Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen Kontakt: claudia.vogel@dza.de www.dza.de