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Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 9 Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) A. Stundendotation 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr Wochenstunden 2 2 2 B. Allgemeine Bildungsziele Überblick über das Fach Unser Welt- und Selbstverständnis wird unausweichlich durch Bilder mitgeprägt. Im Unterricht sollen die Lernenden ein vertiefteres Verständnis gegenüber ihrer Bildwahrnehmung und der Bildsprache entwickeln und ihre Fähigkeit ausbilden, einen Sachverhalt zu visualisieren. Sich in einer visuell geprägten Zeit besser zu orientieren und bewusster handeln zu können, ist Ziel des Unterrichts. Die im Folgenden verwendete Bezeichnung Bild / bildnerisch meint nicht Bilder im engeren Sinne, sondern eine umfassende Bezeichnung für zwei- und dreidimensionale Objekte, Artefakte, visuell geprägte Informationen, Prozesse und Situationen visueller Erfahrung in Raum und Zeit, von Architektur und Design bis zum Film. Dieser Bildbegriff schliesst sowohl die bildenden als auch die angewandten Künste und die Alltagsästhetik mit ein. Analoge und digitale Medien beeinflussen permanent unsere Wahrnehmung, prägen Meinungen und verändern unser Kommunikationsverhalten. Bildkompetenz wird zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz im Umgang mit bestehenden und neuen Formen der Kommunikation in Berufs- und Sozialwelt. Die Bildkompetenz bildet einen Kernbereich des Faches. Ein differenziertes Vorstellungsvermögen und erweiterte Fähigkeiten, Ideen, Gedanken und komplexe Sachverhalte visualisieren zu können, sind auch in anderen Fachbereichen gefordert (visual literacy). Eigentätigkeit, der Erwerb von Wissen und die Auseinandersetzung mit fremden Werken ergänzen sich. Bildnerische Prozesse beziehen das Sehen, Fühlen, Denken und Handeln mit ein. Die Verbindung zwischen Wahrnehmung, Handeln und Reflexion fördert die Bildkompetenz. Die Lernenden setzen sich sowohl mit der sichtbaren Aussenwelt als auch mit ihren gedanklichen und persönlichen Vorstellungen und inneren Bildern auseinander. Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre Wahrnehmung als relativ und als abhängig von vorherrschenden kulturellen Normen kennen. Das Reflektieren des eigenen Standpunktes schafft Voraussetzungen für die Achtung differierender Sichtweisen und Haltungen. Damit können Wahrnehmungskonventionen hinterfragt und verändert werden. In der Auseinandersetzung mit Werken verschiedener Epochen und Kulturen lernen Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Ausdrucksformen und ihre kontextuellen Bedingtheiten kennen. So werden Voraussetzungen geschaffen für die Achtung kultureller Leistungen. Für den Unterricht im Bildnerischen Gestalten ist eine flexible Themenwahl unabdingbar. Im Sinne eines Spiralcurriculums sollen wiederholt Ziele auf unterschiedlichen Schulstufen in zunehmend komplexeren und individuelleren Lernsituationen erreicht werden. Die folgende Einteilung dient der Orientierung. Die Unterrichtsgebiete können unterschiedlich gewichtet werden, um auf schulische Sonderanlässe wie Blockwochen, Exkursionen, Museumsbesuche, auf aktuelle Ausstellungsangebote, auf Projekte im öffentlichen Rahmen reagieren zu können.

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 10 Zu vermittelnde Unterrichtsgebiete Die Unterrichtsgebiete werden in Teil D. Jahrespläne näher ausgeführt. Grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten Elemente der Bildsprache Raum und Körper Farbe und Licht Kunst- und Werkbetrachtung Visuelle Kommunikation und Medien Beitrag des Faches zur Studierfähigkeit und persönlichen Bildung Gegenüber bildnerischen Fragen entwickeln die Lernenden eine suchende und forschende Haltung. Diese Arbeit fördert die Fähigkeit zur kritischen Bildreflexion und trägt zur persönlichen Meinungsbildung bei. Analog zur geschriebenen Sprache ist auch die Bildsprache (visual literacy) für alle Studienrichtungen von Bedeutung. Ein differenzierter Umgang mit Bildwirkungen und Bildaussagen fördert eine aufgeklärte Haltung gegenüber Ansprüchen aus Kunst, Politik und den Ambitionen aus Kommerz und Konsum. Den Lernenden ist bewusst, dass Bilder Inhalte und Aussagen erzeugen können. Prozessorientierte Arbeitsweisen im Bildnerischen Gestalten verlangen viel Eigeninitiative. Vor allem in den abschliessenden Bildungsjahren tragen die Schülerinnen und Schüler die Hauptverantwortung für ihre Projekte und treffen wichtige Entscheidungen selbst. Von dieser Erfahrung profitieren sie in der Maturaarbeit. Später sind diese Fähigkeiten in sämtlichen Studienrichtungen von zentraler Bedeutung. Im Speziellen bereitet das Fach die Lernenden auf die zahlreichen Lehrgänge an den Hochschulen für Gestaltung und Kunst, das Studium der Architektur und Design sowie die Pädagogischen Hochschulen vor, zudem auf sämtliche Fachrichtungen, in denen genaue Beobachtungsfähigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen und prozessorientiertes Denken und Handeln wichtig sind. C. Überfachliche Kompetenzen Das Grundlagenfach Bildnerisches Gestalten fördert besonders die folgenden überfachlichen Kompetenzen: Selbstständigkeit einen gestalterischen Prozess selbstständig entwickeln Reflexive Fähigkeiten Offenheit zeigen in der Auseinandersetzung mit Werken aus Kunst und gestalteter Umwelt sich bewusst werden, dass Massenmedien die eigene Wahrnehmung beeinflussen können vorherrschende kulturelle Wahrnehmungskonventionen reflektieren Sozialkompetenz Toleranz gegenüber differierenden Positionen und Sichtweisen entwickeln konstruktiv mit Kritik an der eigenen Arbeit umgehen Sprachkompetenz visuelle Wahrnehmung in Sprache (Text-/Bildsprache) übersetzen Bilder lesen und bildnerische Aussagen erzeugen

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 11 Arbeits- und Lernverhalten Gefallen am gestalterischen Experiment finden Unvorhergesehenes oder zufällig Entdecktes in die eigene Arbeit einfliessen lassen mit Verunsicherung als notwendigem Bestandteil eines kreativen Prozesses umgehen ICT-Kompetenzen: die wichtigsten Bild-Dateiformate unterscheiden eine digitale Fotokamera (z. B. Spiegelreflexkamera, Kompaktkamera oder Kamerafunktion des eigenen Mobiltelefons) für eine gestalterische Arbeit nutzen eine Bildbearbeitungssoftware (z. B. Adobe Photoshop) als gestalterisches Werkzeug einsetzen digitale Bildquellen kritisch hinterfragen Praktische Fähigkeiten mit Materialien und Werkstoffen angemessen und sorgfältig umgehen handwerkliche Fertigkeiten erlangen D. Jahrespläne Die einzelnen Unterrichtsgebiete sind dargestellt in den beiden Spalten Teilgebiete Lernziele Teilgebiete, die sich für den fächerübergreifenden Unterricht besonders eignen, sind im Folgenden mit einem Stern * bezeichnet.

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 12 1. Jahr 1. Jahr 1. Grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten 1.1 Entwurfsmethode* - prüfen mit Skizzen, Entwürfen, Studien und Modellen verschiedene Entwurfsmethoden zu einer Aufgabenstellung 1.2 Prozess* - erfahren und erkennen, dass es auf gestalterische Fragestellungen vielfältige Antworten gibt - entwickeln eine offene und fragende Haltung innerhalb eines bildnerischen Prozesses 1.3 Techniken und Werkverfahren - benennen die angewandten Werkverfahren und Techniken und beschreiben deren Eigenschaften - setzen eingeführte Werkverfahren und Techniken differenziert ein - arbeiten mit einer vielseitigen Auswahl von mindestens 3 unterschiedlichen Werkverfahren und setzten diese stufengerecht ein: z. B. zeichnerische und malerische Verfahren, Drucktechniken, Fotografie, räumlich-plastische und/oder konstruktive Verfahren, Collage und Montage, digitale Bildverfahren, installative und performative Umsetzungsformen 2. Elemente der Bildsprache 2.1 Formensprache - experimentieren mit den Grundelementen der Form (Punkt, Linie, Fläche) in unterschiedlichen Darstellungsarten - vergleichen die Wirkungen unterschiedlicher Bildkompositionen 2.2 Grafische Mittel - differenzieren zwischen Kontur, Schraffur, Textur und Struktur - unterscheiden eine flächige von einer linearen Umsetzung 2.3 Beobachten und darstellen* - beschreiben Wahrnehmungen differenziert und setzen sie bildnerisch um - schulen ihre Beobachtungsfähigkeit und Vorstellungskraft

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 13 1. Jahr 3. Raum und Körper 3.1 Raum und Körper wahrnehmen und verstehen* - nehmen den Raum handelnd wahr (nehmen z. B. verschiedene Positionen im Raum ein) - beschreiben Raumwahrnehmungen differenziert - üben und vertiefen räumliches Vorstellungsvermögen und visuell-räumliches Denken kontinuierlich 3.2 Raum und Körper darstellen - kennen die Raum bildenden Mittel und wenden sie an - lösen räumliche Probleme zeichnerisch und malerisch - zeichnen und malen nach Beobachtung und aus der Vorstellung 3.3 Raum und Körper bilden - gestalten oder verändern reale Räume/Modelle/Objekte 4. Farbe und Licht 4.1 Farbwirkung - beobachten und beschreiben Phänomene der Farbinteraktion - erfahren die sinnliche Wirkung von Farben - beobachten den Einfluss der Lichtqualität auf die Farbwirkung 4.2 Farbtheorie - ordnen Farben nach Kriterien (Helligkeit, Sättigung, Farbton) - beschreiben Kontrastwirkungen von Farb- und Tonwerten 4.3 Farbmaterie - erproben die Wechselwirkung von Auftragungsarten (z. B. pastos, lasierend), Werkzeugen und Malgründen 5. Kunst- und Werkbetrachtung 5.1 Bildbeschreibung* - beschreiben Bilder differenziert und strukturiert (z. B. unter einem bestimmten Aspekt wie Farbe, Raum, Motiv, Narration)

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 14 2. Jahr 2. Jahr 1. Grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten 1.1 Entwurfsmethode* - lassen Assoziation und Zufall in die gestalterische Arbeit einfliessen - erproben selbstständig alternative Lösungen während des Bildfindungsprozesses 1.2 Prozess* - erkennen und reflektieren die Wechselwirkung zwischen Inhalt und Form - können Verunsicherung und Ergebnisoffenheit in den eigenen Prozess einbinden 1.3 Techniken und Werkverfahren - unterscheiden bildnerische Mittel von Werkverfahren und Techniken - bedenken den Einfluss der gewählten Technik/des gewählten Werkverfahrens auf die Wirkung/Aussage einer Arbeit - arbeiten mit einer erweiterten Auswahl unterschiedlicher Werkverfahren und setzen diese stufengerecht ein: z. B. zeichnerische und malerische Verfahren, Drucktechniken, Fotografie, räumlich-plastische und/oder konstruktive Verfahren, Collage und Montage, digitale Bildverfahren, installative und performative Umsetzungsformen 2. Elemente der Bildsprache 2.1 Formensprache - erfahren den Rhythmus in Form und Bildordnung als wesentliches Element bildnerischen Gestaltens - differenzieren ihr Vokabular zur Beschreibung von Bildordnungen: z. B. Symmetrie, Asymmetrie, Balance, Spannung, Statik, Dynamik 2.2 Beobachten und darstellen* - unterscheiden beim Beobachten Wesentliches von Unwesentlichem (Abstraktionsvermögen)

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 15 2. Jahr 3. Raum und Körper 3.1 Raum und Körper wahrnehmen und verstehen* - verbinden die eigene Raumwahrnehmung mit der linearperspektivisch konstruierten Darstellung - üben und vertiefen räumliches Vorstellungsvermögen und visuell-räumliches Denken kontinuierlich 3.2 Raum und Körper darstellen - erproben sowohl die analytisch-konstruktive als auch die intuitiv-erlebte Raumdarstellung - setzen Raum bildende Mittel wirkungsorientiert ein 3.3 Raum und Körper bilden - Unterscheiden additive von subtraktiven Techniken der dreidimensionalen Gestaltung - berücksichtigen die Mehransichtigkeit eines räumlichen Werkes 4. Farbe und Licht 4.1 Farbwirkung - machen Wahrgenommenes und innere Bilder bzw. eigene Vorstellungen über Farbe bildnerisch sichtbar - setzen Farbe als Raum schaffendes Mittel ein (Luft- und Farbperspektive) 4.2 Farbtheorie* - nutzen Farbsysteme als Modelle zur Erklärung von Farbphänomenen - unterscheiden additive, subtraktive und optische Farbmischung 5. Visuelle Kommunikation und Medien 5.1 Kommunikation* - setzen sich mit dem Bild als eine Form der Kommunikation auseinander 5.2 Wahrnehmung* - differenzieren ihre Wahrnehmung durch Bezeichnen, Benennen, Vergleichen und Ordnen 6. Kunst- und Werkbetrachtung 6.1 Bildbeschreibung* - diskutieren anhand von Kunstwerken die Wechselwirkung zwischen Inhalt, Form und Funktion 6.2 Bildinhalt* - lernen Kunstwerke als Form der Vermittlung von Inhalten verstehen

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 16 3. Jahr 3. Jahr 1. Grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten 1.1 Entwurfsmethode* - entwickeln eigene Lösungswege durch Verknüpfen von Intuition und Reflexion - entscheiden selbstständig, welche Lösungsansätze sie verwerfen bzw. weiterverfolgen 1.2 Prozess* - reflektieren und präsentieren einen bildnerischen Prozess (Sammeln, Ordnen, Experimentieren, Realisieren und Präsentieren) anhand nachvollziehbarer Kriterien - stellen Bezüge zwischen eigenen Arbeiten und künstlerischen Werken her 1.3 Techniken und Werkverfahren - wählen diverse Werkverfahren aus und experimentieren selbstständig mit ihnen - reflektieren die verwendeten Werkverfahren und Techniken selbstständig auf Grund eigener Kriterien - arbeiten mit einer sinnvoll erweiterten Auswahl unterschiedlicher Werkverfahren und setzen diese stufengerecht ein: z. B. zeichnerische und malerische Verfahren, Drucktechniken, Fotografie, räumlich-plastische und/oder konstruktive Verfahren, Collage und Montage, digitale Bildverfahren, installative und performative Umsetzungsformen 2. Elemente der Bildsprache 2.1 Formensprache und grafische Mittel - setzen die Grundlagen der Bildkomposition und der Formensprache in eigenen Arbeiten selbstständig und reflektiert ein 2.2 Beobachten und darstellen* - entwickeln eine kritische Haltung bezüglich ihres ästhetischen Urteils 3. Raum und Körper 3.1 Raum und Körper wahrnehmen und verstehen - erfahren ihre architektonische Umgebung als gestalteten Lebensraum - üben und vertiefen räumliches Vorstellungsvermögen und visuell-räumliches Denken kontinuierlich

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 17 3. Jahr 3. 2 Raum und Körper darstellen* - setzen die Mittel der Raumdarstellung zur Konkretisierung eigener Vorstellungen von Raum und Körper ein 3.3 Raum und Körper bilden - wenden räumlich-plastische Ausdrucksmittel in eigenständigen Kompositionen und plastischen Umsetzungen an - reflektieren das Wechselspiel zwischen Raum/Zwischenraum und Körper 4. Farbe und Licht 4.1 Farbwirkung - experimentieren selbstständig mit Farbwirkungen 4.2 Farbtheorie - unterscheiden verschiedene Funktionen von Farbe (Darstellungswert, Symbolwert und Eigenwert) 5. Visuelle Kommunikation und Medien 5.1 Kommunikation* - diskutieren Wirkungen, Aussagen und Absichten von massenmedial verwendeten Bildern und Zeichen - erkennen, dass Bildinformationen auch der Manipulation dienen können 5.2 Wahrnehmung* - diskutieren Fragen zur Wahrnehmung und zeigen sich bereit, eigene Sichtweisen zu hinterfragen 5.3 Visualisierung* - visualisieren eine Aussage/einen Sachverhalt: z. B. über eine Grafik, ein Plakat, eine Ausstellung, eine Präsentation 6. Kunst- und Werkbetrachtung 6.1 Bildbetrachtung - führen Bildbetrachtungen nach Möglichkeit vor dem Original durch - übersetzen die Simultaneität eines Bildes in die (strukturierte) lineare Form eines Textes - analysieren die bildnerischen Mittel inhalts- und formbezogen (Fachvokabular) - wenden eine Auswahl an Methoden der Werkbetrachtung an: z. B. ikonografisch, strukturanalytisch, historisch-sozial, stilgeschichtlich, biografisch

Bildnerisches Gestalten (Grundlagenfach) 18 3. Jahr 6.2 Kunstkontext* - vergleichen unterschiedliche künstlerische Haltungen und Stile - erkennen die kontextuelle Einbettung von Kunstwerken in der Zeit ihrer Entstehung exemplarisch - lassen sich auf die Konfrontation mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen und unterschiedlichen Medien ein