Demographischer Wandel und Wanderungen in der Stadtregion Vorstellung von Projektergebnissen in Haan am 23. Januar 2007 Andrea Dittrich-Wesbuer und Frank Osterhage (ILS NRW) Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW)
Gliederung I. Demographischer Wandel und Wanderungen II. III. IV. Wanderungen: Wer? Warum? Zufriedenheit und Wahrnehmung Fazit und Schlussfolgerungen 2
Bevölkerungsentwicklung 1990-2005 im Vergleich I. Demographischer Wandel und Wanderungen 29.413 30.320 29.422 29.677 29.325 Bevölkerungsvorausberechnung LDS NRW (0-Variante) 2005-2025: -10,4 % Quelle: eigene Darstellung, LDS NRW 3
Bevölkerungsentwicklung nach Komponenten I. Demographischer Wandel und Wanderungen Quelle: eigene Darstellung, LDS NRW 4
Wanderungsbeziehungen der Stadt Haan I. Demographischer Wandel und Wanderungen Gemeinde Ströme [2002-2004] Salden [2002-2004] Gemeinde Ströme [2002-2004] Salden [2002-2004] Erkrath 1.348 + 392 Solingen 1.956-288 Düsseldorf 1.822 + 202 Mettmann 616-132 Unna 212 + 196 Aachen 118-98 Hilden 1.654 + 186 Köln 294-58 Schöppingen 58 + 58 Korschenbroich 41-35 Essen 163 + 33 Wuppertal 1.816 + 32 Langenfeld 206 + 32 Quelle: eigene Darstellung, LDS NRW 5
I. Demographischer Wandel und Wanderungen Zwischenfazit (1) In Haan hat der Bevölkerungsrückgang im Zuge des demographischen Wandels bereits eingesetzt. Die Bilanz der natürlichen Bevölkerungsentwicklung stellt sich bei relativ kontinuierlichem Verlauf zunehmend ungünstiger dar. Die Wanderungssalden unterliegen deutlichen Schwankungen im Zeitverlauf, zuletzt waren die Wanderungssalden ausgeglichen. Für Haan ist ein komplexes Muster von Wanderungsströmen mit positiven und negativen Wanderungsbilanzen feststellbar. 6
Haushaltstypen unter den Befragten II. Wanderungen: Wer? Warum? 7
Nettohaushaltseinkommen unter den Befragten II. Wanderungen: Wer? Warum? 8
Eigentum und Miete unter den Befragten II. Wanderungen: Wer? Warum? 9
II. Wanderungen: Wer? Warum? Zwischenfazit (2) Unter den Zugezogenen sind unterschiedliche Haushaltstypen vertreten, dabei dominieren höhere Einkommensgruppen. Haan wird vor allem als Wohnstandort für Familiengründer nachgefragt und besitzt darüber hinaus Attraktivität für die jungen Alten. Eigentumsbildung stellt sich vor allem für jüngere Leute als sehr bedeutsamer Faktor in der Wanderung dar; dennoch wohnt die Mehrzahl der Zugezogenen zur Miete. 10
Hauptanlässe für den Zuzug II. Wanderungen: Wer? Warum? 11
Kriterien der Wohnstandortwahl nach Typen II. Wanderungen: Wer? Warum? jüngere Singles (N=26) Familien mit Kindern (N=112) junge Alte (N=47) Kosten 65% kindergerechtes Wohnumfeld 64% Familie / Freunde am Ort 53% Familie / Freunde am Ort 30% Wohnen im Grünen 51% Wohnen im Grünen 48% Nähe Arbeitsort 30% Kosten 48% Anbindungen ÖPNV 44% Betreuungsangebote 34% Einkaufsmöglichkeiten 36% Image des Stadtteils 32% Kosten 30% Stellplätze 30% 12
II. Wanderungen: Wer? Warum? Zwischenfazit (3) Als Wanderungsanlässe sind wohnungsbezogene Gründe vergleichsweise stark vertreten, dies hängt auch mit den starken nahräumlichen Bezügen der Wanderungen zusammen. Die Haushaltstypen zeigen unterschiedliche Anforderungsprofile in der Wohnstandortwahl. Singles aber auch Familien mit Kindern zeigen ein stärker pointiertes Verhalten, während die jungen Alten sehr vielfältige Anforderungen an den Standort berücksichtigen. 13
Zufriedenheit mit Haan im regionalen Vergleich III. Zufriedenheit und Wahrnehmung 14
Zufriedenheit mit Haan nach Stadtteilen III. Zufriedenheit und Wahrnehmung 15
Positive Nennungen III. Zufriedenheit und Wahrnehmung Haan: das gefällt... Nennungen Atmosphäre / Mentalität der Bewohner (Kleinstadtflair, Gemeinschaftsgefühl) 113 Grün und Natur (landschaftliche Lage, Wohnumfeld, Gartenstadt) 99 Großräumige Lage / Nähe zu Großstädten (Erreichbarkeit, Anbindung) 61 Einzelhandel / Gastronomie (kleine Fachgeschäfte, Lebensmittel) 50 Innenstadt (Stadtkern, alter Markt) 48 Stadtgröße ( genau richtig ) 40 positive Nennungen insgesamt 538 16
Negative Nennungen III. Zufriedenheit und Wahrnehmung Haan: das gefällt nicht... Nennungen Einzelhandelsangebot (v. a. in der Innenstadt: sinkende Angebotsvielfalt, Leerstände) 103 Verkehr allgemein (Verkehrsbelastung) 48 ÖPNV-Angebot (v. a. S-Bahn-Anbindung Haan, Busverbindung) 39 Stadtbild (Neuer Markt, Hochhäuser) 33 Stadtverwaltung 24 negative Nennungen insgesamt 384 17
Eigenschaftsprofile im regionalen Vergleich III. Zufriedenheit und Wahrnehmung 18
III. Zufriedenheit und Wahrnehmung Zwischenfazit (4) Insgesamt ist eine hohe Zufriedenheit der Neubürger mit dem Wohnort feststellbar. Unterschiede in der Angebotsqualität einzelner Stadtteile werden von den Befragten kleinräumig wahrgenommen; dies gilt insbesondere für den Bereich Einzelhandel und ÖPNV. Haan zeigt für die Zugezogenen ein klares und positiv bewertetes Profil als grüne Oase mit kleinstädtischem Flair. 19
Handlungsoptionen IV. Fazit und Schlussfolgerungen Qualitätsorientierung statt Wachstumsfokussierung! Der Slogan der Gartenstadt sollte als Produktversprechen verstanden und zeitgemäß interpretiert werden. Mehr Vielfalt: Die Ausdifferenzierung der Gesellschaft verlangt attraktive Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen. Die hohen Wohnkosten in Haan stehen für Attraktivität, können sich aber als Hemmnis im Wettbewerb um Einwohner erweisen. Das Einzelhandelsangebot sollte als wichtiger Standortfaktor gesichert werden (Nahversorgung + Innenstadt). 20
Was macht eine Stadt lebenswert? IV. Fazit und Schlussfolgerungen Ausbildungsund Arbeitsplätze Image / Profil Zielgruppen Weitere Wohnstandortqualitäten REGION Wohnraumangebote 21
Herausforderung Demographischer Wandel IV. Fazit und Schlussfolgerungen 22