Bedeutung der Frühen Hilfen - Wie Netzwerke unterstützen

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Transkript:

Bedeutung der Frühen Hilfen - Wie Netzwerke unterstützen Vortrag im Rahmen des Fachtages Frühe Hilfen in Hamm 11. November 2015 Dr. Silke Karsunky LWL-Landesjugendamt 1

Gliederung I. Zur Bedeutung der Netzwerkidee Anlass und Zielsetzung II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen III. Die Bundesinitiative Frühe Hilfen IV. Ausblick: Potentiale der Netzwerkarbeit in den Frühen Hilfen 2 11.11.2015 I Dr. Silke Karsunky

I. Zur Bedeutung der Netzwerkidee Anlass und Zielsetzung Veränderungen, Fragen und Herausforderungen, die sich aus Schwangerschaft und Geburt eines Kindes für Eltern ergeben Vorhaltung einer familienfreundlichen Infrastruktur sowie verlässlicher Unterstützung-, Betreuungsund Bildungsangebote für Kinder, Eltern und Familien Aufwachsen von Kindern in Wohlbefinden Quelle: Christian v.r. / pixelio.de 3 11.11.2015 I Dr. Silke Karsunky

II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen (NZFH 2009) Ziele: förderliche Entwicklungsbedingungen für Säuglinge und Kleinkinder in ihren Familien zu schaffen und zu stärken, um ihnen von Anfang an ein möglichst gesundes und gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen Förderung der Beziehungs-, Versorgungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern sowie alltagspraktische Unterstützung 4 11.11.2015 I Dr. Silke Karsunky

II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen Aufträge des Netzwerks Frühe Hilfen: Fallübergreifende Zusammenarbeit Planung und Gestaltung einer kommunalen Infrastruktur von Angeboten Früher Hilfen Vorhaltung bedarfsgerechter Unterstützungsangebote Schnittstellenmanagement Regelung der Zusammenarbeit - Beratung und Vermittlung von Familien in Angebote Früher Hilfen niedrigschwellige Zugangswege für (werdende) Eltern 5

Angebote für (werdende) Eltern (Familien-) Hebammen Pädiatrie Beratung in Partnerschaft & Trennung Elterncafé Schwangerschaftsberatung Gynäkologie Geburtsvorbereitung Geburtsklinik Frühförderung Krabbelgruppen Familienberatung Kindertageseinrichtung Jobcenter/ Sozialleistungsträger Ehrenamtsprojekte 6 11.11.2015 I Dr. Silke Karsunky

Frühe Hilfen als interdisziplinärer Ansatz Medizinische Versorgung/ Gesundheitsförderung SGB V Schwanger- schafts- (konflikt-) beratung SchKG Frühe Hilfen Materielle Sicherung SGB II, III, XII Kinder- und Jugendhilfe SGB VIII Frühförderung SGB IX vgl. Schone 2013 7 11.11.2015 I Dr. Silke Karsunky

II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen Das Präventionsverständnis gemäß der Begriffsbestimmung Frühe Hilfen des NZFH: Grundlegend sind Angebote, die sich an alle (werdenden) Eltern mit ihren Kindern im Sinne der Gesundheitsförderung richten (universelle/ primäre Prävention). Darüber hinaus richten sich Frühe Hilfen insbesondere an Familien in Problemlagen (selektive/ sekundäre Prävention). (NZFH 2009) 8

II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen Frühe Hilfen Frühwarnsysteme vgl. Buschhorn 2012 9

II. Grundlagen und Zugänge Früher Hilfen Haltungen & Handlungsprinzipien: Freiwilligkeit Transparenz Vertraulichkeit Niedrigschwelligkeit Bedarfsorientierung Ressourcenstärkung Partizipation Diversity Förderung von Selbsthilfepotentialen 10

III. Die Bundesinitiative Frühe Hilfen rechtliche Grundlage 3 KKG eingerichtet vom BMFSFJ mit einer Laufzeit von 2012-2015 Fördermittel 2015 51 Mio., davon für das Land NRW 10,3 Mio. Ausgestaltung ist in einer Verwaltungsvereinbarung geregelt Förderschwerpunkte: Auf- und Ausbau von Netzwerken Früher Hilfen Einsatz von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich in den Frühen Hilfen Einsatz von Ehrenamtlichen in den Frühen Hilfen Aktueller Stand: Verlängerung der Laufzeit der Bundesinitiative um ein Jahr ab 2017 Bundesfonds zur Sicherstellung Früher Hilfen, jährl. 51 Mio. 11

III. Die Bundesinitiative Frühe Hilfen Struktur der Bundesinitiative Frühe Hilfen in NRW Arbeitsgruppen, u.a. - Konsultationskreis NRW- Vernetzungsprogramme - Austausch MGEPA - AG FamHeb/FGKiKP Landeskoordinierungsstelle NRW im MFKJKS Beirat 12 186 förderberechtigte Kommunen mit eigenem Jugendamt Verteilung der Fördermittel fachliche Begleitung Netzwerkkoordinierende, Einsatzkoordinierende FamHeb/FGKiKP, Einsatzkoordinierende von Ehrenamtlichen Landesjugendämter Auftragnehmer/ Förderempfänger 12

IV. Ausblick: Potentiale der Netzwerkarbeit in den Frühen Hilfen Netzwerke Früher Hilfen ermöglichen: fachlichen Austausch, Zusammenarbeit und Qualifizierung aller Akteure bedarfsgerechte Planung, Koordination und Weiterentwicklung von Angeboten und Zugängen Nutzen der Beteiligung für Netzwerkakteure: Herstellung von Kontakten Austausch von Informationen eigene Qualifizierung Kooperationspartner finden Bündelung von Ressourcen durch Synergieeffekte Mitwirkung an Qualitätsentwicklung und -sicherung 13

IV. Ausblick: Potentiale der Netzwerkarbeit in den Frühen Hilfen Netzwerkarbeit in den Frühen Hilfen kennzeichnet die gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme für das gelingende Aufwachsen von Kindern, ist auch Arbeit (erforderlich sind u.a. gemeinsame Visionen/ Zielsetzungen, klare Zuständigkeiten und Aufträge, Ressourcen) bietet den Netzwerkpartnern zahlreiche Vorteile (u.a. Austausch von Informationen, verbesserte Leistungsangebote, Mitwirkung an der konzeptionellen und strategischen Gestaltung Früher Hilfen vor Ort), eröffnet den Kommunen Potentiale (u.a. verbesserte Infrastruktur für Familien, Abschaffung von Parallelstrukturen, Nachhaltigkeit statt Projektitis ), ist in eine kommunale Gesamtstrategie der Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und ihrer Familien einzubinden. 14

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Silke Karsunky LWL-Landesjugendamt Westfalen Fachberatung Frühe Hilfen/ Bundesinitiative Frühe Hilfen Telefon: 0251/591-3389 Mail: silke.karsunky@lwl.org 15