Aroma, Schönheit und Duft Die Pflanze gleicht den eigensinnigen Menschen, von denen man alles erhalten kann, wenn man sie nach ihrer Art behandelt. Das sagt Goethe. Die einzige Möglichkeit, Kräuter kennen und schätzen zu lernen, ist die Auseinandersetzung mit ihnen. Das Aufspüren in der freien Natur oder der Anbau und Kultivierung im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse und dem Fensterbrett. Das ist manchmal etwas mühsam, aber das Ergebnis bringt uns zum Staunen. Jede Arbeit mit Kräutern wird schnell belohnt, denn gerade die einjährigen Kräuter wachsen im Nu und produzieren saftige Blätter und duftende Blüten. Mir geht es so, dass ich manchmal so begeistert bin von den Farben der Ringelblumen, vom blau blühenden Borretsch oder vom violett leuchtenden Dost, dass es mir richtig schwer fällt, etwas von dieser Pracht zu ernten Und doch tu ich es. Alle Jahre wieder. Ich lege dir ans Herz arbeite mit deinen Kräutern. Mach etwas aus ihnen Kräuter sind nicht nur die Seele der Heilkunst, sie sind auch die Seele der Küche. Sie dienen uns und halten uns gesund. Die Kräutersaison beginnt JETZT mit den Frühlingspflanzen und endet erst, wenn das Jahr wieder zu Ende geht. Wir haben heuer kräutermäßig viel vor und ich freue mich, wenn du dich aktiv an unseren Programmen beteiligst. Wir bemühen uns für dich. Heuer beginnen wiederum in einigen Bundesländern unsere Volksheilkundlichen Kräuterkurse nach Ignaz Schlifni, sie sind alle gut besucht. Das zeigt, wie sehr wir als Kräutermenschen wahrgenommen werden. Als Kräutermenschen, die für ihre Kurse sogar von der Unesco ausgezeichnet wurden. Was mich nach wie vor freut, meint Deine Bundesleiterin Sieglinde Salbrechter Gesundheitsbote 2 2013 1
Kräuterbäder Einfach Untertauchen und Entschlacken
Auch wenn die schnelle Dusche mehr dem Zeitgeist entspricht es gibt wohl kaum eine Frau, die die beruhigende oder anregende Wirkung eines Vollbads nicht zu schätzen wüsste. Besonders in der kalten Jahreszeit gehört so ein Bad zu den angenehmen Dingen dieses Lebens. Dabei wäre es gerade im Frühling, wenn der Körper entschlacken soll, besonders wichtig. Wie sehr ein Kräuterbad beim Frühjahrs-Entgiften helfen kann, ist zwar seit alters her bekannt, wird aber heutzutage zu wenig genützt. Vollbäder sind Hydrotherapie in Reinkultur. Die Behandlung mit Wasser, dem man duftende Pflanzen zugibt, ist eine der ältesten, effektivsten und auch einfachsten Behandlungsformen der Naturheilkunde, um innen und außen rein zu werden. Wer regelmäßig in die Sauna geht, macht nichts anderes, als eine Hydrotherapie. Und wer meint, ein Bad diene nur der äußerlichen Sauberkeit des Körpers, liegt weit daneben. Brennnesselbad Die neue Kräutersaison hat mit den ersten Bärlauchund Brennnesselspitzen bereits begonnen. Mag sein, dass die Brennnesselernte des vergangenen Jahres groß ausgefallen ist und man noch Vorräte hat, die man verbrauchen möchte. Was kann man damit tun? Richtig: Ein Brennnesselbad bereiten. Die Kraft der Brennnessel kann man nämlich auf vielerlei Art nützen. Sie ist eines der klassischen Entschlackungskräuter des Frühjahrs, und zwar nicht nur als Salat, Suppe, Frischsaft oder Tee, sondern auch als Bad. All ihre guten Inhaltsstoffe kommen nicht nur über den Mund in unseren Körper, sondern auch über die Haut unser größtes Entgiftungsorgan. So wird ein Brennnesselbad zur Oase der Selbsterneuerung und gleichzeitig holt man sich als Frau auch noch Eisen in den Körper, an dem meistens ein Mangel besteht. Gesundheitsbote 2 2013 3
Rezept: Etwa ¼ kg getrocknete Brennnesseln mit ca. 1 ½ l kochendem Wasser übergießen und ¼ Stunde ziehen lassen. Danach abseihen und die Flüssigkeit dem warmen Badewasser beifügen. Auf keinen Fall zu heiß Ab 37 Grad C Badetemperatur ist die Belastung für den Körper eventuell höher, als es der Nutzen ist. Vor allem bei Herz- oder Kreislaufproblemen sollte eine höhere Temperatur vermieden werden. Badeanwendungen erfolgen (außer in einer von Fachpersonal überwachten Kur) nicht mehr als 2-mal pro Woche für jeweils etwa 20 Minuten. Nach einem Vollbad ist eine Ruhepause nötig. Also lässt man es langsamer angehen oder verlegt die Badezeit auf den Abend, da kann man anschließend ins Bett. Eine Ausnahme ist das Rosmarinbad, es macht putzmunter. Dosierung der Kräuter für ein Entschlackungs-Bad Traditionell benötigt man für ein Vollbad entweder einen Korb voll frisches Kraut oder ¼ kg bis 400 g getrocknetes. Ganz genau muss man es mit den Mengen nicht nehmen. Man bereitet daraus einen starken Aufguss (bei Blättern, Kraut) oder eine Abkochung (bei Rinden und Wurzeln) und lässt länger ziehen, als bei einem Tee zum Trinken. Hat man weniger Pflanzenmaterial zur Verfügung, wird die Wirkung schwächer sein, es lohnt sich aber trotzdem. Für die Menge an Kräutern braucht man mindesten 1 ½ bis 2 l Wasser für die Zubereitung. Nach dem Ziehen und Abseihen kommt der Tee ins warme Badewasser. Auch einen Badetee bereitet man nicht auf Vorrat, sondern frisch zu. Nach spätestens 2 Tagen sollte man den Kräuteraufguss nur mehr als Gießwasser verwenden. Will man sich das Abseihen auf Dauer ersparen, lohnt sich die Fertigung eines Kräuterbeutels, in den die benötigte Pflanzenmenge passt und den man zuziehen oder zubinden kann. Manchmal wird empfohlen, einen Kräutersack über den Wasserhahn zu hängen, während das Badewasser in die Wanne fließt. Meist ist aber hier die Temperatur nicht hoch genug. Die Kräuter duften dann zwar wunderbar und auch dies ist heilsam aber es werden weniger wirksame Stoffe ausgezogen. Diese Art der Zubereitung eines Kräuterbades ist von Vorteil, wenn man sich zum Beispiel mit dem Wohlgeruch von Rosenblättern oder duftendem Flieder umgeben will. 4 Freunde naturgemäßer Lebensweise