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GeRAG Effekte von Gemeindezusammenschlüssen Ergebnisse der Gemeindeanalyse Präsentation am Info-Markt für die Gemeinden am 26. September 200 Dr. Jürg Kuster Zürich, 26. Sept. 200

Übersicht über die untersuchten Gemeinden Zusammengeschlossene Gemeinde Grössere Gemeinde Anzahl Einwohner beim Kleinere Gemeinde(n) Anzahl Einwohner beim Grössenverhältnis Anzahl Einwohner Jahr des Zusammenschlusses Zusammenschluss Zusammenschluss (AG) 1.1.2002 9 200 Mühlethal 800 12 : 1 (LU) 1.1.200 (AG) 1.1.2006 Erlinsbach (SO) 1.1.2006 Rapperswil-Jona (SG) 1.1.200 Wichtrach (BE) 1.1.2004 Ehrendingen (AG) 1.1.2006 2 800 1 00 Niedererlinsbach 2 200 Jona 1 00 Oberwichtrach 2 00 Oberehrendingen 2 000 Kulmerau /Wilihof je ca. 230 Stilli 400 Obererlinsbach 00 Rapperswil 00 Niederwichtrach 1 30 Unterehrendingen 1 60 6 : 1 4 : 1 3 : 1 2,3 : 1 1,9 : 1 1,2 : 1 2

Methodische Herausforderungen - Abgrenzung der Effekte des Zusammenschlusses von anderen gleichzeitigen Veränderungen - Manche Effekte sind erst mittelfristig prüfbar 3

Empirische Grundlagen - Interviews mit Gemeindeammann und/oder -schreiber - Auswertung verfügbarer Dokumente 4

Potenzielle Effekte von Gemeindezusammenschlüssen A: Qualitätssteigerung und Professionalisierung der Gemeindedienstleistungen B: Effizienzsteigerungen C: Einfachere Besetzung politischer Ämter und Kommissionen D: Bessere Chancen zur Nutzung der Entwicklungspotenziale

Effekte des Zusammenschlusses in den Testgemeinden Positive Dynamik und Aufbruchstimmung Bedeutende Potenziale, aber kein automatischer Nutzen eines Zusammenschlusses Politischer Wille zur Umsetzung entscheidend Spannungsfeld zwischen Qualitätsverbesserungen und Ausschöpfung der Kostensenkungspotenziale Nivellierung nach oben? 6

Effekt A: Höhere Dienstleistungsqualität Zusammenschlüsse von Gemeinden mit deutlich unterschiedlicher Grösse Zusammenschlüsse von Gemeinden ähnlicher Grösse Indikator Höhere Dienstleistungsqualität Z M T K/W V S Erlinsbach NE OE Rapperswil - Jona J R Wichtrach OW NW Ehrendingen OE UE Verlängerung Schalteröffnungszeiten Qualität Homepage Erhöhung Qualifikation Mitarbeiter Beseitigung Personalunion (Gemeindeschreiber/ Finanzverwalter / Steuerverwalter) Verkürzung Baubewilligungsverfahren

Effekt B: Effizienzgewinne im Personalbereich Erlinsbach Rapperswil- Jona Wichtrach Ehrendingen Total Stellen (Vollzeitstellen = VZÄ) ca. 90 VZÄ 10 VZÄ.4 VZÄ.4 VZÄ 62, Mio. CHF (inkl. Schule) 9 VZÄ 1. VZÄ Reduktion Stellen - 3 VZÄ ± 0-1.3 VZÄ - 1.0 VZÄ - 1 Mio. CHF - 1.1 VZÄ - 1.8 VZÄ Abbau um 0.8 VZÄ; Verzicht auf Erhöhung um 0. VZÄ vorher / nachher: + 0. Mio. CHF Abbau um 0.8 VZÄ; Verzicht auf Erhöhung um 0.3 VZÄ Abbau um 0.8 VZÄ; Verzicht auf Erhöhung um je 0. VZÄ in beiden Gemeinden Relative Veränderung - 3 % ± 0 % - 18 % - 14 % - 2 % - 12 % - 11 % 8

Effekt B: Effizienzgewinne im Raumbereich Erlinsbach Rapperswil- Jona Wichtrach Ehrendingen Konzentration der Gemeindeverwaltung an einem Standort Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein 9

Effekt C: Einfachere Besetzung politischer Ämter Gemeinde-/Stadtrat Schulrat/-pflege RPK / Finanzkommission Vorher Neu Vorher Neu Vorher Neu + 11 + 11 9 + 3 9 + 3 + 3 * 4 + 3 + 3 4 + + 3 + 3 3 Erlinsbach + + + 0 Rapperswil- Jona 14** 28** 22** Wichtrach + 9* 0 + 0 Ehrendingen + + 3 + 3 * Bereits vor dem Zusammenschluss vereinigt ** Vor dem Zusammenschluss bestanden vier Schulgemeinden und zwei politische Gemeinden 10

Effekt D: Bessere Chancen zur Nutzung der Entwicklungspotenziale Beispiel: Raumplanung und Siedlungsentwicklung Neue Baulandreserven für Erleichterte Planung der neuen gemeinsamen Industriezone Optimierungspotenziale vorhanden Wilihof soll als gehobene Wohnzone s Attraktivität erhöhen keine Veränderungen geplant Erlinsbach geringe Potentiale vorhanden Rapperswil-Jona Neue Entwicklungsmöglichkeiten für Rapperswil, dank neuen Bauland-reserven Wichtrach Chancen für grenzüberschreitende Planung Ehrendingen Potenziale vorhanden im Bereich Industrie/ Gewerbezone sowie im Grenzgebiet der bisherigen Gemeinden 11