Schulcamp im Tipi Lena und Tim sind Bruder und Schwester, sie sind Zwillinge. Heute ist der letzte Tag vor dem Tipicamp. In der Schule sind alle aufgeregt und sie denken sich schon Spiele und Spuksachen aus. Als die Schule zu Ende ist, gehen alle nachhause. Tim und Lena spielen noch bis am Abend. Dann müssen sie ins Bett. Sie können nicht schlafen, weil sie zu aufgeregt sind. Irgendwann merken sie, dass es draussen hell ist, da kommt schon ihre Mutter Margrit. Aufstehen!, sagt sie. Es geht ins Tipi, die Kinder springen auf, machen sich parat und ab gehts. Margrit bringt sie an die Bushaltestelle. Lena und Tim warten neugierig auf den Bus. Da kommt er, sagt Margrit. Lena und Tim verabschieden sich schnell und steigen in den Bus ein. Sie begrüssen ihre Lehrerin und ihre Kollegen. Auf der Fahrt überlegen sie sich, was sie wohl machen, wenn sie ankommen. Bei der nächsten Haltestelle steigen wir aus, sagt Frau Meier. Jetzt müssen wir noch ein bisschen wandern. Tim und Joy wandern voraus. Ich sehe das Tipi!,schreit Tim laut. Alle springen heran. Wartet, sagt die Frau Meier. Die Jungen bekommen das oberste Zelt. Die Mädchen das unterste. Und wir Leiter das mittlere. Als sie oben ankommen, machen sie schnell ihre Betten parat. Es ist schon spät am Nachmittag. Ihr habt jetzt Freizeit, sagt Frau Leuthart. Tim Tom und Joy gehen in den Wald. Sie wollen
eine Hütte bauen, doch sie finden nicht das richtige Holz dafür. Dann halt nicht, komm wir gehen noch ein bisschen weiter hinauf. Doch da ruft Frau Leuthart: Kommt alle her! Es wird schon Abend! Alle singen und tanzen bis in die Nacht. Es ist Vollmond. In der Nacht stehen Tim und alle anderen Jungen auf und machen mit den Taschenlampen ein Schattenspiel vor dem Mädchenzelt. Sie mache Bewegungen wie Werwölfe. Die Mädchen schreien und kreischen. Doch da sagt Lena: Das sind nur die Jungs, Werwölfe gibt es nicht. Die Jungen lachen sich fast zu Tode Kommt, wir gehen wieder ins Tipi. Sie erzählen im Tipi einander Witze. Joy sagt: Pssst, draussen ist irgendein Tier. Alle haben Angst, die Mädchen hören das Tier auch. Was ist das bloss für ein Tier, wie gross ist es? Doch da geht das Geräusch weit weg. Auf den frühen morgen warten alle. Keiner hat nur ein einziges Auge zugetan. Alle Jungen, Mädchen und Leiter stehen schon um sechs Uhr morgens vor dem Zelt. Der Abfalleimer ist durchwühlt, Bratwürste fehlen und alles einfach alles liegt am Boden: Aufräumen!, befiehlt Frau Meier. Alle packen mit an: Puh, wir sind fertig!, seufzt Tim. Es nimmt alle Wunder, was für ein Tier es war. Ein paar sind für den Dachs, ein paar für einen Bären. Da sagt Frau Leuthart: Ihr habt jetzt Freizeit und am Nachmittag machen wir etwas Gemeinsames. Die Jungen gehen in den Wald, sie wollen das Tier finden. Aber sie finden nichts, einfach nichts. Die Mädchen haben das Gleiche im Sinn, aber auch sie finden nichts. Da stösst Lena mit Tim zusammen, beide haben nach dem Tier geschaut und sind so aufeinander
gestossen. Aua, ah das bist nur du Tim. Ich habe schon gemeint, es sei ein Tier!, ruft Lena erleichtert. Kommt, wir spielen ein Spiel, sagt, Tim. Was denn für eins? Räuber und Polizei, schlägt Elena vor und teilt gleich ein, Alle, die Polizei sein wollen hier hin, und alle, die Räuber sein wollen dort! Beim Spielen ruft Joy auf einmal: Kommt alle her, hier ist eine Höhle. Moment, wir sagen es besser zuerst der Lehrerin. Sie springen zurück, es sieht so aus, als ob es ein Rennen sei, denn jeder will zuerst erzählen. Tim ist der Schnellste und berichtet es den Lehrerinnen. Mit ihnen gehen sie wieder zurück in den Wald zur Höhle. Frau Meier ist kritisch und sagt: Wir gehen lieber nicht rein, es könnte zu gefährlich werden. Frau Leuthart ist aber dafür, dass alle reingehen, die wollen. Also die, die in die Höhle wollen, stehen hier hin und alle anderen auf die andere Seite. Alle wollen hinein!frau Leuthart geht voraus, die Kinder neben ihr her. Frau Leuthart erschrickt und ihr Herz klopft wild. Alle wollen das Tier sehen, doch Frau leuthart rennt hinaus, nimmt die Vordersten an den Händen und alle springen davon. Was war es für ein Tier?, fragen die Kinder Frau Leuthart. Doch dieses ist so erschrocken, dass gerade keine Antwort geben kann. Sie stammelt: E.e.e.e.s.s.s.s waar eiiin grosser. Tim versteht nur das letzte nicht. Frau Leuthart geht zum Tipi, sie sagt allen, sie sollen packen, so schnell wie möglich. Unglaublich schnell sind alle bereit und rennen Frau Leuthart hinterher. Sie läuft zum Auto, nimmt ihr Handy und organisiert ein paar Fahrer, um die Klasse nachhause zu bringen. Jetzt verrät sie der Klasse auch, was
es für ein Tier war: Es war ein riesiger Bär. Da kommen ja schon die Eltern und der Tierschützer. Frau Meier und Frau Leuthart erzählen ihm die Geschichten des Bären. Die Kinder fahren mit den Eltern nach Hause. Tim und Lena erzählen es zuhause Margrit. Ihre Mutter ist froh, dass sie lebendig nachhause gekommen sind. Ein halbes Jahr später steht in einem Zeitungsartikel: Bär wurde in Luzern neben einem Tipi aus Sicherheitsgründen erschossen!