wunschgemäß übersende ich Ihnen die Anlagen zur Darstellung der Ist-Situation bezogen auf die Gemeinde Raisdorf.

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Transkript:

DIE BÜRGERMEISTERIN DER GEMEINDE RAISDORF 24223 RAISDORF, den 09.03.06 Theodor-Storm-Platz Tel.: 04307/811-100 Fax.: 04307/811-101 Vorsitzenden des Innen- und Rechtsausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtages MdL Werner Kalinka Düsternbrooker Weg 24105 Kiel Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 16/665 Änderung der künftigen kommunalen Verwaltungsstuktur hier: Auswirkungen auf die Gemeinde Raisdorf Anlagen 3 Sehr geehrter Herr Kalinka, wunschgemäß übersende ich Ihnen die Anlagen zur Darstellung der Ist-Situation bezogen auf die Gemeinde Raisdorf. Mir ist es wichtig, nochmals zu betonen, dass es der Gemeinde Raisdorf nicht darum geht, eine Reform der Verwaltungsstrukturen zu torpedieren. Trotz einer bereits sehr schlanken Verwaltung sehe auch ich diverse Möglichkeiten zur Erzielung von Einsparpotentialen durch verstärkte kommunale Zusammenarbeit. Außer mit den in Rede stehenden Gemeinden führe ich seit einigen Monaten auch diesbezüglich Gespräche mit der Stadt Preetz und in Kürze auch mit der Stadt Kiel. Das Kernproblem der Verwaltungsstrukturreform ist, dass im jetzigen Verfahren ausschließlich die Pflichtaufgaben der Kommunen betrachtet werden. Diese sollen in größeren Einheiten zusammengefasst und unter die Leitung eines hauptamtlichen Amtsdirektors (im Regelfall jedenfalls) gestellt werden. Völlig aus der Betrachtung

2 ausgeblendet - und deshalb für eine Gemeinde wie Raisdorf nicht tragbar - werden die dort verbleibenden Selbstverwaltungsaufgaben, die von der jetzigen hauptamtlichen Zuständigkeit in eine ehrenamtliche Zuständigkeit gelegt werden sollen. Insoweit haben wir es mit einer Reform zu tun, die keineswegs wie behauptet - zu einer Stärkung der Selbstverwaltung führt. Die wichtigere Frage, wie die künftige Selbstverwaltung organisiert werden kann ohne den Ehrenamtler völlig zu überfordern und damit der Gemeinde jegliche Entwicklungsperspektive zu nehmen, bleibt unbeantwortet. Die Idee des künftigen Amtes Schrevenborn, den ehrenamtlichen Bürgermeistern einen eigenen büroleitenden Beamten zur Seite zu stellen, macht deutlich, dass dieses Problem sehr wohl erkannt wurde. Leider ist dieses aber keine Lösung, da es lediglich zu Mehrkosten führt, ohne den Bürgermeister von seiner Verantwortung entbinden zu können. M. E. ist es zwingend erforderlich, die verbleibenden Selbstverwaltungsaufgaben vor Ort individuell zu betrachten und die "Problemgemeinden" in einem konstruktiven Dialog zu erörtern dieses muss nicht zwangsläufig ein Verstoß gegen den Koalitionsvertrag sein. Mit freundlichen Grüßen gez. Susanne Leyk

Amt Schrevenborn Amt Raisdorf/Klausdorf/Selent-Schlesen Einw. 30.09.05 Fläche qkm Einw. 30.09.05 Fläche qkm Schönkirchen 6.485 16,02 Raisdorf 7.641 11,29 Heikendorf 8.214 14,76 Klausdorf 6.025 6,52 Mönkeberg 3.677 2,70 Selent/Schlesen 6.151 125,72 gesamt 18.376 Ew 33,48 qkm gesamt 19.817 Ew 143,50 qkm Stellen angestrebt 49 (42,74 Kernverwaltung, Stellen jetzt 44,26 6,27 Bürgerhaus) entspricht 2,66 Stellen pro 1.000 Ew entspricht 2,2 St pro 1.000 Ew

neu alt Amtsversammlung Amtsvorsteherin/Amtsvorsteher Amtsausschuss Gemeindevertretung Bürgervorsteherin Amtsverwaltung Amtsdirektor/in (B 2) Gemeindevertretung Bürgermeisterin alle Pflicht- und Slebstverwaltungsaufgaben ehrenamtl. Bürgermeister/in (Aufwandsentschädigung) Amt I alle Pflicht- und Selbstverwaltungsaufgaben Amt I (A 13) alle Pflichtaufgaben Amt II (A 13) alle Pflichtaufgaben Amt III (A 13) alle Pflichtaufgaben Amt IV (A 13 alle Pflichtaufgaben Zuarbeit Büroleiter A 13 1. Repräsentation der Gemeinde 2. Gesetzlicher Vertreter der Gemeinde 3. Eilentscheidungen 4. Ortsentwicklung / Gewerbegebiet 5. Abwasser / Kanal 6. Einrichtungen Feuerwehr Bauhof Wildpark 3 Schulen 45 Vereine 3 Sporhallen Bücherei Spieliothek Amt II alle Pflicht- und Selbstverwaltungsaufgaben Amt III alle Pflicht- und Selbstverwaltungsaufgaben 52,21 Stellen 22,06 Stellen Aufsichtsrat GBR 30,15 Stellen 1.009.000,00 PK jährlich 1.172.000,00 PK jährlich

Susanne Leyk 01.03.2006 Stand: Bildung eines Amtes zwischen den Gemeinden Raisdorf, Klausdorf und dem Amt Selent-Schlesen mit eigener Amtsverwaltung hier: Auswirkungen auf die Gemeinde Raisdorf I. Kosten Die gemeinsam mit Klausdorf erstellte erste Kostenschätzung für ein gemeinsames Amt sieht hinsichtlich der Personalkostenbetrachtung wie folgt aus: Einsparungen + 190.000,00 (2 BM Gehälter, Aufwandsentsch. BV) neue Kosten (Gehalt / VAK AmtsDir.) - 115.000,00 (2 Ehrenamtl. BM) - 28.000,00 (Sitzungsgelder pp.) - 5.000,00 (Ruhestand 2 Altbürgermeister)*- 80.000,00 (2 MA geh. Dienst) - 80.000,00-308.000,00 (* Die Ruhestandsbezüge fallen in Raisdorf lebenslang an.) Die geschätzten Mehrkosten für Personal werden damit bei ca. 120.000 jährlich liegen. Noch nicht berücksichtigt wurden die Kosten für die dann vorgeschriebene hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte.

5 Die anteilige Verteilung der umlagefähigen Kosten auf die Gemeinden kann derzeit nicht ermittelt werden, da die entsprechenden Vorschriften neu gefasst werden müssen. Da es erklärtes Ziel ist, kleinere Gemeinden nicht zusätzlich zu belasten, werden die bereits jetzt feststehenden Mehrkosten für Raisdorf für die 22 in die Amtsverwaltung übergehenden Stellen in Höhe von 70.000 nur für Raisdorf nochmals um einen Betrag X erhöhen. Kosten für den Umbau der Rathäuser, Mieten und Reisekosten sind noch nicht berücksichtigt. II. Stellensituation a) In eine neue Amtsverwaltung würden 22,06 Stellen (24 MA) unserer Kernverwaltung übergehen. 30,15 Stellen (34 MA) würden unter der Dienst- und Fachaufsicht des ehrenamtlichen Bürgermeisters verbleiben, da dieser auch Letztverantwortung für alle freiwilligen Einrichtungen der Gemeinde erhält (Schulen, Bauhof, Wildpark, Bücherei pp.). b) Der vom Amt Schrevenborn angestrebte Personalschlüssel sind 2,66 Stellen pro 1000 Ew.. Der derzeitige Personalschlüssel Raisdorf / Klausdorf / Amt Selent- Schlesen liegt bereits bei 2,2 Stellen pro 1000 Ew., so dass weitere Einsparungen jedenfalls nicht durch eine Amtsbildung möglich sind (s. auch anl. Vergleich). 5

6 III. Selbstverwaltung Die Auswirkung auf die Organisation der Gemeindeverwaltung und eine Übersicht der beim ehrenamtlichen Bürgermeister verbleibenden Selbstverwaltungsaufgaben sind in der Anlage 2 dargestellt. Gemäß 50 i.v.m. 10 GO ist der künftig ehrenamtliche Bürgermeister (alleiniger, da der Bürgervorsteher wegfällt) Repräsentant der Gemeinde sowohl bei allen öffentlichen Anlässen als auch im Kontakt mit Firmen, Bürgern usw.. Er ist auch Interessenvertreter der Gemeinde gegenüber örtlichen Vereinen und Einrichtungen (Raisdorfer hat allein 45 ortsansässige Vereine und Verbände). Hinzu kommt die Repräsentanz bei Terminen / Einladungen nicht gemeindeeigener Einrichtungen (Fachhochschule, Internat, Klinik usw.). Gemäß 50 GO bereitet der ehrenamtliche Bürgermeister die Beschlüsse der Gemeindevertretung und der Ausschüsse vor und ist für die sachliche Aufgabenerledigung verantwortlich. Dieses umfasst die inhaltliche Verantwortung, nicht die verwaltungstechnische. Die Verantwortlichkeit für die Vorbereitung der Beschlüsse der Gemeindevertretung ist nicht delegierbar. Sie beinhaltet auch die verwaltungspolitische Kompetenz, Initiativen und Vorstellungen für die Entscheidungen der Gemeindevertretung zu entwickeln, Vorgespräche zu führen. Der ehrenamtliche Bürgermeister ist Ansprechpartner für alle Bürgerbelange in Selbstverwaltungsangelegenheiten. 6

7 Die Abwasserbeseitigung ist im Sinne der Vorschriften des Landeswassergesetzes Schleswig-Holstein ist Selbstverwaltungspflichtaufgabe der Gemeinde. Sie kann sich zur Erfüllung dieser Aufgabe Dritter bedienen. Aber auch in diesem Fall bleibt die öffentlich-rechtliche Verpflichtung der Gemeinde zur Abwasserbeseitigung bestehen. Der ehrenamtliche Bürgermeister behält die Letztverantwortung dieser Aufgabenerfüllung. Die Amtsordnung geht im Grundsatz davon aus, dass amtsangehörige Gemeinden generell keine eigenen hauptamtlichen Dienstkräfte beschäftigen, so dass ein ehrenamtlicher Bürgermeister keine Dienstund Fachaufsichtseigenschaften wahrzunehmen hat (s. auch Kommentierung zu 16 AO). Entgegen diesem Grundsatz hätte der ehreamtliche Bürgermeister der Gemeinde Raisdorf die Dienst- und Fachaufsicht für ca. 35 Mitarbeiter, welches auch die Zuweisung der wahrzunehmenden Aufgaben beinhaltet. Gemäß 56 GO ist der ehrenamtliche Bürgermeister gesetzlicher Vertreter der Gemeinde nach außen, sowohl auf öffentlich-rechtlichem als auch auf privat-rechtlichem Gebiet. Gemäß 50 Abs. 3 GO ist er auch allein zuständig für Eilentscheidungen. 7