Ausbildungsprogramm für den Vorbereitungsdienst an der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße



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Transkript:

Ausbildungsprogramm für den Vorbereitungsdienst an der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße GHS Bernburger Straße Bernburger Str. 44 40229 Düsseldorf Tel: 0211-89 97660 Fax: 0211-89 29344 www.ghs-bernburger.de

Liebe Lehramtsanwärterin, lieber Lehramtsanwärter, herzlich willkommen an der GHS Bernburger Straße. Auf Ihrem Weg einer lehr- und erfolgreichen Ausbildungszeit möchten wir Sie als Ihre Ausbildungsschule bestmöglich begleiten. Dieses Ausbildungsprogramm soll Ihnen bei Ihrem Vorbereitungsdienst behilflich sein und Ihnen als Orientierung dienen. Es soll Ihnen einen Überblick über die Struktur sowie die Organisation unserer Schule verschaffen und Sie über die verbindlichen Ausbildungsinhalte während Ihrer Zeit bei uns informieren. Ihre Ansprechpartner/innen sind die Ausbildungsbeauftragten (ABB), die jeweiligen Ausbildungslehrer/innen sowie die Schulleitung, aber auch alle Kolleginnen und Kollegen. Alle an der Ausbildung beteiligten Personen unterstützen und begleiten Sie gerne bei Ihrem individuellen, selbstgesteuerten schulischen Kompetenzaufbau. Die im Laufe der Ausbildung zu erwerbenden Kompetenzen entstammen den verschiedenen schulischen Handlungsfeldern. Naheliegende und wichtige Handlungsfelder sind natürlich das Unterrichten und die Leistungsbewertung, aber auch die Bereiche Erziehen, Beraten und die Schulentwicklung werden wesentliche Bereiche Ihrer Ausbildung sein. Gemäß Ihrer persönlichen Fähigkeiten und Wünsche haben Sie die Möglichkeit das Schulleben aktiv mitzugestalten, sich eigenen Interessengebieten zu widmen und in Arbeitsgruppen und/oder Projekten individuelle Arbeitsschwerpunkte zu setzen. Neben regelmäßigen Terminen mit Ausbildungsbeauftragten und Ausbildungslehrer/innen stehen Ihnen die einzelnen Ansprechpartner, insbesondere die Ausbildungsbeauftragten, zur individuellen Beratung und Begleitung zur Verfügung. Scheuen Sie sich also nicht, die Kolleginnen und Kollegen anzusprechen. Auch wenn der Alltag oft hektisch ist, wird sich immer Zeit für ein Beratungsgespräch finden. Die vielen offenen Fragen, die Sie zu Beginn Ihrer Ausbildung an unserer Schule sicherlich haben, werden sich im Laufe der Zeit bestimmt klären lassen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! 2

Der Beitrag der Ausbildungsschulen zur Lehrerausbildung soll vor allem darauf ausgerichtet sein, Lehramtsanwärter/innen geeignete Möglichkeiten zu schaffen, ausreichende berufliche Erfahrung zu sammeln und die notwendigen Kompetenzen zur Bewältigung schulischer Aufgaben zu entwickeln. Die mit der Ausbildung betrauten Lehrer/innen beraten und unterstützen die Lehramtsanwärter/innen beim selbstgesteuerten Kompetenzaufbau. 3

I Die Ausbildung an der Schule ( 11 OVP) 1 Dauer der Ausbildung Der 18-monatige Vorbereitungsdienst (6 Quartale) gliedert sich an der Schule in 3 Phasen. 1. Phase (3 Monate/1. Quartal): Hospitationen und Unterricht unter Anleitung ohne Bedarfsdeckenden Unterricht - BdU (selbstständiger Unterricht) 2. Phase (12 Monate/2 Schulhalbjahre, 2.-5. Quartal): Unterricht unter Anleitung und BdU 3. Phase (3 Monate/6. Quartal): Prüfungsphase Unterricht unter Anleitung ohne BdU Mit 14 Stunden sind die Lehramtsanwärter/innen (LAA) an der Ausbildungsschule tätig. Davon sind in zwei vollen Schulhalbjahren (2. bis 5. Quartal) je 9 Stunden selbstständiger Unterricht (BdU) und 5 Stunden Unterricht unter Anleitung. Ausbildungslehrer/Mentoren und Unterricht unter Anleitung (1. 6. Quartal) Der angeleitete Unterricht findet in den Lerngruppen der Ausbildungslehrer/innen statt. Der Unterricht unter Anleitung besteht aus kurzen Hospitationsphasen, in denen die Ausbildungslehrer/innen ihre Lerngruppe unterrichten und den hospitierenden LAA den eigenen Unterricht transparent machen. Es werden zum Beispiel Planungsabsichten und Zielsetzungen offengelegt und Planungsentscheidungen zur Diskussion gestellt. Der weitaus größere Teil des Unterrichts unter Anleitung besteht jedoch aus von den LAA geplantem und durchgeführtem Unterricht, den die Ausbildungslehrer/innen begleiten und durch Vor- und Nachbesprechungen reflektierend erörtern. Um nach den Unterrichtsstunden unter Anleitung eine angemessene Beratung durchführen zu können, legen die LAA vor ihren Unterrichtsstunden einen groben Verlaufsplan vor. (Tabellarischer Verlaufsplan vorgegeben durch das ZfsL im Anhang) Die zentralen Aufgaben der Ausbildungslehrer/innen sind die Unterstützung der LAA bei der Planung, Durchführung und Reflexion des angeleiteten Unterrichts. Bei der Planung des Unterrichts bieten die Ausbildungslehrer/innen Unterrichtsmaterial, fachliche Hinweise und Handlungsmöglichkeiten an, fordern aber dem Ausbildungstand der LAA angemessen zunehmend eigenständige Entscheidungen der LAA bzgl. der Planung und Durchführung von Unterricht. In der Nachbesprechung des Unterrichts legen die Ausbildungslehrerin/innen gemeinsam mit dem Auszubildenden Schwerpunkte und Zielsetzungen fest, die im weiteren Verlauf der Ausbildung fokussiert werden sollen. Die Ausbildungslehrer/innen verfassen am Ende der Ausbildung/Ausbildungsphase eine Beurteilung, in der der Kompetenzzuwachs der LAA auf Grundlage der Vorgaben des Kerncurriculums 2 begutachtet wird. (Wechselt die Mentorin der Mentor im Verlauf der Ausbildung, muss ein Beurteilungsbeitrag sofort nach dem Wechsel erstellt werden.) Selbstständiger Unterricht (2. 5. Qartal) Im selbstständigen Unterricht (BdU) unterrichten die LAA Lerngruppen eigenständig und füllen sämtliche Lehrerfunktion voll verantwortlich aus. 1 Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen, http://www.schulministerium.nrw.de/docs/recht/lausbildung/vorbereitungsdienst/ovp.pdf 2 Kerncurriculum für die Ausbildung im Ausbildungsdienst für Lehrämter in den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung und in den Ausbildungsschulen. Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen, http://www.schulministerium.nrw.de/docs/lehrkraftnrw/vorbereitungsdienst/kerncurriculum.pdf 4

Ausbildungsbeauftragte (ABB) Häufig sind ABB auch Ausbildungslehrer/innen. In ihrer Funktion als ABB koordinieren sie jedoch die Lehrerausbildung in der Schule. Für die LAA sind sie insofern die ersten Ansprechpartner/innen in allen schulischen Belangen. Da die ABB bei der Kooperation zwischen Schule und Seminar unterstützend mitwirken, können sie auch in entsprechenden Angelegenheiten in einer vermittelnden Funktion hinzugezogen werden. Gleiches gilt für die Vermittlung zwischen Schulleitung und LAA sowie Ausbildungslehrer/innen und LAA. In regelmäßigen Beratungsgesprächen reflektieren die ABB mit den LAA den Prozess der Ausbildung: Sie besprechen Erfolge und Schwierigkeiten, klären offene Fragen und setzen gemeinsam mit den LAA Schwerpunkte sowie Entwicklungsziele der Ausbildung fest. Neben den Ausbildungslehrer/innen begleiten sie die LAA bei deren Unterrichtsbesuchen und nehmen am EPG, dem Eingangs- und Perspektivgespräch, das in den ersten sechs Wochen der Ausbildung mit der Hauptseminarleitung geführt werden wird, teil. Das Abschlussgutachten der Schule, die sogenannte Langzeitbeurteilung wird durch die Schulleiterin oder den Schulleiter auf der Grundlage von eigenen Beobachtungen und unter Mitwirkung der ABB sowie der Hinzuziehung der Beurteilungsbeiträge der Ausbildungslehrer/innen erstellt. Die Langzeitbeurteilung der Schule fließt zu 25% in die Gesamtnote mit ein. 5

II Die ersten Tage in der Schule Nutzen Sie die erste Zeit an der Schule, - um die Schule zu erkunden: Fachräume, Lehrerarbeitsräume (Raumplan im Anhang), das Gelände, etc. - um das Umfeld der Schule zu entdecken. (Dieser Aspekt ist wichtig, um die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler einschätzen zu können.) - um zu hospitieren. (Verwenden Sie die Unterlagen, die Ihnen vom Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) zur Dokumentation und Reflexion der Hospitationen an die Hand gegeben wurden.) Organisatorisches In den ersten Tagen erstellen Sie in Zusammenarbeit mit den ABB Ihren Stundenplan. Gemeinsam mit den Ausbildungsbeauftragten machen Sie sich mit wichtigen organisatorischen Grundlagen des Schulalltags vertraut, wie z.b.: - dem Terminkalender - den Klassenbüchern und Kursheften - den Aufsichten - dem Raumplan - der Medienorganisation, etc. III Handlungsfelder und Kompetenzen Die in der Ausbildung zu erwerbenden Kompetenzen und Standards orientieren sich an den Handlungsfeldern des verbindlichen Kerncurriculums für Ihre Ausbildung, die Sie auch im (ZfsL) kennenlernen werden: 1. Unterricht gestalten und Lernprozesse nachhaltig anlegen 2. Den Erziehungsauftrag in Schule und Unterricht wahrnehmen 3. Leistungen herausfordern, erfassen, rückmelden, dokumentieren und beurteilen 4. Schülerinnen und Schüler und Eltern beraten 5. Vielfalt als Herausforderung annehmen und Chancen nutzen 6. Im System Schule mit allen Beteiligten entwicklungsorientiert zusammenarbeiten Diese Handlungsfelder liegen auch der Strukturierung unseres Ausbildungsprogramms zugrunde. Auch wenn die einzelnen Handlungsfelder separat aufgeführt werden, sind sie als Gesamtheit zu betrachten. Sie sind eng miteinander verzahnt und überschneiden sich in vielen Punkten. 6

1. Handlungsfeld: Unterricht gestalten und Lernprozesse nachhaltig anlegen Die Tätigkeit des Unterrichtens ist sehr vielschichtig und zwischen den verschiedenen Fächern und Fachbereichen gibt es zahlreiche spezifische Unterschiede. Deswegen kann und soll dieses Handlungsfeld hier nicht umfassend dargestellt werden. Im Folgenden soll Ihnen vielmehr ein Überblick über den Ablauf der Ausbildung innerhalb dieses Handlungsfeldes in Verbindung mit den einzelnen Ausbildungsinhalten gegeben werden. Ihre Ausbildungslehrer/innen sowie auch die Ausbildungsbeauftragten stehen Ihnen zur Klärung von Fragen bezüglich der komplexen Zusammenhänge des Bereichs des Unterrichtens gerne zur intensiven Beratung zur Verfügung. Das Handlungsfeld Unterrichten wird hier inhaltlich und zeitlich ausführlicher dargestellt als die anderen Handlungsfelder, da Sie schon ab Februar (2. Quartal) mit dem selbstständigen Unterricht beginnen werden und es besonders wichtig ist, einige wesentliche Kompetenzen der Unterrichtsplanung und Leistungsbeurteilung frühzeitig zu erwerben. Die folgende tabellarische Übersicht dient der Orientierung und kann in ihren Anforderungen variieren, da zu berücksichtigen ist, dass die LAA mit unterschiedlichen Vorkenntnissen und Vorerfahrungen sowie verschiedenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ihren Vorbereitungsdienst antreten. 1. Quartal Einfinden in die Lehrerrolle - Beziehung zu den Schüler/innen (SuS) schaffen - Lernatmosphäre schaffen - Schüleransprache, Umgang mit Lob und Tadel üben - Sprache, Körpersprache, Wahrnehmung üben - Den Umgang mit Unterrichtsstörungen üben - Bereitschaft zur Reflexion entwickeln Unterrichtsplanung - Planung einzelner Unterrichtsstunden mithilfe vorstrukturierter Unterrichtsmaterialien - Selbstständige Planung einzelner Unterrichtsstunden - Auswahl geeigneter Unterrichtsmaterialien - Planung einer Unterrichtsreihe zunächst in Zusammenarbeit mit den Ausbildungslehrern mit vorstrukturierten Unterrichtsmaterialien, später selbstständige Planung - Berücksichtigung schuleigener Lehrpläne und Kerncurricula - Formulierung von Lernzielen Leistungsbeurteilung - Eigenständige Konzeption, Durchführung und Korrektur mindestens einer Klassenarbeit/eines Tests in Zusammenarbeit mit den Ausbildungslehrern - Beurteilung der schriftlichen Mitarbeit (in Absprache mit den Ausbildungslehrern) - Beurteilung der mündlichen Mitarbeit (in Zusammenarbeit mit den Ausbildungslehrern) - Mitarbeit bei der Festlegung von Zeugnisnoten 7

2./3. Quartal Unterrichtsplanung - Selbstständige Planung von Unterrichtsreihen in Absprache mit den Ausbildungslehrern - Auswahl und Erstellung geeigneter Unterrichtsmaterialien Durchführung von Unterricht mit dem besonderen Schwerpunkt - Erprobung des Einsatzes verschiedener Medien (Auswahl und Angemessenheit) - Erprobung verschiedener Unterrichtsmethoden Leistungsbeurteilung - Selbstständige Konzeption, Durchführung und Korrektur von Klassenarbeiten - Beurteilung der schriftlichen Mitarbeit - Beurteilung der mündlichen Mitarbeit - Festlegung von Zeugnisnoten 4. / 5. Quartal Unterrichtsplanung - Selbstständige Planung von Unterrichtsreihen Durchführung von Unterricht mit dem besonderen Schwerpunkt - Erprobung offener Unterrichtsformen - Binnendifferenzierung/Individuelle Förderung Leistungsbeurteilung - Selbstständige Konzeption, Durchführung und Korrektur von Klassenarbeiten - Beurteilung der schriftlichen Mitarbeit - Beurteilung der mündlichen Mitarbeit 6. Quartal Prüfungsphase In diesem Quartal findet nur angeleiteter Unterricht statt, der dem Zweck dient, die erworbenen Kompetenzen in den Fokus zu nehmen, zu stabilisieren und zu optimieren. So soll eine intensive, individuelle Vorbereitung auf die Prüfung gewährleistet werden. Auch in dieser Phase besteht unbedingte Anwesenheitspflicht im Unterricht unter Anleitung. Hospitationen sind auch in dieser Phase möglich, die überwiegende Anzahl der Stunden werden jedoch von Ihnen selbst unter Anleitung durchgeführt. 8

2. Handlungsfeld: Den Erziehungsauftrag in Schule und Unterricht wahrnehmen - Schulordnung Absprachen/Regelungen bei Verstößen - Ordnungsmaßnahmen - Hinweis: Unterschrift Schulvertrag bei Eintritt in die Schule - Teilkonferenzen (Teilnahme mind. 1x verpflichtend) - Teilnahme an Stufenkonferenzen - Klassenleitung - Teamgespräche - Planung und Durchführung von Unterrichtsgängen (verpflichtend) - Teilnahme an Klassenfahrten (verpflichtend sofern organisatorisch möglich) - Planung und Durchführung von Festen und Feiern 3. Handlungsfeld: Leistungen herausfordern, erfassen, rückmelden, dokumentieren und beurteilen - Konzeption, Durchführung und Korrektur von Klassenarbeiten (Dieser Punkt wird in der tabellarischen Übersicht unter dem Handlungsfeld Unterrichten differenzierter aufgeführt.) - Teilnahme an Zeugniskonferenzen und dem Schreiben von Zeugnissen - Teilnahme an der Korrektur von Lernstandserhebung und Zentraler Abschlussprüfung 4. Handlungsfeld: Schülerinnen und Schüler und Eltern beraten - Teilnahme an Elternberatungen (individuelle Beratung und Elternsprechtag) - Teilnahme an Beratungen in Konfliktfällen (mindestens 2x) - Teilnahme an Konferenzen (alle verpflichtend) - Teilnahme an Elternabenden (mindestens 1x) - Einblicke in die Tätigkeit der Schulsozialarbeit 5. Handlungsfeld: Vielfalt als Herausforderung annehmen und Chancen nutzen - Teilnahme an Teamgesprächen - Förderunterricht - Kennenlernen von Diagnoseverfahren und Fördermaßnahmen - Kooperation mit sozialen und therapeutischen Diensten sowie weiteren Einrichtungen - Kennenlernen der Tätigkeit in den Internationalen Klassen (verpflichtend) - Berufswahlvorbereitung als ein Schwerpunktthema der Hauptschule kennenlernen (verpflichtend) 9

6. Handlungsfeld: Im System Schule mit allen Beteiligten entwicklungsorientiert zusammenarbeiten - Planung, Durchführung und Korrektur der Zentralen Abschlussprüfungen (ZAP) und der Lernstandserhebungen - Beteiligung an Vorhaben, Maßnahmen und Projekten zur Schulentwicklung (verpflichtend) - Teilnahme an Aktivitäten im Rahmen des Schulprogramms auch im Kontext der eigenen Fächer - Schulinterne Zusammenarbeit und Kooperation mit externen Partnern III Wichtige Hinweise - Ansprechpartnerinnen sind für Sie in allen Belangen die Ausbildungsbeauftragten. Wenn Fragen oder Probleme auftauchen und in der Schule die Zeit fehlt, sie zu klären, können Sie uns gerne auch telefonisch oder per E-Mail ansprechen: Nina Olbrisch Anna Sperling - Im Anhang finden Sie Unterlagen, die für die Arbeit an unserer Schule von Bedeutung sind. - Der Flyer der Schule enthält Anschrift und Telefonnummern sowie Hinweise zu organisatorischen Fragen und Verfahrensweisen. Den Flyer erhalten alle Eltern und Schüler. - Der Raumplan dient vor allem in den ersten Wochen der Orientierung im Schulgebäude. - Mit der Zusammenfassung der Absprachen und Beschlüsse der Lehrerkonferenz erhalten Sie eine Übersicht über wichtige Abläufe und Regeln an unserer Schule. Die hier aufgeführten Beschlüsse sind verbindlich für das gesamte Kollegium. - Mit dem Laufzettel (Kopiervorlage) werden störende Schüler in parallele Lerngruppen verwiesen. - Die Liste mit der Verteilung der Sonderaufgaben kann hilfreich bei der Suche nach einem Ansprechpartner für spezielle Fragen sein. - Im Schulprogramm der GHS Bernburger Straße wird die Schule vorgestellt. Dabei werden unter anderem die Schwerpunkte unserer Arbeit und Besonderheiten in unserem Konzept dargestellt. - Tabellarischer Verlaufsplan des ZfsL - Bitte kopieren Sie sich die schulinternen Lehrpläne Ihrer Unterrichtsfächer selbst. Die Lehrpläne sind in den Fachkonferenzen erstellt worden und dienen als verbindliche Grundlage für den Unterricht. Die Kernlehrpläne ihres Faches auf deren Basis die schuleigenen Lehrpläne erarbeitet wurden erhalten Sie in den Fachseminaren des ZfsL. - Das Kerncurriculum für Ihre Lehrerausbildung drucken Sie sich bitte ebenfalls selbst aus. (s. S.4) Zum Schluss möchten wir darauf hinweisen, dass das Ausbildungsprogramm nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Es soll Ihnen einen Überblick über die Struktur und Organisation unserer Schule geben und Sie mit Ihren Aufgabenfeldern vertraut machen. Der Vorbereitungsdienst soll Sie auf die eigenverantwortliche Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an Schulen vorbereiten. Auf diesem Weg möchten wir Sie bestmöglich begleiten. 10