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I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Wirtschafts-Landesrat KommR Viktor Sigl Dr. Peter Mayerhofer Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - Forschungsbereich Strukturwandel und Regionalentwicklung Mag. Manfred Eder TMG-Geschäftsführer (Bereich Standortmarketing) Mag.ª Gerlinde Pöchhacker TMG-Geschäftsführerin (Bereich Innovation und Technologie) am 18. Juni 2007 zum Thema "Standort- und Technologiebericht OÖ" www.tmg.at / www.viktor-sigl.at / www.ooe2010.at

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 2 Kurzfassung Standort- und Technologiebericht OÖ 2006: Umfassender Überblick über die Entwicklung des Wirtschafts-, Innovations- und Technologiestandortes OÖ ist industrielles Kernland und führendes Exportbundesland Beitrag von 24,2 Prozent zur österreichischen Sachgüterproduktion Exportanteil von 26,8 Prozent am gesamtösterreichischen Export Bruttoregionalprodukt: Zweiter Platz hinter Wien 37,6 Milliarden Euro im Jahr 2004 Wirtschaftskraft je Einwohner: 113 Prozent des EU-Schnitts Im vorderen Drittel unter 254 EU-Regionen OÖ führend bei Arbeitsmarktdaten Arbeitsplatzangebot stieg in den Jahren 2000 2006 um 8,4 Prozent Arbeitslosenquote war zuletzt mit 3,0 Prozent erneut die niedrigste unter allen Bundesländern einige Bezirke liegen deutlich unter 3 Prozent Oberösterreich hat Vollbeschäftigung erreicht: Rekordbeschäftigung mit rund 590.000 Menschen in Beschäftigung Oö. Forschungsförderung ist wichtiger Impulsgeber Insgesamt 205 Projekte im Zeitraum 11/2005 4/2007 Gesamtförderung in Höhe von 82,4 Millionen Euro Rot-weiß-roter Patentkaiser OÖ 588 Patentanmeldung im Jahr 2006 351 Patenterteilungen Ein Plus von 80 Prozent gegenüber 2005 Standort- und Technologiebericht 2006 downloaden unter: www.tmg.at

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 3 Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl Standort- und Technologiebericht 2006: Wegweiser für Wirtschafts- und Innovationsstandort OÖ Der vorliegende Standort- und Technologiebericht OÖ 2006 liefert einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und den Status quo des Wirtschafts-, Innovations- und Technologiestandortes Oberösterreich. Der von der Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) erstellte Bericht wurde vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) begutachtet und dem Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich zur Stellungnahme vorgelegt und positiv beurteilt. Der Oö. Landtag hat den Bericht in seiner letzten Sitzung behandelt und genehmigt. Dabei wurden volkswirtschaftliche Kennzahlen zum Niveau, der Dynamik und zur Struktur der oö. Wirtschaft und der oö. Forschungs-, Technologieund Innovationsaktivitäten im nationalen und internationalen Vergleich durchleuchtet. Weiters nahm man für den Berichtszeitraum Bezug auf den aktuellen Stand der Umsetzung des Wirtschaftsprogramms Innovatives OÖ 2010. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Oberösterreich ist im Jahr 2004 mit einem Beitrag von 24,2 Prozent zur österreichischen Sachgüterproduktion weiterhin das industrielle Kernland Österreichs und konnte seine Position als führendes Exportbundesland mit einem Exportanteil von 26,8 Prozent des österreichischen Exports sogar leicht ausbauen.

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 4 Mit einem Bruttoregionalprodukt von 37,6 Milliarden Euro im Jahr 2004 gemessen an der Wirtschaftskraft - nimmt Oberösterreich im nationalen Vergleich den zweiten Platz hinter Wien ein. Im internationalen Vergleich liegt Oberösterreich mit einer Wirtschaftskraft je Einwohner von 113 Prozent des EU-Schnitts im vorderen Drittel der 254 EU-Regionen. Seit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahre 1995 ist die reale Bruttowertschöpfung mit knapp 28 Prozent um rund 3,1 Prozentpunkte stärker gewachsen als jene Gesamtösterreichs. In den Jahren 2000 2006 stieg das Arbeitsplatzangebot für Arbeitnehmer/innen um 44.500, das sind 8,4 Prozent Steigerung. Damit entfielen 30,7 Prozent des gesamten österreichischen Zuwachses auf Oberösterreich. Die Arbeitslosenquote war zuletzt mit 3,0 % (Ende Mai) die niedrigste unter allen Bundesländern, Oberösterreich erreicht damit Vollbeschäftigung.

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 5 Hinsichtlich der Forschungs- und Entwicklungsausgaben liegt Oberösterreich absolut betrachtet mit Ausgaben von 750 Millionen Euro im Jahr 2004 auf dem dritten Platz hinter Wien und der Steiermark. Das entspricht einer F&E-Quote von 1,96 Prozent. Für 2007 wurde von der oberösterreichischen Landesstatistik eine F&E-Quote von 2,50 Prozent prognostiziert. Besonders erfreulich ist, dass 81,8 Prozent der F&E-Ausgaben von heimischen Unternehmen finanziert werden. Der Bundesschnitt liegt vergleichsweise bei 47,2 Prozent. Bei der Analyse des öffentlichen Sektors zeigte sich, dass die vom Land OÖ finanzierten F&E-Ausgaben im Vergleichszeitraum 2002 bis 2004 um 25,9 Prozent angestiegen sind. Weniger erfreulich ist hingegen, dass die vom Bund finanzierten F&E-Ausgaben im selben Zeitraum um 9,4 Prozent zurückgingen. Wie sehr Oberösterreich auf Forschung & Entwicklung, Innovation & Technologisierung setzt, unterstreicht auch das Budget des Wirtschaftsressorts des Landes OÖ: Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl hat die Ausgaben in diesem Bereich seit 2003 nahezu verdoppelt: von 24 auf 45,9 Millionen Euro ein Plus von knapp 92 Prozent. Alleine heuer wurden die Mittel für F&E im Wirtschaftsressort erneut um 11,5 Prozent gesteigert. Bei den Basisprogrammen der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit 23 Prozent sowie beim ERP-Fonds mit 25,3 Prozent der Gesamtförderung schnitt Oberösterreich gewohnt positiv ab. Beim Fonds für wissenschaftliche Forschung (FWF) stellt sich die Situation anders dar: Aufgrund der in OÖ unterproportional vorhandenen Universitätsstrukturen kann dieser Fonds nur zu einem geringen Ausmaß genutzt werden. Aus dem autonomen Bereich des FWF flossen demnach im Jahr 2005 nur 5,9 Prozent der Mittel nach OÖ. Ein enorm wichtiger Impulsgeber für die Innovationsleistung der oberösterreichischen Wirtschaft ist die Oö. Forschungsförderung eine ergänzende Förderung des Landes OÖ zu den

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 6 FFG-Basisprogrammen. Im Zeitraum November 2005 bis April 2007 wurden insgesamt 205 Projekte mit einer Gesamtförderung in Höhe von 82,4 Millionen Euro genehmigt. Oberösterreich beteiligte sich am 6. Rahmenprogramm (RP) der Europäischen Union mit 166 Projekten und liegt nach Wien und der Steiermark auf Platz drei. Dadurch flossen mehr als 30,45 Millionen Euro nach OÖ. Gegenüber dem 5. RP entspricht das einer Steigerung von 25 Prozent. Unser Bundesland liegt 2005 mit 581 Patentanmeldungen und 195 Patenterteilungen beim österreichischen Patentamt an der Bundesländerspitze. Im Jahr 2006 konnte man die Anmeldungen auf 588 steigern, die Patenterteilungen sogar auf 351. Dies entspricht einem Plus von 80 Prozent und beweist einmal mehr die Innovationskraft der oö. Unternehmen. Die oö. Universitäten erhielten im Jahr 2003 nur 4,4 Prozent der Bundesausgaben für Universitäten. Dies spiegelt in keiner Weise die wirtschaftliche Stärke Oberösterreichs wider und kann den

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 7 dringenden Bedarf der oö. Wirtschaft an qualifizierten Mitarbeitern und entsprechenden Forschungszugängen nicht befriedigen. Aus diesem Grund wurde 2006 im Auftrag von Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl von der TMG die JKU-Offensive Wirtschaft für eine starke technisch-naturwissenschaftliche Fakultät ins Leben gerufen. Die Entwicklung der Fachhochschulen war in den vergangenen Jahren durch einen massiven Ausbau des Bildungsangebotes geprägt. Insgesamt standen im Studienjahr 2005/06 3.528 Studienplätze zur Verfügung der Schwerpunkt lag mit 62 Prozent im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Besonders erfreulich ist die breite FH- Beteiligung am FHplus-Programm der FFG, bei der rund ein Viertel der Förderungen nach OÖ geholt wurden. Die FH OÖ liegt damit an der Spitze aller 18 österreichischen Fachhochschulträger. Heute studieren an den vier FH-Standorten in OÖ insgesamt 4.000 Studenten, ab Herbst stehen 31 Studiengänge zur Verfügung. Eine beeindruckende Entwicklung hat zudem die F&E-Gesellschaft der FH OÖ genommen: Sie hat die Forschungsprojekte enorm gesteigert und damit 2006 eine Umsatzsteigerung von 62 Prozent auf knapp 5 Millionen Euro gegenüber 2005 erreicht. Mehr als ein Viertel der F&E-Mittel für Fachhochschulen in Österreich flossen laut der aktuellen Statistik der FFG (Forschungsförderungsgesellschaft) an die FH Oberösterreich.

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 8 Dr. Peter Mayerhofer, WIFO Technologie- und Standortbericht stellt Oberösterreich sehr gutes Zeugnis aus Mit dem Standort- und Technologiebericht OÖ 2006 hat die TMG einen Überblick über die Entwicklung der oberösterreichischen Wirtschaft vorgelegt, der in Breite und Schlüssigkeit kaum Wünsche offen lässt. Anhand einer Vielzahl von Indikatoren wird die Performance der Regionalwirtschaft in Hinblick auf die wirtschaftspolitischen Zielgrößen Wachstum und Beschäftigung im Detail dokumentiert und der rasante Strukturwandel nachgezeichnet, dem die oberösterreichische Wirtschaft vor dem Hintergrund technischen Fortschritts und der Herausforderungen der europäischen Integration ausgesetzt ist. Insgesamt zeichnet der Bericht das Bild einer modernen und wirtschaftlich anpassungsfähigen Industrieregion, die ihre günstige geographische Lage zum starken süddeutschen Raum und die gute Verkehrsanbindung auf Straße, Schiene und Wasserstraße zu einer mittlerweile starken Position im europäischen Standortwettbewerb nutzen konnte. Mit einer Wirtschaftskraft je Einwohner von 120 Prozent des EU-Schnitts liegt Oberösterreich im vorderen Viertel der 268 EU-Regionen, das fast ausschließlich durch Großstadtregionen sowie die stärksten west- und zentraleuropäischen Industrieregionen geprägt ist. Im nationalen Vergleich ist die Performance Oberösterreichs langfristig, aber auch in der Phase der Integration in die Europäische Union bemerkenswert. Stellt der vorliegende Bericht der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs ein gutes Zeugnis aus, so bleibt zu betonen, dass eine einmal erreichte Position im Standortwettbewerb in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld nicht automatisch für die Zukunft gesichert ist. Vor diesem Hintergrund seien in der Folge einige Bereiche hervorgehoben, denen die regionale Wirtschaftspolitik in der Zukunft auf Basis der Ergebnisse besonderes Augenmerk widmen sollte: Strukturell gehen die Erfolge der oö. Wirtschaft vor allem auf eine export- und technologieorientierte Industrie zurück, der Dienstleistungsbereich nimmt dagegen trotz erheblicher Aufholprozesse in den letzten Jahren noch nicht jenen Stellenwert ein, der ihm in

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 9 einer flexibel-spezialisierten, servo-industriell organisierten Regionalwirtschaft zukommen könnte. Dies spricht für eine besondere Beachtung des Dienstleistungsbereichs in wirtschaftspolitischen Initiativen zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit, zumal die Konkurrenzfähigkeit der Industrie ganz wesentlich von der Effizienz des Dienstleistungssektors mit bestimmt wird. In der Technologieorientierung ist Oberösterreich als Land mit zuletzt vergleichsweise hohen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Unternehmenssektor und überdurchschnittlicher Patentausbeute schon ein großes Stück vorangekommen. Eine innovationsorientierte Wachstumsstrategie kann daher nur darin bestehen, Oberösterreich verstärkt zum Technologiegeber und exporteur zu entwickeln und eine Positionierung im höchsten Qualitätssegment bei Industrieprodukten und Dienstleistungen voranzutreiben. Dies setzt die Weiterentwicklung des Innovationssystems für eine neue Rolle als eigenständiger Produzent von Spitzentechnologie (Frontier Technology) sowie die Aufwertung der Attraktivität des Forschungs- und Innovationsstandorts für internationale Studenten, Forscher und Unternehmen voraus. Grundlage dafür wäre ohne Zweifel eine erhebliche Stärkung des öffentlichen Forschungsbereichs. Die derzeitig existierenden postsekundären und universitären Strukturen leisten hervorragende Arbeit, sind aber in Größenordnung und Ausstattung auch im Vergleich zu anderen Bundesländern unterdotiert. Initiativen an den Bund, die einen Ausbau vor allem technisch-naturwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge und Forschungsstrukturen in Oberösterreich zum Ziel haben, sollten daher mit allem Nachdruck weiter verfolgt werden. Nicht zuletzt kann das Ziel der Technologieführerschaft nur durch zusätzliche Anstrengungen in Qualifizierungs- und Weiterbildungspolitik erreicht werden. Eine exzellente Qualifikation der Erwerbstätigen ist die Grundlage für die Fähigkeit, technische, soziale und organisatorische Innovationen voranzutreiben.

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 10 Mag. Manfred Eder, GF TMG OÖ hat führende Stellung am Arbeitsmarkt Die oberösterreichische Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gut entwickelt. Insbesondere hinsichtlich der Entwicklung am Arbeitsmarkt Beschäftigung und Arbeitslosigkeit nimmt Oberösterreich im nationalen und europäischen Vergleich eine führende Stellung ein. Im Einzelnen zeigt der Standort- und Technologiebericht folgenden Befund: Das Bruttoregionalprodukt der oberösterreichischen Wirtschaft lag im Jahr 2004 bei 37,6 Milliarden Euro, das sind 15,9 Prozent von Österreich (fast 236 Milliarden Euro). OÖ ist damit nach Wien (65 Milliarden Euro) und knapp vor NÖ (36,6 Milliarden Euro) das wirtschaftlich zweitstärkste Bundesland. An der vierten Stelle liegt mit deutlichem Abstand (29,7 Milliarden Euro) die Steiermark. Bezüglich der Kaufkraft je Einwohner liegt Oberösterreich um 2,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt und an der fünften Stelle der neun Bundesländer. Zwischen den oö. Bezirken bestehen deutliche Differenzen hinsichtlich der Kaufkraft. Die Spannweite liegt zwischen einem Indexwert von 77,4 für Schärding und 122,9 für Linz- Stadt (Österreich = 100). Bezüglich der Arbeitnehmereinkommen liegt Oberösterreich um 1,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und am dritten Platz der Bundesländer (allerdings: Männer zweiter Platz; Frauen: sechster Platz).

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 11 Im innerösterreichischen Vergleich der 93 Bezirke liegt Steyr bezüglich der Höhe der Arbeitnehmereinkommen an der Spitze (insgesamt 21,7 Prozent und bei männlichen Arbeitnehmern um 31,7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt). Auch im langfristigen Vergleich der Beschäftigungsentwicklung in den größeren Bundesländern nimmt Oberösterreich eine Spitzenposition ein. Gegenüber 1970 hat sich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten um fast 60 Prozent erhöht. Insbesondere seit 1998 hat diese Entwicklung wieder an Dynamik gewonnen. Oberösterreich hatte auch 2006 mit 4,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote Österreichs (durchschnittlich 6,8 Prozent). OÖ konnte damit auch 2006 diese gute Position behaupten. Auch im EU- Vergleich zählt OÖ nach wie vor zu den besten Regionen, ist aber im Ranking aufgrund einer auf EU-Ebene erfolgten Umstellung der Erfassung der Arbeitslosigkeit auf die 29. Stelle zurückgefallen (0,5 Prozent-Punkte hinter dem Zehntplatzierten). Im langfristigen Vergleich der Arbeitslosenquoten zeigt sich die Loslösung Oberösterreichs vom Bundestrend sehr deutlich. In den Jahren 2005 und 2006 lag die Arbeitslosenquote Oberösterreichs um 2,6 Prozent- bzw. 2,5 Prozent-Punkte unter der Österreichs.

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 12 Mag. Gerlinde Pöchhacker, GF TMG F&E-Quote in OÖ steigt kontinuierlich an Der Forschungs-, Technologie- und Innovationsstandort OÖ hat sich in den letzten Jahren grundsätzlich sehr gut entwickelt, was vor allem auf die Anstrengungen des Unternehmenssektors und des Landes OÖ zurückzuführen ist. Aufholbedarf gibt es bei den Bundesmitteln für Universitäten. Die folgende Tabelle verdeutlicht mittels Ampelfarben, in welchen Bereichen unser Bundesland durchwegs planmäßig unterwegs ist (in grün) und zeigt andererseits (in rot) Potenziale für notwendige Maßnahmen auf: Ausgewählte FTI-Indikatoren für OÖ im Vergleich mit Österreich Im Jahr 2004 lag die F&E-Quote bei 1,96 Prozent. Für 2007 wurde von der oberösterreichischen Landesstatistik eine F&E-Quote von 2,50 Prozent prognostiziert. Die oö. Unternehmen und das Land OÖ sind sehr aktiv, auf Bundesebene besteht jedoch Nachholbedarf. Um die Forschungsstrukturen nachhaltig zu verstärken, wird eine Reihe von Maßnahmen gesetzt: Initiierung der JKU-Offensive mit dem Ausbau der technischnaturwissenschaftlichen Fakultät als Zielsetzung

LR Sigl / Dr. Mayerhofer / Mag. Eder / Mag. Pöchhacker Seite 13 Begleitung der oö. Antragsteller beim COMET-Programm (Kompetenzzentrenprogramm des Bundes) Initiierung und Organisation der Forschungspolitischen Gespräche in Wien Intensive Kontaktpflege mit allen forschungs-, technologie- und innovationsrelevanten Ministerien und Agenturen auf Bundesebene Maßnahmen zur Erhöhung der oö. Beteiligung an nationalen Forschungsprogrammen, wie zum Beispiel Christian-Doppler-Labors, Ludwig-Boltzmann-Institute Das Wirtschaftsprogramm Innovatives OÖ 2010, das ein Gesamtvolumen von über 600 Millionen Euro umfasst, läuft sogar über Plan. Noch heuer kommen alle 43 Maßnahmen zur Umsetzung. Ebenfalls bis Ende des Jahres werden wir bereits beginnen, über weitere Schritte für die Zeit nach 2010 nachzudenken. Die wichtigen Zukunftsthemen: Humanressourcen: Hier geht es um Maßnahmen gegen den massiven Arbeitskräftemangel, um die Steigerung des Technikinteresses und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. Forschung und Entwicklung: Die Forschungsstrukturen als Wissensquelle für Unternehmen insbesondere für den Mittelstand müssen gestärkt werden. Darüber hinaus müssen die Universitäten aber auch die kooperative Forschung forciert werden. Prozess- und Managementinnovationen: Die bedeutenden Themen: Kostensenkung, die Verkürzung der time-to-market und Logistik, Design und Finanzmanagement. Auch der Stärkung des wissensbasierten Dienstleistungssektors kommt hohe Priorität zu. Strategische Allianzen: Die Bildung von strategischen Allianzen wird in Zukunft eine noch größere Bedeutung erlangen. Hier geht es um Kooperationen zwischen Unternehmen, um die Zusammenarbeit zwischen Ländern und dem Bund aber auch um die Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Regionen.