Konzeption zum Konfliktmanagement / Streitschlichtung am Alice-Salomon. Salomon-Berufskolleg



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Transkript:

Konzeption zum Konfliktmanagement / Streitschlichtung am Alice-Salomon Salomon-Berufskolleg

0 Vorbemerkungen Das Alice-Salomon-Berufskolleg (ASBK) hat sich die umfassende berufliche, gesellschaftliche und personale Entwicklung der Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zum Ziel gemacht. Konflikte sind in unserer Gesellschaft Realität und daher ist es gleichsam das Anliegen des ASBK, Hilfen zum Umgang mit Gewalt und die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit diesen zu erreichen. Das Konzept des Konfliktmanagements am Alice-Salomon- Berufskolleg dokumentiert den Versuch einer Kompetenzerweiterung und Steigerung des Konfliktbewusstseins der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer in den Bereichen der Prävention und der Intervention unter Berücksichtigung von außerschulischen Aufgaben ggf. auch durch kommerzielle Anbieter im Schulalltag. Es wird hierbei versucht, einen konfliktrelevanten Inhalt - z.b. Aggressionsabbau für die konfliktbezogene Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer über den Erwerb von Kompetenzen innerhalb des Schulalltags mit Hilfe von geplanten Prozessen 1 zu beheben und zu dokumentieren. Dabei spielt der Begriff des Konfliktmanagements eine zentrale, ganzheitliche und vermittelnde Rolle zwischen den zu erwerbenden Kompetenzen und der praxisbezogenen Prozessrealisierung, unter Berücksichtigung grundlegender Aspekte der Deeskalation und der Mediation. Die unterschiedlichsten Bildungsgänge des Alice-Salomon- Berufskollegs verlangen flexible Formen der Planung, Durchführung und Organisation des Deeskalationstrainings. Daher basiert das Konzept auf einer Blockbildung im Sinne des Auswahlprinzips. 1 Didaktisch-methodische Einheit: Nach H. Meyer versteht man unter dieser didaktischen Einheit den zusammengehörigen Arbeitsprozess von Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Unterrichtsprozesses (1993, 370 ff.)

1 Prävention 1.1 interne Prävention 1.1.1 Facharbeit Lehrer 1 1.1.2 Facharbeit Lehrer 2 1.2 externe Prävention Sollte sich bei der internen Prävention herausstellen, dass eine weiterführende Prävention durch externe Partner erforderlich ist, dann werden diese eingeschaltet. 1.2.1 Kriminalpolizei (Selbstsicherheitstraining für Mädchen und junge Frauen) Täter suchen Opfer Das Kommissariat Vorbeugung der Kriminalpolizei bietet ein Sicherheitstraining für Mädchen und junge Frauen an. Nach Anmeldung finden diese Trainings innerhalb der Schule mit jeweils zwei Polizistinnen und 10 bis max. 20 Mädchen statt. Es handelt sich hierbei nicht um ein Selbstverteidigungstraining. Vielmehr versteht es sich als primärpräventives Angebot, gibt wichtige Tipps, die helfen sollen, sich erst gar nicht in schwierige Situationen zu bringen. 1.2.2 Beauftragte der Bezirksregierung (Deeskalationstraining) Von der Bezirksregierung Arnsberg wird regelmäßig eine Trainerin, welche sich vor allem mit Diskriminierung, Ausgrenzung, Isolation etc. beschäftigt, angefordert. Das Training zielt auf das Erlernen von Deeskalationsstrategien. Es soll eine Kultur der Anerkennung gestaltet werden. Zielgruppe der Workshops sind Jugendliche ab 12 Jahre (auch Schulklassen), Multiplikatoren in der Jugendhilfe, Lehrer, Eltern und weitere

Pädagogen, Multiplikatoren mit Vorerfahrungen (um ggf. ähnliche Workshops in der eigenen Einrichtung durchzuführen). 2 akute Intervention 2.1 durch Beratung/Schulsozialarbeit An die Beratungsstelle wenden sich Schüler entweder von sich aus, werden nach Rückmeldung mit einem Lehrer geschickt oder der Lehrer selbst wendet sich an die Beratung (vor allem bei Lehrer-/Schülerkonflikten). 2.1.1 Krisenintervention/Schadensbegrenzung Ein Erstkontakt tritt häufig bei akutem Handlungsbedarf auf. Informationen zum Geschehenen müssen umgehend erfasst werden. Zur Klärung sind hier in der Regel Schlichtungsgespräche angezeigt. 2.1.2 Einzelgespräche Einzelgespräche (bzw. Gespräche gemeinsam mit beiden Konfliktparteien) werden durch den Berater auf der Basis der themenzentrierten Interaktion (Berater fasst das Gesagte zusammen) moderiert. In Einzelgesprächen können die Fakten des Konflikts dargelegt werden. Eigene Anteile des Einzelnen können analysiert werden, um so alternative Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Durch das Aufarbeiten von Konflikten werden nicht selten darüber hinaus reichende Probleme aufgedeckt. Sie werden aufgegriffen und mit den Beteiligten thematisiert. So soll eine Lösung des Problems durch Zusammenarbeit mit der Beratung und durch Überstellung des Schülers an Kooperationspartner des Netzwerkes erzielt werden (siehe hierzu auch Punkt 2.2).

2.1.3 Gruppen- und Klassengespräche Ist an einem Konflikt eine Gruppe oder ein ganzer Klassenverband beteiligt, so werden Gruppen- bzw. Klassengespräche durchgeführt. Die Gespräche werden ebenfalls vom Berater auf der Grundlage themenzentrierter Interaktion geführt. 2.1.4 Elterngespräche Das Alice-Salomon-Berufskolleg legt großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern. In entsprechenden Fällen wird Kontakt zu ihnen aufgenommen, wobei selbstverständlich eine klare Trennung zwischen minder- und volljährigen Jugendlichen erfolgt. 2.1.5 Mobbing-Telefon Bei Vorliegen einer Mobbing-Problematik kann auch ein anonymes Gespräch mit einer außerschulischen Institution stattfinden. So existiert in Bochum das so genannte Anti- Mobbing-Telefon (A.M.T.). Als Ansprechpartner werden hier Jugendliche ausgebildet, welche dann im Sinne der peermediation Gespräche mit den Betroffenen führen. Bei massiven Mobbing-Vorfällen werden Fachberater hinzugezogen. 2.1.6 Coolness-Training Ein Coolness-Training fördert die sozialen Kompetenzen der Schüler in konfliktträchtigen Situationen. Als wichtigstes Ziel des Coolnesstrainings ist die Opfervermeidung zu sehen. Methodisch wird beispielsweise mit Konfrontationsübungen, Entspannungsübungen, Methoden der Streitschlichtung u. a gearbeitet. Für die Durchführung eines entsprechenden Trainings wird auf externe Experten zurückgegriffen. 2.2 durch Kooperationspartner/Netzwerke

Durch kontinuierliche Zusammenarbeit und intensiven Kontakt besteht seit einigen Jahren ein sehr gut funktionierendes Kooperations- und Beratungsnetzwerk. So sind die in der Beratung Tätigen in der Lage, schnell und passgenau im Krisenfall einen Transfer einzuleiten. Wichtigste Notfalladressen sind für alle Kollegen zugänglich. Eine telefonische Erreichbarkeit ist gesichert. Bei Bedarf wird der Schüler / die Schülerin seitens der Beratung weiter betreut und begleitet. 2.2.1 Beratungsstellen Eine Überleitung an eine Beratungsstelle kann verschiedenste Schwerpunkte haben. An Beratungsstellen können unter anderen genannt werden: Frauenberatungsstellen: - Beratungsstelle Nora e.v. - Beratungsstelle Mira e.v. (für Migrantinnen) - Beratungsstelle Frauen in Not (Frauen mit sozialen Schwierigkeiten) - Frauenhaus (bei häuslicher Gewalt gegen Frauen) - Mädchenschutzstelle JASPIS Beratungsstellen zum Themenkomplex Sexualität: - Rosa Strippe (Lesben und Schwule) - Neue Wege (sexueller Missbrauch) - Wildwasser (Gewalt an Mädchen und Frauen) - pro familia Beratungsstellen bei Gefahr von Wohnungslosigkeit - Schlaf am Zug (Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene) - Sozialamt der Stadt Bochum (Obdachlosenhilfe Beratung von von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen) - Clearingstelle Sprungbrett

Sonstige Beratungsstellen: - Die Tafel e.v. - Schuldnerberatung - ASD des Jugendamtes - Kinderschutzbund - Sozialpsychiatrischer Dienst des Gesundheitsamtes - Sucht- und Drogenberatung, insbesondere die Beratungsstelle In Echtzeit - Via Bochum (Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktregelung) - Weitere Beratungsstellen in öffentlicher und kirchlicher Trägerschaft 2.2.2 Kriminal-/Schutzpolizei Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen oder Drogendelikten kann es notwendig werden, die Schutz- und ggf. auch die Kriminalpolizei hinzuzuziehen. So kann eine Prüfung erfolgen, ob ggf. eine strafrechtlich relevante Tat begangen wurde. 2.2.3 Ärzte/Psychologen/Krankenhäuser Häufig erst während der Beratung klar werdende und über den eigentlichen Konflikt hinausgehende Probleme, liegen nicht selten auch im gesundheitlichen/medizinischen Bereich. Hier wird die Notwendigkeit der Kooperation mit Ärzten, Psychologen und Krankenhäusern sowie dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes deutlich. Die Problematiken können von Fragen zur Schwangerschaft bis hin zu psychischen Erkrankungen reichen. Auch in diesen Fällen ist eine kontinuierliche Betreuung und Begleitung seitens der Schulsozialarbeit gewährleistet.

3 Ausblick/Wünsche für die Zukunft Neben den bisher vorhandenen Möglichkeiten zur Streitschlichtung ist eine feste Installation einer Streitschlichtung zwischen Schülern (peer mediation) wünschenswert und effektiv. 2 Allerdings soll die Mischform von Streitschlichtung und Mediation, also sowohl Schlichtung der Schüler untereinander als auch die Schlichtung unter Beteiligung der Lehrer/Sozialarbeiter weiter ausgebaut werden. Aufgrund der Schulform des Alice-Salomon-Berufskollegs ist eine sehr früh startende Ausbildung (z. B. ab Klasse 5) nicht möglich. Durch die im Vergleich zu allgemein bildenden Schulen kurze Verweildauer, müssen wir beim Aufbau eines entsprechenden Systems auf bereits an anderen Schulen ausgebildete Streitschlichter zurückgreifen. Diese sollten bei der Schülervertretung erfasst sein. Regelmäßige Aus- und Fortbildungen für Schüler und Lehrer / Sozialarbeiter sollten selbstverständlich sein. Nicht zuletzt profitieren die zum Schlichter ausgebildeten Schülerinnen und Schüler im späteren Berufsleben von der größeren Konfliktlösungskompetenz. Zertifikate, die eine Ausbildung zum Streitschlichter bescheinigen, finden Anerkennung in der Wirtschaft. Erstellt von: Heike Samel Michaela Schröder Raint Sondermann-Frauenfelder Ingo Steuer (Praktikant in der Beratung) 2 Vgl. beispielsweise Deutsches Rotes Kreuz Jugendrotkreuz (Hrsg.), Angry young man. Konfliktlösungs- und Streitschlichtungs-Programm für Schulen, Bonn 2000