Von Pionieren zur städtischen Praxis - Potenziale gemeinschaftlichen Wohnens zur Lösung demografischer und sozialer Herausforderungen Laborstadt Potsdam (P-GeW) Dr. Siegfried Behrendt Vernetzungskonferenz, Frankfurt a. M.,
Gemeinschaftliches Wohnen in Deutschland Kommunalbefragung (n = 148) Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins von Wohnprojekten steigt mit der Stadtgröße. In Großstädten sind gemeinschaftliche Wohnformen etabliert und es existieren in den meisten Fällen kommunale Unterstützungsstrukturen. Thematische Ausrichtungen: Wohnen im Alter, familiengerechtes, ökologisches und bezahlbares Wohnen Hemmnisse: in Großstädten: Knappheit bei Grundstücken in Kleinstädten: mangelndes Interesse Realisierungszeiten werden als sehr lange empfunden. Anzahl der Wohnprojekte angegeben durch Kommunen: 839 2
Fallbeispiele gemeinschaftlicher Wohnprojekte Projekte Alte Schule Karlshorst (Berlin) Amaryllis (Bonn) B33 (Dresden) Floridsdorf (Wien) LaVidaVerde (Berlin) MiKa (Karlsruhe) Sieben Linden (Beetzendorf) Limmatstraße der WOGENO (München) WohnSinn (Darmstadt) 4-Häuser-Projekt (Tübingen) Verschiedene Organisationsformen: Genossenschaft (eg) GmbH (Mietshäusersyndikat) Gemeinnützige GmbH (Wohnungsunternehmen) Wohneigentümergemeinschaft (WEG) Wohnverhältnisse: Eigentum Klassische Miete Miete in einer Genossenschaft Dauerwohnrecht 3
Effekte des gemeinschaftlichen Wohnens Sozial Gemeinschaftlichkeit: gemeinsame Freizeit und gemeinsames Arbeiten Gegenseitige Hilfe und Unterstützung: gelegentliche Kinderbetreuung bis intensive Betreuung bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit Quartierseffekte: Grünflächen- und Freiraumgestaltung, soziale Angebote, Lokale Agenda 21 Selbstbestimmung, Partizipation Ökonomisch Geringere Wohnkosten, z. T. durch Eigenarbeit, keine Renditeorientierung Effiziente Nutzung von Räumen, Geräte Solidaritätsmodelle Ökologisch Energieeffizienz: Passivhaus, Energie-Plus-Haus, PV-Anlagen, Pelletheizung Reduzierung individueller Wohnfläche Mobilitätskonzepte, zum Beispiel autofreie Siedlung, bewusste Autoreduzierung, Carsharing Gerätesharing: Waschmaschinen, Werkzeug Amaryllis eg pixabay pixabay 4
Umsetzung Die Laborstadt Potsdam Laborstadt Forschungsebene Stadt Potsdam Stadtverwaltung Politik Wohnungsakteure Informations -bedarf Problemverständnis Bedarfserhebung Fokusgruppen Modellprojekte Forschungsteam 5
Potsdamer Wohnprojektelandschaft Plan und Praxis 6
Akteure Zvilges. Organisationen Bürgerbeteiligung Finanzinstitute Gemeinschaftliches Wohnen Fraktionen im Stadtrat Wohnprojekte Mietshäusersyndikat Städtische Wohnungsunternehmen Stadtverwaltung 7
Ergebnisse der Akteursbefragung Verschiedene Vorstellungen zu gemeinschaftlichem Wohnen: von Miete in Hausgemeinschaft bis Luxus-Stadtvilla Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Nische mit stabiler Nachfrage: Akteure schätzen Nachfrage als wachsend ein Für Potenzialentfaltung nötig Politische Unterstützung Schaffung von Rahmenbedingungen Kommunale Vorkaufsrecht Leitfaden Gemeinschaftlich sanieren Ansprechpartner für organisatorische, rechtliche, finanzielle Fragen Einrichtung einer Beratungs- und Vernetzungsstelle Vernetzung der Akteure www.projekt-gemeinschaftlich-wohnen.de 8
Dr. Siegfried Behrendt Forschungsleiter Technologie und Innovation s. behrendt@izt.de Besuchen Sie auch www.izt.de 20.02.201 8 9