Interkulturelles Leadership Management It takes Two to Tango

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Transkript:

Interkulturelles Leadership Management It takes Two to Tango Academia Engelberg Hochschule Luzern Wirtschaft Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR Prof. Dr. C. Schreier Dozent für Interkulturelles Management

Agenda 1. Rahmen 2. Kultur & Interkulturelles Management 3. Kulturdimensionen und Leadership Grundschritt des Tangos S. 2

Internationales vs. Interkulturelles Management Unternehmensfunktionen Was Internationales Management Internationales Risk- Management Internationales Beschaffungsmanagement Internationales Finanz- Management Internationales Produktionsmanagement Internationales HR- Management Internationales Marketingmanagement Internationales Prozess- Management Internationale Forschung und Entwicklung Internationales Strategisches Management Internationales Vertiebsmanagement Wie Interkulturelles Management Interkulturelles Leadership Management Interkulturelles Communication Management Interkulturelles Conflict Management Interkulturelles Diversity Management Managementorientierungen S. 3

Was ist Interkulturelles Management - Management Across Cultural Borders - Management der Kommunikation zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen - Lern-Management, Lernen von Menschen aus für uns unterschiedlichen Kulturen Lernpotenziale aus Unterschieden - Management von Konflikten zwischen Menschen verschiedener Kulturen - S. 4

Interkulturelles Management - Positivistische Organisationstheorie (Rationalismus, Funktionalismus) - Sozialkonstruktivistische Organisationstheorie (Konstruktivismus) - Systemtheoretische Organisationstheorie (Konstruktivismus) Beziehungen entstehen durch Kommunikation; erfolgreiche Kommunikation beruht auf gegenseitigem Verstehen S. 5

Interkulturelles Management - Positivistische Organisationstheorie (Rationalismus, Funktionalismus): Objektivierbarkeit und Beherrschbarkeit der Wirklichkeit; allwissende Manager setzen durch Anweisungen Ressourcen und Prozesse zielgerichtet ein und kontrollieren die Ausführung - Sozialkonstruktivistische Organisationstheorie (Konstruktivismus): Die Realität ist nicht gegeben, sondern wird von Menschen in der sozialen Interaktion konstruiert. Der Konstruktionsprozess ist durch das Management nicht mehr kontrollierbar, sondern nur noch durch Sinnstiftung beeinflussbar; Manager verschreiben sich der Beziehungsgestaltung - Systemtheoretische Organisationstheorie (Konstruktivismus): Realität und soziale Systeme (Unternehmen) entstehen und bestehen durch Kommunikation. Manager konzentrieren sich darauf, geeignete Bedingungen zu schaffen, damit die Arbeit erfolgreich erledigt werden kann. Manager verlegen sich auf die Gestaltung der Kommunikation S. 6

1. Rahmen Welchem (Kultur-)Wandel müssen wir uns stellen? S. 7

Framework: Jenseits von Unterschieden und Grenzen - Globalisierung ist endgültig auch im letzten Winkel der Welt ankommen - Grenzen zwischen Arbeit/Beruf und Freizeit/Privatleben verschwimmen zusehends - Diversity in der Arbeitswelt nimmt ständig zu - Virtuelle Teams bestimmen zunehmend den Alltag - Multinationale Unternehmen bestimmen mehr und mehr das Wirtschaftsbild und die Wirtschaftsregeln - China und Indien werden (gemäss TIME und NEWSWEEK) The next Superpowers S. 8

Weltbild Westen, unser Weltbild, von heute? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war jeder 4. Mensch ein Europäer. Am Ende des 21. Jahrhunderts werden nur 4 % der Menschen Europäer sein. S. 9

Weltbild Osten, unser Weltbild von morgen? Das Ende das 21. Jahrhunderts wird asiatisch dominiert sein. Die Finanz- und Wirtschaftskrise beschleunigt diese Entwicklung um Jahre. Population Asiens ca. 4 Mrd. (inkl. Indien) 60 % der Weltbevölkerung lebt in Asien (20 % China) 2008 Wachstumsrate Asien: 7.7%; Westen: < 1.0 % S. 10

Wie begegnen wir dem Wandel? S. 11

2. Kultur & Interkulturelles Management S. 12

Do cultural differences exist? An example of country specifics: Why did a successful European marketing campaign for a pain killer tablet fail in the Arabic markets? European reading direction Arabic reading direction S. 13

Von welcher Kultur sprechen wir? Ein ist... Ein ist... - immer in Eile - reserviert und ernst - sorgfältig - verantwortungsvoll - introvertiert - kontrolliert - methodisch - pünktlich - entspannt - freundlich und spontan - risikobereit - emotional - impulsiv - gastfreundlich - offen für Veränderungen S. 14

Kultur-Filter: Wie sind Schweizer? Ein Schweizer ist... in der Wahrnehmung eines Mexikaners: - immer in Eile - reserviert und ernst - sorgfältig - verantwortungsvoll - introvertiert - kontrolliert - methodisch - pünktlich in der Wahrnehmung eines Japaners: - entspannt - freundlich und spontan - risikobereit - emotional - impulsiv - gastfreundlich - offen für Veränderungen S. 15

Beispiele für Kulturunterschiede in der nonverbalen Kommunikation Raten Sie die Prozentsätze des Augenkontaktes von Vertretern aus unterschiedlichen Ländern in der Diskussion? 1. Zwei Japaner: 2. Zwei Amerikaner: 3. Zwei Brasilianer: 13 % 33 % 56 % Raten Sie, wie oft sich Paare in verschiedenen Ländern in einem öffentlichen Cafe in einer Stunde berühren? 1. San Juan: 2. Paris: 3. London: 180 Berührungen 110 Berührungen 0 Berührungen S. 16

S. 17

Kultur aus soziologischer Sicht Artefakte und Symbole Normen und Standards Basisannahmen S. 18 Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen Maximen, Ideologien, Verhaltensrichtlinien, Verbote Umweltbezug, Wahrheit, Wesen des Menschen, Wesen menschl. Handlungen, Wesen menschl. Beziehungen Sichtbar, aber interpretionsbedürftig Teils sichtbar, teils unbewusst Unsichtbar, meist unbewusst

3. Kulturdimensionen S. 19

I was sent on assignment to Botswana. The culture was really quite different from my own and I spent the first year learning what people really meant. The rules from my home culture just didn t fit. I didn t fit... Geoffrey, Tanzanian, IT Project Manager S. 20

The five big issues of culture (CHAOS) Collectivity and identity - Bin ich ein einzigartiges Individuum? Oder ein Mitglied / Teil einer Gruppe? Hierarchy - Sind alle Menschen (von Geburt an) gleich? Oder mit einem Rang geboren? Aggression and gender - Verehrung des Kriegers oder der Jungfrau? Rollen für Männer, Frauen? Oder Unisex? Otherness and truth - Sind unbekannte Dinge gefährlich? Oder interessant (eine Herausforderung)? Short- or long term virtue - Leben für heute? Oder für morgen? S. 21

Hofstede s 5 Dimensions of Culture Grosse Machtdistanz 1 Geringe Machtdistanz Individualismus 2 Kollektivismus Maskulinität 3 Femininität Starke Unsicherheitsvermeidung 4 Schwache Unsicherheitsvermeidung Langfristige Orientierung 5 Kurzfristige Orientierung S. 22

Machtdistanz Hoch Gering - Ungleichheit wird erwartet - Vorgesetzter als Commander in Charge - Vorgesetzter hat alle Verantwortung - Vorgesetzter verdient Respekt - Tendenz zur Zentralisation - Amtsgebundener Verdienst - Mitarbeiter erwarten Anweisungen - Privilegien und Statussymbole - Ungleichheit wird minimiert - Vorgesetzter als Experte - Mitarbeiter hat (alle) Verantwortung - Vorgesetzter als Partner - Tendenz zur Dezentralisation - Leistungsgebundener Verdienst - Mitarbeiter wollen partizipieren - Vorgesetzter als Input-Geber - Privilegien sind zu rechtfertigen S. 23

Power Distance Country PDI rank country PDI rank Aus 11 74 Highest value Malaysia 104 1 Ger 35 63 Lowest value Aus 11 74 CH (D) 26 70 THAI 64 34 Average value 57 Dan 18 72 Standard deviation 20 USA 40 57 PDI = Power Distance Index CH (F) = 70 S. 24

Unsicherheitsvermeidung Hoch Gering - Unsicherheit als Bedrohung empfunden und bekämpft - Bedürfnis nach Regeln und Strukturen - Regelangepasstes Leben - Bedürfnis nach Präzision und Pünktlichkeit - Was neu/anders ist = gefährlich - Bedürfnis nach allgemeingültigen Aussagen - Ungewissheit ist normal - Nicht mehr Regeln als unbedingt nötig - Lebensangepasste Regeln - Zeit ist Orientierungsrahmen, Präzision muss erlernt werden - Was anders ist, ist seltsam und Herausforderung - Akzeptanz relativer Aussagen, viele Wahrheiten S. 25

Uncertainty Avoidance country UAI rank country UAI rank Aus 70 35 Highest value Greece 112 1 Ger 65 43 Lowest value Singapore 8 74 CH (D) 56 50 THAI 64 44 Average value 63 Dan 23 72 Standard deviation 22 USA 46 62 UAI = Uncertainty Avoidance CH (F) = 70 S. 26

Leadership Across Borders Low Uncertainty avoidance Small power distance, weak uncertainty avoidance: Village market USA Small power distance, strong uncertainty avoidance: Well-oiled machine High (what procedures & rules must be followed?) Power distance GER/CH JPN GRE HOK THA Large power distance, weak uncertainty avoidance: Family FRA Large power distance, strong uncertainty avoidance: Pyramid of people High (who has the power to decide what?) S. 27

Hofstede s dimensions - leadership type Cultural Context: Low Power Distance and Low Uncertainty Avoidance: Village Cultural context: High Power Distance and Low Uncertainty Avoidance: Family Leader Type: "The Democrat" Leader Type: "The Master" Recommended Leadership Styles: Supportive, Participative, & Achievement Example Country: Great Britain Recommended Leadership Styles: Directive & Supportive Example Country: China Cultural Context: Low Power Distance and High Uncertainty Avoidance: Well-oiled machine Leader Type: " The Professional" Recommended Leadership Styles: Directive, Supportive, and Participative Cultural Context: High Power Distance and High Uncertainty Avoidance: Pyramid of people Leader Type: "The Boss" Recommended Leadership Style: Directive Example Country: Fran ce Example Country: Germany S. 28

Swiss Business Behavior - Schweizer sind ausgeprägt maskulin & individualistisch. - Schweizer Denk- und Entscheidungsprozesse sind extrem durchorganisiert, jedes Detail wird mit grosser Sorgfalt analysiert und geplant. Dieser Prozess ist meist sehr zeitintensiv. Aber, wenn die Planungsphase abgeschlossen ist, kommt sehr schnell Bewegung in Projekte. Deadlines werden beachtet und Pünktlichkeit wird erwartet. - Schweizer mögen keine Überraschungen (im Job!?). Plötzliche Änderungen in der Vorgehensweise sind nicht sehr willkommen, sogar wenn zu erwarten ist, dass sich dadurch das Endergebnis verbessert (Unsicherheitsvermeidung). S. 29

Swiss Business Behavior - Dienstliche Angelegenheiten werden als ernste Angelegenheit aufgefasst und (übermässiger) Humor am Arbeitsplatz wird nicht geschätzt. - Der Vorgesetzte wird kontaktiert, wenn man sein / ihr Knowhow benötigt. Vorgesetzte, die alles vorschreiben, werden kollektiv ausgebremst (Machtdistanz). - Leistung und Erfolg sind Variablen für gesellschaftlichen und beruflichen Aufstieg (Maskulinität). S. 30

Thai Business Behavior* - Thais haben keinen Bezug zum westlichen Verständnis von Job Enrichment. Sie haben kein singuläres Verständnis von Zufriedenheit im Job (,Sanuk-Konzept ). Alles, was sie im Beruf (von ihrem Vorgesetzten) brauchen / erwarten, sind Anweisungen. - Für Resultate ist das Management und nur das Management verantwortlich. Zu erwarten, dass einfache Angestellte Verantwortung übernehmen wird gleichgesetzt mit Managementversagen. - Die Beziehung zwischen Vorgesetztem und Untergebenen ist klar geregelt in Thailand: Ich kann kein Coach sein. Ich kann unterstützen. Ich kann (Verantwortung) nicht delegieren. Ich muss dirigieren. When the boss is right, he s right; when the boss is wrong, he s right. * * Steve McKenna (1995) The Cultural transferability of Business and Organizational Re-engineering: Examples from Southeast Asia, The TQM Magazine, 7, 3, 12-16. S. 31

Thai Communication Fluency in English? Yes = I hear what you said I hear but I don t agree I think I understand I will try to do I understand you want to communicate with me Fluency in English? No (an impossible answer)! S. 32

Managementrezept für interkulturelle Kontexte Recognize (Wahrnehmen) Respect (Annehmen) Reconcile (Umgang finden) - einen Schritt Abstand nehmen - sich Zeit geben - genau hinsehen - nicht (gleich) beurteilen - nicht bewerten! - das Eigene und das Fremde erkennen - Normalität auf beiden Seiten erkennen, das Fremde als anders / wertvoll begreifen - das Andere auch für sich als möglich (potenziell wertvoll) akzeptieren! - Handeln wagen - Interessen anerkennen - gemeinsame Lösungen formulieren - Erfolge gemeinsam feiern! S. 33

Interkulturelles Management erleben heisst zu akzeptieren foreigners are not crazy foreigners are not evil they just play a different game! S. 34

S. 35