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Transkript:

NEWSLETTER 3 der Aids-Hilfen in Rheinland-Pfalz Ausgabe 03 / September-Oktober 2014 Infos aus dem Landesverband AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs 4. Landesweite Aktionswoche zur HIV/ STI-Prävention an Schulen Prävention an erster Stelle Spendenübergabe anlässlich des 5. Jahrestages des Cafés Regenbogen in der Aids-Hilfe Landau Aids und seine Symbole u.a Geschichte der Roten Schleife Leben mit HIV (Koblenz) - Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus (Trier) - Only4Positive 18. Koblenzer AIDS-/ Hepatitis-Forum Information und Beratung für LSBTI Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen Queer & Young - Coming Together - 3. Trierer Coming Out Tage Jubiläum: Fünf Jahre Sonntags-Café Regenbogen in Landau Vorweg In unserem diesjährigen Herbst-Newsletter schauen wir zurück auf die CSD-Saison in Rheinland-Pfalz und blicken voraus auf die bevorstehende vierte landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention in Schulen. Darüber hinaus gibt es aber auch vieles aus den Regionen zu berichten. Der Newsletter wird gemeinsam herausgegeben von den AIDS-Hilfen Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier, der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen, der AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau und dem Landesverband AIDS-Hilfe Rheinland-Pfalz e.v. Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihr Newsletter-Team Benefiz Festival der Travestie Benefiz mit Ottfried Fischer Zu guter Letzt... Impressum

Inhalt Vorweg 1 Infos aus dem Landesverband 3 AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs 3 4. landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen 4 Aids-/STI-Präventionswoche 03.-07.11.2014 in Mainz 5 Prävention steht an erster Stelle 5 Aids und seine Symbole 6 Die Geschichte der Roten Schleife 7 Der Aids-Memorial Quilt 11 Silence = Death 12 Das Rote Gummiband 13 Der Aids-Teddy 13 Leben mit HIV 16 Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus 16 Only4Positive 16 Koblenzer Frauenfrühstück 16 Jubiläum: 5 Jahre Sonntags-Café Regenbogen 17 18. Koblenzer AIDS-/Hepatitis-Forum 18 Information und Beratung 18 Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen 18 Queer & Young Coming Together. 3. Trierer Coming Out Tage 18 Benefiz 19 Festival der Travestie 19 Benefizlesung mit Ottfried Fischer 20 Zu guter Letzt... 21 Impressum 21

3Infos aus dem Landesverband Infos aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz Gesamt AIDS-Hilfe in Rheinland-Pfalz: Eine feste Größe auf den CSDs (bg/gw) Sie setzen weltweit Zeichen gegen Intoleranz und für die rechtliche Gleichstellung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen (LSBTI): die Christopher-Street-Days oder kurz: CSDs. Auch in Rheinland-Pfalz werden vielerorts CSD-Straßenfeste und Paraden organisiert. Für die rheinland-pfälzischen AIDS-Hilfen ist es eine Selbstverständlichkeit, die CSDs zu unterstützen und sich auch personell daran zu beteiligen. 2014 machte Trier am 19. Juli mit einem Straßenfest den Auftakt. Unter dem Motto Be visible Wir zeigen Gesicht! wurde die Frage aufgeworfen, wie die LSBTI-Gruppen trotz einer neuen Homophobie-Welle weltweit sichtbar bleiben und durch Begegnung und Aufklärung zum Abbau oft schon längst tot geglaubter Vorurteile beitragen können. Die AIDS-Hilfe Trier war auch in diesem Jahr nicht nur mit einem Infostand präsent, sondern auch bereits im Vorfeld im CSD-Organisationsteam vertreten. Außerdem waren die mobilen Teams der Ich weiss was ich tu -Kampagne (IWWIT) und der Gay-Region zu Gast. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein fand am 26. Juli die diesjährige Sommerschwüle statt, wie der Mainzer CSD genannt wird. Veranstaltungsort war erstmalig der Gutenberg-Platz in der Mainzer Innenstadt. Ebenfalls ein Novum in diesem Jahr: Die Forderung des CSDs Keine halben Sachen mit Akzeptanz Gesellschaft machen wurde erstmalig in Rheinland-Pfalz mit einer Demo-Parade unterstrichen. Wie jedes Jahr mitten im Geschehen war das Team der AIDS-Hilfe Mainz, das die Besucher_innen der Sommerschwüle kompetent über den aktuellen Wissensstand rund um HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen informierte. Der Rhein-Neckar-CSD am 08./09. August ist mit etwa 80.000 Besucher_innen einer der größten CSDs in unserer Region findet aber mit seinem Veranstaltungsort Mannheim in unserem Nachbarland Baden-Württemberg statt. Aufgrund der räumlichen Nähe ist es aber für das Team der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen selbstverständlich, vor Ort Präsenz zu zeigen und als offizieller Partner den Rhein-Neckar-CSD zu unterstützen. Zum Abschluss der CSD-Saison in Rheinland-Pfalz fand am 16.08.2014 der 7.

4Infos aus dem Landesverband Koblenzer CSD statt. Dieser stand unter dem Motto Mir sin CSD. Un Dau och! und wurde erstmals vom Förderverein des Christopher Street Days in Eigenregie durchgeführt. In der Festmeile hatten zahlreiche Vereine, Verbände, Organisationen und Parteien Stände aufgebaut, um über ihre Arbeit zu informieren. Wie immer war auch die AIDS-Hilfe Koblenz e.v. vertreten und zwar durch Mitglieder der Gruppe Men-Line. Das Präventionsteam für die schwule Szene verteilte Infomaterial an die Besucher und beantwortete Fragen rund um HIV und STI s. Außerdem wurde auch in diesem Jahr der Gedenkmoment von Men-Line gestaltet. 4. landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen Rheinland-Pfalz Gesamt Bereits zum vierten Mal findet im Zeitraum vom 3. 7. November 2014 eine landesweite Aktionswoche zur HIV/STI-Prävention an Schulen statt. Veranstalter sind das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.v. (LZG), die AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz sowie die regionalen Gesundheitsämter. Die Präventionswoche wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) mitgetragen. Infostand der Aids-Hilfe Mainz e.v. bei der Schulpräventionswoche in der Berufsbildenden Schule III in Mainz (Juni 2013) Um die öffentliche Wahrnehmung von HIV zu stärken und die Aufklärung von Schülerinnen und Schülern über sexuell übertragbare Infektionen zu fördern, bieten in dieser Woche die regionalen AIDS-Hilfen und Gesundheitsämter verschiedene sexualpädagogische Veranstal-tungen für Schulklassen an. Lehrer_innen, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich an das jeweils zuständige Gesundheitsamt, die regionale AIDS-Hilfe oder direkt an die LZG (Ansprechpartnerin: Monika Kislik, Telefon 06131 2069-22) wenden. Als Vorbereitung auf die Präventionswoche findet zudem ein Fortbildungstag für Lehrer_innen am 01. Oktober 2014 in Mainz statt. Nähere Informationen: www.lzg-rlp.de

5 Aids-/STI-Präventionswoche 03.-07.11.2014 in Mainz Infos aus dem Landesverband Leben mit HIV Im Rahmen der vierten rheinland-pfälzischen Aids-/STI-Präventionswoche wird die Aids-Hilfe Mainz in der Zeit vom 17.-21.November 2014 in der Berufsbildenden Schule in Ingelheim zu Gast sein und auf der Veranstaltung Präventionsstände im Foyer und Präventionsveranstaltungen in den ein-zelnen Klassen durchführen. Nach dem großen Erfolg (mehr als 10 Präventionsveranstaltungen) und dem großen Interesse der Schüler und Lehrer an der Aktion im Vorjahr, entschied sich die Schulleitung, die Aids-Hilfe Mainz wieder mit der Aids-/ STI- Präventionswoche in ihre Schule einzuladen. Prävention steht an erster Stelle Mainz (thb/fk) Während der warmen Jahreszeit von Mai bis September können die Menschen in Mainz sich bei der Aids-Hilfe über HIV, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Infektionen informieren. Dann nämlich stehen die Mitarbeiter der AH mit ihrem Pavillon auf einem der belebten Mainzer Innenstadt-Plätze, dem Neubrunnenplatz, am Ende der Fussgängerzone. Damit unterstreichen wir, dass für uns Prävention an erster Stelle unserer Arbeit steht. Wir wollen nicht nur, dass möglichst viele Menschen darüber Bescheid wissen, wie sie sich vor einer Übertragung schützen können, sondern dass sie auch möglichst nachhaltig, das bedeutet immer wieder, auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Der Info-Stand der Aids-Hilfe Mainz gehört an diesen Tagen schon fast zum gewohnten Stadtbild.

6Aids und seine Symbole Aids und seine Symbole Die Rote Schleife AIDS Memorial Quilt SILENCE = DEATH Das Rote Gummiband Der AIDS Teddy Namen und Steine Aids und seine Symbole [ThB & Fk]

7Aids und seine Symbole Auf Grund der enormen Bedeutung von HIV und Aids sind eine Reihe von Objekten und Bildern zu Symbolen der Erkrankung geworden. Viele davon sind mit Aspekten der Übertragung oder der Prävention verknüpft: z.b. Injektionsnadeln und Spritzen, Kondome und Dental Dams. Andere wiederum heben mehr den Krankheitsaspekt hervor: z.b. die Hautläsionen beim Kaposi-Sarkom (vgl. den Film "Philadelphia"), das eingefallene Gesicht von Betroffenen mit Lipodystrophie (Wasting-Syndrom), oder Darstellungen des Virus selbst. Auf einer mehr abstrakten Ebene jedoch sind es drei Symbole, die aus dem Grund kreiert wurden, um die Öffentlichkeit auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und an die Betroffenen bzw. bereits Verstorbenen zu erinnern: die Rote Schleife (red ribbon) - der Aids-Quilt - und der Slogan "SILEN- CE = DEATH" im Zusammenhang mit einem rosa Dreieck. Die Geschichte der Roten Schleife Seit 1988 wird jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen - ein Tag der Solidarität mit Menschen, die mit HIV und Aids leben und denen, die ihnen nahe stehen. Es ist auch ein Tag der Mahnung an die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft, eine Aidsprävention, die an den Lebensrealitäten der Menschen orientiert ist, nachhaltig zu unterstützen. Weltweit bekanntes Symbol für die Solidarität mit HIV-Positiven und Aidskranken, aber auch für Kampf gegen die Krankheit steht die Rote Schleife. Entwickelt wurde sie im Frühjahr 1991 von der New Yorker Künstlergruppe, nach Europa kam sie 1992, als bei einem Gedenkkonzert für den an den Folgen von Aids verstorbenen Sänger Freddie Mercury in London über 100.000 Schleifen verteilt wurden. Dass das Tragen der roten Schleife mehr als eine Sympathiebekundung mit den bereits Betroffenen beinhaltet, lässt sich am besten erklären, wenn man neben dem Symbol der Schleife auch die Bedeutung der Farbe Rot betrachtet.

8Aids und seine Symbole die Schleife ist... ROT WIE DIE Liebe ROT WIE DAS Blut ROT WIE DIE Wut ROT WIE EINE Warnung Das Red Ribbon ist... rot wie die Liebe, zum Zeichen der Leidenschaft und Toleranz gegenüber den Betroffenen; rot wie Blut, stellvertretend für den Schmerz über die vielen Toten, die der HI-Virus bereits gefordert hat; rot wie die Wut über die Hilflosigkeit, mit der die Menschheit einer Krankheit gegenübersteht, für die es bis zum heutigen Tag keine Aussicht auf Heilung gibt; rot zum Zeichen der Warnung vor der leichtsinnigen Missachtung eines der größten Probleme unserer Zeit. Im Frühjahr 1991 entwickelte Visual AIDS 1 in New York die Idee für ein globales Symbol im Kampf gegen die Immunschwäche AIDS. Ein Symbol für Solidarität und Toleranz gegenüber den von der Gesellschaft häufig ausgegrenzten HIV-Positiven und AIDS-Kranken. In Anlehnung an die gelben Schleifen, die damals in den USA als Zeichen des Gedankens an die im Golfkrieg kämpfenden Soldaten noch sehr verbreitet waren, entstand die Idee der Roten Schleife von Paul Jabara (1948-1992) und dem Maler Frank Moore (1953-2002) in New York, die ein globales Zeichen für den Kampf gegen Aids entwickelten. Paul Jabara war Sänger und Songwriter, Schauspieler und Musikproduzent. Zu seinen bekannten Liedern gehören unter anderen: "Last Dance" für Donna Summer 2 "The Main Event" für Barbra Streisand 3 "No More Tears (Enough Is Enough)" (für Donna Summer und Barbra Streisand) 4 "Take Me Home" für Cher 5 "Work That Body" für Diana Ross 6 "It's Raining Men" für The Weathergirls 7 und "Two Lovers" für Julio Iglesias Für "Last Dance," in den Film "Thank God It's Friday", erhielt er den Grammy Award und 1978 den Academy Award für den besten Song. Als Schauspieler gehörte er zur Originalbesetzung der Broadwayaufführung von 1 http://www.visualaids.org/history 2 http://www.youtube.com/watch?v=7cpit_t3myu 3 http://www.youtube.com/watch?v=zenwtxswn54 4 http://www.youtube.com/watch?v=j5i2dj5yo3q 5 http://www.youtube.com/watch?v=9x2_pxsqene 6 http://www.youtube.com/watch?v=hnxwjzjid2a 7 http://www.youtube.com/watch?v=bjxs9ouafp4

9Aids und seine Symbole "Hair" und der "Rocky Horror Picture Show". 1991 begründete er die "Red Ribbon Foundation" mit, entwickelte und verteilte als einer der ersten die Rote Schleife. Paul Jabara starb im Alter von 44 Jahren am 29. September 1992 in Los Angeles an den Folgen von Aids. Nach ersten Aktionen in der New Yorker Kunstszene visierte Visual AIDS alsbald den Tony Award an. In einer Blitzaktion verschickten Freiwillige Briefe und Red Ribbons an alle Teilnehmer. Der Filmschauspieler Jeremy Irons war leider einer der wenigen Künstler, die an diesem Abend mit der roten Schleife erschienen. Über die Bedeutung des Symbols erfuhren die Zuschauer damals nichts. Bei diesem "Debüt" hatte die Schleife die Bedeutung "Aids Ignoranz", da nicht viele Menschen wussten, warum andere die Schleife überhaupt trugen. Viele wussten noch nicht einmal, dass sie überhaupt etwas mit AIDS zu tun hatte. Es war Jamie Lee Curtis, die bei der Verleihung der Emmy Awards erstmals diese Bedeutung öffentlich erklärte. Inzwischen kennt fast jeder in Amerika das Red Ribbon oder besitzt selbst eines. Die New Yorker Modemacher dachten nach dem Tod des Designers Angel Estrada (der an den Folgen von Aids verstorben war), die Erkrankung durch ihre Entwürfe bekannt zu machen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Gesundheit wichtiger sei als der Schnitt ihrer Produkte. In diesem Sinne war die Schleife zunächst als ein dezenter Hinweis gedacht. Roger McFarlane von der "Theatre AIDS Support Group" am Broadway sah in der Schleife zunächst nicht mehr als ein "sichtbares" Zeichen. Er war sich darüber klar, dass sie Menschen weder satt noch sie vor Diskriminierung schützen konnte, geschweige denn Heilung versprach. Aber sie war ein erster Schritt, der im Kampf gegen Aids notwendig gewesen ist. Die Schleife ist "nur" eine Geste, in der jeder, der sie trägt, seine persönliche Einstellung nach außen trägt. Als Modeerscheinung wird sie vielleicht bald ihre Funktion verlieren, so wie andere Symbole auch, aber durch sie kam das Wort "Aids" in die Köpfe der Menschen, die die Erkrankung gerne verdrängt hätten. Und auf diese Weise hat die Schleife eine wichtige und nützliche Funktion erfüllt. Nach Europa kam sie erstmals am Ostermontag 1992, als beim Freddie Mercury AIDS Awareness Tribute Konzert im Londoner Wembley Stadion über 100.000 rote Schleifen verteilt wurden. Über eine Milliarde

10 Menschen in weltweit über 70 Ländern verfolgten das Konzert am Fernseher. Am gleichen Tag nahm in London "Red Ribbon International" seine Arbeit auf. Seither sind in zahlreichen europäischen Ländern Gruppierungen nach dem Vorbild dieser ersten Organisation in Europa entstanden, Ende 1993 auch in Deutschland. Dort wurde das Red Ribbon erstmals bei der Aufzeichnung der ZDF Pop Show verteilt, die im Dezember 1993 vom ZDF europaweit ausgestrahlt wurde, wodurch das Red Ribbon einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Die Bedeutung der roten Schleife wurde dem Publikum während der Sendung von Moderatorin Kristiane Backer erklärt. Im September 1994 wurde "Red Ribbon Deutschland" von der "Deutschen AIDS-Stiftung" als Förderkreis aufgenommen. Seit dem Start im November 1993 wurden in Deutschland mehr als 10 Millionen rote Schleifen verteilt. Die Rote Schleife ist inzwischen auf der ganzen Welt zum Symbol für den Kampf gegen die Erkrankung geworden. Besonders bei schwulen und lesbischen Gruppen wird sie getragen. Sie kommt nun in den unterschiedlichsten Formen und Materialien daher. 1993 widmete die amerikanische Postbehörde der Roten Schleife eine Briefmarke mit der Aufschrift "Aids Awareness". Aids und seine Symbole Der Erfolg der Roten Schleife stimulierte viele andere Gruppierungen, die Schleife als Symbol für ihre eigenen Zwecke zu verwenden. So symbolisiert etwa die Rosa Schleife die Aufmerksamkeit für Brustkrebs. Mit der Zeit ist das alleinige Tragen der Roten Schleife auch auf Kritik gestoßen. Einige Aktivisten finden, dass das Tragen der Schleife nicht genug sei. Für sie ist Schleife lediglich Ausdruck der "political correctness" und weniger eines bedeutungsvollen sozialen und politischen Standpunkts. Andere wiederum kritisieren die Kommerzialisierung der Epidemie durch den Verkauf von entsprechenden Symbolen wie der Schleife, Kaffeetassen, Schlüsselanhängern oder als Christbaumschmuck und seit einigen Jahren auch Teddybären. Dem wird wiederum entgegen gehalten, dass durch den Verkauf der Artikel Projekte finanziert und soziale Einrichtungen unterhalten werden können, was wiederum den Betroffenen zu Gute käme und dass bei aller Kritik, durch die Schleife die Bedeutung der Erkrankung in der Öffentlichkeit wach gehalten werde. Modern sind inzwischen auch die Solidaritätsarmbänder, die es in verschiedenen farblichen Ausführungen für die unterschiedlichsten Gruppierungen gibt. Erstmals waren sie zum Welt-Aids-Tag 2005 erhältlich.

11 Aids und seine Symbole Der Aids-Memorial Quilt Neben der Roten Schleife ist der AIDS-Memorial-Quilt das wohl anerkannteste Symbol der Aids-Epidemie. Er wurde 1987 gegründet und ist bis 1996 auf fast 50.000 Teile angewachsen. Die einzelnen Stücke werden von Angehörigen, Partnern und Freunden von Verstorbenen aus Erinnerungsstücken (Fotos, Zitaten und anderen Teilen) zusammengesetzt. Als Kulturphänomen folgt diese Praxis der Tradition von "memory quilts", die aus alten Kleidungsstücken, Decken und anderen Gegenständen der Familienangehörigen zusammengesetzt wurden. Als Erziehungsmittel stellt der Quilt eine emotional zwar bewegende, aber nicht Furcht auslösende Möglichkeit dar, sich mit der Erkrankung und deren Folgen auseinander zu setzen. Die Idee entstand 1978 durch den Schwulenaktivist Cleve Jones in San Francisco beim Gedenken an Harvey Milk. Als 1985 bereits über 1.000 Menschen in dieser Stadt an den Folgen von Aids verstorben waren, bat er die Teilnehmer eines Gedenkmarsches, die Namen der Verstorbenen auf Plakate zu schreiben. Diese Plakate wurden anschließend an die Wand eines Bundesgebäudes gehängt und ähnelten somit dem Quilt, wie er heute bekannt ist. Jones stellt das erste Teilstück 1986 für seinen verstorbenen Partner Marvin Feldman her, dem noch heute der gesamte Quilt gewidmet ist. 1987 wurde das NAMES Project gegründet und immer mehr Teilstücke aus der ganzen Welt kamen hinzu. 1987 bestand er bereits aus 1.920 Teilen und wurde erstmals in Washington ausgestellt. Seitdem wird der Quilt regelmäßig in Teilen ausgestellt und für Spendensammelaktionen benutzt, die Aids-Hilfe-Einrichtungen zugute kommen. Bei diesen Ausstellungen ist es üblich, dass die Namen der Verstorbenen laut vorgelesen werden. 1989 gehörte das Projekt zu den Nominierungen für den Friedensnobelpreis (den schließlich Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, erhielt). Zum Welt-Aids-Tag 1996 konnte das Projekt zum ersten Mal online im Internet betrachtet werden (siehe: research.microsoft.com/us-en/um/redmond/projects/aidsquilt/).

12 Silence = Death Am wenigsten bekannt ist wohl dieser Slogan. Typischerweise erscheint er unter einem leuchtenden rosa Dreieck, das nach oben zeigt. Links eine Darstellung durch den Künstler Keith Haring. Der Slogan und das Dreieck haben eine mehr politische Bedeutung als die Schleife und der Quilt und beziehen sich eher auf den Kampf schwuler Männer um mehr Toleranz und Anerkennung. Das rosa Dreieck kennzeichnete in den Konzentrationslagern der Nazis die bekannten oder denunzierten Homosexuellen als Zeichen ihrer Neigung, ähnlich wie die Juden den Davidsstern tragen mussten. Die Homosexuellen stellten die unterste Stufe in der Hierarchie in den Konzentrationslagern dar und waren besonders schlimmen Behandlungen ausgesetzt. Das Symbol des rosa Dreiecks wurde von Aktivistengruppen während der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verwendet, typischerweise zeigt die Spitze des Dreiecks dabei nach oben. Sie wollten damit das Symbol der Erniedrigung in eines von Solidarität und Widerstand verändern. Zu Ausbruch der Aids-Epidemie in der Mitte der 80er Jahre war es bereits zu einem bekannten Zeichen schwulen Stolzes und Befreiung geworden. Aids und seine Symbole Einer der Mitbegründer des Silence=Death -Projekts im Jahr 1986 war der Künstler Avram Finkelstein. Zusammen mit einer Gruppe Gleichgesinnter entwarf er das Logo, um auf das zögerliche und homophobe Verhalten der Regierung auch im Zusammenhang mit HIV und Aids aufmerksam zu machen. 1987 begannen sechs schwule Aktivisten in New York Poster und Aufkleber mit den Worten "Silence = Death" zusammen mit dem rosa Dreieck überall zu verteilen. In ihrem Manifest zogen sie Parallelen zwischen der Verfolgung Homosexueller während der Nazi-Diktatur und der beginnenden Aids-Krise. Der Slogan war Ausdruck des Protests gegen die öffentliche Diskussion über "safer sex" und die Ignoranz und soziale Ungerechtigkeit der Regierung gegenüber den Betroffenen. Die Gründer des Projekts schlossen sich schließlich der Gruppe "ACTUP" (Aids Coalition to Unleash Power) an und stellten ihr das Logo zu Verfügung. Das Zeichen kommt inzwischen in verschiedenen Ausführungen daher (Plakate, Buttons, etc.) und war auch der Vorläufer für den anderen Slogan (Ignorance = Fear), der u.a. durch ein Bild von Keith Haring bekannt wurde.

13 Wegen der immer stärker werdenden Vermischung mit Aids wurde in den 90ern das rosa Dreieck durch den Regenbogen als Zeichen für schwulen Widerstand und Selbstbewußtsein ersetzt, allerdings ist heute in vielen Ländern der Erde der Regenbogen ein Symbol, das eng mit der Aids-Erkrankung verbunden ist. Das Rote Gummiband Lance Armstrong trug im Juli 2004 zum ersten Mal ein gelbes "Motivationsband", mit dem er auf die von ihm 1997 gegründete Krebsstiftung aufmerksam machte. Seitdem machen es ihm viele Menschen auf der Welt nach. Ein rosa Silikonband steht für die Brustkrebshilfe, ineinander verschlungene schwarze und weiße Bänder für den Kampf gegen Rassismus im Fußball. Die Deutsche Aids Hilfe bot ein rotes Silikonband mit den Worten "Verantwortung" und "Take care" an. Es ergänzte die traditionelle Rote Schleife, die für Solidarität mit den von HIV und Aids besonders Bedrohten steht. Das Band sollte nach außen hin sichtbar machen, dass man Verantwortung für dem Schutz vor HIV für sich und für andere übernimmt. Aids und seine Symbole Der Aids-Teddy Der als Aids-Pfarrer arbeitende Heiko Sobel entdeckte bei seinen Studienaufenthalten in den 80er Jahren in San Francisco eine sehr schöne Idee. HIV und an Aids erkrankte Menschen waren in jener Zeit besonders starken Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Als Solidaritätszeichen bekamen sie im Hospital einen Teddy geschenkt. Der Gedanke ging damals vom damaligen Bürgermeister von San Francisco aus. Mit dieser Geste zeigte er den Betroffenen, dass sie immer Mitbürger der Stadt sein würden; egal was komme. Der Bär ist auch im Staatswappen von Kalifornien enthalten, seit 1911 ist die Bear Flag die Offizielle Staatsflagge Kaliforniens. Heiko Sobel nahm dieses Zeichen der Solidarität mit nach Europa und verteilte es in seinem Wirkungsbereich an die Menschen mit HIV und Aids. Er gab ihnen einen Bären zum Liebhaben, etwas zum Festhalten in einer

14 Aids und seine Symbole Zeit, in der niemand mehr da ist, der einen festhalten mag. An jeden Neu-Ankömmling wurde beim Eintritt ins Hospiz Zürcher Lighthouse ein Teddy verschenkt, der ihn auf seiner letzten Wegstrecke begleitete. (Die Stiftung Zürcher Lighthouse wurde 1988 zur schnellen und unkomplizierten Hilfe für unheilbar AIDS-Kranke gegründet). Zugesagte Subventionen wurden kurz nach der Eröffnung des Hospiz zurückgezogen und so musste der damalige Hospizleiter Heiko Sobel und sein Team dringend Geld beschaffen, um das Haus vor der Schließung zu bewahren. Durch Zufall bekam Sobel mit, das eine Zürcher Firma zur Weihnachtszeit tausende kleiner Bären als Kundengeschenke bestellt hatte. Er brachte sie dazu, sie dem Hospiz zu spenden. Gemeinsam mit einem Marketingleiter entwickelte er eine Idee, die er kurz vor Weihnachten mit seinem Team umsetzte. Sie verteilten die Aids-Teddys am Züricher Hauptbahnhof an die Bevölkerung. Gegen eine Spende von 10 Franken (ca. 6 Euro) konnten die Leute einen Bären mit nach Hause nehmen oder als Zeichen der Solidarität mit dem Lighthouse an einem aufgestellten Christbaum aufhängen. Die Sammelaktion war so erfolgreich, dass sie in den kommenden Jahren am Hauptbahnhof und an anderen Orten in Zürich in der Vorweihnachtszeit und im Umfeld des 1.Dezembers durchgeführt wurde. Das Hamburger Hospiz Hamburg Leuchtfeuer übernahm auch die Idee der Sammelaktion, die genauso erfolgreich war. Nach Hamburg folgten die Aids-Organisationen in Köln, München, Düsseldorf und Frankfurt am Main. Mittlerweile dient der Aids-Teddy in über 100 Städten Deutschlands und Europas jedes Jahr zur Spendengewinnung und Solidarisierung mit den Betroffenen. Heiko Sobel als Bärenvater des Aids-Teddys bekannt, entwirft jedes Jahr aufs Neue einen Teddy und die Firma Clemens Spieltiere GmbH produziert ihn exklusiv als geschützten AIDS-Teddy nach seinen Vorgaben.

15 Denkraum: Namen und Steine Denkraum: Namen und Steine war ein Projekt der Deutschen Aids-Stiftung und wurde im Jahr 1992 zusammen mit dem Künstler Tom Fecht (siehe Bild) ins Leben gerufen. Dabei geht es um das Gedenken und die Erinnerung an Menschen, die an den Folgen von Aids gestorben sind. Die erste Installation der Steine fand zur dokumenta IX in Kassel statt. Seidem sind in 26 deutschen Städten und im europäischen Ausland Gedenkstätten mit mehr als 2.300 Steinen entstanden. Das Tom Fecht Projekt endete im Jahr 2000 und wird seitdem durch die regionalen Aids-Hilfen organisiert. Aids und seine Symbole Ein Teil des Projekts ist Nature Forte, das Tom Fecht in der Akademie Waldschlösschen in Göttingen installiert hat (siehe links). In der Altstadt-Nord in Köln wurde das Projekt 1992 unter dem Titel memoire nomade mit 238 Steinen realisiert (siehe Bild).

16 Leben mit HIV Zwei Frauen berichten vom Leben mit dem HI-Virus Koblenz (bg/gw) Trotz der enormen Fortschritte in der Behandelbarkeit ist die HIV-Infektion noch lange keine Krankheit wie jede andere : Vorurteile und Stigmatisierung machen es vielen Betroffenen immer noch schwer, offen mit ihrer Infektion umzugehen. Die SWR-Landesschau vom 25. Juli berichtete über den Umgang zweier betroffener Frauen mit ihrer HIV-Infektion. Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Koblenz erschien, kann unter folgendem Link aufgerufen werden: http://swrmediathek.de/player.htm?show=a5e279c0-1411-11e4-9668-0026b975f2e6 Only4Positive Trier (bg) Nach einer längeren Pause hat sich in Trier wieder eine angeleitete Selbsthilfegruppe von Menschen mit HIV etabliert. Die Gruppe Only4Positive trifft sich einmal im Monat in den Räumen der Trierer AIDS-Hilfe zu einem leckeren Abendessen, diskutiert miteinander und informiert sich über aktuelle medizinische und gesellschaftliche Entwicklungen rund um HIV. Interessierte können sich an die Ansprechpartnerin Lis Wörbach-König vom Betreuten Wohnen der AIDS-Hilfe Trier e.v. wenden (BG). Leben mit HIV Koblenzer Frauenfrühstück Koblenz (Koblenz) Etwa alle acht Wochen lädt die Koblenzer AIDS-Hilfe zum Frauenfrühstück ein. Beim Frühstück soll den Frauen die Möglichkeit gegeben werden, andere Betroffene in gemütlicher Frauenrunde kennen zu lernen und in lockerer Atmosphäre offen miteinander zu reden. Für Getränke und Essen wird gesorgt, die Frauen müssen sich um nichts kümmern, nur vorbeikommen. Das nächste Frühstück findet am Sonntag, dem 23.11.2014 ab 10 Uhr im Zusammenhang mit dem Workshop Gut Leben mit HIV in den Räumlichkeiten der AIDS-Hilfe Koblenz e.v. (Moselweißer Str. 65, 56073 Koblenz) statt. Die AH verfügt über einen anonymen Hauseingang. Bei Fragen steht Ihnen gerne Hanna Jones montags bis donnerstags von 10.00 bis 13.00 Uhr telefonisch unter 0261/166 99 oder per Mail an hanna.jones@koblenz.aidshilfe.de zur Verfügung.

17 Jubiläum: 5 Jahre Café Regenbogen in Landau Jubiläum: 5 Jahre Sonntags-Café Regenbogen Landau (ub) Das Sonntags-Café Regenbogen der Landauer AIDS-Hilfe ist in den letzten 5 Jahren in Landau ein Ort der Aufklärung und der Begegnung geworden. An jedem 1., 3. und 5. Sonntag eines Monats können sich hier in der Beratungsstelle ab 18 Uhr Menschen im gemütlichen Rahmen bei einem warmen Essen austauschen und kennenlernen und so Ängste und Irrtümer abgebaut werden gemäß dem Motto des Cafés Begegnung schafft Toleranz. Am 6. Juli fand zum 5jährigen ein kleines Jubiläums-Café statt. Neben der musikalischen Umrahmung durch eine Band und dem verblüffenden Auftritt des Zauberkünstlers Ted Louis konnte sich die AIDS-, Drogen und Jugendhilfe Landau e.v. über eine große Spende der Theatergruppe Au-Weyher! freuen. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 5jährigen Bestehen des Sonntags-Cafés durften Roland Kempf und Ulrike Bischoff einen Scheck über 3000 aus den Händen der Darsteller entgegennehmen. Mit so einer Riesen-Summe hätten wir nie gerechnet, freute sich Roland Kempf und bedankte sich nicht nur bei der Crew des Theaters, sondern auch bei deren Gästen, die die Aufführungen der Theatergruppe im April besucht hatten und ohne die diese Summe sicher nicht zustande gekommen wäre. Die Laiendarsteller spenden jedes Jahr einen Großteil des Erlöses ihrer Aufführungen an eine soziale Einrichtung. Dieses Jahr kam das Geld der Landauer AIDS-Hilfe zugute, da diese laut der Theatergruppe nicht nur wichtige Arbeit in der Betreuung von HIV-positiven und AIDS-Erkrankten leistet, sondern sich auch für die Belange drogenabhängiger Menschen und von Jugendlichen einsetzt. Der Leiter der Einrichtung R. Kempf lobte das Engagement der Laien-darsteller. Spendenübergabe anlässlich des 5. Jahrestages des Cafés Regenbogen in der Aids-Hilfe Landau Solche Aktionen zeigen, dass Solidarität mit anderen durchaus ein Thema in unserer Gesellschaft ist, in der Hoffnung, dass sich hierfür viele Nachahmer finden erklärte er.

18 18. Koblenzer AIDS-/Hepatitis-Forum Koblenz Am 20. September 2014 ab 09.00h fand im Konferenzzentrum des Kemperhof Koblenz (Koblenzer Straße 115-155 56073 Koblenz) das 18. Koblenzer AIDS/Hepatitis-Forum statt. Dreißig Jahre nach Erstbeschreibung des HI-Virus und 25 Jahre nach der des Hepatitis C-Virus wird eine Zwischenbilanz gezogen. Unter der Schirmherrschaft von Herrn Alexander Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rhein-land-Pfalz, und Herrn Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Kob-lenz, wurde in drei Vorträgen und einer Gesprächsrunde über den aktuellen Wissensstand zu HIV und Hepatitis C informiert. Information und Beratung für LSBTI - Angebote in Trier Information und Beratung Neues Beratungsangebot für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und ihre Angehörigen (bg) Wo finde ich Hilfe bei meinem Coming Out? Wie gehe ich mit Mobbing und Diskriminierungserfahrungen um? Wo kann ich mich mit anderen transidenten Menschen austauschen? Wie kann ich mich in meiner persönlichen Situation vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen schützen? Für diese und andere Fragen rund ums queere Leben in der Region Trier steht ab sofort das gemeinsame Beraterteam des SCHMIT-Z und der Trierer AIDS-Hilfe zur Verfügung. Jeden Mittwoch zwischen 17:00 und 19:00 Uhr werden in den Beratungsräumen des SCHMIT-Z in der Mustorstraße 4 in Trier persönliche Beratungsgespräche angeboten, aber ebenso telefonische und mailbasierte Beratung. Queer & Young Coming Together. 3. Trierer Coming Out Tage Trier (bg) Anlässlich des Coming Out Days boten die AIDS-Hilfe Trier und das Trierer Schwulen- und Lesbenzentrum SCHMIT-Z allen interessierten schwulen, bisexuellen, lesbischen, in-

19 tersexuellen und trans* Jugendlichen und deren Freund_innen unter 25 Jahren Gelegenheit, sich über sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität und Coming Out zu informieren und auszutauschen. Die 3. Trierer Coming Out Tage standen unter dem Motto Queer & Young Coming Together und fanden vom 10. 12. Oktober statt. Nähere Infos: https://www.facebook.com/ingout Benefiz: Festival der Travestie *** Lesung mit Ottfried Fischer Benefiz Festival der Travestie (sf) Am 25. Oktober 2014 lud die AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen e.v. zu ihrer Benefizgala, dem Festival der Travestie ins Capitol nach Mannheim ein. Das Festival der Travestie findet bereits zum vierten Mal statt und ist mittlerweile eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Rhein-Neckar-Region. Regionale wie überregionale Künstler machen in einem spektakulären Gala-Programm sämtliche Facetten der Travestie-Kunst erlebbar. Egal ob Live-Gesang, Comedy, Showtanz, Starparodien, Revue-Acts oder frivole und wortwitzige Conferencen: Beim "Festival der Travestie" ist definitiv für jeden Geschmack etwas geboten! Dieses Showerlebnis mit handfestem Benefiz-Charakter unterstützt mit seinem Reinerlös zu 100% die ehrenamtliche Arbeit der AIDS-Hilfe Arbeitskreis Ludwigshafen e.v., damit das unentgeltlich schaffende Team vom Check Point den Level seiner wichtigen Arbeit um die Belange von Menschen mit HIV & AIDS halten und in Zukunft weiter ausbauen kann. Weitere Infos: http://www.festivaldertravestie.de Ludwigshafen

20 Benefiz: Lesung mit Ottfried Fischer Leben mit HIV Benefizlesung mit Ottfried Fischer (st) Am 8. Oktober 2014 las Ottfried Fischer im Lautrer Wirtshaus (Bahnheim 17c in Kaiserslautern) aus seinem neuen Buch Das Leben ein Skandal. Geschichten aus meiner Zeit vor. Mit Sprachwitz, Lakonie und intelligentem Humor erzählt Ottfried Fischer Geschichten, Anekdoten und Reflexionen aus seiner Zeit: von seiner Kindheit in den Niederungen der Landwirtschaft auf einem Bauernhof in Niederbayern, wo er schon früh seine erste Rolle als Unterhalter der zahlreichen Sommergäste fand. Und wie er über seine persönliche Münchner Freiheit im Schwabing der 70er Jahre, über Hinterhoftheater statt Jurastudium den Weg auf die Bühne fand und zu einem der beliebtesten deutschen Schauspieler und Kabarettisten wurde. Das Leben ein Skandal zeigt Ottfried Fischers ungefiltertes Menschenbild, seinen liebevoll-provozierenden Blick auf die Frauen, er berichtet offen von seinen Erfolgen, aber auch von seinen Schwierigkeiten, in diesem Leben zu bestehen. Philosophische Kleinode, minimale Komödien und nahezu unglaubliche Wahrheiten: Ottfried Fischer pur. Die Einnahmen kommen der Arbeit der AIDS-Hilfe Kaiserslautern zugute, die sich seit 1987 für Menschen mit HIV in der Region Kaiserslautern, in der Beratung zu und der Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen engagiert. Joseph Gallus Rittenberg Kaiserslautern Und doch ist was aus mir geworden Ottfried Fischer las am 08. Oktober 2014, 20 Uhr, aus seinem Buch Das Leben ein Skandal im Lautrer Wirtshaus am Bahnheim. Musikalisch wurde er an der Gitarre begleitet. Er hat einen ganz eigenen Humorbegriff geprägt, ist im besten Sinne intellektuell und bewegt sein Millionenpublikum im Fernsehen und auf der Bühne. In diesem Buch geht es um Ottfried Fischers ungefiltertes Menschenbild, seinen liebevoll-provozierenden Blick auf die Frauen, um seine Erfolge, aber auch um seine Schwierigkeiten, in diesem Leben zu bestehen. Ottfried Fischer pur: philosophische Kleinode, minimale Komödien und nahezu unglaubliche Wahrheiten.

Zu guter Letzt... Mitwirkende am Newsletter: Texte und Redaktion: thb - Thomas Becker, AIDS-Hilfe Mainz e.v. ub - Ulrike Bischoff, AIDS-, Drogen- und Jugendhilfe Landau e.v. sf - Sebastian Faul, AIDS-Hilfe AK Ludwigshafen e.v. bg - Bernd Geller, AIDS-Hilfe Trier e.v. fk - Frank Kürsten AIDS-Hilfe Mainz e.v. st - Sabine Tauebner, AIDS-Hilfe Kaiserlautern e.v. gw - Gerhard Wermter, AIDS-Hilfe Koblenz e.v. Layout: fk - Frank Kürsten, AIDS-Hilfe Mainz e.v. Impressum Aids-Hilfe Rheinland-Pfalz e.v. Landesverband der rheinland-pfälzischen Aids-Hilfen Saarstrasse 55 54290 Trier Tel. 0651-970 44 20 Fax 0651-970 44 21 email info@aidshife-rlp.de web www.aidshilfe-rlp.de AH Trier Saarstr.55, 54290 Trier 0651-970440 http://www.trier.aidshilfe.de AH Koblenz Moselweißerstr. 65, 56073 Koblenz 0261-16699 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=koblenz Zu guter Letzt... Weitere Infos zur Arbeit der AIDS-Hilfen in Rheinland-Pfalz unter www.aidshilfe-rlp.de. Der nächste Newsletter erscheint im November 2014 AH Kaiserslautern Pariserstr. 23, 67655 Kaiserlsautern 0631-18099 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=klautern AH Landau Weißenburgerstr. 2b, 76829 Landau 06341-88688 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=landau AH Ludwigshafen Frankenthaler Str. 71, 67059 Ludwigshafen 0621-68567521 http://aidshilfe-rlp.de/index.php?id=ludwigshafen http://checkpoint-ludwigshafen.com AH Mainz Mönchstrasse 17, 55130 Mainz 06131-222275 http://www.aidshilfemainz.de