Sucht-Selbsthilfe im Freistaat Sachsen

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Transkript:

2010 Sucht-Selbsthilfe im Freistaat Sachsen Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V. 01.11.2010

Inhalt 1. 2. Erhebung 2010 in der sächsischen Suchtselbsthilfe Bedeutung und Anliegen derr Suchtselbsthilfe Seite 2 17 3. Strukturen und Ansprechpartner der Suchtselbsthilfe in Sachsen 19 Impressum: Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V. Herr Schamel, Herrr Dr. Rilke Glacisstraße 26 01099 Dresden Tel: 0351-8045506 www.slsev.de slsev@t-online.de November 2010 Wir danken der 17 für die finanzielle f Förderung!

1. Erhebung 2010 in der sächsischen Suchtselbsthilfe Die Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren führt seit dem Jahr 2000 im Abstand von 5 Jahren statistische Erhebungen in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen durch. Im Rahmen dieser Untersuchung sollen die Zusammensetzung und Verfügbarkeit entsprechender Angebote sowie die Vernetzung innerhalb des Systems der Suchtkrankenhilfe analysiert werden. Von besonderem Interesse sind Daten zur Beteiligung der Selbsthilfe im Vermittlungsprozess suchtspezifischer Hilfen (Kontaktphase) als auch im Rahmen der langfristigen Sicherung von Therapieerfolgen (Nachsorge), welche die Bedeutung der Suchtselbsthilfe unterstreichen. Beteiligung 2010 Ähnlich wie in den zurückliegenden Untersuchungen beteiligten sich an der Befragung 2010 über 50% der angeschriebenen Gruppen, d. h. 181 Suchtselbsthilfegruppen (Abb. 1). Somit konnten annähernd 2.100 Fragebögen der Gruppenteilnehmer in die Auswertung einfließen. Auf Grund der hohen Beteiligung ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse für die Gesamtstruktur der Suchtselbsthilfe im Freistaat Sachsen repräsentativ sind. teilgenommen 52% nicht teilgenommen 48% Abb. 1: Teilnahmequote der Selbsthilfegruppen an der Befragung 2010 2

Zusammensetzung der Selbsthilfegruppen Über 83% der Teilnehmer in den Sächsischen Selbsthilfegruppen sind betroffene Menschen mit eigenen Suchtproblemen. Etwa jeder 8. Teilnehmer (13%) arbeitet als Angehöriger in der Selbsthilfegruppe mit und weitere 4% sind Personen, die sich für die Belange suchtkranker Menschen engagieren möchten (Abb. 2). Angehörige/r 13% Interessierte/r 4% Suchtkranke/r 83% 0% 25% 50% 75% 100% Abb. 2: Zusammensetzung der sächsischen Selbsthilfegruppen 2010 In Abb. 3 kann man erkennen, dass der Anteil der Betroffenen in den Gruppen zugenommen hat wogegen der Anteil der Angehörigen und der Interessierten leicht zurückgegangen ist. 100% 75% 6% 7% 4% 18% 15% 13% Interessierte/r 50% 25% 0% 76% 78% 83% 2000 2005 2010 Jahr Angehörige/r Suchtkranke/r Abb. 3: Entwicklung der Zusammensetzung der sächsischen Selbsthilfegruppen 2000-2010 3

Geschlechtsverteilung Der überwiegende Teil der Mitglieder in der sächsischen Suchtselbsthilfe sind Männer. In den Betroffenengruppen stellen sie ca. ¾ der Mitglieder (Abb. 4). Eine Ausnahme sind die Angehörigengruppen. Ca. 80% aller Mitglieder von Angehörigengruppen sind Frauen (Abb. 5). Das ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass Alkoholprobleme nach wie vor mit 61% aller Klienten den häufigsten Betreuungsgrund in der sächsischen Suchthilfe darstellen. Von dieser Klientengruppe ist aber nur ca. jeder vierte eine Frau 1. Betroffenengruppen Angehörigengruppen Frauen 28% Männer 72% Frauen 80% Männer 20% Abb. 4: Geschlecht der Mitglieder Abb. 5: Geschlecht der Mitglieder in Betroffenengruppen 2010 in Angehörigengruppen 2010 Betrachtet man die Entwicklung seit dem Jahr 2000, lässt sich erkennen, dass der Frauenanteil bei den Betroffenengruppen (2000: 21%; 2005: 24%; 2010: 28%) ebenso wie der Männeranteil in den Angehörigengruppen (2000: 13%; 2005: 15%; 2010: 20%) prozentual ansteigt (Abb. 6 und 7). 100% 100% 80% 21% 24% 28% weibl. 80% 60% 60% 40% männl. 40% 20% 0% 2000 2005 2010 20% 0% 13% 15% 20% 2000 2005 2010 Abb. 6: Entwicklung der Geschlechtsverteilung Abb. 7: Entwicklung der Geschlechtsverteilung in den Betroffenengruppen 2000-2010 in den Angehörigengruppen 2000-2010 1 Quelle: Bericht der ambulanten Suchtkrankenhilfe; SLS; Dresden; 2009 4

Alter Altersstruktur Das Durchschnittsalter der Befragten in den Suchtselbsthilfegruppen beträgt annähernd 53 Jahre und ist somit gegenüber den Befragungen in den letzten 10 Jahren um sechs Jahre angestiegen (Abb. 8). Entwicklung des Durchschnittsalters 2000 bis 2010 52,7 Jahre 49,7 Jahre 2010 46,5 Jahre 2005 2000 Abb. 8: Entwicklung des Durchschnittsalters in den sächsischen Selbsthilfegruppen 2000-2010 Ca. 90% aller Teilnehmer in sächsischen Suchtselbsthilfegruppen sind zurzeit älter als 40 Jahre. Etwa 10% der Teilnehmer sind jünger als 40 Jahre, jedoch nur 3% jünger als 30 Jahre (Abb. 9). Altersstruktur in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2010 über 60 Jahre 25% 50-59 Jahre 37% bis 29 Jahre 3% 30-39 Jahre 7% 40-49 Jahre 28% Abb. 9: Altersstruktur in den sächsischen Selbsthilfegruppen 2010 nach Altersgruppen 5

Verglichen mit den Daten der letzten zwei Erhebungen im Jahre 2000 sowie 2005 ist ein deutlicher Trend hin zu älteren Teilnehmern abzulesen. Während der Anteil der Altersgruppe der über 50-jährigen in den letzten 10 Jahren mit 57% (2000: 40%; 2010: 63%) um mehr als die Hälfte gestiegen ist, verringert sich der Anteil der Mitglieder in der Altersgruppe der unter 30-jährigen um 60% (2000: 24%; 2010: 10%), Abb. 10. Diese Situation steht natürlich im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung im Freistaat Sachsen und ist auch ein deutschlandweiter Trend. Es macht aber sehr deutlich, dass die größte Herausforderung, die sich der sächsischen Suchtselbsthilfe in der Zukunft stellt, die Gewinnung jüngere Suchtkranker für die Arbeit in der Selbsthilfegruppe sein wird. Diese Bemühungen müssen noch verstärkt werden und dabei sind vor allem die großen Selbsthilfeverbände gefragt, hier gute Bedingungen zu schaffen, um junge Suchtkranke stärker einzubeziehen. 100% Alterstruktur der Selbsthilfegruppen von 2000 bis 2010 nach Altersgruppen differnziert 90% 60 und älter 60 und älter 60 und älter 80% 70% 50-59 60% 50-59 50-59 50% 40% 40-49 30% 40-49 20% 40-49 10% 30-39 30-39 30-39 0% Abb. 10: Entwicklung der Altersstruktur in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2000-2010 nach Altersgruppen 2000 2005 2010 6

Weiterführend... Im Rahmen des Projektes Bücken bauen - Junge Suchtkranke und Selbsthilfe der bundesweiten Selbsthilfeverbände wurden Möglichkeiten und Bedingungen untersucht, um junge Suchtkranke stärker zu erreichen 2. So ist für junge Suchtkranke (bis 30 Jahre) wichtig, dass z. B. Gruppenangebote altersspezifisch angelegt sind, gemeinsames Erleben, Freizeitangebote im Vordergrund stehen, in der Gruppe altersentsprechende Teilnehmer sind, die Gruppe auch bei Alltagsproblemen (Partnerschaft, Familie, Arbeit) unterstützt, klare Strukturen, Regeln, Abläufe und Vorgaben bestehen. Abhängigkeitsform Die überwiegende Zahl der suchtkranken Gruppenteilnehmer ist alkoholabhängig (90%), weitere 5% sind medikamentenabhängig. Ca. 2% der Befragten gaben an, wegen Suchtproblemen im Zusammenhang mit dem Glücksspiel eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen und etwa genauso viele ca. 2% sind von illegalen Drogen abhängig (Abb. 11). Alkohol 89,6% Andere Suchtprobleme 0,6% pathologisches Spielverhalten 1,9% Ess-Störungen 0,9% illegale Drogen 2,1% Medikamente 4,9% Abb. 11: Zusammensetzung der Mitglieder nach suchtspezifischen Problembereich 2010 2 Quelle: Brücken bauen Junge Suchtkranke in der Selbsthilfe; BV Freundeskreise; Kassel; 2006 7

Mitglieder mit Störungsbildern wie pathologischem Glücksspiel, Medikamentenabhängigkeit, Essstörungen als auch mit Störungen aufgrund einer Abhängigkeit von illegalen Drogen sind mit zusammen 11% zwar auch im Jahr 2010 relativ selten in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen vertreten, ihr Anteil hat aber vom Jahr 2000 (6%) an auf niedrigem Niveau stetig zugenommen (Abb. 12). 100% alle anderen Suchtformen alle anderen Suchtformen alle anderen Suchtformen Alkohol Alkohol Alkohol 75% 2000 2005 2010 Abb. 12: Entwicklung der suchtspezifischen Problembereiche Alkohol und andere Suchtformen in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2000-2010 Betrachtet man alle anderen Suchtformen (Abb. 13) im Vergleich der letzten 5 Jahre genauer, ist festzustellen, dass sich der prozentuale Anteil von Mitgliedern mit pathologischem Glücksspiel fast verdoppelt hat, der mit Störungen aufgrund einer Abhängigkeit von illegalen Drogen sich kaum verändert hat. Der Anteil von Mitgliedern mit einer früheren Medikamentenabhängigkeit oder Essstörungen ist im Vergleich zur Befragung 2005 zurückgegangen. 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Pathologisches Glücksspiel illegale Drogen Ess-Störungen Medikamente Pathologisches Glücksspiel illegale Drogen Ess-Störungen Medikamente 0% 2005 2010 Abb. 13: Entwicklung der Suchtspezifischen Problembereiche ohne Alkohol der Mitglieder in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2005-2010 8

In der sächsischen Suchtselbsthilfelandschaft sind in den letzten Jahren zunehmend weitere differenzierte Gruppenangebote für spezielle Zielgruppen entstanden. Das sind unter anderem Gruppen für: Eltern Drogen konsumierender Kinder Frauen und Mädchen Kinder / Jugendliche / junge Erwachsene. Soziodemographische Daten Familienstand Die folgenden Daten sollen einen kleinen Überblick zu den Lebensumständen der Mitglieder der sächsischen Suchtselbsthilfe geben. Die Hälfte aller Gruppenmitglieder ist verheiratet und lebt somit in einem stabilen familiären Umfeld (Abb. 14). Dieser Anteil könnte sich noch erheblich erhöhen, da zu vermuten ist, dass ein größerer Anteil der restlichen Nennungen ebenfalls in festen oder zeitweiligen Partnerschaften lebt. verheiratet 51% getrennt lebend 4% ledig 20% verwitwet 5% geschieden 20% Abb. 14: Familienstand der Mitglieder in den sächsischen Selbsthilfegruppen 2010 9

Beim Familienstand ist über die letzten 10 Jahre entgegen dem allgemein gesellschaftlichen Trend außer einem leichten Rückgang bei der Gruppe der getrennt Lebenden zugunsten der Gruppe der Ledigen keine Verschiebungen festzustellen (Abb. 15). Entwicklung des Familienstand 2000 bis 2010 100% verwitwet 80% geschieden 60% 40% 20% 0% 2000 2005 2010 getrennt lebend verheiratet ledig Abb. 15: Entwicklung des Familienstandes der Mitglieder in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2000-2010 Berufliche Situation Der berufliche Hintergrund stellt sich aktuell so dar, dass mit je fast einem Drittel die Mitglieder sächsischer Suchtselbsthilfegruppen einer Arbeit nachgehen (Arbeiter / Angestellte / Beamte / Selbstständige), arbeitslos bzw. erwerbslos sind oder aber schon altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind (Rentner / Pensionäre). Ein sehr geringer Teil aller Mitglieder befindet sich noch in der Ausbildung (Abb. 16). Selbständiger / Freiberufler 5% Rentner / Pensionär 28% sonstig erwerbslos 2% Arbeiter / Angestellte / Beamte 35% Schüler / Azubi / Student 1% arbeitslos 29% Abb. 16: Berufliche Situation der Mitglieder in den sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2010 10

Die Beschäftigungssituation der Mitglieder sächsischer Suchtselbsthilfegruppen, welche sich zwischen 2000 und 2005 sehr deutlich verschlechterte, hat sich in den letzten fünf Jahren leicht verbessert. Schüler / Azubi / Student Schüler / Azubi / Student Schüler / Azubi / Student 100% 80% 60% Arbeiter Angestellte Beamte Selbstständige - 15% Arbeiter Angestellte Beamte Selbstständige + 7% Arbeiter Angestellte Beamte Selbstständige 40% arbeitslos + 15% arbeitslos - 7% arbeitslos 20% 0% Abb. 17: Rentner Pensionär Entwicklung der beruflichen Situation der Mitglieder sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2000-2010 Rentner Pensionär Rentner Pensionär 2000 2005 2010 So stieg der Anteil der Gruppenmitglieder, welche einer Beschäftigung nachgehen, in den letzten fünf Jahren um ca. 7%. Der Anteil der arbeitslosen bzw. erwerbslosen Mitglieder ist seit der letzten Befragung zwar um ca. 7% gefallen, liegt aber mit 31% immer noch fast doppelt so hoch wie der durchschnittlichen Anteil an Arbeits- und Beschäftigungslosen von 14,3% 3 in Sachsen im Jahre 2008 (Abb. 17). 3 Quelle: www.statistik.sachsen.de/21/03_04/03_04_01_tabelle.asp ; 18.10.2010 11

Vermittlung in die Suchtselbsthilfegruppe Die Darstellung der Vermittlungswege in die Suchtselbsthilfegruppe dokumentiert die Beteiligung verschiedener Akteure in der Vermittlung von suchtspezifischen Hilfen (Abb. 18). Die Vermittlung in die Suchtselbsthilfegruppe erfolgte durch... die Suchtberatungsstelle die Vorstellung der Selbsthilfegruppe im KH Verwandte / Bekannte eine medizinische Einrichtung den Hausarzt ein Gruppenmitglied Presse / Rundfunk / Infomaterial Ämter / KK / RV 0 200 400 600 800 Anzahl der Nennungen (Mehrfachnennungen möglich) Abb. 18: Vermittlungswege in die sächsischen Selbsthilfegruppen 2010 Ungefähr ein Viertel der Befragten wurde durch Suchtberatungsstellen auf die Angebote der Suchtselbsthilfegruppen aufmerksam. Nahestehende Personen wie Bekannte und Verwandte spielen ebenso eine bedeutende Rolle in der Vermittlung dieser Angebote wie auch medizinische Einrichtungen (z. B. Allgemeinkrankenhäuser, Suchtfachkliniken) und Haus-ärzte. Als besonders wirkungsvoll einzuschätzen ist die Vorstellung von Selbsthilfegruppen während einer stationären Behandlung. Ca. 16% der Selbsthilfegruppenteilnehmer entscheiden sich nach bzw. aufgrund dieser Informationsveranstaltungen für eine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe. Sucht- (Selbst)hilfe im Krankenhaus Etwa die Hälfte der sächsischen Selbsthilfegruppen führen regelmäßige Patienteninformationsgespräche in suchtspezifischen Einrichtungen bzw. Allgemeinkrankenhäusern in der Region durch. Diese Angebote fördern die Vermittlung in die Selbsthilfe nach einer Therapie und tragen im Allgemeinkrankenhaus zur Früherkennung suchtbezogener Störungen bei. Vor-Ort-Beratungsangebote von Suchtberatungsstellen unterstützen zudem die Zusammenarbeit mit den medizinischen Einrichtungen in der Region. 12

Selbsthilfe: Ausstiegshilfe und langfristige Unterstützung Vorbehandlung Angebote der Selbsthilfe ermöglichen sowohl die ersten Schritte aus der Sucht, sie sind jedoch ebenfalls für die langfristige Krankheitsbewältigung von entscheidender Bedeutung. Etwa 10% der Selbsthilfe-Teilnehmer nennen die Selbsthilfegruppe als die wesentliche Hilfe aus der Sucht. Ohne zuvor eine suchtspezifische Behandlung durchlaufen zu haben, finden diese Personen in einer Selbsthilfegruppe ein geeignetes Angebot zur Bewältigung der eigenen Suchterkrankung. Die überwiegende Mehrheit hat bereits vorher suchtspezifische Behandlungen in Beratungsstellen (27%) bzw. stationären Einrichtungen (48% Entzug / 42 Therapie) in Anspruch genommen, und die Selbsthilfegruppe ergänzt diese professionellen Behandlungen zur langfristigen Sicherung von Therapieerfolgen (Abb. 19). stationärer Entzug (Entgiftung) 48,4% stationäre Entwöhung (Therapie) 41,7% ambulante Beratung / Behandlung 26,6% verbandsspezifische Maßnahmen 11,4% ohne Behandlung 9,9% Nennungen in % (Mehrfachnennungen möglich) Abb. 19: Art der bisherigen Vorbehandlung der Mitglieder sächsischer Suchtselbsthilfegruppen 2010 13

Gruppenzugehörigkeit Suchterkrankungen sind chronische Erkrankungen, die langfristige Unterstützung im Rahmen der Rückfallprophylaxe benötigen. Während professionelle Angebote auf eine punktuelle, über kurze Zeiträume konzipierte Behandlung ausgerichtet sind, ermöglichen Selbsthilfegruppen ihren Mitgliedern eine lebenslange regelmäßige Teilnahme. Mehr als 40% der Selbsthilfe-Teilnehmer gehören bereits länger als 5 Jahre der Gruppe an, welche sich in der Regel wöchentlich bzw. 14-täglich trifft (Abb. 20). 2 Jahre > bis 5 Jahre 22% 5 Jahre > bis 10 Jahre 23% 1 Jahr > bis 2 Jahre 11% bis 1 Jahr 16% über 10 Jahre 28% Abb. 20: Gruppenzugehörigkeit der Mitglieder sächsischer Suchtselbsthilfegruppen 2010 Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Abstinenzdauer und Gruppenzugehörigkeit, welcher die rückfallverhütende Wirksamkeit der Suchtselbsthilfearbeit verdeutlicht. Für den überwiegenden Teil der Mitglieder kann festgestellt werden, dass sich die Länge von Gruppenzugehörigkeit und Abstinenzdauer etwa entsprechen. Die durchschnittliche Abstinenzdauer in den Betroffenengruppen (6,2 Jahre) nur um ein halbes Jahr niedriger als die durchschnittliche Gruppenzugehörigkeit (6,7 Jahre). Aus diesem Blickwinkel ist der deutliche Anstieg der Verweildauer in den Gruppen im Verlauf der letzten 10 Jahre eine sehr positive Entwicklung, da die Gruppenzugehörigkeit ein Garant für Abstinent und Rückfallvermeidung ist. Diese Entwicklung steht in gewissem Maße auch in einem Zusammenhang mit der Entwicklung der Altersstruktur der sächsischen Suchtselbsthilfe (siehe Abb. 9) bzw. der demographischen Entwicklung der sächsischen Bevölkerung, wo jeweils ein Ansteigen des Anteils älterer Menschen zu beobachten ist. 14

Die Steigerung des Anteils von Betroffenen, die noch unter einem Jahr Mitglied einer Suchtselbsthilfegruppe sind, macht aber auch deutlich, dass auch aktuell neue Gruppen entstehen bzw. schon bestehende Gruppen neue Mitglieder aufnehmen (Abb. 21). Entwicklung der Gruppenzugehörigkeit 2000 bis 2010 100% 75% über 10 Jahre 5 Jahre > bis 10 Jahre 50% 2 Jahre > bis 5 Jahre 1 Jahr > bis 2 Jahre 25% bis 1 Jahr 0% 2000 2005 2010 Abb. 21: Entwicklung der Gruppenzugehörigkeit in sächsischen Suchtselbsthilfegruppen 2000-2010 15

Zusammenfassung Auf Grundlage der vorliegenden Befragungen der Sächsischen Suchtselbsthilfe ist zusammenfassend folgendes festzustellen: Im Freistaat Sachsen besteht mit ca. 350 Gruppen ein engmaschiges Netz von Suchtselbsthilfegruppen. Der Bereich der Suchtselbsthilfe für Alkoholabhängige Menschen macht den größten Teil der Angebote aus. Verstärkte Bemühungen sind zukünftig bei der Gewinnung von Jungen Suchtkranken sowie bei der weiteren Differenzierung der Gruppenangebote für Suchtprobleme im Zusammenhang mit illegalen Drogen oder Verhaltensbezogenen Suchtstörungen notwendig. Die Arbeitslosigkeit von Mitgliedern der sächsischen Suchtselbsthilfe liegt trotz einer positiven Tendenz immer noch doppelt so hoch wie in Sachsen allgemein. Hier bedarf es weiterer Anstrengungen (z. B. Adaption, Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung), um noch mehr Betroffene schnell wieder ins Arbeitsleben zu integrieren. Suchtselbsthilfe ist in Sachsen sehr gut vernetzt mit den Angeboten der professionellen Suchtkrankenhilfe und des medizinischen Versorgungssystems. Diese vermitteln einen Großteil der Betroffenen in die sächsischen Suchtselbsthilfegruppen. Zukünftig sind die Potentiale der Suchtselbsthilfe im Rahmen dieser Vernetzung noch besser zu nutzen. Suchtselbsthilfe fördert Reintegration, verhindert soziale Isolation und leistet einen wichtigen Beitrag für den Ausstieg aus der Sucht sowie für die langfristige Sicherung der Abstinenz und die Verhüttung bzw. Bearbeitung von Rückfällen. 16

2. Sächsische Suchtselbsthilfe Anliegen und Bedeutung erarbeitet von SLS-Fachausschuss Selbsthilfe Eine Selbsthilfegruppe ist eine Gemeinschaft von Menschen, die ein gemeinsames bzw. ähnliches Problem im Zusammenhang mit Suchterkrankungen als Betroffener bzw. Angehöriger haben und sich zu dessen Bearbeitung und Bewältigung regelmäßig treffen. Ziel der Gruppentreffen ist es, die eigene Lebenssituation durch den Erfahrungsaustausch mit anderen besser bewältigen zu lernen und sie positiv zu verändern. Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Fachleuten geleitet; manche ziehen jedoch gelegentlich Experten zu bestimmten Fragestellungen hinzu. Gemeinsame Gespräche und gegenseitige Hilfe sind dabei Mittel, die soziale Isolation aufzuheben und zur langfristigen Krankheitsbewältigung der Gruppenmitglieder beizutragen. Zusammenfassend stellen wir bedeutsame Aspekte der Suchtselbsthilfe dar, welche die Selbsthilfe als einzigartige und unerlässliche Stütze im Gesamtsystem der Suchtkrankenhilfe begründen. 1. Die Suchtselbsthilfegruppe bietet für jeden Betroffenen oder Angehörigen ein bedingungsloses und niedrigschwelliges Angebot für Hilfen zur Auseinandersetzung mit Suchtproblemen. 2. Selbsthilfearbeit setzt auf freiwillige Mitwirkung aller Teilnehmer. Jede/r geht in erster Linie um seiner selbst willen in die Gruppe. 3. Der bewusste Umgang mit sich selbst und mit anderen steigert Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit für den Alltag. Gruppenteilnehmer vermitteln am eigenen Beispiel, dass langfristige Abstinenz möglich ist. Die Selbsthilfegruppe ermöglicht modellhaftes voneinander Lernen und entlastet in geschützter Atmosphäre, z. B. durch die Thematisierung von Ängsten, Zweifeln und Schuldgefühlen. 4. Ein Prinzip der Selbsthilfearbeit ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit, die den Selbstwert jedes Einzelnen stärkt, denn jeder Teilnehmer ist für die Gruppe wichtig. 5. Die Selbsthilfegruppe bietet Raum für Erfahrungsaustausch, Meinungsäußerung und Meinungsbildung. 17

6. Die Selbsthilfegruppe ermöglicht Angehörigen von Suchtkranken Einblicke in Krankheitsverlauf, Erscheinungsbild und Folgen von Co-Abhängigkeit. Sie vermittelt Denkanstöße und Modelle, Suchterkrankung auch als Familienkrankheit zu begreifen und den Genesungsverlauf des Suchtkranken als Chance für die Genesung der Familie zu erkennen. 7. Die Suchtselbsthilfegruppe motiviert zum Ausstieg aus der Sucht und Inanspruchnahme weiterführender Behandlung. Gruppen bieten auch anderen Betroffenen außerhalb der Gruppe wertvolle Hilfe durch Beratung und Interessensvertretung. 8. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist notwendiger Bestandteil einer wirksamen Rückfallverhütung, denn hier wird der Umgang mit schwierigen Situationen oder die Aufarbeitung von Rückfällen erlernt. 9. Die Selbsthilfegruppe übernimmt suchtpolitische und gesellschaftliche Funktionen. Sie mahnt zur konsequenten Politik, um Suchtentwicklungen zu vermeiden und den Ausstieg aus der Sucht zu fördern. 10. Suchtselbsthilfegruppen engagieren sich im Bereich der Suchtprävention und sind geeignete Gesprächspartner für suchtpräventive Aktivitäten, z. B. in Schulen oder im Rahmen von Aktionstagen. 18

3. Strukturen und Ansprechpartner der Suchtselbsthilfe in Sachsen Informationsaustausch und Koordination der Sucht-Selbsthilfearbeit im Freistaat Sachsen erfolgt im Fachausschuss (FA) Selbsthilfe der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren (SLS). Mitglieder des FA sind Vertreter regionaler und überregionaler Selbsthilfeverbände, Selbsthilfereferenten der Wohlfahrtsverbände sowie ein Vertreter der GKV. Wesentlichen Anteil bei der Unterstützung der Selbsthilfearbeit in den Gruppen leisten die drei Landesverbände von Suchtselbsthilfeorganisationen (Blaues Kreuz Deutschland, Freundeskreise, Kreuzbund) sowie die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen. Ein besonderer Schwerpunkt besteht in der weiteren Qualifizierung der ehrenamtlichen Arbeit mit differenzierten Fortbildungsangeboten für die Suchthilfearbeit, für die Gruppenleitertätigkeit sowie für den sachsenweiten Erfahrungsaustausch. Unterstützung finden Selbsthilfegruppen in den regionalen Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfe (KISS). Nachfolgend sind Kontaktdaten der Ansprechpartner zusammenfassend dargestellt: FA Selbsthilfe der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren Kontakt: SLS e. V., Geschäftsstelle Glacisstraße 26 01099 Dresden FA Selbsthilfe Tel.: 0351 804 5506 slsev@t-online.de, www.slsev.de Suchtselbsthilfeverbände in Sachsen Kontakt: Blaues Kreuz in Deutschland e. V., LV Sachsen, Geschäftsstelle Robinienstr. 36 Landesverband Sachsen 01458 Ottendorf-Okrilla Tel.: 035 205/ 736 54 www.bksachsen.de 19

Kontakt: Kreuzbund e. V., Diözesanverband Dresden-Meißen e. V. Pestalozzistr. 41 08451 Crimmitschau Tel.: 03762/ 45 44 info@kreuzbund-sachsen.de www.kreuzbund-sachsen.de Landesverband Sachsen Kontakt: Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Sachsen Geschäftsstelle Ohorn Hauptstraße 19 01896 Ohorn Tel: (035 955) 74 236 www.freundeskreise-landesverband-sachsen.de Anonyme Gemeinschaften Die Kontaktdaten sind im Internet abrufbar, unter: www.anonyme-alkoholiker.de www.al-anon.de www.narcotics-anonymous.de www.overeatersanonymous.de www.anonyme-spieler.org Anonyme Alkoholiker; Al-Anon Familiengruppen; Narcotics Anonymous; Overeaters Anonymous; Anonyme Spieler Gegründet wurde die erste Gemeinschaft 1935 in den USA von einem Börsenmarkler und einem Chirurgen. Die beiden Alkoholiker erhofften sich gegenseitige Unterstützung in der Krankheitsbewältigung. Auf Grund positiver Erfahrungen gründeten sich in der Folge weltweit anonyme Gemeinschaften, zunehmend spezialisiert für besondere Gruppen, wie Familienangehörige, Drogenabhängige, pathologische Spieler oder Menschen mit Ess- Störungen. In Sachsen existieren insgesamt ca. 30-40 Selbsthilfegruppen, welche sich vor allem in den größeren Städten treffen. 20

Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen Ein Teil der sächsischen Selbsthilfegruppen bzw. eigenständige Selbsthilfevereine sind in den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege organisiert, die fachlich und organisatorisch die Selbsthilfearbeit vielfältig unterstützen. Oft bestehen intensive Kontakte zu den professionellen Angeboten der Suchtkrankenhilfe der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen jeweiligen Verbände, wie Suchtberatungsstellen oder Suchtfachkliniken. Kontakt im Internet unter: www.awo-sachsen.de www.dicvdresden-meissen.caritas.de www.drksachsen.de www.diakonie-sachsen.de www.parisax.de Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen (KISS) In vielen sächsischen Regionen unterstützen Kontaktstellen die Selbsthilfe vor Ort. Vermittelt wird in bestehende Selbsthilfegruppen, unterstützt wird die Vernetzung und Neugründung von Selbsthilfegruppen sowie Beratung zu Fördermöglichkeiten. Bestehende Angebote und Kontaktadressen sind online unter www.selbsthilfe-in-sachsen.de abrufbar. 21