Titel Zurück in die Vergangenheit Schwerter Grundschulkinder erforschen das Stadtarchiv Schwerte Institution Stadtarchiv Schwerte Schule Albert-Schweitzer-Grundschule Schwerte Schulstufe Jahrgang Grundschule 3./4. Schuljahr Fach Sachunterricht Umsetzung Im Fachunterricht / in AGs / in Projekten / im Ganztag Dauer 180 Minuten / 3 Schulstunden (Modul 1) Teaser für learn:line Unter dem Titel Zurück in die Vergangenheit ist es das Ziel des Lernangebotes, die Grundschüler in einem dreistündigen Archivbesuch mit dieser besonderen städtischen Einrichtung spielerisch vertraut zu machen. Im Wege einer archivischen Stationenarbeit sollen vor allem ihre Kompetenzen im Bereich Informieren und Recherchieren sowie ihr Umgang mit Fremdem gestärkt werden. Zielsetzung Vertrautheit mit dem Lernort Archiv, Förderung von Informations-, Medien- und Recherchekompetenzen. Die Schüler/innen erhalten einen Ausweis Mini-Archivar. Durchführung MODUL 1 Stationenlernen im Archiv 1. Begrüßung und Einführung (45 Minuten) In diesem einführenden Teil geht es darum, die Kinder erst einmal mit dem Wesen eines Archives vertraut zu machen. Hierbei sollen grundsätzliche Fragen, wie Was ist ein Archiv? Welche anderen Einrichtungen kennen die Kinder? (-> z. B. Museum, Stadtbücherei) Was ist der Unterschied zu einem Museum oder zur Stadtbücherei? (Stichwort: Duplikate bei Stadtbücherei und ausleihbar, Flachware im Unterschied zu Museum zweidimensional vs. dreidimensional) Was ist überhaupt die Arbeit der Archivarin/ des Archivars? (-> Bewertung, Verzeichnung etc.) Was wird dort aufbewahrt? (Stichwort: Unikate) Warum werden die Sachen aufbewahrt? (Stichwort: vordigitale Zeit) Wie werden Sachen aufbewahrt? (-> säurefreie Kartonnagen, Befreiung von allen Metallen wie Klammern etc.) Wird alles aufbewahrt? Was wird nicht dauerhaft aufbewahrt? Wie sind die unterschiedlichen Fristen? beantwortet werden. Als Beispiel werden zu einem bestimmten stadtgeschichtlichen Thema, z. B. Bau des Schwerter Rathauses, unterschiedliche Quellen vorgelegt. Im Vorfeld sollte die jeweilige Klasse bereits vorbereitend das Thema (hier: Was ist ein Rathaus?) im Unterricht Seite 1 / 4
besprochen haben. Eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Lehrpersonen ist also für das Projekt unerlässlich. Um die Archivalien auch taktil begreifen, also anfassen zu können, werden an die Kinder Baumwoll-Handschuhe, wie sie in Archiven und Museen bei der Arbeit mit empfindlichen Materialien benutzt werden, verteilt. Ganz wichtig: JEDES Kind sollte ein Paar Handschuhe bekommen, so dass es hier nicht zu Unruhe oder Streitereien kommt! In dem benannten Beispiel (-> Rathausbau) werden nunmehr unterschiedliche Quellengattungen vorgelegt: Akten, Pläne, Fotos, Zeitungsausschnitte. Bereits hier sollen mit Hilfe der Akten verschiedene Besonderheiten erarbeitet werden (-> sie sind zum Teil handschriftlich, es ist eine andere Schrift, kann man die Schrift lesen?), die in dem nachfolgenden, praktischen Stationen-Teil wieder aufgegriffen werden. Darüber hinaus wird eine alte Quelle mit einem Wachssiegel gezeigt, da die Kinder im späteren praktischen Teil selbst ein Siegel erstellen werden. 2. Stationenarbeit (60 Minuten) Im zweiten Teil des Besuches sollen die Kinder an insgesamt vier Stationen selbstständig praktisch arbeiten. Station 1: Stadtwappen von Schwerte ausmalen Damit die Kinder das Wappen ihrer Stadt kennenlernen, beginnt die Stationenarbeit mit dem Ausmalen einer Malvorlage des Schwerter Stadtwappens (A 5). Dieses sollen sie ruhig nach eigener Phantasie bunt gestalten. Station 2: Sütterlinschrift lesen Jedes Kind erhält eine Buchstabenübersicht der altdeutschen Schrift (Klein- und Großbuchstaben). Auf dem Tisch stehen kleine Aufsteller (10-15 Stück), auf denen in Sütterlin-Schrift jeweils ein Wort steht (z. B. Stadtarchiv Schwerte, Lehrer, Buch, Schrift, Rathaus etc.). In kleinen Gruppen von 2-3 Kindern sollen sie dann versuchen, die Worte zu übertragen. Station 3: Sütterlinschrift schreiben, Schreiben wie im Mittelalter Bei der Schreibübung wird mit Hilfe eines Sütterlin-Alphabetes versucht, in Sütterlin- Schrift den eigenen Namen zu schreiben. Dies sollen Sie jedoch mit alten Materialien machen! Den Kindern wurde bei der Einführung eine alte Urkunde mit einem Siegel gezeigt. Sie sollen nun anhand eigener Schreibübungen mit Gänsekiel ( Feder ), Tinte und Seite 2 / 4
Papier in Pergamentoptik erfahren, wie vor der Erfindung der heutigen Schreibutensilien (- > Bleistift, Kuli, Füller) geschrieben wurde und wie schwierig es ist, auf diese Art und Weise sauber zu schreiben. Können die Kinder dies, werden eigene Fantasie-Urkunden erstellt. Diese Urkunden können dann an der nächsten Station besiegelt werden. Station 4: Siegeln Mit Hilfe einer Siegelpistole (die ausschließlich von den Mitarbeitern des Archives oder den begleitenden Lehren bedient wird) sollen die Kinder nunmehr selbst mit Wachs und Siegel einen Siegelabdruck auf ihrer Urkunde erstellen. Hierfür wurde seitens des Archives eigens ein Siegel mit der Inschrift Mini-Archivar entworfen und angeschafft. MODUL 2 - BIPARCOURS Rallye (Alternatives Angebot) Als Alternative zu der Stationenarbeit von Modul I entsteht gegenwärtig ein zweites Modul für die gleiche Altersklasse (Grundschulkinder 3./4. Klasse). Im Gegensatz zu der Stationenarbeit, die Indoor stattfindet, soll auf Basis des Internet-Portals Biparcour (dabei handelt es sich um eine kostenlose App) eine stadtgeschichtliche Rallye für den Bereich der Schwerter Innenstadt entwickelt werden. Die BIPARCOURS-App ist ein Angebot des Bildungspartners NRW an schulische und außerschulische Lernorte. Schulen und Institutionen können mit diesem Lernwerkzeug Quizanwendungen, Themenrallyes, Führungen sowie Stadt- und Naturrundgänge zu vielfältigen Themen erstellen. Stationen für die stadtgeschichtliche Rallye in Schwerte könnten sein: - der Marktplatz, - die St. Viktor Kirche mit der Alten Marktschänke und dem Ruhrtalmuseum, - das Rathaus - der alte jüdische Friedhof, - der Platz der ehemaligen Synagoge - etc. Die Kinder sollen anhand von alten Quellen und Fotos Plätze wiedererkennen oder kleinere Aufgaben erledigen (z. B. eine Inschrift auf einem alten Grabstein des Jüdischen Friedhofes finden). Die Rallye wird in zwei Gruppen gegeneinander gespielt. Dem Siegerteam winkt ein kleiner Preis. Kompetenzen Einbindung in schulische Konzepte Die Schülerinnen und Schüler - recherchieren mit/in Medien und nutzen die Informationen für eine Präsentation. - vergleichen alte und neue Medien miteinander und dokumentieren ihre Ergebnisse Einschreibung ins Schulprogramm; Berücksichtigung im schulischen Leseförderkonzept und im Medienkonzept; Verankerung im Curriculum Sachunterricht. Kosten Finanzierung Keine Seite 3 / 4
Eingereicht von: Stadtarchiv Schwerte Seite 4 / 4