Hohe Risiken durch Polypharmazie

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Transkript:

Newsletter für Berlin/Brandenburg Dezember 2018 BARMER-Arzneimittelreport 2018 Inhalt Hohe Risiken durch Polypharmazie Arzneimittelreport 2018: Hohe Risiken durch Polypharmazie 1 Interview mit Dr. Christiane Montag: Näher am Patienten 2 Neuer Diabetes-Atlas: Zahl der Diabetiker steigt 4 Fast jeder vierte BARMER-Versicherte in Berlin und Brandenburg nimmt regelmäßig mindestens fünf Arzneimittel gleichzeitig ein und trägt somit ein erhöhtes Risiko für Neben- und Wechselwirkungen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung in Berlin und Brandenburg betrifft das über 1,4 Millionen Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt der Arzneimittelreport 2018 der BARMER. Wer mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnimmt und bei mehreren Ärzten in Behandlung ist, sollte seinen Hausarzt über alle Verordnungen informieren, auch über die Medikamente, die selber rezeptfrei in der Apotheke besorgt werden, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg. Dieser könne eine Risikoeinschätzung vornehmen. Multimorbide Patienten tragen hohes Risiko für Polypharmazie Gesundheitstag in Templin: 5 Staatssekretär auf Smoothie -Bike Delegation aus Shanghai: Voneinander lernen 5 Zahnreport 2018: Kinder zu selten beim Zahnarzt 6 Nimmt ein Patient mehr als fünf Wirkstoffe gleichzeitig ein, spricht man von Polypharmazie. Vor allem chronisch kranke und multimorbide Menschen betrifft dies. Unter den 65- bis 79-jährigen BARMER-Versicherten sind dies 55 Prozent in Brandenburg und 50 Prozent in Berlin, bei den über 80-Jährigen 74 Prozent beziehungsweise 68 Prozent. An einer Reihe von Beispielen weist der Arzneimittelreport nach, dass es trotz bekannter Vorerkrankungen oder Neben- und Wechselwirkungen zu risikoreichen Medikationen kommt. Fast ein Viertel unserer 24.000 Versicherten mit Herzinsuffizienz erhalten Verordnungen für schmerz- und entzündungshemmende Wirkstoffe, obwohl diese die Symptome einer Herzschwäche verstärken können, so Leyh. Hausärzten fehlen häufig Informationen ihrer Kollegen Kontakt Markus Heckmann markus.heckmann@barmer.de Telefon: 0800 333 004 998035 Bei multimorbiden Patienten bleibt Ärzten oft nichts Anderes übrig, als Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, so Leyh. Wenn Patienten bei mehreren Ärzten in Behandlung sind, sei es für den Hausarzt kaum möglich, den Überblick zu behalten. Laut Arzneimittelreport erhalten 38 Prozent der BARMER-Versicherten in Brandenburg und 51 Prozent der BARMERVersicherten in Berlin ihre Verschreibungen von mindestens vier Ärzten.

Interview mit Dr. Christiane Montag Näher am Patienten Frau Dr. Montag, wie hat sich Ihre Arbeit seit Beginn des Modellprojekts verändert? Wie erleben Ihre Patienten, die am Modellprojekt teilnehmen, die neuen Möglichkeiten der sektorenübergreifenden Versorgung? 2

Laut dem zweiten Evaluierungsbericht sanken im Modellprojekt sowohl die Krankenhausaufenthalte als auch die Verweildauern der Patientinnen und Patienten mit Schizophrenie und unipolarer Depression. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg? Wir haben uns über dieses Ergebnis gefreut. Ich denke, dieser Erfolg ist durch die bessere Möglichkeit zur ambulanten Krisenintervention zu erklären. Das heißt, im Modellprojekt kann im Fall einer Verschlechterung schnell und effektiv reagiert werden, zum Beispiel durch Vereinbarung täglicher Termine und den Einsatz von Home-Treatment. Viele Patientinnen und Patienten werden auch direkt bei ihrer Vorstellung in der Rettungsstelle auf das Modellprojekt hingewiesen und benötigen so gar keine stationäre Aufnahme. Aus unserer Sicht wirkt aber insbesondere auch die langfristige therapeutische und Beziehungsarbeit mit den Betroffenen stabilisierend und rückfallverhütend. In einem solchen Rahmen können auch die Erarbeitung von längerfristigen Therapiezielen und die Motivationsarbeit für hochschwelligere Therapien anstelle häufig unspezifischer Krankenhausaufenthalte besser gelingen. Diese wirken dann längerfristig rückfallverhütend. Gibt es Erwartungen, die sich im Rahmen des Modellprojekts bisher nicht erfüllt haben? Die Behandlung im Modellprojekt steht circa 14 Prozent unserer Patientinnen und Patienten, welche in der BARMER versichert sind, offen. Dieser relativ geringe Anteil bewirkt, dass wir keine umfassenden Veränderungen unserer stationären und ambulanten Strukturen vornehmen konnten, Synergien teilweise weniger gut nutzbar waren und erneut Schnittstellen entstanden, die eigentlich vermieden werden sollten. Das Nebeneinander verschiedener Konzepte entsprechend der Kassenzugehörigkeit kann auch verwirrend sein. Ein größerer Wurf wäre daher insgesamt für die Wirksamkeit und Strahlkraft der neuen Behandlungsoptionen günstig gewesen. Die Arbeit im Modellprojekt hat uns auch näher an die Lebenswirklichkeit der Patientinnen und Patienten herangeführt. Uns ist noch klarer geworden, wie tiefgreifend sich krankheitsfördernde Faktoren im Umfeld der Patientinnen und Patienten auswirken können. Armut, Exklusion und Vereinsamung beziehungsweise das völlige Fehlen eines sozialen Netzwerks führen zu einer schwereren Manifestation von psychischen Erkrankungen und stellen besondere Herausforderungen an deren Behandlung. Manche Patientinnen und Patienten benötigen zunächst die Möglichkeit, ihre Umgebung temporär zu verlassen. Hier würden wir uns wünschen, dass die Behandlung durch ausreichende, flexible wie auch zeitnahe Angebote aus dem sozialen Bereich, wie zum Beispiel Krisenwohnraum, ergänzt würde. Wenn Sie in die Zukunft blicken, welchen Beitrag kann das Modellvorhaben leisten, die integrierte Versorgung in Deutschland voranzubringen? Modellprojekte stellen einen entscheidenden Vorstoß zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung in Deutschland dar. Erfahrungen aus diesen Projekten zeigen aber, dass ihre Effektivität steigt, wenn sie in größerer Breite verfügbar sind. Nur so können krankenhauszentrierte stationäre und ambulante Strukturen wirksam und nachhaltig so umgestaltet werden, dass eine effektive und bedürfnisadaptierte Behandlung gelingen kann. Wir wünschen uns daher, die Verfügbarkeit von Modellvorhaben oder ähnlichen Konzepten für die Patientinnen und Patienten aller Krankenkassen. Seit Anfang des Jahres ist auch die stationsäquivalente Behandlung in Deutschland möglich. Unser Modellvorhaben hat wichtige Vorarbeiten und Erfahrungen für deren Implementierung in unserem Haus geliefert. Allerdings zeigt die Erfahrung im Modellprojekt, dass die langfristige Begleitung und Beziehung zu den Betroffenen einen der wirksamsten krisenprophylaktischen Faktoren darstellt. Es bleibt daher abzuwarten, ob und bei welchen Patientengruppen ein hochfrequentes Home-Treatment im Rahmen der stationsäquivalente Behandlung gelingen kann. Foto: Klaus Heymach PD Dr. med. Christiane Montag, Leitende Oberärztin der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig Krankenhaus 3

Neuer Diabetes-Atlas Zahl der Diabetiker steigt Mehr als jeder zehnte Brandenburger BARMER-Versicherte leidet an der Zuckerkrankheit. Das geht aus dem Diabetes-Atlas der BARMER hervor. Im Jahr 2017 litten laut der Analyse bundesweit 9,2 Prozent der Bevölkerung an der Zuckerkrankheit, in Brandenburg 11,3 Prozent. Auffällig im Diabetes-Atlas sind die zum Teil massiven Unterschiede auf regionaler Ebene. Den höchsten Anteil zuckerkranker Menschen hat der Postleitzahlen -Bereich 148 im brandenburgischen Bad Belzig mit 13,8 Prozent. Über 90 Prozent der Betroffenen leiden unter Diabetes vom Typ 2. Ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung sind nicht nur gute Präventionsmaßnahmen, sondern helfen auch, die Erkrankung besser in den Griff zu bekommen, nachdem sie ausgebrochen ist, sagt Gabriela Leyh Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/Brandenburg. Höchste Diabetes-Raten in den neuen Bundesländern Der aktuelle Diabetes-Atlas basiert auf Versicherten der BARMER und verdeutlicht vor allem das Ausmaß der Volkskrankheit in verschiedenen Regionen. Die regionalen Schwankungen sind nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen, da bei der Auswertung eine entsprechende Standardisierung auf die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen wurde, so Leyh. Auf Ebene der Bundesländer gab es im Jahr 2017 in Sachsen und in Sachsen-Anhalt mit je 11,5 Prozent die höchsten Diabetes-Raten. Die niedrigsten Werte erreichten mit acht Prozent Schleswig-Holstein, gefolgt von Hamburg mit 8,2 Prozent. Insgesamt weisen die östlichen Bundesländer weiterhin die höchsten Diabetesprävalenzen auf, allerdings mit teils rückläufigen Diagnosen. Die einzigen Bundesländer, in denen die Betroffenenquote seit dem Jahr 2013 gesunken ist, waren Sachsen mit einem Rückgang von 0,5 und Thüringen mit 0,1 Prozentpunkten. In Brandenburg stieg der Anteil der zuckerkranken Bevölkerung zwischen den Jahren 2013 und 2017 um 0,3, im Bundesdurchschnitt um 0,5 Prozentpunkte. 4

Gesundheitstag in Templin Staatssekretär auf Smoothie-Bike Beim Templiner Gesundheitstag am 6. Oktober besuchte Andreas Büttner, Brandenburgs Staatssekretär für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (Bild Mitte) den Stand der IGiB-StimMT. BARMER-Landesgeschäftsführerin Gabriela Leyh (Bild links) lud ihn auf einen Smoothie ein. Den Mixer zur Zubereitung trieb Büttner mit dem Smoothie-Bike selber an. Foto: Wirtschaftsförderung Brandenburg/ David Marschalsky Delegation aus Shanghai Voneinander lernen Ist das deutsche Gesundheitswesen ein Vorbild für China? Um dieser Frage nachzugehen besuchte eine Delegation der Gesundheitsverwaltung Shanghai die BARMER Landesvertretung Berlin/Brandenburg. Die Herausforderungen sind zumindest ähnlich. Der Bevölkerungsanteil älterer und multimorbider Menschen wächst. Gesundheitliche Prävention wird sowohl in Deutschland als auch in China eine wichtige Rolle spielen. Dr. Gregor Matthesius, Leiter Verträge bei der Landesvertretung Berlin/Brandenburg und Markus Schmidt, Hauptgeschäftsführer der BARMER Berlin (beide Bild Mitte), diskutierten, mit den Delegationsbesuchern. Markus Heckmann, Barmer 5

BARMER-Zahnreport 2018 Kinder zu selten beim Zahnarzt In Berlin und Brandenburg nimmt nur etwa jedes dritte BARMER- Versicherte Kind zwischen 2,5 und sechs Jahren die von den gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen wahr. Das geht aus dem Zahnreport 2018 der BARMER hervor Damit sich ein positives Verhältnis zum Zahnarzt entwickelt, sollten Eltern mit ihren Kindern nicht erst bei Zahnschmerzen zum Zahnarzt gehen. Zahnärzte können Eltern zudem wertvolle Hinweise zur richtigen Zahnpflege geben, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin/ Brandenburg. Eltern sollten mit ihren Kindern schon möglichst früh beim Zahnarzt vorstellig werden, fordert die BARMER. Foto: BARMER Junge Bayern gehen deutlich häufiger zum Zahnarzt Immerhin ist die Inanspruchnahme zahnärztlicher Früherkennungsuntersuchungen in der Altersgruppe der 2,5- bis Sechs-Jährigen zwischen den Jahren 2010 und 2016 in Berlin von 29,9 Prozent auf 35,8 Prozent und in Brandenburg von 33,9 Prozent auf 37,7 Prozent gestiegen. Erst im schulpflichtigen Alter geht die Mehrheit der Kinder zur zahnärztlichen Vorsorge. Von den Sechs- bis 18-Jährigen waren es im Jahr 2016 in Berlin 61,8 Prozent und in Brandenburg 67,4 Prozent. Der Bundesdurchschnitt lag bei 65,7 Prozent. Mit einer Inanspruchnahme von 71,2 Prozent gingen die Kinder und Jugendliche in Bayern am häufigsten zur zahnärztlichen Vorsorge. Schlusslicht waren die Altersgenossen in Bremen mit 56,3 Prozent. Zahnärzte zücken seltener die Zange Allgemein hat sich die Zahngesundheit der Berliner und Brandenburger verbessert. Der Anteil der BARMER-Versicherten, die eine Zahnfüllung benötigten, ist in Berlin von 30,7 Prozent im Jahr 2010 auf 28,1 Prozent im Jahr 2016 gesunken in Brandenburg von 35 Prozent auf 32,2 Prozent. Mussten im Jahr 2010 noch 7,7 Prozent der Berliner und 6,9 Prozent der Brandenburger BARMER-Versicherten eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen, waren es 6,4 Prozent beziehungsweise sechs Prozent im Jahr 2016. Der Anteil der Versicherten, die sich einen Zahn ziehen lassen mussten, sank in Berlin von 9,7 Prozent im Jahr 2010 auf neun Prozent im Jahr 2016 und in Brandenburg von 10,3 auf 9,4 Prozent. Unser Service Presseinfos, Grafiken und Reporte zur Versorgungsforschung gibt s im Presseportal: www.barmer.de/presse Das BARMER online-magazin: www.barmer-magazin.de Folgen Sie uns auf Twitter für tagesaktuelle Gesundheitsnews: www.twitter.com/barmer_presse 6