Erlangen-Wladimir. Quelle und umfassende Darstellung siehe: wladimirpeter

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Transkript:

Erlangen-Wladimir 1983 als Zeichen der Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschland und der Sowjetunion entstanden, wurde die Städtepartnerschaft vielfach ausgezeichnet, u.a. im Jahr 2002 von Bundespräsident Johannes Rau in vier Kategorien mit dem "1. Preis für bürgerschaftliches Engagement in Rußland", und von Gabriele Krone- Schmalz als "leuchtendes Beispiel" deutsch-russischer Zusammenarbeit gelobt. Im Januar 2018 traf sich zum zweiten mal das gemeinsame Forum zum Austausch gesellschaftzlicher Fragen im Rahmen der Städtepartnerschaft: Prisma Stationen eines Besuchs der Prisma Gruppe aus Wladimir am 24. Januar in Erlangen u.a. im Gerätewerk Siemens F80 bei Betriebsrat und Schwerbehinderten-Vertretung Quelle und umfassende Darstellung siehe: wladimirpeter Im April vergangenen Jahres hatte die Auftaktveranstaltung des Gesprächsforums Prisma in Wladimir stattgefunden, und schon im November wollte man die Begegnung in Erlangen fortsetzen. Doch der Termin ließ sich nicht halten und wurde auf diese Tage verschoben. Am späten Montagabend nun traf die Delegation von Oberbürgermeisterin Olga Dejewa ein und absolvierte gestern gleich ein umfangreiches Arbeits- und Besuchsprogramm als Vorspann zu der heutigen ganztägigen Diskussion mit dem Themenschwerpunkt Zivilgesellschaft, Bürgerbeteiligung, Teilhabe.

Wladimir Rybkin, Olga Dejewa, Julia Obertreis, Alina Kartuchina; Wolfram Howein, Guram Tschjotschjew, Alexander Krutow, Gabriele Schöner und Amil Scharifow Um sich miteinander zu diesen Sachfragen austauschen zu können, sollten die Gäste auch praktische Erfahrung machen, Einblick nehmen können in die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement ganz unterschiedlicher Bereiche. Guram Tschjotschjew Etwa wie man in Erlangen 2015/2016 die Aufnahme der Flüchtlinge im Stadtteil Tennenlohe organisierte von der Grundversorgung bis hin zu Sprachkursen und Integrationsangeboten seitens der Stadtverwaltung aber auch der Zivilgesellschaft, aus der heraus die unterschiedlichsten Projekte entstanden, etwa ein Kleider-Café in der Sebaldussiedlung.

Willkommen im Kleider-Café Ursprünglich hatten hier Ehrenamtliche nur daran gedacht, die vielen Kleiderspenden der Bevölkerung geordnet an Flüchtlinge weiterzugeben, doch rasch stellte sich heraus: Auch unter den Einheimischen gibt es Bedarf nicht nur nach günstigen Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch nach einem Raum, wo gern für eine Zeitlang verweilt, wo man andere Menschen trifft, wo man zu einem Stück Kuchen oder Gebäck zusammen eine Tasse Tee oder Kaffee trinkt. Gruppenbild mit Ehrenamtlichen

Gleich ob noch im Studium oder schon im Ruhestand, an den beiden Öffnungstagen kommt die Kundschaft gern und in so großer Zahl, daß sich das von Ehrenamtlichen betriebene Projekt des ASB selbst trägt. Ein wirklich gelungenes Beispiel für Bürgersinn. Guram Tschjotschjew Ein ganz anderes Thema wurde dann am späteren Vormittag im Gerätewerk der Siemens AG im Stadtwesten angeschlagen: Integration und Inklusion von behinderten Beschäftigten in die unterschiedlichsten Arbeitsprozesse. Gruppenbild bei Siemens

Erstaunlich für die Gäste dabei besonders die enge Einbeziehung der betroffenen in die Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes, das hohe Maß an Flexibilität bei der Anpassung an sich stets verändernde Voraussetzung und die Erkenntnis, eine Behinderung führe nicht zwangsläufig zu einer Einschränkung der Produktivität, sofern es denn gelingt, Mensch und Technik auf das Handicap abzustimmen. Etwas, das ganz offensichtlich bei der Siemens AG vorbildlich funktioniert. Guram Tschjotschjew, Alexander Krutow und Hans-Michael Behnke Viel Zeit am Nachmittag nimmt sich der Besuch dann für eine Führung durch die Justizvollzugsanstalt. Vor allem unter dem Fokus, was das Ehrenamt bei der Resozialisierung leisten kann, wie die Betreuung von Häftlingen beim sogenannten Übergangsmanagement, also der Vorbereitung auf die Haftentlassung bis hin zur Begleitung zurück in die Gesellschaft, aussehen kann.

Treffen mit Ehrenamtlichen Hier, im Gespräch mit Anstaltsleiter Hans-Michael Behnke, lassen sich auch Unterschiede im Verständnis von Strafvollzug erkennen. Während die russische Seite das Prinzip von Strafe und Vergeltung postuliert, betonen die Erlanger den sozialtherapeutischen Ansatz mit dem Ziel einer möglichst gelungenen Resozialisierung. Der Geschenk-Ball aus dem Zentralgefängnis Wladimir Doch in der Praxis geht auch das Wladimirer Zentralgefängnis, aus dessen Werkstatt ein Ball als Geschenk überreicht wird, längst den Weg des humanen Strafvollzugs mit dem Ziel, die Häftlinge für die Rückkehr in die Gesellschaft zu ertüchtigen. Dafür sprechen unter anderem

Fußballturniere der Insassen gegen das Wachpersonal, Kunstausstellungen, Fortbildungsmöglichkeiten. Treffen mit Ehrenamtlichen und Melitta Schön (links im Bild) Zur letzten Arbeitsrunde findet sich die Delegation dann beim Bayerischen Roten Kreuz ein, wo 1990 alles begonnen hatte mit der Aktion Hilfe für Wladimir und wo seit nun auch schon zwei Jahrzehnten das Seniorennetz seine ehrenamtlichen Angebote rund um Computer, Tables, Smartphone und Internet macht. Übrigens eine Initiative, die es ganz ähnlich auch in Wladimir gibt. Dort veranstaltet man sogar Computer-Wettbewerbe in der vorgerückten Altersklasse. Eine Anregung vielleicht auch für das Seniorennetz. Im Brauereimuseum: Susanne Lender-Cassens, Alina Kartuchina, Olga Dejewa, Birgit Marenbach, Wladimir Rybkin, Horst Hirschfelder, Wolfgang Niclas, Christoph Gewalt und Alexander Krutow