Strafrecht II Allgemeiner Teil 2. Teilnahme Prof. Dr. D. Klesczewski

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Transkript:

Strafrecht II Allgemeiner Teil 2 Teilnahme Prof. Dr. D. Klesczewski

Hinweise Materialien https://strafrecht.jura.uni-leipzig.de/ Zum Vertiefen: Klesczewski, AT, Rn. 662-755 Abschlussklausur: Zeit und Ort: 13. 7., 13-16 Uhr, Audimax, HS 9 Thema: Täterschaft und Teilnahme 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 2

Ringvorlesung zum 72. DJT: Über den Zusammenhang von Strafbegründung und Strafzumessung Strafzwecke und Strafzumessung im Völkerstrafrecht Prof. Dr. Daniela Demko 20. 6. 18, 18 Uhr s. t. Alter Senatssaal, Rektorat Ritterstr.26, 04109 Leipzig

Täterschaft 25 StGB Beteiligung Anstiftung, 26 StGB Teilnahme Beihilfe, 27 I StGB 17.06.2018 Mittelbare Täterschaft - Prof. Dr. Klesczewski 4

Aufbau: Teilnahme I. Haupttäter A. Tatbestand B. Rechtswidrigkeit ( ) II. Teilnehmer A. Tatbestand, 26, 27 StGB 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat. s. o. I. b) Teilnahmebeitrag (Bestimmen o. Hilfeleisten) c) Kausalität 2. Doppelvorsatz B. Rechtswidrigkeit C. Schuld ( 29 StGB) D. Akzessorietätsmodifikation, 28 StGB ( nächste Stunde) 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 5

Akzessorietät der Teilnahme Minimal limitiert extrem Tat rechtswidrige Tat schuldhafte Tat 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 6

Akzessorietät der Teilnahme Minimal limitiert extrem Tat vorsätzliche rechtswidrige Tat schuldhafte Tat 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 7

Fall 5.17 I. Strafbarkeit des P, 223 I II. Strafbarkeit des A wegen der Frage an den P A. Tatbestand, 223, 26 StGB 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat: s. o. I. b) Bestimmen aa) Jedes Hervorrufen des Tatentschlusses (Rspr.): (+) bb) Auffordern (h. L.): (?) cc) Unrechtspakt (Puppe): (-) dd) Abhängigmachen der Willensbildung des Haupttäters (Jakobs): (-) ee) Streitentscheid 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 8

Fall 5.17 Streitentscheid zur Auslegung Bestimmen zur Tat in 26 StGB I. Rspr. Jedes Hervorrufen des Tatentschlusses -> Vom Wortlaut gedeckt -> Gesetzgeberwille (BT-Drs. IV/650, S. 150) <-> Wortlaut legt ein Über-/Unterordnungsverhältnis nahe (ähnlich die Beispiele in 48 RStGB) <->Strafdrohung setzt Anstifterunrecht in der Schwere dem Täterunrecht gleich. II. H. L.: Auffordern -> Vom Wortlaut gedeckt <-> Wortlaut legt ein Über-/Unterordnungsverhältnis nahe <->Strafdrohung setzt Anstifterunrecht in der Schwere dem Täterunrecht gleich. III. Puppe: Unrechtspakt schließen -> Vom Wortlaut gedeckt -> Unrechtspakt ermöglicht Anstifter, vom Täter die Tat einzufordern. <-> Unrechtspakt hat keine Bindungswirkung IV. Vorzugswürdig daher ist die Ansicht von Jakobs 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 9

Fall 5.17 I. Strafbarkeit des P, 223 I II. Strafbarkeit des A wegen der Frage an den P A. Tatbestand, 223, 26 StGB 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat: s. o. I. b) Bestimmen aa) Jedes Hervorrufen des Tatentschlusses (Rspr.): (+) bb) Auffordern (h. L.): (?) cc) Unrechtspakt (Puppe): (-) dd) Abhängigmachen der Willensbildung des Haupttäters (Jakobs): (-) ee) Streitentscheid c) Kausalität 2. Doppelvorsatz B. Rw C. Schuld D. Strafbar gem. 223, 26 StGB (Rspr.) 10

Bestimmtheit der Haupttat Fall 5.18: (-) Probleme der Anstiftung Omnimodo facturus: Keine Anstiftung möglich Vollendungsvorsatz: Lockspitzel (Fälle 5.37, 5.38) Aufstiftung (Fall.36) ist daher keine Anstiftung (str.) Objektverwechslung durch Haupttäter: Fall 5.19 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 11

Fall 5.37 I. Strafbarkeit des E A. 242 I, 243 I Nr. 1 StGB: (-), keine Wegnahme, da J mit Gewahrsamswechsel einverstanden. B. 242 I, 243 I Nr. 1, 22 StGB (außerordentliche Strafmilderung denkbar, z. B. 23 III analog) II. Strafbarkeit des V, 242 I, 243 I Nr. 1, 26 StGB A. Tatbestand 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat: s. o. I.B. b) Bestimmen 2. Doppelvorsatz a) h. M.: kein Vollendungswille bei V b) Welzel: Bestimmen zum Versuch ausreichend c) Streitentscheid B. Nicht strafbar 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 12

Fall 5.19 I. Strafbarkeit des T wegen Erschießen des O A. Totschlag, 212 I StGB B. Heimtückemord, 212 I, 211 II StGB II. Strafbarkeit des A, 212, 211, 26 StGB A. Tatbestand 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat: s. o. I.B. b) Bestimmen c) Kausalität d) Objektive Zurechnung: spezifische Gefahr, das Opfer zu verwechseln hier: (+) 2. Doppelvorsatz a) BGH: Kausalabweichung irrelevant b) h. L.: aberratio ictus c) Streitentscheid 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 13

Fall 5.19 Bestimmen obj. Zurechnung (Weßlau) Vorsatz 212, 211, 26: (+) Rspr.: Kausalabw. irrev. 212, 211, 26 h.l.: aberratio ictus: 222 zulasten v. O; 212, 211, 30 I zulasten von S 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 14

Aufbau:Beihilfe I. Haupttäter A. Tatbestand B. Rechtswidrigkeit ( ) II. Teilnehmer A. Tatbestand, 26, 27 StGB 1. Obj. Tb. a) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat. s. o. I. b) Hilfeleisten aa) Kausalität (h. L.) bb) Fördern (BGH) cc) ursächliche und rechtl. missbilligte Chancenerhöhung 2. Doppelvorsatz B. Rechtswidrigkeit C. Schuld ( 29 StGB) D. Akzessorietätsmodifikation, 28 StGB ( nächste Stunde) 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 15

Hilfeleisten i. S. v. 27 I StGB Rspr.: Fördern der Haupttat h. L.: Kausalität LK/Schünemann: rechtlich missbilligte Chancenerhöhung Fälle 5.39-5.41 17.06.2018 Teilnahme - Prof. Dr. Klesczewski 16