GERADE NOCH RATLOS. JETZT SCHON VOLL DEN ÜBERBLICK! Therapiemöglichkeiten bei rheumatischen Erkrankungen. 1
Liebe Leserin! Lieber Leser! Mit der Diagnose einer entzündlichen Gelenkserkrankung verändert sich Ihr Leben. Die volle Beweglichkeit zu erhalten wird schwieriger, Medikamente gehören zunehmend zum Alltag. Zusätzlich ist die Zeit der Diagnosefindung besonders belastend, weil oftmals verunsichernd. Viele Patienten sind nach Erhalt der Diagnose und zu Beginn der Therapie besonders ungeduldig oder haben einfach große Angst vor der Zukunft. Gerade in dieser Phase ist es besonders wichtig, dass Sie sich Hilfe in Ihrem persönlichen Umfeld und bei Ihrem Arzt oder in einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen holen können. Je nachdem unter welcher rheumatischen Erkrankung Sie leiden, werden unterschiedliche Medikamente für die anschließend beginnende eigentliche Langzeittherapie verordnet. Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen eine Übersicht über die verschiedenen medikamentösen Behandlungsmethoden geben und wünschen Ihnen bei Ihrer Therapie viel Erfolg. Daniela Loisl Österreichische Rheumaliga 2
Schmerz lass nach Reine Analgetika bekämpfen den Schmerz und nicht das Rheuma Analgetika wie Paracetamol oder schwach wirksame Opioide kommen vor allem bei Schmerzen mechanischer Ursache (z.b. Fehlbelastung bei Hüft- oder Kniegelenkverschleiß) zum Einsatz. Nicht-steroidale Antirheumatika (antirheumatische Schmerzmittel) Nicht-steroidale Antirheumatika sind Medikamente, die neben der Schmerzstillung auch entzündungshemmend wirken und bei nahezu allen rheumatischen Krankheiten eingesetzt werden können. Aber: diese Medikamente haben auch Nebenwirkungen. Deshalb sollen diese Mittel nur unter ärztlicher Kontrolle über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Bei Bedarf müssen gleichzeitig magenschützende Medikamente gegeben werden. 3
Langwirksame Antirheumatika/Basistherapeutika Basistherapeutika sind Medikamente, die aktiv in das Immunsystem eingreifen und dadurch direkt zu einer Verringerung der entzündlichen Reaktionen an den Gelenken führen, um Gelenkschwellungen und Gelenkzerstörungen zu verhindern. Besonders wichtig ist, dass Sie bereits bei Auftreten der ersten Krankheitssymptome mit einer der folgenden Basistherapien beginnen, Ihr Arzt wird Ihnen Ihre optimale Basistherapie empfehlen. Methotrexat (MTX) Eines der derzeit am häufigsten eingesetzten Medikamente in der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. MTX wird bei der rheumatoiden Arthritis, Psoriasis-Arthritis und Kollagenosen mit gutem Erfolg eingesetzt und muss nur 1x/Woche eingenommen werden. Leflunomide Ist ein Medikament, das zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und Psoriasisarthritis zugelassen ist und täglich eingenommen wird. Sulfasalazin Dieses Arzneimittel wird bei rheumatoider Arthritis sowie in der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eingesetzt (alleine oder in Kombination mit anderen Basistherapeutika). 4
Biologika langwirksame, krankheitskontrollierende Antirheumatika Was sind Biologika? Diese Arzneimittelgruppe stellt eine Form der Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen dar. Sie kommen individuell für die Therapie der rheumatoiden Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis sowie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen zum Einsatz. Eine spezielle Gruppe der Biologika hemmt einen Entzündungsvermittler, den Tumornekrosefaktoralpha (TNF-α), der an der Zerstörung befallener Gelenke beteiligt ist. Glukokortikoide Kortison, altbewährt und gefürchtet zugleich Kortison und Rheumatismus waren von Anfang an untrennbar miteinander verbunden und werden es in nächster Zukunft sicherlich auch bleiben. Der therapeutische Effekt von Kortison besteht in einer raschen und stark entzündungshemmenden Wirkung. Dadurch ist es insbesondere bei akuten Erkrankungsschüben mit schweren Gelenk- und Allgemeinbeschwerden unentbehrlich geworden. Welche Therapie ist die richtige für mich? Medikamente verbessern entscheidend die Lebensqualität. Ihrem Arzt stehen eine Reihe von neuen und bewährten Substanzen zur Therapie zur Verfügung. Die Auswahl des Präparates sollte individu- 5
ell auf Ihre eigene Lebens- und Krankheitssituation abgestimmt sein und ausführlich mit Ihrem Rheumatologen besprochen werden. Dadurch kann das Fortschreiten der Erkrankung positiv beeinflusst werden. Nehmen Sie die von Ihrem Arzt verschriebenen Medikamente zuverlässig ein, besonders und vor allem auch dann, wenn es Ihnen subjektiv besser geht, um einen neuerlichen Krankeheitsschub möglichst zu verhindern. Nur eine regelmäßige Einnahme Ihrer Medikamente führt zu einem bestmöglichen Therapieerfolg. Von der Physiotherapie bis zur Operation Das Ziel der Physiotherapie ist die Muskelkräftigung, die Verbesserung der Funktionalität, der Statik und der Beweglichkeit, aber auch die Vorsorge und Erhaltung der Mobilität. Zur Verfügung stehen u. a. Heilgymnastik, Elektrotherapie, Magnetfeldtherapie, TENS (Transcutane Nervenstimulation), Hydratherapie u.v.m. 6
Noch mehr Therapiemöglichkeiten Die physikalische Medizin benützt physikalische Gesetze, Kräfte und Apparate für Diagnostik und Therapie, z.b. die Mechanotherapie (= Bewegungstherapie), die Elektrotherapie (= Behandlung mit den verschiedenen Formen des elektrischen Stromes, die vom menschlichen Organismus toleriert werden und denen Heilwirkung zukommt), die Thermotherapie (= Wärmetherapie, wesentliches Medium ist das Wasser) sowie Kryotherapie (= Kältetherapie). Sind alle herkömmlichen Methoden ausgeschöpft und die Gelenkschmerzen bleiben dennoch bestehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der Ihnen alles über die Möglichkeit einer operativen Behandlung sagen kann. 7
Sie können die kostenlosen Broschüren jederzeit anfordern unter der Tel.: +43-699-818 50 898 Österreichische Rheumaliga Mahlerstraße 3/2/7, A-1010 Wien, Tel.: +43-699-155 41 679 Wyeth Lederle Pharma GmbH Storchengasse 1, 1150 Wien, Tel.: +43-1-89 114-0, Fax: +43-1-89 114-399, www.wyeth.at AUT-ENB16-0706 8