Geschäftsbericht 2007



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Transkript:

Fotos Susann Basler und THURBO Geschäftsbericht 2007 Die Regionalbahn. www.thurbo.ch

Die Regionalbahn. Geschäftsbericht 2007 THURBO AG, Bahnhofstrasse 31, Postfach, CH-8280 Kreuzlingen 1 Telefon +41 (0)512 23 49 00, Fax +41 (0)512 23 49 90 www.thurbo.ch, hallo@thurbo.ch

Unternehmen Organisation Stand 31.12.2007 Verwaltungsrat Geschäftsführer Dr. Ernst Boos Stv. Werner Fritschi GL-Assistenz Gisela Bürge Sekretariat Kundenempfang Sonderaufgaben Unternehmenskommunikation Gallus Heuberger Mediensprecher Public Relations Kommunikation nach innen Marketing und Qualität Werner Fritschi Finanzen und Personal Roland Rhyn Verkehr Martin Hochreutener Produktion Alfred Hartmann Marktbearbeitung Controlling Rollmaterial Störungsmanagement Kundenmarketing Rechnungswesen Einsatzplanung Disposition Kunden-Service-Center Personal Lokpersonal Zugpersonal Angebotsplanung Informatik Verkehrskontrolle Verwaltungsrat Präsident: Paul Blumenthal, Leiter Division Personenverkehr SBB Mitglieder: Philippe Gauderon, Leiter Operating Personenverkehr SBB Michel Berchtold, Leiter Business Development Personenverkehr SBB Martin Bütikofer, Leiter Regionalverkehr SBB Dr. Hermann Bürgi, Ständerat des Kantons Thurgau 1 1 vom Regierungsrat des Kantons Thurgau gewählt Geschäftsleitung Geschäftsführer: Dr. Ernst Boos Unternehmenskommunikation: Marketing und Qualität: Finanzen und Personal: Verkehr: Produktion: Gallus Heuberger Werner Fritschi Roland Rhyn Martin Hochreutener Alfred Hartmann Revisionsstelle Ernst & Young AG, Bern 2 Regionalbahn THURBO

Weichen für die Zukunft gestellt Editorial THURBO blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2007 zurück: Die Fahrzeugflotte ist mit 80 neuen Gelenktriebwagen komplett. Heute verkehren im THURBO-Land, mit Ausnahme von einzelnen Pendlerzügen auf der S29 und der S33, ausschliesslich moderne, niederflurige Züge. Die Auslieferung des vorerst letzten Gelenktriebwagens am 29. Juni 2007 wurde denn auch gebührend gefeiert, mit einer Fahrzeugtaufe und einem Volksfest in Bussnang. Das Fahrplanangebot wurde 2007 konsolidiert. Neben punktuellen Verbesserungen stand vor allem die Erweiterung des MyNightliner - Nachtnetzes im Zentrum. Betriebliche Herausforderungen meisterte THURBO, auch dank der Unterstützung der Muttergesellschaft SBB, erfolgreich. Kunden und Besteller waren zufrieden mit unseren Leistungen, insbesondere auch beim Eidgenössischen Turnfest im Juni in Frauenfeld. Auch dieses Jahr wollen wir für die Euro 08 eine Glanzleistung erbringen. Wie die SBB mit rund 2500 Extrazügen national mehr Zug aufs Tor bringt, fahren auch wir regional die Fussballfans in die Public-Viewing Arenen und wieder sicher nach Hause. Starke Kooperationen sind für den Erfolg unabdingbar. Deshalb bauten wir die Zusammenarbeit mit dem Buspartner BUS Ostschweiz AG weiter aus. Von der BUS Sarganserland-Werdenberg AG übernahmen wir per 9.12.2007 die Disposition. Auch mittelfristig hat THURBO die Weichen gestellt. Mit der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding zur S-Bahn St.Gallen wurde zusammen mit der SBB, dem Kanton St.Gallen und der SOB die mittelfristige Angebots planung ab dem Jahr 2013 definiert. Ich danke den Behörden und der SBB für ihr Vertrauen in THURBO, sowie allen Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz. Paul Blumenthal Präsident des Verwaltungsrates; Leiter Personenverkehr und Mitglied der Geschäftsleitung SBB Geschäftsbericht 2007 3

Chronik Das Jahr in Kürze 26. März 2007 Medienkonferenz zur neuen strategischen Partnerschaft mit dem Freizeitpark Ravensburger Spieleland. 14. April 2007 Jubiläum 150 Jahre Rheinfallbahn mit Fahrzeugtaufen Rheinfall und Zürcher Weinland in Andelfingen. 24. April 2007 Fahrzeugtaufe Kanton Aargau im Bahnhof Aarau. 14. - 24. Juni 2007 Eidgenössisches Turnfest 2007 in Frauenfeld mit annähernd 200 THURBO-Extrazügen. Dank guter Vorbereitung verläuft der Betrieb reibungslos und pünktlich. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden und Gäste reist mit dem öffentlichen Verkehr. 29. Juni 2007 Die Auslieferung des achtzigsten GTW wird mit einem Volksfest auf dem Firmengelände der Stadler Bussnang AG gefeiert. Rund 1000 Personen wohnen der Fahrzeugtaufe des letzten Fahrzeugs dieser Serie auf den Namen Bussnang bei. 4. Juli 2007 Medienkonferenz mit Präsentation der Ergebnisse einer Marktforschungsstudie der Universitäten Basel und Konstanz zum Freizeitverkehr und Nachtangebot von THURBO. 1. September 2007 Fahrzeugtaufe Stein am Rhein anlässlich des Jubiläums 1000 Jahre Stein am Rhein. 20. September 2007 VIP-Anlass für Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie von Behörden, Verwaltung und Partnerbetrieben des öffentlichen Verkehrs. Besuch von Perlen, Freaks & Spezial Guests des Kabarettistenpaars Ursus und Nadeschkin im Stadttheater Schaffhausen. 4. Oktober 2007 Abschluss des Instandhaltungsvertrages mit SBB P-OP zur Wartung der THURBO-Fahrzeuge ab 9. Dezeber 2007 im neuen Regionalfahrzeug-Instandhaltungscenter Ostschweiz (RICO) in Oberwinterthur. 9. November 2007 Unterzeichnung des Memorandum of Understanding durch den Kanton St.Gallen, die SBB, SOB und THURBO. Sie bekräftigen damit ihre Absicht, die S-Bahn St.Gallen zügig auszubauen und die erforderlichen Infrastrukturen bis 2013 zu erstellen. 9. Dezember 2007 (Fahrplanwechsel) Punktuelle Leistungsverbesserungen auf dem ganzen Netz. Einführung des Konzepts MyNightliner mit grösstenteils stündlichem Angebot auf den Hauptachsen und Nachtfahrten auch im ländlichen Raum vorab im Kanton Thurgau. Der Fahrplanwechsel verläuft ohne nennenswerte Probleme. 4 Regionalbahn THURBO

Figures & Facts Kennzahlen 31.12.2007 Netzlänge 1) 580 km Bahnhöfe und Haltepunkte 1) 173 Werkstätte 2) SBB Triebfahrzeuge 3) 90 Personenwagen 4) 4 Angebotskilometer pro Jahr 5) Fahrgäste pro Jahr Personen-Kilometer 6) 11,5 Mio. Akm 26,6 Mio. 369 Mio. Pkm Mitarbeitende 356 Bevölkerung im Einzugsgebiet 750 000 Aktionäre SBB (90%) Kanton TG (10%) Präsident des Verwaltungsrats Geschäftsführer Paul Blumenthal (Leiter Division P, SBB) Dr. Ernst Boos Die Zahlen gelten für THURBO. Ferner erbringt THURBO Leistungen im Auftrag der DB (Schaffhausen Singen, Koblenz Waldshut) sowie im Ausgleich mit der SOB (Romanshorn St.Gallen Wattwil/Wattwil Nesslau-Neu St. Johann). 1) Die Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise) gehört der SBB. Die Strecke Wil Weinfelden Kreuzlin gen (Landesgrenze) gehört THURBO, wird aber von der SBB bewirtschaftet. 2) Die Werkstätte in Weinfelden gehört THURBO, wird aber bis zum 8.12.2007 von der SBB bewirtschaftet. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgt der Unterhalt auch in Oberwinterthur und Rorschach. Ab 9.12.2007 werden die THURBO-Züge ausschliesslich im Regionalfahrzeug-Instandhaltungscenter Ostschweiz (RICO) der SBB in Oberwinterthur gewartet. Die Stadler Bussnang AG mietet ab 9.12.2007 die Werkstätte Weinfelden für Inbetriebsetzungsarbeiten. 3) Die Zahl setzt sich zusammen aus 10 elektrischen GTW 2/6 der 1. Serie, 51 zweiteiligen elektrischen GTW 2/6 der 2. Serie und 29 drei teiligen GTW 2/8. 4) Steuerwagen zu den GTW 2/6 der 1. Serie 5) Bahn und Bus 6) Von allen Reisenden zusammen zurückgelegte Distanz. Geschäftsbericht 2007 5

Umfeld Erste Ziele sind erreicht THURBO wurde mit dem Ziel gegründet, im Regionalverkehr der Ostschweiz neue Massstäbe zu setzen. Neues Rollmaterial sollte auf möglichst vielen Linien den Halbstundentakt ermöglichen. Schlanke Strukturen und schnelle Entscheidungswege sollten die Kosten minimieren. Nach einjähriger Vorbereitung und fünf Jahren operativer Tätigkeit zeigt sich, dass dies weitgehend erreicht wurde. Die Stadler Bussnang AG hat die 80 bestellten Fahrzeuge vor den vereinbarten Terminen abgeliefert. Dies ermöglichte ab Mitte des Jahres ein fast lückenloses Fahrplanangebot mit neuem Rollmaterial. Die Gelenktriebwagen (GTW) verkehren zur Zufriedenheit der Fahrgäste. Dank hoher Verfügbarkeit und modularer Einsetzbarkeit lassen sich die Kosten optimieren. Flexibilität und Innovationsbereitschaft der SBB ermöglichten es, ein neues Instandhaltungskonzept mit vorteilhaftem Preis-/Leistungsverhältnis zu entwickeln. THURBO ist darauf angewiesen, dass die Fahrzeuge in hoher Qualität gewartet werden. Denn die Reservehaltung ist minimal. Zusammen mit einer schlanken, schlagkräftigen Organisation im Hintergrund und engagierten Mitarbeitenden an der Front ist es gelungen, die Kosten sukzessive zu senken und die Effizienzgewinne in weitere Leistungen zu investieren. Der integrale Halbstundentakt ist mittlerweile die Regel, der Stundentakt mit Verdichtungen eine Selbstverständlichkeit, reiner Stundentakt die Ausnahme. Den Weg konsequent weiter gehen Nicht nur die Fakten bestätigen, dass THURBO auf dem vorgegebenen Weg vorankommt. In Kundenzufriedenheitsumfragen des Zürcher Verkehrsverbunds, aber auch beim OSTWIND und im Kanton Aargau, zeigt sich eine positive Entwicklung. THURBO nimmt hier überall vordere Plätze ein. Auch eine Umfrage über die Zufriedenheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz zeigte erneut positive Werte. Vordringliche Aufgabe wird sein, diese Ergebnisse auf dem erreichten Niveau zu halten und weiter zu entwickeln. Die Zeit der grossen Würfe ist vorbei. Nun gilt es, in stetiger Kleinarbeit das Bild zu ergänzen und wo möglich noch vollkommener zu gestalten. Bei den Fahrzeugen soll das Komfortniveau der GTW der früheren MThB jenem der neuen Züge angenähert werden. Mit dem Einbau einer Klimaanlage ist ein erster Umsetzungsschritt im Gang. Um die zunehmenden Kapazitätsengpässe zu mildern, werden im Jahr 2008 weitere zehn GTW 2/6 in GTW 2/8 verlängert. Setzt sich der bisherige Nachfragezuwachs auch nur abgeschwächt fort, wird dies indes nicht genügen. Es wird geprüft werden müssen, mit welchen zusätzlichen neuen Fahrzeugen dieses Problem gelöst werden kann. Die Anstrengungen beschränken sich aber nicht auf die Bereitstellung zusätzlicher Mittel. Denn diese belasten die Kostenstruktur. Sie sind nur dann zu rechtfertigen, wenn auch intern weiter an der Verbesserung der Effizienz gearbeitet wird. Die Durchleuchtung der unternehmensinternen Prozesse und die weitere Optimierung der Beziehungen zur SBB haben zu neuen Erkenntnissen geführt. Die Prozesse wurden formuliert. Sie gilt es nun zu leben und daraus weiter zu lernen. Sie sind dann optimiert, wenn sich THURBO ohne grossen Zusatzaufwand offiziell zertifizieren lassen kann. Möglichkeiten im Auge behalten Das Jahr 2007 hat Klarheit in die Konturen der Angebote der nächsten Dekade gebracht. Die S-Bahn in der Ostschweiz ist verbindlich gezeichnet, und die Aufgaben sind auf die Betreiber verteilt. Die vierte Teilergänzung der S-Bahn Zürich hat das Stadium der Feinplanung erreicht. Politische Beschlüsse für die Umsetzung der beiden Konzepte fehlen noch. Die weitere Entwicklung der S-Bahn St. Gallen bringt THURBO zusätzliche Aufgaben, jene der S-Bahn Zürich eine Reduktion der Leistungen im eigentlichen Kernnetz. In diesem Spannungsfeld wird die Frage eines weiterhin sinnvollen Wachstums des Unternehmens zum zentralen Punkt. Bestehende Stärken beispielsweise die unternehmens- und verkehrsmittelübergreifende Integration der Disposition von Bahn und Bus aus einer Hand sind auszubauen. Den Bestellern sind rechtzeitig Lösungen anzubieten, wie sich der geplante Angebotsausbau schrittweise verwirklichen lässt. THURBO hat bereits damit begonnen, ihren Markt und sich selber auf die nächste Dekade vorzubereiten. Sie will ihren Teil an die Erfolgsgeschichte des öffentlichen Verkehr in der Ostschweiz leisten. 6 Regionalbahn THURBO

Beziehungen & Partnerschaften Die Zusammenarbeit vertiefen Im Marketing setzt THURBO auf die Zusammenarbeit mit starken Partnern. An vorderster Front stand weiterhin jene mit der SBB-Tochtergesellschaft RailAway. Zwei gemeinsam erstellte Broschüren mit Freizeitideen und drei Ausgaben Event-Tipps für Jung und Alt enthielten wertvolle Hinweise auf Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Veranstaltungen im THURBO-Land. Mit Ostschweiz Tourismus, Thurgau Tourismus und dem Trägerverein Culinarium wurden die Beziehungen weiter vertieft. Erfolgreich war wie bis anhin die Zusammenarbeit mit den bisherigen Tochtergesellschaften der BUS Ostschweiz AG (BOS), der RTB Rheintal Bus AG und der WilMobil AG, sowie mit der neuen BOS-Tochter BUS Sarganserland Werdenberg AG, die beim Fahrplanwechsel am 9. Dezember operativ tätig wurde. Eine neue wichtige strategische Partnerschaft wurde Ende März mit dem Freizeitpark Ravensburger Spieleland initialisiert. Sie hilft THURBO, ihre Position im regionalen Freizeitmarkt weiter zu stärken. Käptn Blaubär, das Maskottchen des Spielelandes Ravensburg, fuhr mit der Fähre von Friedrichshafen nach Romanshorn, um dort vor den Medien persönlich seinen Zug zu taufen. Fahrzeugtaufen Fahrzeugtaufen unterstreichen stets die Nähe zu einem Kanton, einer politischen Gemeinde, einer Region oder einem speziellen Partner. Ende Jahr hatten 29 Fahrzeuge nicht mehr nur eine Nummer, sondern auch einen Namen. Einen Höhepunkt bildete die Taufe von gleich zwei THURBO-Fahrzeugen anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Rheinfallbahn am 14. April in Andelfingen. Unter der Anwesenheit von Bundesrat Christoph Blocher, der Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin, Regierungsrätin Rita Fuhrer, des Schaffhauser Baudirektors, Regierungsrat Hans-Peter Lenherr, und des CEO der SBB, Andreas Meyer, wurden die beiden Gelenktriebwagen Nr. 750 und 755 auf Zürcher Weinland und Rheinfall getauft. Ein herzliches Dankeschön Die Zusammenarbeit mit der SBB, die guten Beziehungen zu den Behörden, aber auch die Partnerschaft mit anderen Transportunternehmen, waren äusserst positiv. Für die Unterstützung und das Vertrauen gebührt allen ein herzlicher Dank. Bundesrat Blocher tauft den THURBO-Zug Rheinfall, Andelfingen, 14.4.2007 Geschäftsbericht 2007 7

Schwerpunkte Angebotsplanung zeigt Konturen Mit dem Abschluss der Angebotsplanung für die S-Bahn St.Gallen und der Unterzeichnung einer Absichtserklärung ( Memorandum of Understanding ) für die künftige Weiterentwicklung des normalspurigen Schienenverkehrs im Kanton St.Gallen haben der Kanton, die Schweizerische Südostbahn (SOB), die SBB und THURBO zwei wichtige Meilensteine gesetzt. THURBO wird bei der Angebotsgestaltung im nächsten Dezennium wesentliche zusätzliche Aufgaben übernehmen. Die SOB wird die neue Ringbahn rund um den Säntis von St.Gallen über das Rheintal, dem Walensee entlang und über Uznach zurück in die Kantonshauptstadt fahren. Ferner wird sie Vorortleistungen im Raum Herisau St.Gallen Wittenbach anbieten. Alle anderen Regionalverkehrs- und S-Bahnlinien wird ab dem Jahr 2013 THURBO betreiben. Weitere Angebotskonzepte im Hinblick auf die vierte Teilergänzung der S-Bahn Zürich sowie die Agglomerationsprogramme Schaffhausen und Kreuzlingen/ Konstanz werden die Qualität des Leistungsangebots im THURBO-Land ab dem Jahr 2016 Schritt für Schritt weiter verbessern. Meilenstein S-Bahn St. Gallen 8 Regionalbahn THURBO

Mitarbeitende Motiviert und zufrieden Zentrale Verwaltung Bei der zentralen Verwaltung wurde ein weiterer Mitarbeiter zur personellen Verstärkung der Disposition eingestellt. Im Geschäftsbereich Marketing & Qualität ergänzte eine zweite Praktikantin das Team. Bei allen Mitarbeitenden war eine hohe Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz festzustellen. Ihr Engagement bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben trug zum guten Verlauf des Geschäftsjahres bei. Lokpersonal Zusätzliche Fahrleistungen und ein Unterbestand beim Lokpersonal führten dazu, dass fünf Lokführer von anderen Eisenbahnunternehmen eingestellt und weitere Ausbildungsklassen im März und im September gestartet werden konnten. Zur Entlastung wurden zudem im Raum Winterthur fünf Touren von Montag bis Freitag und sieben Touren an Samstagen und Sonntagen durch Lokführer von MEV Schweiz abgedeckt. Die Märzklasse absolvierte bereits im Dezember die theoretische Fähigkeitsprüfung. Damit wird sich im Jahr 2008 die Personalsituation etwas entspannen. Zur Ergänzung des Führungsstabes Lokpersonal wurden zwei zusätzliche Gruppenleiter gewählt und in zweitägigen Führungsseminaren auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die periodische Prüfung für Triebfahrzeugführende bestanden 40 Lokführer mit Erfolg. Für Abnahmefahrten der Stadler Bussnang AG waren vier THURBO-Lokführer im Einsatz. Zugpersonal Das zusätzliche Leistungsangebot wirkte sich auch auf den Personalbestand beim Zugpersonal aus. In einer informellen Umfrage wurde das Einstellen weiterer fester Mitarbeitenden dem Einsatz von Teilzeitangestellten, die nur auf den Nachtzügen eingesetzt worden wären, vorgezogen. Für die 670 Stellenprozente wurden acht Frauen und ein männlicher Kollege eingestellt. Mitarbeitende nach Bereichen 31.12.2007 Bereich Personalzufriedenheit weiter im Hoch Mitarbeitende Zugführung 1) 276 Zugbegleitung 2) 44 Disposition 10 Geschäftsstelle 26 Total 356 1) Lokführer(innen), davon 10 in Ausbildung 2) vor allem Stichkontrolle Bereits zum dritten Mal beteiligte sich THURBO an der schweizweiten CASH-Umfrage über die Personalzufriedenheit in verschiedenen Unternehmen. Das Ergebnis ist beachtlich und erfreulich: Die Personalzufriedenheit stieg gegenüber der letzten Umfrage im Jahr 2005 um weitere fünf Punkte und erreichte 79 von maximal 100 möglichen Punkten. Die Zufriedenheit des Lokpersonals lag bei 77, jene des Zugpersonals bei 85 Punkten. Bei der Geschäftstelle erreichte sie 86 Punkte. Die Mitarbeitenden zeichnen sich durch eine hohe Identifikation mit THURBO und eine enge Bindung zum Unternehmen aus (82 Punkte). Die klare Unternehmensstrategie wird geschätzt. Verbessert haben sich auch die Bewertungen über die direkten Vorgesetzten und das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Hoch bewertet wurden das Team, die Unternehmensstrukturen, der Zusammenhalt im Unternehmen und die Zustimmung bei den Zielen, kritisch bewertet dagegen das System der Zielvereinbarung und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Die markanteste Steigerung ergab sich im Bereich der Work-Life Balance (plus 21 Punkte). Geschäftsbericht 2007 9

Produktion Aufgaben der Dispo im Wandel Erweiterte Kooperation mit BUS Ostschweiz Die THURBO-Kooperationspartnerin im Busbereich, die BUS Ostschweiz AG, hat auf den Fahrplanwechsel vom 9. Dezember mit der neuen Firma BUS Sarganserland Werdenberg AG (BSW) den Aktionsradius erweitert. Die Disposition fürs Personal und die Fahrzeuge, einschliesslich Zusatzwagen bei grossem Fahrgastaufkommen, wurde der Dispo THURBO in Kreuzlingen übertragen. Die Vorteile dieser Lösung liegen bei der BSW und bei THURBO, vor allem aber auch bei der Kundschaft: Die BSW kann auf eine von Sonntag bis Donnerstag von 3.30 bis 23.30 Uhr und von Freitag bis Sonntag durchgehend besetzte Disposition zurückgreifen. THURBO kann dank diesem Auftrag die Besetzungszeiten der Disposition beibehalten, dies trotz des Wegfalls der Disposition für den Allgäu-Express alex. Die Reisenden profitieren von der Produktion Bus und Bahn aus einer Hand etwa bei Störungen oder der Sicherstellung von Anschlüssen. Zusätzlich zu den Dispositionsaufgaben im Kurzfristbereich hat die BSW die Dispo THURBO auch mit der Planung einzelner Mittelfristaufgaben, wie die Personal- und Fahrzeugplanung bei Extra- und Bahn- ersatzfahrten sowie die Bearbeitung von Änderungen in den Monatseinteilungen, beauftragt. Wegfall der Disposition für alex Produktion und Vermarktung des Allgäu-Express alex, einer zweistündlichen Schnellzugverbindung München Kempten Immenstadt Oberstdorf, lagen seit Dezember 2003 bei der SBB Deutschland GmbH und ihrer Kooperationspartnerin Die Länderbahn mit Sitz in Viechtach. Mit der Disposition war THUR- BO betraut. Aufgrund einer Ausschreibung von alex 2, einer Verlängerung des Betriebs bis ins Jahr 2017, erging der Fahrauftrag für diese Leistung zur alleinigen Erfüllung an Die Länderbahn. Damit entfiel für THURBO zum Fahrplanwechsel 2007/08 auch die Disposition dieser Züge. Am 26. Oktober verabschiedeten sich die Geschäftsleitung der SBB Deutschland GmbH und eine Delegation von THURBO anlässlich einer kleinen Feier in Kempten von den Mitarbeitenden des alex. Sie überbrachten den besten Dank für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren. 10 Regionalbahn THURBO

Unsere Kunden Qualität kennt keine Pause Sonderleistungen bei Veranstaltungen und beim Nachtverkehr Bei grösseren Festanlässen ist THURBO dank aktivem Veranstaltungsmarketing eine verlässliche Partnerin. Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen gelang es erneut, für die Kundschaft bedürfnisgerechte Tages- und Nachtangebote bereit zu stellen und damit zum Erfolg beizutragen. Dies im Besonderen beim Eidgenössischen Turnfest ETF '07 vom 14. bis 24. Juni in Frauenfeld. Dank reibungsloser Zusammenarbeit zwischen SBB und THURBO wurden Spitzenleistungen erbracht, die bei den Gästen eine nachhaltige Wirkung erzielten. Während der ganzen Dauer des ETF wurden 196 Extrazüge geführt. An den beiden Wochenenden hatten Teilnehmende und Gäste während der ganzen Nacht die Möglichkeit, im Halbstundentakt zwischen Frauenfeld und den Übernachtungsorten sowie nach Winterthur, Kreuzlingen und Romanshorn zu reisen. Der Betrieb verlief reibungslos und pünktlich. Dank guter Planung waren einzelne Verspätungen lediglich im Minutenbereich zu verzeichnen. Während des ganzen Turnfestes benutzten rund 35 000 Reisende das Angebot von THURBO. 95 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten mit Bahn oder Bus. Von den rund 110'000 Besuchern benützten zirka 70 Prozent den öffentlichen Verkehr. Die Kompetenz in den Bereichen Events und Nachtzüge führte dazu, dass der Kanton Thurgau THURBO als Generalunternehmerin damit beauftragte, den Aufbau eines flächendeckenden Nachtnetzes zu planen. Seit dem Fahrplanwechsel vom 9. Dezember werden unter dem Markennamen MyNightliner an den Wochenenden in allen Regionen des Kantons Bahn- und Busleistungen bis in die frühen Morgenstunden angeboten. Nach dem Zürcher Verkehrsverbund ist dies das zweite flächendeckende Nachtnetz in der Schweiz. Kundenloyalität Ein wichtiger Schwerpunkt in der Marketingausrichtung war wiederum die Kundenloyalität. Hohe Produktqualität und professionelle Kundenbetreuung durch das Lok- und Zugpersonal führten zu einer hohen Kundenzufriedenheit. Das enge Zusammenspiel von Qualität, Kundenbetreuung während der Fahrt und durch den Kundendienst am Firmensitz von THURBO ermöglichte es, Schwachstellen rasch aufzudecken und zu beheben. Der zuverlässige und pünktliche Betrieb mit sauberen Fahrzeugen verhalf THURBO zu einem guten Image und zu einer hohen Kundenloyalität. Wichtigste Qualitätskennzahlen Ankunftspünktlichkeit: 88,6 Prozent der Züge hatten in der Hauptverkehrszeit eine Verspätung von weniger als zwei Minuten (Zielwert: 75 Prozent). Zugausfälle: Lediglich 0,02 Prozent der Züge fielen wegen technischer, 0,1 Prozent wegen betrieblicher Probleme aus. Dies vorwiegend wegen Streckenunterbrüchen, die durch Dritte verursacht wurden (Zielwert: je 0,1 Prozent). Saubere Züge: Mit einem Wert von 93 Prozent wurde auch bei der Sauberkeit in den Zügen ein sehr guter Wert erreicht (Zielwert: 89,5 Prozent). Geschäftsbericht 2007 11

Technik Einheitliche Fahrzeugflotte Im Lauf des Jahres wurden die letzten sechs Gelenktriebwagen abgeliefert. Am 28. Juni erfolgte die Abnahme des achtzigsten Fahrzeugs dieser Serie, verbunden mit einer kleinen Feier bei der Lieferantin, der Firma Stadler im thurgauischen Bussnang. Ende 2007 waren bereits 28 Fahrzeuge aus der dreijährigen Gewährleistungspflicht entlassen. Dieser Übergang wird jeweils mit dem formellen Akt einer Garantieabnahme besiegelt. Für Garantiearbeiten und die Nachbearbeitung stellte THURBO der Industrie ganzjährig zwei Fahrzeuge zur temporären Nutzung bereit. Die Verfügbarkeit der Züge litt nicht wesentlich darunter. Mit einer Reservehaltung von lediglich 7,5 Prozent konnte der Betrieb zur Zufriedenheit der Kundschaft abgewickelt werden. Je nach Anzahl Mängelpunkte dauerte eine Rollkur am Fahrzeug zwischen einer und drei Wochen. Diese Arbeiten werden im Jahr 2008 fortgesetzt. Neues Instandhaltungskonzept Zu Beginn des Jahres prüften die SBB und Stadler Rail, ob am Standort Oberwinterthur eine gemeinsame Instandhaltungsfirma gegründet werden könnte. Im Sommer entschied sich der Verwaltungsrat SBB für eine interne Lösung. Als Profit Center geführt, sollte in Oberwinterthur ein Kompetenzzentrum für Stadler- Fahrzeuge aufgebaut werden. der Fahrzeuge in der Durchlaufwaschanlage erfolgen in Oberwinterthur und im Depot Rorschach. Werkstatt Weinfelden Am 8. Dezember wurde zum letzten Mal ein THURBO-Fahrzeug zur Instandhaltung der Werkstatt Weinfelden zugeführt. Als bekannt wurde, dass sie geschlossen würde, suchte THURBO als Besitzerin der Anlage nach einer anderweitigen Nutzung. Nach Verhandlungen mit der Stadler Bussnang AG wurde Mitte Dezember ein Mietvertrag für drei Jahre unterzeichnet. Stadler wird an diesem Standort künftig neue Fahrzeuge in Betrieb setzen und Rollkuren an abgelieferten Fahrzeugen vornehmen. Bestellung weiterer Zwischenwagen Wegen zunehmender Fahrgastfrequenzen wurde im April entschieden, die Fahrzeugkapazität zu vergrössern. Im Mai wurde Stadler Bussnang AG beauftragt, weitere zehn GTW 2/6 im Jahr 2008 mit einem Zwischenwagen zu verlängern und zu GTW 2/8 umzubauen. Damit können rund 50 Prozent mehr Reisende diese Züge benützen. In der Folge wurden mit der neuen Organisation Vertragsverhandlungen geführt. Am 4. Oktober wurde mit SBB P-OP ein Instandhaltungsvertrag unterzeichnet. Das Regionalfahrzeug Instandhaltungscenter Ostschweiz (RICO) nahm am 9. Dezember die operative Tätigkeit auf. Seither wird die gesamte THURBO-Flotte an diesem Standort unterhalten. Zum gleichen Zeitpunkt stellte die SBB die Instandhaltung in Rorschach und in Weinfelden ein. Die Umstellung war für die Planung der Fahrzeugumläufe äusserst anspruchsvoll, zumal Mitte des Jahres auch die Ver- und Entsorgungsintervalle der WC-Anlagen massiv verkürzt wurden. Volle Abwassertanks, und dadurch ausgelöst geschlossene Toiletten, hatten verschiedentlich zu negativen Kundenreaktionen geführt. Die Pflege der WC s und die Aussenreinigung 12 Regionalbahn THURBO

Technik Nach Abschluss des Auftrags werden Ende 2008 insgesamt 39 Züge, also knapp die Hälfte der Flotte der Fahrzeuge der zweiten Serie, in der Langversion als GTW 2/8 verkehren. Jahresleistungen pro Fahrzeug Typ Jahresleistung pro Fz im 10 GTW 2/6 1. Serie 1) 136 400 km 51 GTW 2/6 2. Serie 2) 164 300 km 29 GTW 2/8 2. Serie 3) 4) 173 600 km 1) Typ Seelinie (ex MThB), abgeliefert 1998 1999 2) abgeliefert 2003 2005 3) abgeliefert 2005 2007 4) Der GTW 2/8 771 (RABe AK 526 771-1) ist Rekordhalter mit 199 552 km. Laufleistungen der Fahrzeuge (GTW) Seit der Inbetriebsetzung der GTW der ersten Serie bei der früheren MThB in den Jahren 1998/99 und jener der zweiten Generation bei THURBO ab Dezember 2003 haben die jährlichen Angebotskilometer der Fahrzeuge stark zugenommen: Jahr Laufleistung 1998 1) 0,1 Mio. km 1999 1) 1,3 Mio. km 2000 1) 1,7 Mio. km 2001 1) 1,9 Mio. km 2002 1) 1,9 Mio. km 2003 2,0 Mio. km 2004 3,2 Mio. km 2005 8,8 Mio. km 2006 12,6 Mio. km 2007 15,4 Mio. km 1) Betreiberin: MThB Geschäftsbericht 2007 13

Finanzen Erfolgreicher Jahresabschluss Auch das sechste Geschäftsjahr der THURBO AG verlief äusserst erfolgreich. Die Jahresrechnung 2007 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 6,0 Mio. ab. Dieses Ergebnis kam vor allem durch weitere Optimierungen auf der Aufwandseite zu Stande. Im Verlauf des Jahres konnten die Strukturen weiter gefestigt und wichtige Fragen auch aus finanzieller Sicht geklärt werden. Die Angebotsleistungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. Kilometer. Einen wesentlichen Anteil daran hatte die per Fahrplanwechsel im Dezember 2006 vom SBB Regionalverkehr übernommene Tösstallinie Winterthur Bauma Rüti Rapperswil (S26). Dieser Angebotsausbau war der Hauptgrund für die Zunahme der Abgeltung um CHF 9,1 Mio. auf nunmehr 88,0 Mio. Franken. Auch der Personenverkehrsertrag steigerte sich nochmals deutlich, wurde aber durch einmalige und periodenfremde Effekte wieder auf die Höhe des Vorjahreswertes von CHF 54,0 Mio. korrigiert. Der Betriebsleistungsertrag erfuhr einen Rückgang um 1,7 Mio. Franken. Die Ursache lag im Wegfall von Fahrzeugvermietungen an die SBB GmbH in Konstanz ab August 2006. Insgesamt konnte der Betriebsertrag um 4,4 Prozent gesteigert werden. Infolge der Zunahme des durchschnittlichen Personalbestandes um 16,8 Vollzeitstellen erhöhte sich der Personalaufwand um 10,8 Prozent. Dabei beschränkte sich der Stellenausbau auf die direkt mit dem Angebotsausbau in Beziehung stehenden Personalkategorien Lokführende, Zugbegleitende und Disponenten. Obwohl der sonstige Betriebsaufwand insgesamt dem Vorjahreswert entspricht, veränderten sich einzelne Positionen wesentlich. So nahm der Fahrzeugaufwand um CHF 4,7 Mio. zu, was hauptsächlich auf die im Vorjahr unterlassene Rückstellungsbildung für den periodisch anfallenden Fahrzeuggrossunterhalt zurückzuführen ist. Weitere Positionen nahmen in Abhängigkeit zum Angebotsausbau zu, hingegen konnte insbesondere der Bezug von Rollmaterialleistungen deutlich gesenkt werden. Die anhaltende Investitionstätigkeit auf der THURBOeigenen Eisenbahninfrastruktur (Strecke Kreuzlingen Weinfelden Wil) und die in der Zwischenzeit abgeschlossene Fahrzeugneubeschaffung führten erwartungsgemäss zu einer Zunahme des Abschreibungsaufwandes. Das Finanzergebnis verschlechterte sich ebenfalls der Prognose entsprechend um 32,9 Prozent. Seit Mitte 2007 werden sämtliche Zinsen vollumfänglich der Erfolgsrechnung belastet und nicht mehr anteilsmässig als Vorfinanzierungskosten der Fahrzeugbeschaffung aktiviert. 14 Regionalbahn THURBO

Die Regionalbahn. Finanzen 2007 Geschäftsbericht 2007 15

Finanzen THURBO AG Bilanz in 1000 CHF THURBO AG 31.12.2006 31.12.2007 Aktiven 526 796 537 545 + 2.0% Umlaufvermögen 21 132 17 519-17.1% Flüssige Mittel 5 686 7 651 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 920 999 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Konzern 4 578 693 Andere Forderungen 1 748 349 Andere Forderungen Konzern 2 086 1 619 Aktive Rechnungsabgrenzung 3 970 3 741 Aktive Rechnungsabgrenzung Konzern 1 768 1 917 Aktive Rechnungsabgrenzung Kanton Thurgau 376 550 Anlagevermögen 505 664 520 026 + 2.8% Beteiligung BOS 20 20 Übrige Finanzanlagen 360 340 Sachanlagen 496 194 503 435 Anlagen im Bau 9 080 16 231 Immaterielle Anlagen 10-16 Regionalbahn THURBO

Finanzen THURBO AG Bilanz in 1000 CHF THURBO AG 31.12.2006 31.12.2007 Passiven 526 796 537 545 + 2.0% Kurzfristiges Fremdkapital 29 976 45 853 + 53.0% Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2 167 2 311 Kurzfr. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistg. Konzern 10 083 7 235 Kurzfristiges Darlehen Konzern - 20 000 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 2 456 1 939 Kurzfristige Rückstellungen 5 181 4 966 Passive Rechnungsabgrenzung 5 922 4 928 Passive Rechnungsabgrenzung Konzern 4 167 4 474 Langfristiges Fremdkapital 416 341 405 243-2.7% Bankverbindlichkeiten 40 000 - Langfristige Darlehen Konzern 340 000 360 000 Bedingt rückzahlbare Darlehen Art. 56 EBG 10 967 12 932 Bedingt rückzahlbare Darlehen Art. 56 EBG Kt. Thurgau 22 331 25 317 Rückzahlbare Darlehen Art. 56 EBG 856 410 Rückzahlbare Darlehen Art. 56 EBG Kt. Thurgau 2 187 958 Langfristige Rückstellungen - 5 626 Eigenkapital 80 479 86 449 + 7.4% Aktienkapital 75 000 75 000 Abschreibungsreserve Art. 6 REVO - 919 Reserve Art. 64 EBG 7 072 14 697 Verlustvortrag - 10 744-10 137 Jahresergebnis 9 151 5 970 Geschäftsbericht 2007 17

Finanzen THURBO AG Erfolgsrechnung in 1000 CHF THURBO AG 2006 2007 Betriebsertrag 144 291 150 626 + 4.4% Personenverkehrsertrag 54 013 54 044 Betriebsleistungsertrag 7 961 6 286 Ertrag aus Infrastruktur-Benützung 2 060 1 932 Abgeltungen der öffentlichen Hand 78 896 87 983 Sonstiger Betriebsertrag 3 247 2 563 Ertragsminderungen - 1 886-2 182 Betriebsaufwand 126 638 132 454 + 4.6% Materialaufwand 66 102 Personalaufwand 34 459 38 174 Sonstiger Betriebsaufwand 71 716 71 862 Abschreibungen 20 397 22 316 Betriebsergebnis (EBIT) 17 653 18 172 + 2.9% Finanzergebnis - 9 179-12 202 + 32.9% Finanzertrag 107 105 Finanzaufwand 9 286 12 307 Ausserordentliches Ergebnis 677 - - 100.0% Ausserordentlicher Ertrag 0 - Ausserordentlicher Aufwand 0 - Ertrag aus Veräusserung von Anlagevermögen 677 - Sanierung Pensionskasse 0 - Jahresergebnis 9 151 5 970-34.8% 18 Regionalbahn THURBO

Finanzen THURBO AG Anhang in 1000 CHF THURBO AG 31.12.2006 31.12.2007 Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter Solidarhaftung zugunsten SBB GmbH gegenüber Stadler Bussnang AG, Bussnang 2 814 0 Abgetretene Aktiven zur Sicherung eigener Verpflichtungen An die SBB AG, Bern, abgetretene Rechte auf Ablieferung und Eigentumserwerb an 69 der 80 bestellten elektrischen Gelenktriebwagen, gemäss Verträgen vom 6. Februar 2004 und vom 16. Februar 2006. Buchwert der bis am 31.12.2007 ausgelieferten 80 GTW 388 184 399 823 Buchwert der geleisteten Anzahlungen (für 0 GTW im Bau) 8 511 0 Per 31.12.2007 beanspruchtes Darlehen (SBB AG, Bern) 340 000 380 000 Brandversicherungswerte der Sachanlagen (inkl. Neuwertersatz) Immobilies Sachanlagevermögen (Versicherung SBB) 69 241 69 241 Mobiles Sachanlagevermögen (Versicherung SBB) 457 390 457 390 Wesentliche Beteiligungen BUS Ostschweiz AG, Altstätten SG Zweck: Erbringung von Management- und anderen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Einrichtung, dem Betrieb und der Verwaltung von Unternehmen des Personen- und Güterverkehrs, insbesondere von konzessionierten Verkehrsbetrieben, vorwiegend im Raum Ostschweiz und im benachbarten Ausland. Aktienkapital 100 100 Beteiligungsquote 20% 20% Buchwert 20 20 Einfache Gesellschaften Die THURBO AG ist an den einfachen Gesellschaften "Tarifverbund Ostwind" und "Tarifverbund Region Schaffhausen" beteiligt. Es besteht solidarische Haftung. Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen In der Position "Andere kurzfristige Verbindlichkeiten" enthaltene 323 0 Verbindlichkeiten gegenüber der ab 1.1.2006 neu errichteten firmeneigenen Personalvorsorgestiftung Geschäftsbericht 2007 19

Finanzen THURBO AG Revisionsbericht An die Generalversammlung der THURBO AG, Kreuzlingen Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) der Thurbo AG für das am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Schweizer Prüfungsstandards, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen Die Jahresrechnung 2007 wurde durch die Aufsichtsbehörde im Sinne von Art. 70 des Eisenbahngesetzes vom 20. Dezember 1957 geprüft und mit dem Bericht vom 19. März 2008 ohne Einschränkung genehmigt. St. Gallen, 19. März 2008 Ernst & Young AG gez. Alessandro Miolo dipl. Wirtschaftsprüfer (Leitender Revisor) gez. Daniel Ambord dipl. Wirtschaftsprüfer 20 Regionalbahn THURBO

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THURBO- Ausflugsideen Event-Tipps für Jung und Alt. 1. November 2007 bis 30. April 2008 Freizeitideen mit Vergünstigungen. Das Magazin der Regionalbahn THURBO. August 2007 Bahnorama 1. November 2007 bis 31. März 2008 Mit Ostschweizer Nachtfahrplan 82.400.d Spieleland bei Ravensburg: In der Welt von Käpt n Blaubär 82.119.d 50.01.D Nachtfahrplan Ostschweiz 9.12.2007 13.12.2008 25.302.d Nimm doch den Nachtzug oder den Nachtbus! Gestaltung: schoebeli@thurbo.ch Vom Rheintal in die Wirtschaftszentren: Ein Zug zum Pendeln 24 Regionalbahn THURBO

Das THURBO-Streckennetz THURBO AG, Bahnhofstrasse 31, Postfach, CH-8280 Kreuzlingen 1 Tel. +41 (0)512 23 49 00, Fax +41 (0)512 23 49 90, hallo@thurbo.ch