EHEC-Infektionen. Armin Tank und Ludger Buitmann Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) Landesvertretung Schleswig-Holstein



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Transkript:

Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 17/2688 EHEC-Infektionen Armin Tank und Ludger Buitmann Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) Landesvertretung Schleswig-Holstein Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags 8. September 2011

Agenda Grundsätzliches EHEC und die stationäre Versorgung EHEC und die ambulante Versorgung 2 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

Grundsätzliches Fallzahlen 2011: EHEC: 966 Fälle HUS: 205 Fälle davon 85% Klinikeinweisungen davon 92% Klinikeinweisungen Rolle der GKV Impfung Epidemien Pandemien Pandemieplan des Landes Schleswig-Holstein Erfahrungen aus der Situation H1/N1-Pandemie (Schweinegrippe) 3 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die stationäre Versorgung Wesentlich betroffene Krankenhäuser UKSH Campus Kiel und Campus Lübeck Schwerpunktkrankenhäuser Städtisches Krankenhaus Kiel Westküstenklinikum Heide Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster Diako und St. Franziskus-Hospital Flensburg Imland Klinik Rendsburg 4 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die stationäre Versorgung Finanzielle Regelungen aufgrund der EHEC-Versorgung Verzicht auf Mehrerlösausgleiche, die auf die Behandlung der entsprechenden Patienten zurückzuführen sind Finanzierung der Einzelfälle über Fallpauschalen und Zusatzentgelte bzw. sonstige Entgelte ohne MDK-Prüfung Keine Finanzierung von Ausfallgeld bzw. entgangenen Einnahmen aus verschobenen planbaren Operationen Eine Bewertung ist nach Auffassung der Krankenkassenverbände frühestens mit dem Jahresabschluss des jeweiligen Krankenhauses möglich 5 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die stationäre Versorgung Wie werden Einzelfälle durch die jeweilige Krankenkasse finanziert? Finanzierung der Einzelfälle ohne MDK-Prüfung über das Fallpreissystem Es kann abgerechnet werden: die entsprechende DRG beim Nachweis von EHEC mit oder ohne HUS (mit einem Fallpreis von ca. 1.400 Euro bis ca. 7.700 Euro) eine DRG mit Beatmungsstunden bzw. einschließlich einer Intensivkomplexbehandlung (mit Fallpreisen bis ca. 25.000 Euro je nach Eingruppierung) zuzüglich sind etwaige Zusatzleistungen wie z. B. Plasmapherese (1.305,52 Euro je Plasmapherese), Dialysen und Gabe von Blutprodukten (ab einer gewissen Menge) als jeweiliges Zusatzentgelt abrechenbar Höhe der Vergütung der Fälle im derzeitigen Fallpreissystem Fallpreise liegen zwischen 1.165 Euro und ca. 25.000 Euro ohne Zusatzleistungen 6 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die stationäre Versorgung Derzeit vorliegende Forderungen des UKSH (Stand 26.08.2011) Grundlage sind 91 behandelte HUS-Patienten von151 bislang abgerechneten EHEC-Fällen Vom UKSH vorgelegte Verluste: Sachkosten = 166.500 Euro Mehrleistungen Zusatzentgelte = 441.197 Euro (geklärt) Unterdeckung Fallpauschale (L72Z) = 132.891 Euro Entgangene Erlöse durch Bettensperrung/ Ausfallgeld Entgangene Erlöse = 1.231.801 Euro!! Keine Regelung bzw. Aufgabe der GKV!!! Detaillierte Berechnung fehlt! 7 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die ambulante Versorgung Wesentlich Betroffene in der ambulanten Versorgung ärztlicher Bereitschaftsdienst der KVSH Patientenfragen zum EHEC-Ausbruch mögliche Weiterleitung an Krankenhäuser niedergelassene Ärzte Patientenfragen Abklärungsdiagnostik Durchführung/Veranlassung PCR-Tests Folgebehandlungen nach Krankenhausaufenthalt Patientenberatung der Krankenkassen 8 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011

EHEC und die ambulante Versorgung EHEC-Datengrundlage Datengrundlage aus Lagebericht des Robert-Koch-Instituts bisher nur Schätz- und Erfahrungswerte der KVSH Maßnahmen der KVSH Newsletter an Ärzte Kennzeichnung der Abrechnungen von Abklärungsdiagnostik bei Verdachtsfällen und Folgebehandlungen betroffener Patienten Maßnahmen der Krankenkassen Zusagen der Finanzierung der PCR-Tests bei EHEC-Verdacht auf Grundlage der Indikationsregelung des Robert-Koch-Instituts Finanzierungszeitraum 1.4. bis 30.9.2011 9 Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags, 8. September 2011