Rahmenbedingungen für die organisierte Zivilgesellschaft in Österreich. Pressekonferenz

Ähnliche Dokumente
Kapitel 1 Nonprofit-Organisationen in Deutschland

Volkswirtschaftliche Bedeutung gemeinnütziger Organisationen in Österreich

DATEN ZUR LAGE DER DEUTSCHEN VEREINE: FOKUS ENGAGEMENT

Wert und Bedeutung der Freiwilligentätigkeit. Medienseminar im Rahmen der EFJ-Europa-Tour, Wien, Arno Heimgartner und Eva More-Hollerweger

Ressourcen gesellschaftlicher Selbstorganisation. Dr. Holger Krimmer Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Nonprofit Organisationen in Österreich wirtschaftliche Bedeutung und Rahmenbedingungen

Inhalt. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Fragebogen. Consumer Confidence Barometer 2014 GfK Austria GmbH

Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland

KURZBERICHT. Ruth Simsa, Eva More- Hollerweger. Auszug aus WISO 2/2013. Die Entwicklung von Rahmenbedingungen für NPOs und ihre MitarbeiterInnen 170

Organisationale Ressourcen für Beteiligungsprozesse

WIE GEHT ES UNSEREN VEREINEN? TRENDS UND ENTWICKLUNGEN

Zivilgesellschaft in Zahlen Statistische Erfassung des Dritten Sektors

Shell Jugendstudien. Was DEVAP-Mitglieder über die Generation im Aufbruch wissen sollten

Gesundheitsbarometer Burgenland

Erhebung Volksbefragung zur Wehrpflicht 2013

EY Jobstudie 2016 Zufriedenheit und Motivation Ergebnisse einer Befragung von Beschäftigten in der Schweiz

Vorstellung des neuen Berichtes zum Ehrenamt 2011 Presentazione del nuovo Rapporto sul volontariato Hermann Atz. Institut Instituto

Inhalt. - Impressum. - Wer wir sind - Wie wir arbeiten. - Was wir wollen. - Inklusion. - Solidarität. - Adressen, Spendenkonto

Gesundheitsversorgung in den Bundesländern. Welle 1 Oktober 2012

Freiwilligenarbeit in den Gemeinden Möglichkeiten, Grenzen und Rahmenbedingungen

EY Jobstudie 2016 Ergebnisse einer Befragung von Beschäftigten in der Schweiz

Leitbild In Leichter Sprache

Unternehmensbefragung 1. Halbjahr Auswertung. Lucius Graf Februar 2018

Arbeitssituation der AußendienstmitarbeiterInnen von Versicherungen in Oberösterreich

POTENTIALE UNDAUSWIRKUNGEN DES

Gemeinsame harmonisierte Verbraucherumfrage der EU: Fragebogen Ab Mai 2003

Unterschiede und Gemeinsamkeiten im freiwilligen Engagement von Männern und Frauen. Analyse des Freiwilligensurvey 2009 bezogen auf Baden-Württemberg

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Gemeinderatswahl Wien Flooh Perlot Martina Zandonella Oktober 2010

Lebenssituation von MigrantInnen in Oberhausen

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Steiermark Flooh Perlot Martina Zandonella Stand:

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Kärnten 2013

5.8 Mecklenburg-Vorpommern

Spezialisierungsmesse 2018

Sicherheit ist Ehrensache 2. VBG-Forum

EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1

Beteiligte Regionen - LEADER-Regionen Auswahl der Regionen Netzwerkstruktur Ziele Entwicklungsschritte Maßnahmen Bedingungen des Gelingens Mehrwert

Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Die Arbeit mit Ehrenamtlichen

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Salzburg Flooh Perlot Martina Zandonella Mai 2013

Medizinklimaindex Frühjahr 2018

Dr. Holger Krimmer Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. ZiviZ-Survey 2012: Ergebnisse im Überblick

Spezialisierungsmesse 2017

Wesentliche soziale und ökonomische Aspekte zur Beurteilung von Nachhaltigkeitsberichten

Bürgerstiftung Mittleres Wiesental der Sparkasse Schopfheim-Zell. Gut für die Menschen!

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Niederösterreich 2013

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Niederösterreich 2013

Freiwilligentätigkeit und Frauen

Mehrheit der Baden-Württemberger vermisst Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Forderungen der Jugendarbeit in Bayern

Grundlagen und Abgrenzungen 15 Bernd Helmig, Christoph Barlocher und Georg von Schnurbein

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Salzburg 2013

Führungskräfte sind trotz hoher Anforderungen zufriedener als ihre Mitarbeiter

MOBILE JUGENDARBEIT 3. ZUR PERSON

Erasmus+ Redet mit uns, nicht über uns.

Bürgerschaftliches Engagement und Kultur

Digitalisierung in Non-Profit- Organisationen in Österreich. Oktober 2017

Konjunkturbericht - Gewerbe und Handwerk Österreich

infas-umfrage Zukunft Soziale Marktwirtschaft April 2011

Mecklenburg-Vorpommern Monitor

Stiftungen als Akteure in einer modernen Zivilgesellschaft

Der Dritte Sektor der Schweiz

Online-Umfrage im Oktober 2018 unter österreichischen Niederlassungen in Polen AußenwirtschaftsCenter: Warschau Anzahl der Teilnehmer: 45

Gehaltsstudie Verbandsmanagement Institut (Hrsg.) Vergütung von Führungskräften in Nonprofit-Organisationen. VMI-Forschungsreihe Band 2

Bündnis für gute Pflege gegründet

Vereine - Zivilgesellschaft konkret

Freiwilliges Engagement in Zahlen. Quelle: Freiwilliges Engagement in Österreich, 1. Freiwilligenbericht. Herausgegeben von bmask.gv.

Die Kunst der Gemeinwesenarbeit

Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern

Studierende Aktiver in Studium und Beruf

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Landtagswahl Tirol 2013

Der Bundesverband Selbsthilfe Österreich

Inhaltsverzeichnis... VII Abbildungsverzeichnis... XIII Tabellenverzeichnis... XVII Abkürzungsverzeichnis... XXI. 1 Einleitung...

I N F O R M A T I O N

P R E S S E M I T T E I L U N G Juli 2017 Nr. 04/17

Aufgabenverständnis von Fachberatung und Erwartungen aus der Praxis

Der Behinderten-Beauftragte der Stadt Bad Vilbel

Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. Gute Gründe, CDU zu wählen.

WDR Lokalzeiten: WIR-Studie 2015 Repräsentativbefragung TNS/Emnid

Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Deutschland im Trend

ERFOLGREICHE DIGITALISIERUNG

Begrüßung durch Frau Brigitte Döcker Mitglied des Vorstands, AWO Bundesverband e.v. BAGFW-Fachtagung:

Die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zum Bundesteilhabegesetz

LEITBILD. des Jobcenters EN. Gemeinsam. Für Ausbildung, Arbeit und Teilhabe.

Biodiversität und LEADER

Honorierung von Stiftungsräten

Zugang und Wahrnehmung von gemeinnützigen Organisationen bzw. NPOs in Österreich

Deutschland ein Auswanderungsland?

Spendenland Schweiz Zewo-Spendenstatistik

Grundgesamtheit Bevölkerung ab 18 Jahren. Methode Telefonische Interviews (CATI Dual Frame)

Franchising in Österreich 2015

Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung in Baden-Württemberg

Prof. Dr. Sebastian Braun Direktor des Instituts für Sportwissenschaft und Leiter der Abteilung Sportsoziologie an der Humboldt Universität zu Berlin

Dienstleistungen zur Sicherung des. Fachkräfte- und Personalbedarfs der

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014

ZIVIZ-SURVEY 2016 ENGAGEMENT IM KONTEXT DER FLÜCHTLINGSZUWANDERUNG

Pressekonferenz. WIFO Werbeklimaindex Erhebungszeitraum Oktober 2013 Sonderauswertung: Werbung und Ethik. 12. November 2013

MOBILE JUGENDARBEIT 3. KOMPETENZ- ERWEITERUNG 6. GEMEINDE/ STADT

Transkript:

Rahmenbedingungen für die organisierte Zivilgesellschaft in Österreich Pressekonferenz

Ziel der Studie explorative Erfassung von Stimmungsbildern und Einschätzungen zu derzeitigen Entwicklungen im Nonprofit Sektor und in dessen relevanten Umwelten Wie erleben Nonprofit Organisationen derzeitige gesellschaftliche und politische Entwicklungen? Wie haben sich relevante Rahmenbedingungen in den letzten Jahren verändert? l der Studie SEITE 2

Die Erhebung Online-Fragebogen, Juli 2012 233 Personen angeschrieben 53 gültige Fragebögen (22,7% Rücklauf) zw. 0 und 7.100 MitarbeiterInnen ( : 528,19) zw. 0 und 55.000 Freiwillige ( : 1.694) relativ typische Branchenverteilung (Soziale Dienste, Gesundheit, Internationales, Bildung u. Forschung) leicht untypische Finanzierungsstruktur (bisschen mehr öffentliche Gelder, weniger Umsätze, mehr Spenden) SEITE 3

Teilgenommene Organisationen Branche Soziale Dienste 60% Gesundheitswesen 32% Internationale Aktivitäten Bildung u. Forschung Sonstige (bitte unten spezifizieren) 21% 19% 23% Beschäftigung Kultur u. Erholung (inkl. Sport) Bürger- u. Verbraucherinteressen, Politik Wirtschafts- u. Berufsverbände, berufliche Interessensvertretung Wohnungswesen Religion Umwelt- u. Naturschutz 13% 13% 9% 6% 6% 4% 2% 0% 20% 40% 60% SEITE 4 n=53

Unsere Stichprobe: leicht untypische Finanzierungsstruktur Alle NPOs Spenden 8%. Mitgliedsbei träge; 6% Sonstige Mittel; 2% Unsere Stichprobe Subvention 17%. Umsätze 33%. Leistungsentg 36%. Umsätze 11% Spenden und andere private Zuwendung en; 24% Subvention en, Förderunge n von der öffentlichen Hand, 22% Leistungsver träge mit der öffentlichen Hand ; 34% SEITE 5 n=48, 5 m.v.

Veränderung der Einnahmequellen eher abgenommen eher gleich geblieben eher zugenommen Sonstige Mittel 0% Einnahmen aus Transfers von anderen NPOs (z.b. bei Verbänden) 0% Spenden und andere Zuwendungen 54% Erlöse aus dem Verkauf von Leistungen 48% Mitgliedsbeiträge 0% Leistungsverträge mit der öffentlichen Hand 42% -39% Subventionen, Förderungen öff. Hand -60% -40% -20% 0% 20% 40% 60%

Teilgenommene Organisationen Einnahmen von Stiftungen 80% der Organisationen bekommen kein Geld von Stiftungen! 4% 2% 17% der Organisationen bekommen zwischen 1 und 10% von Stiftungen. 13% 80% 0% 1-5% 6-10% 21-50% Nur 1 Organisation bekommt zwischen 21%und 50% ihres Einkommens von Stiftungen! Niemand bekommt über 50% seines Gesamteinkommens von Stiftungen!

Entwicklung der Rahmenbedingungen 1/2 insg. gleich, aber Verschiebungen Wie hat sich die finanzielle Situation Ihrer Organisation insgesamt in den letzten 4 Jahren entwickelt? 6% 34% 24% 30% 6% Verschlechtert Wie hat sich das politische Klima für Ihre Organisation Ihrer Einschätzung nach in den letzten 10 Jahren verändert? 4% 28% 21% 43% 4% Verschlechtert Wie hat sich das politische Klima für die organisierte Zivilgesellschaft insgesamt in den letzten 10 Jahren Ihrer Einschätzung nach verändert? 18% 22% 49% 12% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% stark verbessert verbessert gleich verschlechtert stark verschlechtert SEITE 8

Entwicklung der Rahmenbedingungen - Beispiele Das Budget wird Jahr für Jahr knapper massive Einsparungen von Seiten des Landes Rahmenbeding ungen für behinderte Menschen verschlechtern sich Sensibilität f. arbeitslose Jugendliche gestiegen Mehr Egoismus in der Gesellschaft Zivilgesellschaft Mitsprache wird immer weniger Immer mehr Klassenunterschiede Politisches Klima ist kälter geworden SEITE 9 Organisation Wir werden mehr um unsere Meinung gefragt Mehr Menschen engagieren sich abseits der etablierten politischen Sphäre in der Zivilgesellschaft.

Entwicklung der Aktivitäten 1/2 Bedarf gestiegen Wie hat sich der Bedarf nach Aktivitäten oder Leistungen Ihrer Organisation Ihrer Einschätzung nach in den letzten 4 Jahren entwickelt? 35% 58% 4% Quantitativer Umfang gestiegen Wie hat sich der quantitative Umfang von Aktivitäten oder Leistungen Ihrer Organisation in den letzten 4 Jahren entwickelt? 27% 63% 8% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% mehr als 20% mehr zw. 1% und 20% mehr gleich zw. 1% und 20% weniger mehr als 20% weniger Spektrum der Aktivitäten gestiegen SEITE 10 80% 60% 40% 20% 0% 23% viel mehr Aktivitäten 60% etwas mehr Aktivitäten 11% gleich 4% 2% etwas viel weniger weniger Aktivitäten Aktivitäten

Entwicklung der Aktivitäten - Beispiele mehr Vernetzungsarbeit neue Zielgruppen Einsatz neuer Fundraisingtools verstärkte Öffentlichkeitsarb. Neue inhaltliche Projekte Ausbau Beratungstätigkeit Ausbau von Bereichen Erhöhter administrativer Aufwand SEITE 11

MitarbeiterInnen und Freiwillige zugenommen leicht zugenommen Wie hat sich die Zahl der MitarbeiterInnen, gemessen in Vollzeitäquivalenten in den letzten 4 Jahren entwickelt? Wie hat sich die Zahl der MitarbeiterInnen in den letzten 4 Jahren entwickelt? 23% 29% 44% 58% 17% 12% 4 9% zugenommen Wie hat sich die Zahl der Freiwilligen in den letzten 4 Jahren entwickelt? 27% 63% 8% 0% 20% 40% 60% 80% 100% mehr als 10% zugenommen gleich geblieben mehr als 10% abgenommen bis zu 10% zugenommen mehr als 10% abgenommen SEITE 12

Interessensvertretungen Welche gemeinsame Interessensvertretung(en) gibt es für Ihre Organisation? IÖGV 12 Dachverband der Wr. Sozialdienste 7 BAGS 6 Fundraisingverband Austria (FVA) 6 keine 5 Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) Bundesarbeitsgemeinsschaft Freie Wohlfahrt (BAG) 3 4 Sonst nur Einzelnennungen NPO-Institut 3 SEITE 13 0 5 10

Qualität der Leistungen der Interessensvertretungen 100% 90% 80% Zufriedenheit mit der Qualität der Leistungen eher hoch! 70% 60% 50% 40% 37% 30% 20% 20% 22% 15% 10% 7% 0% sehr zufrieden eher zufrieden neutral weniger zufrieden gar nicht zufrieden SEITE 14

Themen für Interessensvertretung Für welche Anliegen sollte sich eine Interessensvertretung der organisierten Zivilgesellschaft besonders einsetzen? Über 50% der Befragten Aber nur weniger als 20%... Verteilungsgerechtigkeit Sozialstaatliche Belange Öffentliche Förderungen Steuerliche Belange Datenschutz Verbesserungen in Bezug auf Pressefreiheit und Presseförderungen

Zukunftsthemen 1/2 Wichtigstes Thema: Verteilungsgerechtigkeit Weitere Schlagworte: Transparenz Integration Solidarität Partizipation Bildung - Ehrenamt SEITE 16

Zukunftsthemen 2/2 mehr Empathie für Menschen in Nischen und auf Abstellgleisen Erhalt der sozialen Sicherheit und des sozialen Zusammenhalts Sozialwesen ist notwendig Verantwortung für die Zukunft ernst nehmen Verbesserung der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für NPOs Durchsetzung der Menschenrechte bis in die Feinheiten des Alltags SEITE 17

Kontakt Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen IGO Ottakringer Straße 114-116, A-1160 Wien NPO-KOMPETENZZENTRUM Nordbergstraße 15, A-1090 Wien DI Franz Neunteufl a.o.univ.prof. Dr. Ruth Simsa T +43 664 5747584 franz.neunteufl@gemeinnuetzig.at www.gemeinnuetzig.at T +43-1-313 36-5885 F +43-1-313 36-905885 ruth.simsa@wu.ac.at www.npo.or.at SEITE 18