Grundlagen effektiver Therapie



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Transkript:

Ablauf der Schizophrenie Gut Funktion Psychopathologie Premorbid Prodromal Progression Stable Relapsing Schlecht 1 2 3 4 5 6 Alter (Jahre) Data of J. A. Lieberman Symptomatik der Schizophrenie Symptomkomplexe produktiv / positiv minus / negativ Wahnvorstellungen Affektverflachung Halluzinationen Antriebsmangel Denkstörungen Sozialer Rückzug Kognitive Symptome Einschränkung der Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Abstraktionsvermögen Affektive Symptome Dysphorie, Depressivität, Suizidalität Schizophrenie - Patienten Verlauf: - meist chronisch, wellenförmig - 25% der Patienten erholen sich vollständig - 4% haben versch. Krankheitsphasen - 25% haben chronische Erkrankung - bis 1% verüben Suizid Aggressive Symptome

2 1 Grundlagen effektiver Therapie Psychoedukation und Familientherapie Effektive Symptomkontrolle und geringe ebenwirkungen Rückfall- Verhinderungs- Strategien Wahl des Medikamentes: oral, i.m.,... Regelmäßige Kontrolluntersuchungen Vorteile einer frühzeitiger therapeutischer Intervention Lower dose Antipsychotika zeigen besseres therapeutisches Ansprechen: -Frühes Ansprechen, weniger Resistenzen -Bessere soziale Aussichten -Weniger Residualsymptome -Weniger Suizide und weniger forensische Komplikationen Psychologische und pharmakologische Intervention kann das Risiko für eine Psychose um 5% reduzieren Reduziert Krankenhausaufenthalte, senkt Kosten Weniger Relapses, weniger Rehospitalisationen Weniger Stress für das familiäre Umfeld (McGorry) Rückfall hat schwerwiegende Folgen ach jedem Rückfall Erholung ist langsamer und unvollständiger Häufigere Spitalsaufenthalte werden benötigt Medikamenten- Resistenz kann sich entwickeln Wiedererlangung des Ausgangslevels wird immer unwahrscheinlicher Patient verliert die Selbstachtung und hat soziale Probleme Prognose verbessert sich unter Langzeit- Therapie Viele Patienten brauchen lebenslange (lebensbegleitende) antipsychotische Behandlung Beenden der Medikation bedeutet Risiko zur Exazerbation und Erhöhung des Risikos eines Relapses Erhöhte Belastung für die Familie oder Pflegepersonen Davis JM, et al. Drugs 1994;47:741 73 Kane JM. Engl J Med 1996;334:34 4

Therapieziele entsprechend der Krankheitsphase Psychopharmakologische Therapieoptionen in der Schizophreniebehandlung kurzfristig Akute Exazerbation Behandlung positiver Symptome Schutz des Patienten und der Umgebung Angstverminderung mittelfristig Stabilisierung Chronische Therapie Finden des richtigen Medikamentes und dessen Dosierung Supportive Therapie und Erziehung Akzeptanzförderung Medikamenteneinnahme Behandlung der negativen Symptome Rückfall langfristig egative Symptome körperliche Gesundheit Reintegration sozial finanziell beruflich 1954 22 Zielsystem Dopamin- Rezeptorsystem Dopamin- Serotonin- Rezeptorsystem Therapieklasse Konventionelle orale euroleptika z.b. Chlorpromazin, Levomepromazin, Haloperidol, Benperidol, Thioridazin,... Konventionelle Depot-euroleptika Fluphenazin-Decanoat, Perphenazin-Enanthat, Haloperidol- Decanoat, Flupentixol-Decanoat, Zuclopenthixol-Decanoat Moderne orale Antipsychotika (atyp. L) Clozapin, Riperidon, Olanzapin, Amisulprid, Quetiapin, Ziprasidon, Aripirazol (partieller Rezeptor-Agonismus) Moderne Depot-Antipsychotika Risperidon Microspheres (Risperdal COSTA ) europhysiologie der Schizophrenie Dopamin-Hypothese Wichtige dopaminerge Bahnen des ZS europhysiologie der Schizophrenie Serotonin-Dopamin-Interaktion Basal ucl. Ganglia accumbens Substantia a b c nigra Hypothalamus Tegmentum Hypothese: postsynaptischer D2-Rezeptor überstimmuliert pos. Sy. // unterstimuliert neg. Sy. d a) nigrostriatale Bahn Bewegungskontrolle b) mesolimbische Bahn positive Symptome c) mesocortikale Bahn negative und kognitive Symptome d) tubueroinfundibuläre Bahn Stahl SM Essential psychopharmacology:2; Cambridge University Press 2;2nd ed.:375 Konventionelle Antipsychotika D2 reine Dopaminantagonisten Stahl SM Essential psychopharmacology: neuroscientific basis and practical application. 2;Cambridge University Press 2;2nd ed.:43:414 5HT2A Atypische Antipsychotika D2 Serotonin- und Dopaminantagonisten (SDA) europhysiologie der Schizophrenie Pharmakologische Interaktion mit SDA europhysiologie der Schizophrenie Pharmakologische Interaktion mit SDA igrostriatale Bahn Wirkung der Serotonin-Dopamin- Antagonisten (SDA): Mesokortikale Bahn Primärer Dopamin-Mangel Dopamin-Freisetzung Blockierung der Serotonin-Rezeptoren Aufhebung des antidopaminergen Effektes Verminderung der - EPS - Spätdyskinesien Sekundärer Dopamin-Mangel Serotonin SDA Stahl SM Essential psychopharmacology: neuroscientific basis and practical application. 2;Cambridge University Press 2;2nd ed.:425 Stahl SM Essential psychopharmacology: neuroscientific basis and practical application. 2;Cambridge University Press 2;2nd ed.:422 => Verbesserung kognitiver und negativer Symptome

Atypische Antipsychotika Einzelner selektiver Mechanismus = weniger W atypische Antipsychotika Geringe EPS-Inzidenz Multiple Mechanismen = W! Haloperidol Chlorpromazin Risperidon Quetiapin Olanzapin Clozapin SDA Multiple therapeutische Mechanismen = verbesserte Wirksamkeit Breites Wirkprofil - Positiv-Symptomatik - egativ-symptomatik - Depressive Begleitsymptomatik - Kognitive Beeinträchtigung Sind Antipsychotika mit multiplen therapeuthischen Wirkungen besser als Selektive Dopamin Antagonisten? Kein persistierender Prolaktinanstieg EPS: Vorteile der atypischen euroleptika Mögliche Konsequenzen einer Prolaktin Erhöhung egativsymptome beeinflussbar Geringeres Risiko von TD Sexuelle Dysfunktion Amenorrhöe kognitive Vorteile Geringere EPS Höhere Compliance Gynäkomastie Prolactin Erhöhung Osteoporose geringere Dysphorie geringere motorische W Impotenz Galactorrhöe Tandon et al 1999 Die neuroleptische Potenz HOCHPOTET Fluanxol (Flupentixol) Dapotum (Fluphenazin) Haldol (Haloperidol) Decentan (Perphenazin) Orap (Primozid) Risperdal (Risperidon) IEDRIGPOTET Truxal (Chlorproxiten) Esucos (Dixyrazin) ozinan (Levomepromazin) Buronil (Melperon) Dominal (Prothipendyl) Risperidon CH 3 O O H O Aripiprazol O Cl Cl O H Ziprasidon Cl S MITTELPOTET Clozapin Solian (Amisulprid) Abilify (Aripiprazol) F CH 3 Quetiapin Leponex, Lanolept (Clozapin) Zyprexa (Olanzapin) Seroquel (Quetiapin) Dogmatil, Meresa (Sulpirid) Zeldox (Ziprasidon) ipolept (Zotepin) Cisordinol (Zuclopenthixol) CH 3 Olanzapin CH S 3 Cl S O O H

Rezeptorprofil Klinische Wirksamkeit vs. Plazebo Ziprasidon Clozapin Olanzapin Haloperidol Risperidon Quetiapin D2 5HT2a antipsychotische Wirkung und Besserung der egativsymptomatik Milderung von EPS 5HT1a Agonismus: anxiolytisch und antidepressiv Besserung der egativsymptomatik a 1 H1 M1 antipsychotische Wirkung (mesolimbisch) EPS (nigrostriatal) Prolaktinanstieg (tuberoinfundibulär) orthostatische Dysregulation Sedierung, Gewichtszunahme kognitive Dysfunktion vegetative Symptome Milderung von EPS mittlere Veränderung vom Ausgangswert PASS Gesamtscore (LOCF, mittlere Ausgangswerte 95,8-98,2) -5-1 -15-2 Wochen 1 2 3 4 5 6 Last observation carried forward Plazebo (n=91) Ziprasidon 8 mg/tag (n=14) Ziprasidon 16 mg/tag (n=13) p<.5 p<.1 vs placebo Daniel et al (1999) mittlere Veränderung von Ausgangswert 1 2 3 4 5 Positivsymptomatik mittlere Verbesserung der BPRS Kernsymptome nach 6 Wochen (LOCF) Plazebo (n=91) Ziprasidon 8 mg/tag (n=14) Ziprasidon 16 mg/tag (n=13) p<.5 vs Plazebo p<.1 1 2 3 4 5 6 Wochen Daniel et al. (1999) mittlere Veränderung vom Ausgangswert 1.. -1. -2. -3. -4. -5. Klinische Wirksamkeit vs. Placebo egativsymptomatik PASS egativscore (LOCF, mittlere Ausgangswerte 24,3-25,4) Wochen 1 2 3 4 5 6 Plazebo (n=91) Last observation carried forward Ziprasidon 8 mg/tag (n=14) Ziprasidon 16 mg/tag (n=13) p<.5 p<.1 p<.1 vs Plazebo Daniel et al (1999)

Aripiprazol ist ein partieller Agonist an geklonten humanen D 2 -Rezeptoren 1 1 nm Dopamin + Aripiprazol % Max. Ansprechen 5 1 nm Dopamin + Haloperidol Stabilisierte Aktivierung Aripiprazol Volle Blockade 1-1 1-9 1-8 1-7 1-6 1-5 Konzentration (M) Müller,W.E., Psychopharmakotherapie 22; 9(4): 12-127. Aripiprazol-Aktivität in Verbindung mit antipsychotischen Effekten Klinische Studien bei akutem Schizophrenie-Rezidiv Baseline Aripiprazol (mg/tag) Placebo Aktive Kontrolle (mg/tag) Dauer (Wochen) n PASS (Mittelw.) CGI-S (Median) Studie 1 Eskalierend 5-3 Haloperidol 5-2 4 13 89 5 Aripiprazol zeigt hohe Bindungsaffinität zu D 2 -, 5-HT 1A - und 5-HT 2A -Rezeptor-Subtypen D 2 -Rezeptoren: Aripiprazol ist ein hochaffiner partieller Agonist Studie 2 Studie 3 2, 1, 3 15, 3 Haloperidol 1 Haloperidol 1 4 4 267 414 91 1 5 5 5-HT 1A -Rezeptoren: Aripiprazol ist ebenfalls ein partieller Agonist 5-HT 2A -Rezeptoren: Aripiprazol ist ein Antagonist Studie 4 2, 3 Risperidon 6 4 44 93 5 Studie 5 1, 15, 2 Keine 6 415 93 5 PASS = Positive and egative Syndrome Scale (Positiv- und egativsyndrom-skala); CGI-S = Clinical Global Impression Severity (Klinischer globaler Eindruck Schweregrad). Kane et al., J Clin Psychiatry 22; 63(9): 763-771, Marder et al., Schizophrenia Res 23: 61(2-3): 123-136, Potkin et al., Arch Gen Psychiatry 23; 6(7): 681-69. PASS-Gesamtwerte Durchschnittliche Änderung gegenüber des Ausgangswertes -5-1 -15-2 Beginn 1 2 3 4 Studienwoche Aripiprazol 2 mg Aripiprazol 3 mg Risperidon 6 mg Placebo Der durchschnittliche Baseline-Score lag zwischen 91,6 und 94,1; LOCF-Analysen Signifikante Differenz zu Placebo, p <,5 Potkin et al., Arch Gen Psychiatry 23, 6(7): 681-69.

Quetiapin: breite Wirksamkeit Meta-analyse 3 6-Wochenstudien 1 % Besserung 8 6 Placebo (n=198) Quetiapin 15-75 mg/die (n=425) 4 2 Besserung -2 p<.1 vs placebo p<.1 vs placebo Depressive Symptome Anergie Denkstörungen Feindseligkeit Data on file (S71) - AstraZeneca 5 Mod. nach Zimbroff et al, Am J Psychiatry 1997;154:782-91 Verträglichkeit - QT c -Verlängerung Phase II/III EKG-Studien Critical area > 5msec Serdolect Fachinformation Ziprasidon Placebo QTc-Verlängerung % % > 3-6 msec 11.6 (n=5671) 7.3 (n=688) > 6 msec 2.6 1.2 QT-Intevall 5 msec <.1 (n=395).2 (n=44) Romano S.J., APA ew Orleans, 21 Auswirkungen multipler Rezidive auf die Remissionszeit Kontinuierliche antipsychotische Therapie Geringere Rezidivraten Tage bis zur Remission 14 12 1 8 6 4 2 47, Mittlere Zeit bis zur Remission in drei aufeinanderfolgenden Krankheitsepisoden (=1) 76,5 13, erstes Rezidiv zweites Rezidiv drittes Rezidiv Bearbeitet nach Lieberman J, et al., J Clin Psychiatry 1996;57(Suppl. 9):68 71 Schooler et al. (1993) Pietzcker et al. (1993) Jolley et al. (1989, 199) Herz et al. (1991) Carpenter et al. (199) 7 1 15 2 29 3 1 2 3 4 5 6 32 33 Rezidivraten (%) 35 Intermittierende orale Behandlung kontinuierliche orale Behandlung 55 Kane JM. Engl J Med 1996;334(1):34 41

Schizophrenie und ikotinabusus Schizophrenie Kardiovaskuläre Risikofaktoren Prävalenzrate 5%-8% Rauchen als Risikofaktor Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre und respiratorische Erkrankungen aber auch Krebs Erhöhtes Risiko für erhöhten BMI, erhöhte Blutfette, Diabetes und Hypertonie Therapieprogramme greifen schlecht/nicht Adipositas 42% vs 27% der Allgemeinbevölkerung Dyslipidämien Häufig, nicht gut charakterisiert bei Schizophrenen Häufig durch Antipsychotika verstärkt Diabetes mellitus Ca. 2x Prävalenz Allgemeinbevölkerung ikotinabusus 75% vs 25% of general population Kardiovaskuläre Erkrankungen Ca. 2x Sterblichkeitsrate der Allgemeinbevölkerung Weitere Faktoren: Psychische Belastungen, Alter, Geschlecht, Familienanamnese 6 5 4 3 2 1-1 -2-3 Placebo Verträglichkeit Gewicht: Metaanalyse Erwartete Gewichtszunahme (in kg) in 1 Wochen (95% CI) Ziprasidon Fluphenazin Haloperidol Allison D.B. et al., Am J Psychiatry 1999; 156: 1686-1696 Risperidon Chlorpromazin Olanzapin Clozapin % Diabetes Mellitus 2% 15% 1% 5% % 6% Prävalenz von DM bei Antipsychotikatherapie 7% 8% 11% 12% 16% 17% 2% Hal Perph Risp Chlorp Quet Cloz Olanz Thiorid n=47 n=42 n=73 n=18 n=16 n=31 n=194 n=2 Casey. APA. o. R315, 21. Positive Veränderungen kardiovaskulärer Risikofaktoren Veränderung der Blutfette (ng/ml) 1,, -1, -2, -3, -4, -5, -17, P<.5 P<.1 P<.1 vs baseline Wechsel zu Ziprasidon von Olanzapin =91-5, -3,9 Wechsel zu Ziprasidon von Risperidon =5-11,5-29, -1,9 Wechsel zu Ziprasidon von konventionellen L =82-6,5-3,5-6, 2-1 -2-3 -4-6 Veränderung KG (lb) Cholesterin Triglyceride Gewicht Data on File, Pfizer Inc. Stöllberger et al. International Clinical Psychopharmacology 25, Vol 2 o 5

= 12649 Geddes J. et al. BMJ, 321,1371-1376, 2 Strategien des Therapiewechsels Warum haben Schizophrenie-Patienten Schwierigkeiten bei der Einhaltung des Therapieregimes? Sofortiges Absetzen des gegenwärtigens Antipsychotikums Ausschleichen der gegenwärtigen Therapie über zwei Wochen Sofortiger Beginn einer Therapie mit 3 mg Aripiprazol Sofortiger Beginn mit Standartdosis Sofortig Ausschleichen 1 Keine Krankheitseinsicht Geringe Symptomkontrolle Therapieversagen Kompliziertes Therapieregime Ausschleichen der gegenwärtigen Therapie über zwei Wochen Titration auf Standartdosis über zwei Wochen Ausschleichen 2 Intolerable ebenwirkungen Geringes Urteilsvermögen Substanzmissbrauch Casey DE, Carson WH, et al., Psychopharmacology 23. Oehl M, et al. Acta Psychiatr Scand 2;12(Suppl. 47):83 6 Prävalenz von on-compliance bei Schizophrenie EUFEST-Studie: Abbruchraten unter atypischer antipsychotischer Medikation 1. Young et al (review of studies: 1986;1999) Fenton et al, 1997; Weiden et al, 1995 Oehl et al, 2 Young et al, 1996; Weiden et al, 1994 41% non-compliant >5% non-compliant (Follow up 2 Jahre nach Entlassung) 1/3 der Patienten hat die vorgeschriebene Medikation nicht eingenommen 4% beendeten die Therapie mit konventionellen Antipsychotika innerhalb eines Jahres; 75% innerhalb von 2 j Proportion without treatment discontinuation.9.8.7.6.5.4.3.2.1. Haloperidol Amisulpride Olanzapine Quetiapine Ziprasidone 3 6 9 12 Time (months) Kahn RS et al. Effectiveness of antipsychotic drugs in first-episode schizophrenia and schizophreniform disorder: an open randomized trial. The Lancet 28; 371:185-97.

Therapietreue unter naturalistischen Bedingungen ROT: Patientenanteil, der nach 24 Monaten Behandlungsdauer nicht mehr auf die initiale Antipsychotische Therapie in der 2-Jahres-Beobachtung: Beibehaltung, Umstellung oder Absetzen der ursprünglichen Monotherapie Monotherapie eingestellt ist. 1% 8% 6% 4% 2% % 2 3 % 2 4 % 3 3 % 3 5 % 4 9 % 4 6 % 4 4 % Olanzapin Risperidon Quetiapin Amisulprid Clozapin Orale Typika Depottypika Monotherapie unter Olanzapin: geringste otwendigkeit der Therapieänderung Mod. nach: Haro JM et al. 24-Month Results from the Pan-European SOHO (Schizophrenia Outpatient Health Outcomes) Study Poster presented at 25 International Congress on Schizophrenia Research April 2-6, 25; Savannah, Georgia USA Bitter I et al. Antipsychotic prescription patterns in outpatient settings: 24-month results from the Intercontinental Schizophrenia Outpatient Health Outcomes (IC-SOHO) study. European europsychopharmacology 28, 18:3; 17 18. Vorteile der Depotmedikation Einführungsdatum gesamthaft geringere Substanzbelastung (kein first pass effect) gleichmäßigere Plasmaspiegelverläufe, daher geringere ebenwirkungsrate gesicherte Wirkstoffzufuhr, damit bessere Rezidivprophylaxe höhere Therapietreue einfachere (patientenfreundlichere) Anwendung häufigere Patientenkontakte keine akzidentelle oder suizidale Überdosierung möglich Cisordinol Depot 2mg 6/1984 Cisordinol Depot 5mg 6/1993 Dapotum Depot 25mg 12/197 Dapotum Depot 5mg,1mg 1/199 Dapotum Depot 12,5mg 1/1994 Fluanxol Depot 1mg 8/1991 Haldol Decanoat 5mg,15mg 6/1984 Risperdal Consta 25mg, 37,5mg, 5mg 1/22 Vergleich orale Medikation vs. Depot Plasma Konzentration (simuliert) Wirksam auf alle 5 Faktoren der PASS- Skala Konzentration (ng/ml) 6 5 4 3 2 1 Kurze, geringe (<1%) initiale Freisetzung Oral Depotformulierung C max 4 5 Wochen 14 28 42 56 7 Mittlere Veränderung vs. Baseline -,5-1 -1,5-2 -2,5-3 -3,5 Positiv egativ Ungewöhnliche Feindseligkeit / Angst Symptome Symptome Denkinhalte Erregung /Depression p<,1, p<,1 vs. Baseline 25 mg Risperidon-Microspheres 5 mg Risperidon-Microspheres Latenzphase Zeitraum (Tage) RIS-IT-57 Fleischhacker WW, et al. Schizophr Res 22;(Suppl.):174

ConstaTRE: Prophylaxe Paliperidonpalmitat: Produktentwicklung Probability of non-relapse Kaplan Meier estimate of relapse free time 1..9.8 RLAI.7.6 Quetiapine.5.4.3.2.1 Log-rank test: p <.1 =71. 9 18 27 36 45 54 63 72 81 Days Censored subjects quetiapine Censored subjects RLAI Zeit bis Rückfall : Depot: 67 Tage Quetiapin: 533 Tage Paliperidon Palmitinsäure Esterbindung Paliperidonpalmitat Große Partikelgröße ahezu unlöslich Prozess zur Reduktion der Partikelgröße Paliperidonpalmitat anocrystal Partikel Oberflächenvergrößerung Verbesserte Suspendierbarkeit Gesteigerte Absorptionsrate Erhöhte Bioverfügbarkeit Formulierung Paliperidonpalmitat zur IM Injektion Wässrige Suspension Keine orale Supplementierung notwendig Über 24 Monate ca. doppelt viele Patienten Rückfall unter Quetiapin (31.3%) ivgl. Zu Depot (16.5%) Medori et al. Poster presented at APA, May 3 8 28, Washington DC, USA. Poster R494 Elan Drug Technologies (29). Technology focus: helping you bring products to market [Brochüre]. Dublin, Irland. http://www.elandrugtechnologies.com/invisibleray/media/images/_client_specific/technologyfocus2.pdf Paliperidon: Interaktionen Der Abbauweg von Paliperidon umgeht zum großen Teil das CYP45-System der Leber1 Die Dosierung von Paliperidonpalmitat Reduziertes Risiko für Wechselwirkungen, die über CYP45 Isoenzyme verstoffwechselt werden1 Paliperidon erfordert keine Dosisanpassung bei Slowoder Fast-Metabolizern oder bei Rauchern1,2 1.Vermeir et al. Drug Metab Dispos 28; 36:769-779 2. Gilday E et al. Clinical Pharmacology of Paliperidone Palmitate A Parenteral Long-Acting Formulation for the Treatment of Schizophrenia. Reviews on Recent Clinical Trials, 212, 7, 2-9 Das Ausschleichen der orale Vorbehandlung kann in der Regel mit Beginn der Paliperdonpalmitat-Behandlung begonnen werden. Sedierende Eigenschaft der Vormedikation berücksichtigen. Die empfohlene monatliche Erhaltungsdosis beträgt 75 mg1,2 Der Dosierungsbereich richtet sich nach dem klinischen Bild des Patienten. Einige Patienten können auch von niedrigeren oder höheren Dosen innerhalb des Bereichs von 25 15 mg profitieren1,2 Bei der Umstellung von oraler Vorbehandlung wird für die Injektionen 1 und 2 eine Verabreichung in den Deltoidmuskel empfohlen, danach wahlweise deltoidale oder gluteale Injektion. ach der zweiten Dosis können die monatlichen Erhaltungsdosen entweder in den Deltoidmuskel oder in den Glutealmuskel verabreicht werden. 1. Fachinformation Xeplion 2. Gopal S et al. Curr Med Res Opin 21; 26: 377-87 Dosisäquivalenzen: ZypAdhera-Olanzapin Zeit bis zur Exazerbation Olanzapin Depot vs Olanzapin oral (1/2 Jahr) 1. Dosis von oralem Olanzapin At steady-state. ZypAdhera alle 2 Wochen ZypAdhera alle 4 Wochen 1 mg/die 15 mg 3 mg 15 mg/die 21 mg 45 mg 2 mg/die 3 mg - Anteil an Patienten.9.8.7 Oral Olanzapine (n=322) OLZ LAI 3 mg/2 wk (n=14).6 OLZ LAI 45 mg/4 wk (n=318) OLZ LAI 15 mg/2 wk (n=14).5 OLZ LAI 45 mg/4 wk (n=144).4.3 P=.5 15 mg/2 wk vs. 3 mg/2 wk P=.4 15 mg/2 wk vs. oral OLZ.2 3 mg/2-wk vs. 45 mg/4-wk OLZ LAI (log-rank test, p<.1).1 45 mg/4-wk vs. 45 mg/4-wk OLZ LAI (log-rank test, p<.1) 15 mg/2-wk vs. 45 mg/4-wk OLZ LAI (log-rank test, p=.6). 14 28 42 56 7 84 98 112 126 14 154 168 Zeit bis zum Rückfall (Tage) The 3 mg/2-weeks, 45 mg/4-weeks and 15 mg/2-weeks doses were all superior to the 45 mg/4 weeks dose. ZypAdhera SPC Adapted from Kane J et al. Am J Psychiatry 21; 167:181 189

Olanzapin Depot Post-Injektion Syndrom In klinischen Studien: geringe Zahl an Delirien u/o Sedierung Auftreten von Post-Injektion Syndrom in klinischen Studien Klinische Symptomatik entspricht vielen Ssmptomschilderungen bei oraler Gabe in Überdosis Zum Beispiel: Sedierung, Benommenheit, Verwirrtheit, Desorientierung, verwaschene Sprache, altered gait, Schwäche, Bewusstlosigkeit (nicht weckbar) Aber auch: Unruhe, Aggression, Angst, EPMS, Hypertonie, Krämpfe Aber kein Abfall im Blutdruck, Herzfrequenz oder Atmung Symptomstärke abhängig von der Konzentration Anzahl der Fälle 3 25 2 15 1 5 (n=24) (n=5) (n=1) <1 1-3 >3 8% von Post- Injektion Syndrom innerhalb 1 Stunde nach Injektion Stunden nach der Injektion As of 14 October, 28; 3 events have occurred in 29 patients. Detke H et al. BMC Psychiatry 21;1:43. Adapted from Detke H et al. BMC Psychiatry 21;1:43. achteile der Depotmedikation Patienten bevorzugen häufig Antipsychotika in Depotform schlechtere Steuerbarkeit (Überdosierung/Umstellung) geringere Substanzauswahl paternalistische Behandlungsform Scheu vor Injektionen bzw. Risken einer invasiven Applikationsform Wistedt, 1997 Jacobsson, 198 Eastwood, 1997 Pereira, 1997 Hoencamp, 1995 Desai, 1999 bevorzugen oral bevorzugen Depot Kombination Keine Präferenz fehlende Angabe 5 1 Patienten( %) mit Ausnahme einer Studie, die Depot-L mit Risperdal oral verglich und in der 8% der Patienten die orale Behandlung Walburn J et al Br. J Psychiatr 21; 179:3-7 bevorzugten Dauer- Rezidivprophylaxe nach 1. schizophrenen Episode 1 Jahr > 1 schizophrene Episode 2 5 Jahre schweren Krankheitskomplikationen (Suizidversuche, Gewalttaten.) Dauertherapie