Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe (BIAS) Auswertung und Ergebnisse des Reportings für das Jahr 2012

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Transkript:

Gesundheitsund Fürsorgedirektion des Kantons Bern Sozialamt Direction de la santé publique et de la prévoyance sociale du canton de Berne Office des affaires sociales Rathausgasse 1 3011 Bern Telefon +41 31 633 78 11 Telefax +41 31 633 78 92 www.gef.be.ch info.soa@gef.be.ch Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe (BIAS) Auswertung und Ergebnisse des Reportings für das Jahr 2012 Mai 2013

Inhaltsverzeichnis Management Summary... 3 1 Einleitung... 4 2 Auswertung Leistungsbereiche... 5 2.1 Gruppen- und Einzelplätze... 5 2.1.1 Berufliche Integration (BI)... 5 2.1.2 Perspektive auf berufliche Integration (BIP)... 7 2.1.3 Soziale Integration (SI)... 9 2.2 Abklärung, Vermittlung, Nachbetreuung und Einzelmodule... 12 2.2.1 Abklärung... 12 2.2.2 Vermittlung... 12 2.2.3 Nachbetreuung... 12 2.2.4 Einzelmodule... 12 2.3 Taglohnangebot... 12 2.4 Zusammenarbeit... 13 3 Zusammenfassung... 14 Seite 2 von 15

Management Summary Seit 1. Januar 2012 werden die Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe (BIAS) direkt durch den Kanton gesteuert. In Folge dieser Umstellung konnten erstmals seit 2009 steuerungsrelevante Kenndaten erfasst werden. Sie dienen der Überprüfung von Wirkungszielen und Qualitätskriterien und folglich der bedarfsgerechten Anpassung der Angebotspalette. In den Gruppen- und Einzelplätzen haben im Jahr 2012 insgesamt 3 532 Personen teilgenommen. Davon waren 60% Schweizerinnen und Schweizer, 40% Ausländerinnen und Ausländer, 65% Männer und 35% Frauen. In der Beruflichen Integration (BI) konnte eine durchschnittliche Vermittlungsquote von 47%, in der Perspektive auf berufliche Integration (BIP) eine Vermittlungsquote von 32% erreicht werden. Somit wurden die Zielwerte der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) fast verdoppelt (BI: 25%, BIP: 18%). Bezogen auf alle Programmaustritte liegen die Abbruchsquoten bei den Gruppen- und Einzelplätzen zwischen 21% und 37%. Die elf strategischen Partner der GEF füllten für das Berichtsjahr 2012 ein Reportingformular aus, in dem die im Bericht dargestellten qualitativen und quantitativen Daten erfasst wurden. In dieser Gesamtübersicht werden jeweils die Kantonsmittel vorgestellt. Die Einzelauswertung ergab, dass zum Teil eine grosse Varianz zum Kantonsdurchschnitt besteht. Die Reportingergebnisse werden deshalb gemeinsam mit den BIAS-Partner an den Dialogveranstaltungen im Frühjahr 2013 diskutiert. Anschliessend müssen ggf. die Angebotspalette und/oder Zielwerte und Indikatoren korrigiert werden. Seite 3 von 15

1 Einleitung Im Zusammenhang mit der Revision des FILAG bzw. des SHG 1 werden die Beschäftigungsund Integrationsangebote in der Sozialhilfe (BIAS) seit 1. Januar 2012 direkt durch den Kanton und nicht mehr indirekt über Abrechnungsgemeinden finanziert. Hintergrund ist die Absicht der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF), die Angebote künftig besser und direkter steuern zu können. Teil des neuen Steuerungskonzeptes ist ein Controllingprozess, der ein jährliches Reporting der Leistungsangebote beinhaltet. Im Jahr 2012 konnten seit 2009 erstmals wieder steuerungsrelevante Kenndaten für die Überprüfung der Wirkungsziele und Qualitätskriterien erhoben werden. Hierfür haben die elf strategischen BIAS-Partner der GEF ein Reportingformular ausgefüllt, das Auskunft über jedes Produkt sowie über die allgemeine Zusammenarbeit mit Gemeinden und Sozialdiensten gibt. Die Kenndaten umfassen u.a. Aussagen über das Profil der Teilnehmenden, Austrittsgründe aus den Programmen, Programmauslastung sowie Angebotsqualität. Der Bericht enthält keine Aussagen zum Umgang mit dem Erreichen bzw. Nichterreichen von Zielwerten sowie keine Interpretation der Reportingergebnisse. Ebenfalls wird auf einen Vergleich mit den Reportingergebnissen von 2009 verzichtet. Die Einführung der Direktfinanzierung hat zu Umstellungen auf Seiten der BIAS-Partner aber auch seitens der GEF geführt, so dass ein Vergleich kaum möglich ist. Das weitere Vorgehen wird gemeinsam mit den Partnern der GEF diskutiert und anschliessend ggf. die Angebotspalette und/oder Zielwerte und Indikatoren korrigiert. Da die Varianz der Antworten zum Teil sehr gross ist, werden Unklarheiten im Gespräch mit den BIAS-Anbietern an den gemeinsamen Dialogveranstaltungen im Frühjahr 2013 besprochen und anschliessend Massnahmen formuliert. Daher werden im zweiten Abschnitt des Berichts die Reportingergebnisse für jeden Leistungsbereich und jede Produktgruppe dargestellt. Die Zusammenfassung gibt einen kurzen Überblick über die Gesamtergebnisse. 1 Gesetz vom 27. November über den Finanz- und Lastenausgleich (FILAG), Gesetz vom 11. Juni 2001 über die öffentliche Sozialhilfe (Sozialhilfegesetz, SHG) Seite 4 von 15

2 Auswertung Leistungsbereiche Den elf strategischen Partnern stand 2012 ein Kredit von rund 27 068 500 CHF 2 (brutto, vor Lastenausgleich) für Beschäftigungs- und Integrationsangebote in 382 Gemeinden 3 zur Verfügung. Die BIAS werden in zwei Leistungsbereiche unterteilt. Der Leistungsbereich Gruppen- und Einzelplätze wird in die Produkte Arbeits- und Qualifizierungsangebote zur beruflichen Integration (BI), Angebote zur Stabilisierung mit Perspektive auf berufliche Integration (BIP) und Angebote zur Stabilisierung/sozialen Integration (SI) unterschieden. In diesem Leistungsbereich haben 2012 insgesamt 3 532 Personen teilgenommen, wovon 2 320 Personen im Berichtsjahr neu eingetreten sind. Es konnten 1 033 Jahresplätze (JP) besetzt werden. Der zweite Leistungsbereich betrifft die seit 2008 im Rahmen von BIAS finanzierten Produkte Abklärung, Vermittlung, Nachbetreuung und Einzelmodule. Dieses Angebot haben im Jahr 2012 4 476 Personen in Anspruch genommen. Die folgende Darstellung fasst die Reportingergebnisse aller strategischen Partner zusammen. Auf Finanzkennzahlen sowie Aussagen zum zukünftigen Angebots- und Platzbedarf muss an dieser Stelle verzichtet werden, da die Ergebnisse erst Ende April bzw. Ende Juni 2013 vorliegen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Zuordnung in Erfassungskategorien nicht immer möglich ist und sich herausgestellt hat, dass die strategischen Partner einige wenige Kategorien mitunter unterschiedlich interpretiert haben. Die einzelnen Reportings wurden in Rücksprache mit den Institutionen weitestgehend bereinigt und es wurde versucht, die Zuordnung überall einheitlich vorzunehmen. Eine geringe Differenz ist jedoch nicht auszuschliessen. 2.1 Gruppen- und Einzelplätze 2.1.1 Berufliche Integration (BI) Insgesamt nahmen 571 Personen am BI teil. Davon sind 73% im Jahr 2012 neu eingetreten. Zum Profil der Teilnehmenden können folgende Aussagen gemacht werden: 60% Schweizer/innen, 57% ohne und 41% mit abgeschlossener beruflicher Grundbildung, 35% Frauen und 65% Männer, 10% der Teilnehmenden waren zwischen 18-25 Jahre, 69% zwischen 26-49 Jahre und 21% 50 Jahre alt oder älter. 4 2 Inklusive 1 013 000 CHF fürs Taglohnangebot. 3 Stand 01. Januar 2012 4 Es werden nur die zahlenmässig relevanten Gruppen aufgeführt, weshalb man mitunter nicht auf 100% kommt. In den Abbildungen sind alle Kategorien erkennbar. In der Legende sind die unter 18-Jährigen nicht aufgeführt, weil sie zahlenmässig mit 0 (BI), 5 (BIP) und 2 (SI) zu vernachlässigen sind. Seite 5 von 15

600 Abschluss Tertiärstufe 500 400 300 200 100 0 571 Abschluss berufliche Grundbildung Keine berufliche Grundbildung 50 Jahre und älter 26-49 Jahre 18-25 Jahre Frauen Männer Ausländer/in Schweizer/in Total Abbildung 1: Profil Teilnehmende Berufliche Integration (BI) Die Teilnahmedauer ist in der Regel auf sechs Monate befristet, kann jedoch auf maximal ein Jahr verlängert werden. Im Berichtsjahr sind 325 Personen bzw. 57% aller Teilnehmenden aus dem Programm ausgetreten oder haben das Programm abgebrochen. Von allen Austritten fanden 153 Personen eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt (1. AM). Dies entspricht einer Vermittlungsquote von 47% und übersteigt den Zielwert der GEF fast um das Doppelte (25%). Es sind 26% der Austritte auf die erreichte Programmdauer und knapp 11% auf Programmabbrüche zurückzuführen. 11% Vereinbarte Programmdauer erreicht 16% 47% 39% Andere Gründe Programmabbruch 26% 8% Anstellung 1. AM (inkl. Befristete > 2 J.) Befristete Anstellung im 1. AM Abbildung 2: Austrittsgründe Berufliche Integration (BI) Neben der Arbeitsmarktintegration gehören die Stärkung der persönlichen Fähigkeiten sowie der Erwerb von Sprachkenntnissen sofern dieser für die beruflichen Anforderungen notwendig ist zu den Wirkungszielen der beruflichen Integrationsangebote. Hierfür ist seitens der GEF eine Teilnahme von 80% der BI-Teilnehmenden an Qualifizierungsmodulen vorgesehen. Seite 6 von 15

Im Jahr 2012 nahmen jedoch knapp 49% an Qualifizierungsangeboten teil. Das Nichterreichen des Zielwertes wird mit der bereits ausreichenden Qualifikation der Teilnehmenden sowie mit anderen Gründen 5 (je drei Nennungen) und dem bedarfsabhängigen Angebot von Qualifizierungsmodulen (zwei Nennungen) begründet. Von den fürs Jahr 2012 durch die strategischen Partner geplanten 142 Jahresplätze (JP) im BI, wurden insgesamt 153.64 JP besetzt. 6 Davon nahezu 48% in der Privatwirtschaft, 22% in Non- Profit-Organisationen (NPO) und öffentlichen Betrieben sowie 30% in eigenen Gruppenprogrammen. 30% 48% Privatwirtschaft NPO und öffentliche Betriebe Eigene Gruppenprogramme 22% Abbildung 3: Verteilung der besetzten Jahresplätze im BI Im BI wurden insgesamt 39 947 Massnahmetage (MT) durchgeführt. Ein Massnahmetag entspricht der Teilnahmedauer unter Berücksichtigung des Beschäftigungsgrades. Ein Jahr hat 260 Massnahmetage. Jede Person nahm durchschnittlich an 70 MT teil, bei einer durchschnittlichen Teilnahmedauer von 89 Tagen pro Person sowie einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 78%. 2.1.2 Perspektive auf berufliche Integration (BIP) Gemäss BIAS-Detailkonzept 7 werden Jugendliche und junge Erwachsene (J/JE) hauptsächlich ins BIP zugewiesen, weshalb hier zusätzlich Daten zu den J/JE (bis 25-jährig) bei Teilnehmerzahl und Austritten erfasst wurden. Insgesamt nahmen 1 322 Personen im BIP teil, wovon 961 Personen im Jahr 2012 neu aufgenommen worden sind. Der Anteil der J/JE macht mit 270 Personen 20% aus. Auch bei den Neueintritten liegt der Anteil J/JE bei rund 21%. Von allen Teilnehmenden waren 59% Schweizer/innen, 37% Frauen, 63% Männer, 68% ohne und 31% mit abgeschlossener beruflicher Grundbildung, 62% zwischen 26 und 49 Jahre, 20% zwischen 18 und 25 Jahre und 17% 50 Jahre alt oder älter. 5 Von insgesamt neun gegebenen Antworten. 6 Alle geplanten JP beziehen sich auf die Angaben gemäss Leistungsvertrag. Die besetzten JP enthalten die Aufstockung von 6%. Dies liegt daran, dass die Kreditaufstockung erst nach Abschluss der Leistungsverträge genehmigt wurde. 7 Vgl. Detailkonzept Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe BIAS vom August 2011, Seite 13-14. Seite 7 von 15

1'400 Abschluss Tertiärstufe 1'200 1'000 800 600 400 200 0 270 1'052 Abschluss berufliche Grundbildung Keine berufliche Grundbildung 50 Jahre und älter 26-49 Jahre 18-25 Jahre Frauen Männer Ausländer/in Schweizer/in Jugendliche/junge Erwachsene Über 25 Jahre Abbildung 4: Profil Teilnehmende Perspektive berufliche Integration (BIP) Die Teilnahmedauer ist in der Regel auf sechs Monate befristet, kann aber bei Bedarf verlängert werden. Es haben 987 Personen bzw. 75% aller Teilnehmenden das BIP im Jahr 2012 beendet (inkl. Programmabbrüche). Von den 270 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind 73% ausgetreten. Betrachtet man die Austrittgründe, so fanden rund 32% (bezogen auf alle Austritte) eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt (inkl. Lehrstellenantritte). Wie bereits im BI wird im BIP der Zielwert der GEF (18%) fast um das Doppelte überschritten. Bei den J/JE beträgt die Vermittlungsquote 27%. Zu den weiteren Austrittgründen zählen vor allem der Programmabbruch mit 25% und die erreichte Programmdauer mit 16%. Von allen ausgetretenen J/JE haben 38% das Programm abgebrochen, 13% traten aufgrund anderer Gründe 8 aus und 9% haben die Programmdauer erreicht. Lediglich 11% der ausgetretenen Personen verfolgen die Integration in den 1. AM oder haben eine externe Lösung im beruflichen Prozess (z.b. BI, Schule, Brückenangebote) gefunden. Dies unterschreitet den Zielwert der GEF um sieben Prozentpunkte. Das liegt vor allem daran, dass die Vermittlung der Teilnehmenden im Mittelpunkt stand. Ausserdem wurden andere Gründe 9 mit als Hauptursache angegeben (jeweils sechs Nennungen) 10. 8 Gründe, die nicht mit dem Programm zu tun haben. Beispielsweise IV-Rente, Tod, Wegzug, Pensionierung. 9 Beispielsweise hatten J/JE zu geringe Schlüsselqualifikationen und brachen rasch ab oder J/JE wechselten ins SI. 10 Von insgesamt siebzehn gegebenen Antworten. Seite 8 von 15

25% Stabilisierung mit Perspektive auf berufliche Integration Individuell vereinbarte Ziele erreicht Vereinbarte Programmdauer erreicht 9% 23% Andere Gründe 32% Programmabbruch 16% 7% Anstellung 1. AM (inkl. Befristete > 2 J.) 7% 11% 2% Befristete Anstellung im 1. AM Lehrstellenantritt Abbildung 5: Austrittsgründe BIP Die Teilnahme an Bildungsmodulen beträgt im BIP 72%. Von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben 69% Bildungsangebote wahrgenommen. Wie im BI konnte auch hier der Zielwert von 90% bei der Teilnahme von J/JE an Bildungsmodulen nicht erreicht werden. Dies wird vor allem mit anderen Gründen (neun Nennungen), einem zu hohen Zielwert, dem Angebot nach Bedarf sowie dem Fernbleiben der Teilnehmenden (je zwei Nennungen) 11 begründet. Von den durch die strategischen Partner für 2012 geplanten 333 JP wurden 367 besetzt. Davon konnten 25% der JP in der Privatwirtschaft, 15% in NPO sowie öffentlichen Betrieben und 60% in eigenen Gruppenprogrammen bereitgestellt werden. Jede Person nahm durchschnittlich an 72 Massnahmetagen teil. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad betrug dabei 77% und die durchschnittliche Teilnahmedauer pro Person 95 Tage. 25% 60% 15% Privatwirtschaft NPO und öffentliche Betriebe Eigene Gruppenprogramme Abbildung 6: Verteilung der besetzten Jahresplätze (JP) im BIP 2.1.3 Soziale Integration (SI) Insgesamt nahmen 1 639 Personen an Angeboten der sozialen Integration teil. Knapp 58% davon traten im Jahr 2012 neu ins SI ein. Von allen Teilnehmenden arbeiteten 28% in Dauernischenarbeitsplätzen. Die Mehrheit der Teilnehmenden, nämlich 11 Von insgesamt sechzehn gegebenen Antworten. Seite 9 von 15

65%, waren Schweizer/innen, 44% Frauen und 56% Männer, 7% der Teilnehmenden waren zwischen 18 und 25 Jahre, 60% zwischen 26 und 49 Jahre, 33% 50 Jahre alt oder älter. Eine abgeschlossene berufliche Grundbildung wiesen 33% auf, während 67% keinen beruflichen Bildungsabschluss hatten. 1'800 1'600 1'400 1'200 1'000 800 600 400 200 0 1'639 Abschluss Tertiärstufe Abschluss berufliche Grundbildung Keine berufliche Grundbildung 50 Jahre und älter 26-49 Jahre 18-25 Jahre Frauen Männer Ausländer/in Schweizer/in Total Abbildung 7: Profil Teilnehmende Soziale Integration (SI) Im Berichtsjahr sind 811 Personen oder 49% aus dem Programm ausgetreten. Die Austrittsgründe, die zum regulären Programmende gehören 12, ergeben insgesamt 49% aller Austritte. Somit konnte der Zielwert der GEF von 60% nicht erreicht werden. Hauptursachen für das Nichterreichen sind andere Gründe 13 (neun Nennungen), Angebot neu/im Aufbau, zu hohe Anforderungen an diesen Angebotstyp (jeweils zwei Nennungen) 14. Zu einem Programmabbruch kam es bei 37% aller ausgetretenen Personen. 12 Dazu zählen: Übertritte in ein anderes Angebot, Anstellungen im ersten Arbeitsmarkt (inkl. befristete Anstellungen), Erreichen der vereinbarten Programmdauer, Erreichen der sozialen Stabilisierung. 13 Beispielsweise: gesundheitliche Probleme und Krankheit, zu schwache Teilnehmende. 14 Von insgesamt vierzehn gegebenen Antworten. Seite 10 von 15

37% 11% 7% 4% 13% Übertritt in einen anderen Angebotstyp Anstellung 1. AM (inkl. Befristete > 2 J.) Befristete Anstellung im 1. AM Vereinbarte Programmdauer erreicht Soziale Stabilisierung erreicht 14% 14% Andere Gründe Programmabbruch Abbildung 8: Austrittsgründe Soziale Integration (SI) Gemäss GEF sollten pro Teilnehmenden mindestens zwei Standortbestimmungen durchgeführt werden. Mit 1.4 Standortbestimmungen konnte dieser Wert nicht ganz erreicht werden. Am häufigsten wurde dies mit der zu kurzen Teilnahmedauer pro Person (sieben Nennungen) 15 begründet. Weitere Ursachen finden sich unter andere Gründe 16 (fünf Nennungen) und der Aussage, dass bei Dauernischenarbeitsplätzen eine Standortbestimmung pro Jahr genüge (drei Nennungen). Von den durch die strategischen Partner für das Jahr 2012 geplanten 418.83 JP konnten 512.47 JP besetzt werden. Davon wurden 77% in eigenen Gruppenprogrammen, 16% in NPO und öffentlichen Betrieben und 7% in der Privatwirtschaft angeboten. Jede Person nahm durchschnittlich an 81 MT teil. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad lag bei 68% pro Person, bei einer Teilnahmedauer von durchschnittlich 128 Tagen pro Person. 7% 16% Privatwirtschaft NPO und öffentliche Betriebe Eigene Gruppenprogramme 75% Abbildung 9: Verteilung der besetzten Jahresplätze im SI 15 Von insgesamt sechzehn gegebenen Antworten. 16 Beispielsweise werden bei einem Anbieter immer zwei Standortgespräche, unabhängig von der Teilnahmedauer, durchgeführt. In diesem Fall verfälscht die Berechnung im Reportingformular das Ergebnis. Ausserdem finden u.a. Coachinggespräche statt, die nicht bei den Standortgesprächen erfasst werden. Auch hier gibt die Anzahl Standortgespräche nur bedingt eine Aussage über die Qualität des Angebots. Seite 11 von 15

2.2 Abklärung, Vermittlung, Nachbetreuung und Einzelmodule 2.2.1 Abklärung Von der obligatorischen Erstabklärungsstelle wurden 2 781 Personen abgeklärt; dies sind 120% der BI-, BIP- und SI-Teilnehmenden. Da die Erstabklärungsstelle auch zu dem Ergebnis kommen kann, dass ein BIAS-Programm nicht das geeignete Angebot ist oder aber eine Person dem Programm fernbleibt, überschreitet der Wert 100%. Es wurden demnach mehr Personen von der Erstabklärungsstelle abgeklärt als nachher tatsächlich an einem BI-/BIP- oder SI-Programm teilgenommen haben. Die vertiefte Abklärung durchliefen 1 119 Personen bzw. 32% der Teilnehmenden von Gruppen- und Einzelplätzen. Schweizerinnen und Schweizer machten jeweils einen Anteil von 59% aus. Hierbei ist zu bedenken, dass einige Anbieter die Unterscheidung zwischen Schweizer/in und Ausländer/in im Bereich der Abklärung nicht vornehmen konnten. Dies betrifft 484 Personen der Erstabklärung und 93 Personen der vertieften Abklärung. Hinzu kommt, dass das Modell der Fachstelle Arbeitsintegration in Biel keine Unterscheidung zwischen Erst- und vertiefter Abklärung zulässt. Somit wurden dort die Teilnehmenden in Abklärung bei der Erstabklärung und der vertieften Abklärung gezählt. 2.2.2 Vermittlung An dieser Stelle werden im Produkt Vermittlung vermittelbare Sozialhilfebeziehende erfasst, die nicht zugleich an einem BI-/BIP- oder SI-Programm teilnehmen. Im Jahr 2012 wurden 208 Personen, davon 76% Schweizer/innen, zugewiesen. Insgesamt konnten 61 Personen vermittelt werden; die Mehrheit (19%) erhielt eine Festanstellung, 4% eine Lehrstelle oder einen Ausbildungsplatz. Die von der GEF zu erreichende Vermittlungsquote von 18% wurde mit 29% deutlich erfüllt. 2.2.3 Nachbetreuung Arbeitgebende und ehemalige Programmteilnehmende können nach Bedarf im Rahmen des Produktes Nachbetreuung unterstützt werden. Insgesamt wurden 107 Programmteilnehmende begleitet, wovon 87 ihren Arbeitsplatz halten konnten. Dies entspricht einer Quote von 81%, womit der Zielwert von 70% erreicht wurde. 2.2.4 Einzelmodule Sozialhilfebeziehenden, die nicht an einem Programm teilnehmen, steht der Besuch von Qualifizierungs- und Bildungsmodulen die der BIAS-Partner bereits im Rahmen seiner BIund BIP-Programme anbietet offen. Insgesamt wurden 2 165 Stunden an Einzelmodulen im Berichtsjahr durchgeführt. Bei 261 Teilnehmenden hat jede/r durchschnittlich acht Stunden an einem Qualifizierungs- bzw. Bildungsangebot teilgenommen. Bei den Einzelmodulen wird ebenfalls erfasst, wie viele Teilnehmende in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten. Der Zielwert von 30% konnte mit 14% nicht erreicht werden. Dies liegt daran, dass die Zielsetzung der Einzelmodule nicht vordergründig die Arbeitsvermittlung ist, sondern die Stärkung von Selbstwertgefühl, Selbstkompetenz und die Erstellung von Bewerbungsdossiers im Vordergrund stehen. 2.3 Taglohnangebot Im Jahr 2012 standen 22.96 Jahresplätze für das Taglohnangebot zur Verfügung. Davon konnten 27.26 JP besetzt werden. Bei Privatpersonen wurden 87% der Plätze vergeben. In Interlaken, Spiez und Biel konnte der Zielwert von 75% Auslastung nicht erreicht werden. Die anderen Standorte (Bern, Thun, Langenthal, Langnau) waren hingegen mit weit mehr als 100% ausgelastet. Seite 12 von 15

1% 10% Bern 21% 45% Interlaken Spiez Thun Langenthal 13% 5% 5% Langnau Biel Abbildung 10: Verteilung besetzte Jahresplätze (JP) Taglohnangebot Insgesamt nahmen 260 Personen am Taglohnangebot teil (inkl. Mehrfacheinsätze). Der Ausländeranteil beträgt 45%. Von allen Teilnehmenden sind 75 Personen bzw. 29% im Berichtsjahr neu ins Angebot eingetreten. 2.4 Zusammenarbeit Zusätzlich zur Erfassung steuerungsrelevanter Kenndaten wurden die strategischen Partner zur Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Gemeindebehörden sowie mit den Sozialdiensten befragt. Alle strategischen Partner stehen im Austausch mit den jeweiligen Behörden. In einem Fall erhalten die Gemeinden lediglich den Jahresbericht der Institution. In der Regel finden jedoch regelmässige Austauschsitzungen statt und die Institutionen nutzen Fachkommissionen und Arbeitsgruppen, um sich mit den Gemeindebehörden auszutauschen. Mit den Sozialdiensten arbeiten die strategischen Partner auf operativer Ebene täglich zusammen. Die Coaches der Institutionen stehen fallspezifisch in Kontakt mit den Sozialarbeitenden. Ausserdem finden Einführungsveranstaltungen für neue Sozialarbeitende, Programmbesichtigungen sowie regelmässige Austauschsitzungen statt. Seite 13 von 15

3 Zusammenfassung In den Gruppen- und Einzelplätzen haben im Jahr 2012 insgesamt 3 532 Personen teilgenommen. Das Verhältnis Schweizer/innen Ausländer/innen betrug 60 zu 40, Männer zu Frauen 65 zu 35. Weitere Aussagen zum Profil aller BIAS-Teilnehmenden im BI, BIP und SI können in Abbildung 11 abgelesen werden. 4'000 Abschluss Tertiärstufe 3'500 3'000 2'500 Abschluss berufliche Grundbildung Kein Abschluss berufliche Grundbildung 50 Jahre und älter 26-49 Jahre 2'000 1'500 1'000 500 3'532 18-25 Jahre Frauen Männer Ausländer/in Schweizer/in 0 Total Abbildung 11: Profil Teilnehmende Gruppen- und Einzelplätze Zur hohen Vermittlungsquote von 47% im BI kann ergänzend angemerkt werden, dass diese unter den BIAS-Anbietern von 25% bis 59% reicht. Besonders interessant ist zudem die hohe Abbruchsquote. Im SI beträgt sie durchschnittlich 37%, wobei ein BIAS-Anbieter eine Abbruchsquote von lediglich 9% angibt, während die Höchstwerte bei 56% und 55% liegen. Im BIP liegt die durchschnittliche Abbruchsquote der J/JE mit 38% über derjenigen der über 25- Jährigen von knapp 22%. Bei den J/JE liegt der kleinste Wert bei 15% Programmabbrüchen, während die Spitzenwerte bei 83% und 72% liegen. Im BI werden die geringsten Abbruchsquoten angegeben. Hier reicht die Bandbreite von 0% bis zu 21%. Im Abschnitt 2.2.1 wurde auf die hohe Anzahl Erstabklärungen hingewiesen. Der Spitzenwert erreicht ein BIAS-Partner mit 234% Erstabklärungen bezogen auf alle Teilnehmenden im BI, BIP und SI. Vier BIAS-Anbieter haben die Quote von 100% nicht erreicht. Fünf BIAS-Partner boten Einzelmodule an. Auffällig ist, das von den insgesamt 2 165 Stunden bereits 64% von einem einzigen BIAS-Partner angeboten wurden. Das Minimum lag bei 71 Stunden. Die Vermittlungsquote im Produkt Vermittlung ist im Vergleich zwischen allen BIAS- Anbietern relativ konstant zwischen 20% und 30%. Nachfolgende Tabelle gibt abschliessend eine Übersicht über das Erreichen bzw. Nichterreichen der Zielwerte je Wirkungsziel. Es sind jeweils der Mittelwert für den ganzen Kanton sowie der Minimal- und Maximalwert unter den BIAS-Anbietern angegeben. Seite 14 von 15

Produkt Wirkungsziele Indikator Zielwert erreicht Resultat Kanton Spannbreite Anbieter Leistungsbereich Gruppen und Einzelplätze BI Teilnehmende sind in 1. AM integriert. Persönliche Fähigkeiten sind gestärkt, Sprachkenntnisse gemäss beruflichen Anforderungen sind erworben, die Integration in den 1. AM ist erfolgt. Vermittlungsquote: 25% ja 47% 25%-59% Anteil Teilnehmende an Qualifizierungsmodulen: 80% nein 49% 14%-100% BIP Die Voraussetzungen für die berufliche Integration sind erreicht. Teilnehmende sind für Arbeits- und Qualifizierungsangebot motiviert oder haben eine externe Lösung gefunden. JE: Die Voraussetzungen für einen Einstieg in eine Ausbildung oder in die Arbeitswelt sind vorhanden, Bildungslücken geschlossen, schulische Fähigkeiten sind erweitert und gefestigt. Vermittlungsquote: 18% ja 32% 19%-44% Anteil Austretende mit einer Anschlusslösung im beruflichen Prozess: 22% Anteil J/JE, die Bildungsmodule absolvieren: 90% nein 11% 4%-30% nein 69% 20%-97% SI Die soziale Stabilisierung ist aufgrund der eigenen Ressourcen erreicht und/oder die Teilnehmenden sind zu längeren, regelmässigen Einsätzen motiviert. Die Entwicklung weiterer Perspektiven ist vollzogen. Anteil Austretende mit regulärem Programmende: 60% Standortbestimmungen: 2 pro Teilnehmenden nein 49% 35%-73% nein 1.4 0.7-2.1 Leistungsbereich Abklärung, Vermittlung, Nachbetreuung, Einzelmodule Erstabklärung Erste Schritte in der beruflichen und sozialen Integration sind definiert und die Teilnehmenden sind bedürfnisgerecht triagiert. Abklärung, ob berufliche Integration realistisch ist (Vermittelbarkeit, Erwerbsfähigkeit). Bestimmung des geeigneten Angebotstyps innerhalb von BIAS. Bestimmung des geeigneten konkreten Angebotes. Anteil Erstabklärungen: 90% ja 120% 77%-234% Vermittlung Eine Festanstellung ist erreicht (unbefristet, befristet >2 Jahre, inkl. Lehrstellen, Ausbildungsplätze). Vermittlungsquote ausserhalb BI und BIP: 18% ja 29% 18%-35% Nachbetreuung Die vermittelten Personen und deren Arbeitgeber werden unterstützt; Die vermittelte Person hat eine Festanstellung. Stelle konnte gehalten werden: 70% ja 81% 67%-100% Einzelmodule Die Integrations- und Vermittlungschancen für Nichtprogrammteilnehmende sind verbessert. Anteil Personen mit Anschlusslösung im 1. AM: 30% nein 14% 0%-100% Tabelle 1: Erreichte Zielwerte Zusammenfassung Seite 15 von 15