1 Grundlagen Digitaltechnik und Boolesche Algebra



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Transkript:

Zahlendarstellungen Boolesche Logik Elementare digitale Grundschaltungen Digitale Speicherschaltungen WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 1

1.1 Zahlendarstellung Darstellung einer Zahl d mit einer Länge von N Ziffern zur Basis B d N i { } i B, b i 0,1,.., B 1 = b B i= 0 fürs Binärsystem gilt B = 2 Beispiele: s. Tafel WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 2

1.1 Zahlendarstellung Zahlenkonvertierung Binär Dezimal Trivial (s. Beispiele) Dezimal Binär Ausnutzen des Horner-Schemas d = (...(((((((( bn 2 + bn 1 ) 2) + bn 2 ) 2)... + b0 ) Sukzessive Division durch 2 Rest der Division ergibt die gesuchte Ziffer Mit verbleibendem Quotienten Division fortsetzen bis dieser 0 wird Beispiele: s. Tafel WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 3

1.1 Zahlendarstellung Zahlenkonvertierung reziproker Zahlen d N = b i= M i B i { 0,1,.., B 1}, b i Binär Dezimal Analog wie vorher Dezimal Binär Trennen in Vorkomma-Anteil und Nachkomma-Anteil Getrennt konvertieren Bei Nachkomma-Anteil umgekehrtes Horner-Schema anwenden Teilergebnisse zusammensetzen Beispiel: Tafel WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 4

1.2 Boolesche Algebra Gründe Erfolg des Digitalsystems Zuverlässigkeit Mit Boolescher Algebra stand Mittel zur formalen Beschreibung zur Verfügung Boolesche Funktionen f I = {0, 1} f : I n I m Logische Grundfunktionen UND (AND), ODER (OR), Exklusiv-Oder (EXOR), Negation (NOT) NAND und NOR Wahrheitstabellen s. Tafel WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 5

1.2 Boolesche Algebra Wichtige Boolesche Funktionen 1 Bit-Halbaddierer HA I = : 2 2 { 0, 1} HA: I I A B S C 0 0 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 0 1 WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 6

1.2 Boolesche Algebra 1 Bit-Vollladdierer FA I = 2 3 { 0, 1} FA: I I A B Cin S Cout 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 1 0 1 0 0 1 1 0 1 1 0 0 1 0 1 0 1 0 1 1 1 0 0 1 1 1 1 1 1 WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 7

1.2 Boolesche Algebra Aufbau eines Addierers aus Volladdierern und Halbaddierern S. Tafel Addieren das eine, Subtrahieren das andere Eine Möglichkeit: einen 1-Bit Subtrahierer schaffen Andere Möglichkeit: Subtraktion auf Addition zurückführen durch Komplementbildung Tatsächlich die gebräuchliche Variante Komplement einer Binärzahl B? B B Einer-Komplement (1er-Komplement) Zweier-Komplement (2er-Komplement) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 8

1.2 Boolesche Algebra 1er-Komplement Bilden einfach durch Bit-Invertieren B = Entspricht der Operation Was wird nun gerechnet? ( bn 1... b0 ) B1 = ( bn 1... b0 B 1 N = (2 1) Ergebnis somit um 2 N -1zugroß N A + B = A + (2 1) 1 B B A eventuellen 1-Überlauf zur niederwertigste Stelle der Summe addieren, entspricht der Operation (-2 N +1) Tritt kein Überlauf auf, Ergebnis ist negativ und bereits in Komplementdarstellung gegeben Beispiele: s. Tafel ) B WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 9

1.2 Boolesche Algebra 2er-Komplement Bilden durch Bit-Invertieren plus Addieren einer 1 B Entspricht der Operation Was wird nun gerechnet? = ( bn 1... b0 ) B2 = ( bn 1... b0 ) + 1 B Ergebnis somit um 2 N zu groß 2 A + B = A + 2 2 = 2 N N B B A eventuellen 1-Überlauf ignorieren, entspricht der Operation -2 N Tritt kein Überlauf, Ergebnis ist negativ und bereits in Komplementdarstellung gegeben Beispiele: s. Tafel B WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 10

1.2 Boolesche Algebra Vorteil / Nachteil 1er- / 2er-Komplement 1er Komplement Komplementbildung einfacher Nachverarbeitung notwendig 2er Komplement Komplementbildung komplexer Nachverarbeitung trivial Einsatz in parallelen (Ripple-Carry-Addierer) Parallel hinsichtlich der Eingabe der Eingangsoperanden Beispiel: s. Tafel und HADES-Demo Was ist besser in diesem Addierer? 1er- oder 2er-Komplement? WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 11

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Wie wird Boolesche Logik technisch realisiert? Basiselement Transistor Heutzutage zumeist der MOSFET-(Metal-Oxide-Feldeffekt-Semiconductor) Transistor Metall fürs Gate (früher) heute: Poly(kristallines) Silizium Oxid SiO 2 für die Isolierschicht Silizium-Halbleitermaterial fürs Substrat Spannungsgesteuerter g Schalter Beispiel: N-Kanal MOS-Transistor Ladungsträger Elektronen WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 12

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen P-Substrat mit Bor dotiertes Silizium Überschuss an Defektelektronen (Löcher) Zwei eindiffundierte N-Gebiete Drain und Source dort überwiegen Elektronen Gate-Elektrode zwischen Drain und Source Isolationsschicht zwischen Gate und dem Substrat N-Kanal im Betrieb baut sich unter der Elektrode leitender Kanal auf WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 13

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Funktionsweise: Anreicherungstyp Substrat und Source haben gleiches Potential (U SB = 0) U GS < 0: Majoritätsträger werden unter Gate-Elektrode hochgezogen PN-Übergänge entstehen Transistor sperrt U GS > 0: Majoritätsträger werden weggedrückt zunächst entsteht an Ladungsträgern freie Zone ab U th bildet sich durch Injektion von Elektronen an Rändern (Inversionsschicht) ein leitender Kanal aus wirkt entlang Kanal eine Spannung U DS beginnt Strom I DS zu fließen I DS ~ U DS für kleine Spannungen U DS ; linearer Bereich oder Triodenbereich Transistor leitet WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 14

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen ab bestimmter Spannung U DS ~ U GS -U th passiert Folgendes U DS beeinflusst Spannung entlang Kanal Kanal wird im Draingebiet ganz abgeschnürt I DS eigentlich 0 durch Diffusion von Elektronen aus dem Kanalgebiet bleibt Stromfluss jedoch aufrecht, nimmt aber nicht mehr zu; Sättigungsbereich WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 15

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Schaltverhalten n-kanal Transistor Analyse von Schaltungen Transferverhalten U in U out entscheidend per Definition: iti Source beim n-kanal Transistor dort wo negativeres Potential gegeben U Verhalten beim Entladen: G Ausgangssituation: U out = U D = H = U H U = L S U = H D U S = L = U L U G = H Es gilt: U = U U > U DS H L GS U th U In C U Out Transistor zu Beginn im Sättigungsbereich Kapazität wird entladen U D ; irgendwann gilt: U DS < U GS -U th Transistor geht in linearen Bereich über am Ende: U D = L Kapazität vollständig entladen WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 16

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Verhalten beim Aufladen: Ausgangssituation (Drain und Source wechseln) U out = U S = L U D =H U U In U G = H andere Situation wie vorher Transistor zu Beginn in Sättigung (wie vorher) D U G = H jedoch: Kondensator wird aufgeladen U out und damit U S wird ständig größer Folge: U GS sinkt im gleichem Maß wie U DS es gilt ständig U DS > U GS -U th Transistor laufend in Sättigung U GS sinkt unter U th Aufladevorgang beendet U out = U H -U th Kondensator lädt sich nicht vollständig auf weiterer Nachteil: Aufladen dauert länger als Entladen WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 17 C U S = L U Out

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Lösung des Problems: P-Kanal Transistor verhält sich weitgehend invers zum N-Kanal Transistor d.h. Probleme beim Aufladen existieren beim Entladen daher Kombination mit N-Kanal Transistor CMOS-Technik Beispiel: CMOS-Transistor nur Stromfluss beim Schalten voller Hub am Ausgang Anstiegs-/Abfallzeiten gleich Ausgang g in Vdd out Eingang Betriebsspannung G G B S D D S B n+ p+ p+ n+ n+ p+ Masse n-wanne WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 18 p-substrat

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Zusammenfassung P-Kanal- / N-Kanal-Transistor SiO2 Insulator W L Polysilicon Gate D Source Drain G p+ p+ channel SB G Wichtige Eigenschaft: Transistorlänge L SiO2 Insulator W n substrate L p transistor Polysilicon Gate S D substrate connected to VDD D 2002: L=130nm 2003: L=90nm 2005: L=65nm? Source Drain G SB G n+ n+ channel p substrate n transistor S S substrate connected to GND WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 19

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Forts. Zusammenfassung p-kanal- / n-kanal- Transistor NFET oder N-Transistor Schalter an, wenn Gate = H OFF when gate=h Leitet gut L-Pegel, d.h. logische 0 L Leitet schlecht H-Pegel, d.h. logische 1 "pull-down down" Bauelement L H L ON when gate=l L L PFET oder P-Transistor Schalter an, wenn Gate = L Leitet gut H-Pegel, d.h. logische 1 Leitet schlecht L-Pegel, d.h. logische 0 "pull-up" Bauelement OFF when gate=l H ON when gate=h H L H WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 20

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Warum CMOS? genereller Ansatz beim Entwurf von CMOS-Logik komplementäre Transistor-Netze Pull-Up: P-Transistoren Pull-Down: N Transistoren Stromfluss nur beim Umschalten VDD Pullup Network (p-transistors) VDD Inputs Out In Out Pulldown Network (n-transistors) Gnd Gnd Inverter WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 21

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Gatterlogik Umsetzung der Schalterlogik in statische Gatterlogik anstelle von Variablen werden 1 oder 0 durchgeschaltet x Schalterlogik: ( x x ) x ( x ) 1 2 3 1 2 x3 X 2 X 1 X 3 X 2 X 1 X 3 x 1 x 2 x n Gatterlogik: 1 p-netz: p-netz f 1(Vdd) f(x) n-netz n-netz: f 0(Gnd) a b 0 0 0 1 1 0 1 1 1 1 1 0 a b Vdd a a p-netz a b b b Lehrstuhl Informatik n-netz 3 - Prof. D. Fey WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 22 0

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Analyse durch Simulation SPICE-Netzliste Verwendet: Studenten-Version AIM-SPICE-Netzlistensimulator WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 23

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Analyse CMOS-Inverter WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 24

1.3 Elementare digitale Grundschaltungen Analyse NAND-Gatter S. Demo in Vorlesung WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 25

1 Basiskomponenten eines Rechners 1.4 Digitale Speicherschaltungen (1) Speicherarchitekturen (und Speichertechnologie) Arbeitsspeicher Registerspeicher Flip / Flops Latches RAM / ROM Speicher Entwicklung Architektur Arbeitsspeicher i Hintergrundspeicher Magnetische Speicher Optische Speicher WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 26

1 Basiskomponenten eines Rechners 1.4.1 Registerspeicher (1) Flanken-gesteuert durch Taktflanke (Übergang C von 1- auf 0-Pegel) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 27

1 Basiskomponenten eines Rechners 1.4.1 Registerspeicher (2) Flip-Flops Grundelement Wahrheitstafel RS-Flip-Flop Flop R S Q Q 0 0 Q Q 0 1 1 0 1 0 0 1 1 1 X X WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 28

1 Basiskomponenten eines Rechners 1.4.1 Registerspeicher (3) RS-Flip-Flop Mit NOR- bzw. mit NAND-Gattern realisierbar RS-Flip-Flop auf Transistorebene WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 29

1 Basiskomponenten eines Rechners 1.4.1 Registerspeicher (4) D-Flip-Flop Pegel-gesteuert durch Taktzustand (1- oder 0-Pegel) Zugehörige Gatterlogik C D Q 0 0 Q 0 1 Q 1 0 0 1 1 1 WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 30

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (1) ROM Speicher ROM (read only memory) Nur lesbar nicht schreibbar Realisierbar über PLA (Programmable Logic Array) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 31

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (2) Wahrheitstafel für einen ROM-Speicher WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 32

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (3) Zugehöriger 64-Bit ROM-Speicher WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 33

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (4) RAM (Random Access Memory) DRAM SRAM Haupt- oder Arbeitsspeicher heute fast immer in DRAM (dynamic RAM) - Technologie Cache und Hochleistungsrechner: SRAM (static RAM) - Technologie DRAM-Chips Speichermatrix mit einer oder einigen 1-Bit-Speicherzellen an Knotenpunkten Vorteil: sehr kompakt Nachteil: zerstörendes Lesen; Zeile vom Lese-/Schreibverstärker wieder zurückschreiben WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 34

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (5) Speicherzelle: Transistor plus Kondensator Adressleitung Bitleitung Adressierung über Zeile und Spalte im Multiplexbetrieb über Zeilenadresse gesamte Zeile in Puffer auslesen über Spaltenadresse Bit oder Bits adressieren aufgrund von Leckströmen nach wenigen ms jede Zeile periodisch neu schreiben (refresh) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 35

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher (6) SRAM-Speicherzelle Basiert auf Flip-Flop + ansteuernden Transistoren (M5, M6) dadurch zerstörungsfreies Lesen größer als DRAM-Zelle: 6-8 Transistoren; bis Faktor 15 schneller: ~ Faktor 8 Leistungsverbrauch stark frequenzabhängig, Hohe Frequenz ähnlich leistungshungrig wie DRAM falls SRAM-Zelle nicht umschaltet, t sondern nur speichert idle ) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 36

1. Basiskomponenten eines Rechners 1.4.2 Arbeitsspeicher RAM/ROM (7) Zugriffszeit SRAM Zugriffszeit: unter 0.1 ns möglich i.d.r Zugriffszeit it gleich (Takt-)Zykluszeit kl (höher als 0.1 ns) DRAM Zugriffszeit: je nach Typ im ein- oder zweistelligen Nanosekundenbereich Zykluszeit, Zeit bis nächste Adresse angelegt werden kann (Faktor 5-6 höher) grundlegender Aufbau für größere Wortbreiten parallele Anordnung und Ansteuerung von nebeneinander angeordneten Speicherbausteinen i (s. später Kap. 2.5) WS 2010/11, 19.10.2010 Folie 37