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Transkript:

I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl und Landesrat Ing. Reinhold Entholzer am 20. Jänner 2014 OÖ. Presseclub, Saal A, Landstraße 31, 4020 Linz, 9:00 Uhr zum Thema "Ergebnisse & Schlussfolgerungen der oberösterreichischen Verkehrserhebung" Weitere Gesprächsteilnehmer/innen: Ing. Berthold Pfeiffer, Land OÖ, Gesamtverkehrsplanung Mag. Albert Mühlberger, Land OÖ, Statistik

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 2 Ergebnisse & Schlussfolgerungen der oberösterreichischen Verkehrserhebung Im Oktober 2012 wurde in Oberösterreich eine landesweite Haushaltsbefragung über das Mobilitätsverhalten der Oberösterreicher/innen durchgeführt, deren erste Ergebnisse nunmehr vorliegen. Verkehrserhebung 2012: Wichtiges Datenmaterial für Verkehrsplanung Mit der Verkehrserhebung 2012 hat das Land Oberösterreich die bewährte Tradition der laufenden Verkehrsbeobachtung (2001, 1992, 1982) fortgesetzt. Die Erhebung liefert wichtiges Datenmaterial als Informationsquelle und Entscheidungshilfe für die Verkehrspolitik und die Verkehrsplanung. Mit ihrer Stichprobengröße stellen die oberösterreichischen Erhebungen die umfangreichsten im deutschsprachigen Raum dar diese Befragung enthält immerhin rund 170.000 Haushalte. Aus dem Datenbestand der Verkehrserhebung 2012 können folgende wesentliche Aussagen getroffen werden: Mobilitätsverhalten der Oberösterreicher/innen (Binnen-, Ziel- und Quellwege, Außenwege) Wegehäufigkeit/Personen pro Werktag Wegehäufigkeit/Mobilen pro Werktag Mobile nach Bevölkerungsgruppen (Alter, Geschlecht, Beruf,...) Weglängen Fahrtzwecke bzw. Entwicklung der Fahrtzwecke Verkehrsmittelwahl bzw. Entwicklung der Verkehrsmittelbenutzung Entwicklung von Pkw-Bestand und Führerscheinbesitz Erreichbarkeiten im Verkehr Räumliche bezogene Aussagen bis auf Gemeindebasis (Binnen-, Ziel- und Quellwege) Vergleich zu Erhebungen 2001, 1992, 1982

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 3 Die aktuelle Verkehrserhebung gibt Auskunft darüber, wie sich die Mobilität der Bevölkerung in den letzten zehn bzw. zwanzig Jahren entwickelt hat, welche Veränderungen bei der Wahl der Verkehrsmittel eingetreten sind und wie sich der Verkehr in den einzelnen Teilräumen entwickelt/verändert hat. Befragungsumfang und Rücklaufquote Oberösterreich ist das einzige Bundesland das periodische Erhebungen über die Mobilität der Bevölkerung durchführt. Es wurden rund 156.000 Haushalte in Oberösterreich sowie rund 14.000 Haushalte in den Bezirken Amstetten und Waidofen/Ybbs angeschrieben. Insgesamt wurden somit rund 170.000 Haushalte mit insgesamt rund 400.000 Personen befragt. Mit einer Rücklaufquote von über 53% kann die Erhebung auch im Vergleich mit ähnlichen Erhebungen in Europa als Erfolg und das Erhebungskonzept damit gelungen bezeichnet werden. Demographische Kennzahlen der Bevölkerung Dem allgemeinen demographischen Trend entsprechend, hat sich die Bevölkerungsverteilung in Richtung älterer Jahrgänge verschoben, was auch in der Mobilität ihren Niederschlag findet. Gegenüber 2001 zeigt sich, dass die demographische Verschiebung der Alterstruktur die Mobilitätskennzahlen beeinflusst: Leichte Zunahme der Gesamtbevölkerung um 2% Abnahme der Bevölkerung der 6-14 Jährigen Zunahme der 45 64 Jährigen Drastischer Rückgang der Schülerzahlen im Pflichtschulbereich um fast 20%

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 4 Grafiken: Land OÖ PKW-Bestand hat um 23 % zugenommen! In Summe ergibt die Haushaltsbefragung einen Bestand von rund 830.000 PKW. Für die Motorisierung der Bevölkerung bedeutet dies einen Wert von 599 PKW/1000 Einwohner. Die Motorisierung hat in den letzten Jahren auch in Oberösterreich deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Jahr 2001 ist der PKW-Bestand in Oberösterreich um 23% angestiegen. Knapp 975.000 bzw. 88% der Oberösterreicher/innen ab 17 Jahre besitzen einen Führerschein. Erreichbarkeiten der ÖV-Haltestellen Knapp die Hälfte der Oberösterreicher/innen können eine Bahnhaltestelle zu Fuß erreichen. Bushaltestellen sind für rund 84% der Oberösterreicher/innen zu Fuß erreichbar. In Punkto Erreichbarkeit von Haltestellten des öffentlichen Verkehrs zeigen sich regionale Schwankungen. Der Zentralraum und insbesondere der innerstädtische Verkehr in Linz, Wels und Steyr weißt eine fußläufige Erreichbarkeitgrad von öffentlichen Verkehrsmitteln von 95% auf und deckt damit fast die gesamte Wohnbevölkerung ab. Im ländlichen Raum zeigt sich naturgemäß ein geringerer Wert. So schwankt der Wert bei der Bahn zwischen 23% (Urfahr-Umgebung) und 67% (Steyr Stadt) und beim Bus zwischen 64% (Linz) und 94% (Urfahr-Umgebung). GESAMTWEGE UND WEGEHÄUFIGKEIT DER OBERÖSTERREICHER/INNEN Der Vergleich der wichtigsten Kennzahlen zeigt, dass die beiden Verkehrserhebungen 2012 und 2001 in der Größenordnung zwar sehr ähnliche Werte liefern, jedoch gleichzeitig eine verkehrliche Tendenz zu mehr (motorisierter) Mobilität erkennbar ist.

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 5 Gegenüber der Verkehrserhebung 2001 hat die mobile Bevölkerung absolut um 9% und anteilsmäßig von ca. 82% auf ca. 87% zugenommen. In Summe legen die Oberösterreicher/innen rund 3,66 Millionen Wege pro Werktag zurück. Dies bedeutet eine Zunahme der Wege um 18%. Die Anzahl der Wege pro mobiler Person ist zwischen 2001 und 2012 von 3,0 auf 3,3 Wege pro Tag gestiegen (Wegehäufigkeit). Grafiken: Land OÖ Wegeanalyse nach Alter und Verkehrsmittel Die demographischen Veränderungen in Oberösterreich beeinflusst das Verkehrsverhalten maßgeblich. Durch die starke Abnahme der Schüler/innenzahlen sinkt auch der relative Benützungsanteil des öffentlichen Verkehrs in der Altersgruppe der 6-14 jährigen. Durch die Zunahme der Motorisierung in der Gruppe der Senior/innen und verliert der ÖV-Anteil auch hier leicht gegenüber Wegen die mittels individuellem Verkehr zurückgelegt werden. In der großen Altersgruppe der 15-59 jährigen bleibt der ÖV-Anteil gegenüber dem IV-Verkehr stabil. WEGEANALYSE NACH VERKEHRSMITTEL Bezüglich der Verkehrsmittelwahl ist es zwischen 2001 und 2012 zu einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und zu einer Abnahme des Umweltverbundes (Öffentlicher Verkehr, Fußgeher, Fahrrad) gekommen:

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 6 Auf den MIV entfallen im Jahr 2012 67,6% aller Wege (ca. 2,43 Mio. Wege), wobei er um 26% zugenommen hat. Der öffentliche Verkehr (ÖV) nimmt einen Anteil von 10,2% ein (ca. 368.000 Wege) und ist im letzten Jahrzehnt (im Wesentlichen auf Grund des Rückgangs der Schülerzahlen) um ca. 5% zurückgegangen. Ohne Betrachtung der Gruppe "Schüler/Ausbildung" bleibt die Anzahl der ÖV- Wege in Summe in Oberösterreich stabil. Die Bedeutung nichtmotorisierter Mobilität (Fußgeher/innen, Radfahrer/innen) wird oft unterschätzt. Dabei werden täglich rund 729.000 Wege ausschließlich zu Fuß oder mit dem Rad durchgeführt. Damit deckt die nichtmotorisierte Mobilität einen Anteil von 20,3% der Gesamtmobilität der Oberösterreicher/innen ab. Maßgebliche Veränderung des Modal-Split der Oö. Wohnbevölkerung 2001 bis 2012: VE2001 VE2012 IV: 62,4% 67,6% ÖV: 12,5% 10,2% Zu Fuß: 16,6% 15,1% Fahrrad: 6,5% 5,2% Mischformen (IV+ÖV): 2,1% 1,9% Grafik: Land OÖ

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 7 WEGEANALYSE NACH FAHRTZWECK Die Freizeit-Erledigungswege haben stark zugenommen (+57%), ebenso die Arbeitswege (+11%), während die Schul- und Ausbildungswege (-8%) und auch die Einkaufswege (-8%) abgenommen haben. Im Berufsverkehr sind die ÖV-Anteile annähernd unverändert, der IV-Anteil leicht gestiegen. Bei den Wegen zur Schule sind die Modal-Split-Anteile annähernd gleich geblieben. Im Einkaufsverkehr sind die Wege im IV gestiegen. Bei den sonstigen Wegen (Freizeit) ist eine starke Zunahme der Wege im IV festzustellen. Weglängen und Fahrleistungen: Die Wegleistung der Oberösterreicher/innen ist gestiegen, die Längen der einzelnen Wege haben abgenommen. Die durchschnittliche Weglänge der Oberösterreicher/innen liegt bei 12 Kilometer, verglichen mit den Werten im Jahr 2001 haben die Weglängen von 13,2 km um ca. 10% abgenommen. Rund 42,3 Millionen Kilometer legen die Oberösterreicher/innen in Summe pro Werktag zurück, dies ist eine Steigerung der Wegeleistung um 13%. Wie lange und wie schnell sind wir unterwegs? Die Reisezeiten haben um über 8% zugenommen, die durchschnittlich tägliche Gesamtwegedauer pro Person hat sich von ca. 62 Minuten auf 67 Minuten erhöht. RÄUMLICHE BETRACHTUNG DES VERKEHRS Zielwege nach Linz Von den 196.000 Wegen nach Linz haben rund 82.000 (42%) ihren Ursprung in den unmittelbaren Umlandgemeinden (Kernland), weitere 46.000 Wege kommen aus dem weiteren Umland (24%). Die restlichen 68.000 Wege kommen aus dem übrigen Oberösterreich oder auswärtigen Quellgebieten (anderes Bundesland, Ausland).

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 8 Die Verkehrsströme nach Linz werden stark vom Pendlerverkehr bestimmt. Täglich werden rund 77.500 Wege zur Arbeit in die Landeshauptstadt durchgeführt, rund 24.300 Wege führen zur Schule/Ausbildung, rund 11.400 zum Einkauf und rund 31.600 Wege werden zu sonstigen Zwecken (Erledigung, Freizeit, etc.) durchgeführt. Die Aufteilung des nach Linz strömenden Pendlerverkehrs wird vom privaten Kraftfahrzeugverkehr bestimmt. 140.500 der 196.000 Wege nach Linz werden mit privaten Kraftfahrzeugen durchgeführt (Anteil 73%). Der öffentliche Verkehr liegt mit 18% deutlich hinter dem Autoverkehr zurück. Täglich führen Personen rund 35.200 Wege mit Bahn und Bus nach Linz durch. Im Vergleich zu 2001 ist festzustellen, dass die Zielwege mit dem ÖV stärker gestiegen sind als die Zielwege im privaten Kraftfahrzeugverkehr und somit sich der Modal-Split leicht zugunsten des ÖV verändert hat. Zunahmen/Veränderungen gegenüber 2001: 2001 2012 Zunahme in % Gesamte Zielwege nach 160.000 Wege 196.000 Wege +23% Linz ÖV-Zielwege 27.700 Wege 35.200 Wege +27% IV-Zielwege 117.600 Wege 140.500 Wege +20% Rad-Zielwege 1.700 Wege 3.000 Wege +82% Zielwege Mischform IV+ÖV 10.600 Wege 10.700 Wege +1% Grafiken: Land OÖ

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 9 Die Achsen nach Linz sind unterschiedlich belastet: Grafik: Land OÖ 1) auf der Achse B 127-L581 / Mühlkreisbahn werden rund 21.000 Zielwege nach Linz geführt. Die Verkehrsmittelaufteilung beträgt 68% zu 22% im Verhältnis IV zu ÖV. Auf dieser Achse sind die ÖV-Wege um 13%, die IV- Wege um 4% gestiegen. Die Modal-Split-Verteilung gegenüber 2001 ändert sich leicht zugunsten des ÖV. 2) 14.300 Wege werden auf der Achse B 126 nach Linz geführt ist. Rund 78% entfallen auf private Kraftfahrzeuge, auf den ÖV 14%. Die Modal-Split- Verteilung ändert sich leicht zugunsten des ÖV. 3+4) Bei rund 25.700 Zielwege auf der Achse A7-B125 / Summerauer Bahn dominiert der private Kraftfahrzeugverkehr mit rund 76%, 18% sind mit dem ÖV unterwegs. Auch hier konnten die Modal-Split-Anteile für den ÖV gesteigert werden. 5) Achse B 3 / Donauuferbahn: von den insgesamt rund 14.800 Zielwegen werden rund 76% der Wege mit privaten Kraftfahrzeugen und rund 16% im ÖV zurückgelegt. Auf dieser Achse wurden die Modal-Split-Anteile leicht in Richtung IV verschoben.

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 10 6) auf der östlichen Achse A1-B1 B309 / Westbahn-Ost haben rund 18.300 Wege ihr Ziel Linz. Die Verkehrsmittelaufteilung zeigt, dass rund 76% auf den IV und 17% auf den ÖV entfallen. Das bedeutet eine leichte Steigerung des Modal-Split-Anteils für den ÖV. 7) die Achse B 139 / Pyhrnbahn weist einen IV-Anteil von 78% auf, rund 15% für den ÖV. Die Modal-Split-Verteilung ändert sich leicht zugunsten des IV. Insgesamt werden rund 27.400 Wege nach Linz geführt. 8) die westliche Achse A1-B1 / Westbahn-westliche Richtung weist einen Anteil des privaten Kraftfahrzeugverkehrs von 70% auf, der ÖV erreicht einen Anteil von rund 20%. In Summe sind auf dieser Achse rund 58.700 Zielwege nach Linz unterwegs. 9) am Zufluss der B 129 dominiert ebenfalls der motorisierte Individualverkehr mit einem Anteil von 76%. 16% der Zielwege werden mit dem ÖV durchgeführt. Die Modal-Split-Verteilung ändert sich auf dieser Achse leicht zugunsten des IV. Binnenwege in Linz: In der Stadt Linz werden täglich rund 448.000 Wege innerhalb des Stadtgebietes durchgeführt. Dies bedeutet eine Zunahme der Wege um rund 14% gegenüber der letzten Verkehrserhebung. 42,5% der Binnenwege werden mit privaten Verkehrsmitteln (IV) zurückgelegt, 26% der Wege sind ausschließlich Fußwege, 22,9% der Wege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 7,8% der Wege werden mit dem Fahrrad durchgeführt. Die größten Zuwachsraten verzeichnen die Wege mit dem Fahrrad. Dadurch verschieben sich gegenüber 2001 auch die Modal-Split-Anteile (leichter Rückgang des IV-Anteiles im Modal-Split, der ÖV-Anteil bleibt annähernd gleich) Grafik: Land OÖ

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 11 Schlussfolgerungen: Die Daten der nunmehr vorliegenden Verkehrserhebung sind eine wesentliche Grundlage als Entscheidungshilfen für eine Reihe verkehrpolitischer und verkehrsplanerischer Fragestellungen: Wesentliche Datengrundlage für das vom Oö. Landtag beschlossene Oö. Gesamtverkehrskonzept 2008 sowie für das Gesamtverkehrskonzept Großraum Linz; Datengrundlage für verkehrspolitische Entscheidungen (z. B. Benutzung des öffentlichen Verkehrs Bahn/Bus in feiner räumlicher Differenzierung) insbesondere auch als Planungsgrundlage für diverse Regionalverkehrskonzepte bzw. für die Erstellung der Angebotsplanung im öffentlichen Verkehr; Erstellung von Verkehrsprognosen zur detaillierten Abschätzung der künftigen Entwicklung (differenziert nach Raumeinheiten, Verkehrsmitteln und Fahrtzwecken); Datengrundlage für die Berechnung von Verlagerungswirkungen durch Maßnahmen im Straßenbau mit dem Oö. Verkehrsmodell; Infrastrukturmaßnahmen im öffentlichen Verkehr (Nahverkehrsprogramm für den Großraum Linz); Erstellung von Unterlagen zur Mobilität in den Gemeinden (Mobilitätsberatung - Fahrradberatung): Datengrundlage zur Analyse der Raumstruktur (z. B. Erreichbarkeitsanalysen für den öffentlichen- und Individualverkehr); Datengrundlage für diverse Forschungsprojekte über das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. "Die Ergebnisse der Verkehrserhebung decken sich sehr genau mit den vorliegenden Prognosen. Das spricht für die qualitativ hochkarätige Arbeit der oberösterreichischen Verkehrsplanung und bietet der Politik eine solide Entscheidungsgrundlage", sind sich LH- Stv. Franz Hiesl und Verkehrs-Landesrat Reinhold Entholzer einig. "Die Ergebnisse der Verkehrserhebung zeigen eine nicht unerhebliche Zunahme des motorisierten Individualverkehrs in den letzten Jahren. Das bestätigt zwar die Notwendigkeit der geplanten Straßenbauprojekte, zum Beispiel die A26 in Linz, zeigt aber auch, dass wir im Bereich des öffentlichen Verkehrs ein attraktiveres Angebot benötigen um die Oberösterreicher/innen zum Umstieg zu motivieren um dadurch die

LH-Stv. Hiesl, LR Entholzer Seite 12 oberösterreichischen Straßen zu entlasten. LR Reinhold Entholzer hat hier meine vollste Unterstützung", so LH-Stv. Franz Hiesl. "Der Vergleich zwischen Prognose und Erhebung zeigt, dass wir den Anteil des ÖV im Linzer Zentralraum über die Erwartungen steigern konnten. Die Prognose aus dem Gesamtverkehrskonzept für Oberösterreich haben wir genau erreicht. Die Ergebnisse der Verkehrserhebung 2012 zeichnen dennoch ein ambivalentes Bild. Es zeigt sich, dass vor allem die stark rückläufigen Schüler/innenzahlen und die Zunahme des Anteils von Senior/innen die mit dem PKW unterwegs sind negativ auf den ÖV-Anteil wirken. Bei der großen Gruppe der Berufstätigen zwischen 15 und 59 Jahren ist der ÖV-Anteil weiter stabil. Erfreulich ist, dass die Verkehrserhebung deutlich den Erfolg der Regionalen Verkehrskonzepte und unserer Bemühungen zur Entlastung des Individualverkehrs im Zentralraum aufzeigt. Insbesondere bei den Wegen in den Linzer Zentralraum können wir Zuwachsraten im ÖV verzeichnen und sind damit auf einem guten Weg den Zentralraum zu entlasten" so Verkehrs-Landesrat Reinhold Entholzer.