Anforderungen an die Ausstattung eines Imbissstandes auf Vereins- und Straßenfesten

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Transkript:

Anforderungen an die Ausstattung eines Imbissstandes auf Vereins- und Straßenfesten Dieses Informationsblatt dient der Orientierung über die Anforderungen an die Ausstattung eines Imbissstandes auf Vereins- und Straßenfesten. Der Lebensmittelunternehmer bleibt zu einer umfassenden Prüfung und Beurteilung unter Zugrundelegung der jeweils aktuellen Rechtsvorschriften sowie zur Beachtung der maßgeblichen Leitlinien verpflichtet, woraus sich im Einzelfall weitere Anforderungen ergeben können. Er trägt die Hauptverantwortung für die Herstellung und das Inverkehrbringen sicherer Lebensmittel und ist dafür verantwortlich, die Einhaltung der erforderlichen hygienischen Bedingungen sicher zu stellen. Dieses Informationsblatt beschreibt Umstände, die im Regelfall die Herstellung und das Inverkehrbringen von Lebensmitteln unter geeigneten hygienischen Bedingungen ermöglichen. Abweichungen von den Anforderungen sind im Einzelfall möglich, wenn die Sicherheit der Lebensmittel dadurch nicht gefährdet wird. Betriebsstätten, in denen mit Lebensmitteln umgegangen wird, müssen so konzipiert sein, dass hygienisch einwandfreie Arbeitsgänge möglich sind und Kontaminationen sowie nachteilige Beeinflussung vermieden werden (z.b. Trennung von reinem und unreinem Bereich, Gewährleistung der Schädlingsbekämpfung). 1 Imbissstände 1.1 Imbiss- bzw. Verkaufsstände müssen so gelegen sein, dass eine nachteilige Beeinflussung der Lebensmittel insbesondere durch Staub, Gerüche, Verunreinigungen und Insekten vermieden wird. Der Standplatz muss befestigt sein. 1.2 Die Verkaufseinrichtung muss bis auf den offenen Teil der Verkaufsseite von Wänden und Decken umschlossen sein. Wände müssen leicht zu reinigen und ggf. zu desinfizieren sein. Decken und Deckenstrukturen (Dachinnenseiten) müssen so beschaffen sein, dass Schmutzansammlungen, Kondensation, Schimmelbefall sowie das Ablösen von Materialteilchen vermieden werden. 1.3 Flächen (Türen, Fenster, Ausrüstung, Arbeitsflächen etc.) in Bereichen, in denen mit Lebensmitteln umgegangen wird, insbesondere Flächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, müssen leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Sie müssen aus glattem, abriebfestem, korrosionsfreiem und nichttoxischem Material bestehen. Fenster und Lüftungsöffnungen ins Freie müssen erforderlichenfalls mit zu Reinigungszwecken leicht entfernbaren Insektengittern versehen sein. 1.4 Geeignete Vorrichtungen zum Reinigen und Desinfizieren von Arbeitsgeräten bzw. Ausrüstungen müssen vorhanden sein. Diese müssen über Warm- und Kaltwasserzufuhr in Trinkwasserqualität verfügen. Trinkwasserschlauchleitungen müssen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Informationsblatt 19 Stand 25.04.2017 Seite 1 von 4

1.5 Ein separates Handwaschbecken mit Warm- und / oder Kaltwasserzufuhr muss vorhanden sein. Darüber hinaus müssen Mittel zum hygienischen Händewaschen und Händetrocknen vorhanden sein. Die Vorrichtungen zum Waschen der Lebensmittel (bspw. zusätzliches Waschbecken) müssen vom Handwaschbecken getrennt sein. 1.6 Für kühl oder tiefgefroren zu lagernde Lebensmittel (Kühltemperaturen unter +7 C bzw. Gefriertemperatur mindestens -18 C) müssen ausreichende, mit Thermometern ausgestattete Kühleinrichtungen vorhanden sein. Für Warmspeisen sind Heißhaltevorrichtungen, die eine Mindesttemperatur von 65 C gewährleisten, erforderlich. 1.7 Geschirr und Gerätschaften, die zur Herstellung und Behandlung von Lebensmitteln verwendet werden, sollen auf deren Eignung / Lebensmittelechtheit geprüft werden. 1.8 Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Reinigungsgeräte sind gesondert zu lagern. 1.9 Eine sachkundige Person (Metzgermeister, Koch, Gastwirt, Lebensmittelkaufmann) sollte aktiv oder passiv beratend einbezogen werden. Bei der Abgabe von leichtverderblichen Lebensmitteln muss die verantwortliche Person im Besitz einer gültigen Belehrung nach 43 Infektionsschutzgesetz sein. Ausnahmen sind beim zuständigen Gesundheitsamt zu erfragen. 1.10 Es müssen angemessene Vorrichtungen und / oder Einrichtungen zur hygienischen Lagerung und Entsorgung von Abfällen vorhanden sein (Abfallbehältnis mit Deckel). 1.11 Getränkeschankanlagen sind vor Inbetriebnahme durch einen Sachkundigen (Brauerei, Getränkelieferant) abzunehmen. 1.12 Gegenüber dem Kunden ist eine ausreichende Abschirmung erforderlich, so dass unverpackte Lebensmittel nicht berührt oder nachteilig beeinflusst werden können (z.b. Spuck- und Hustschutz). 2 Personaltoiletten 2.1 Während der gesamten Verkaufszeit müssen hygienisch einwandfreie sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen. 2.2 Toiletten oder deren Vorräume müssen mit einem Handwaschbecken mit fließender Warm- und / oder Kaltwasserzufuhr in Trinkwasserqualität ausgestattet sein; darüber hinaus müssen Mittel zum hygienischen Händewaschen und Händetrocknen vorhanden sein. 2.3 Personen, die unverpackte Lebensmittel behandeln oder abgeben, müssen saubere Kleidung, erforderlichenfalls Schutzkleidung tragen. Seite 2 von 4

3 Eigenkontrollen Die nachfolgenden Aspekte der Eigenkontrollen sind laut VO (EG) Nr. 852/2004 zu dokumentieren. Die Dokumentationen sind über einen angemessenen Zeitraum aufzubewahren. Empfohlen wird in Abhängigkeit vom hergestellten Produkt eine Aufbewahrungszeit von mindestens 12 Monaten. 3.1 Im Rahmen der Wareneingangskontrolle sind der Zustand (bspw. Frische, Qualität, Sauberkeit, Kennzeichnung von MHD / Verbrauchsdatum) und die Temperatur der angelieferten Waren zu kontrollieren. Ergriffene Maßnahmen bei Normabweichungen sind zu dokumentieren. Bei Eigenbeschaffungen hat eine Temperaturkontrolle beim Entladen zu erfolgen. 3.2 Folgende Temperaturkontrollen sind erforderlich: Mindestens 1 x täglich sollte eine fortlaufende Temperaturkontrolle bei allen Gefrier- und Kühleinrichtungen erfolgen. Beim Erhitzen von Geflügel, Hackfleisch, Fisch und anderen leichtverderblichen Lebensmitteln im Rahmen des Betriebes einer warmen Küche haben Kerntemperaturkontrollen (mindestens +75 C) zu erfolgen. Eine Kontrolle der Durcherhitzung ist ggf. auch visuell möglich (Anschneiden). Bei der Speisenausgabe sind die Heißhaltetemperaturen (mindestens +65 C) täglich zu kontrollieren, die Kontrollen sind zu dokumentieren. Bei Unterschreiten dieser Temperaturen ist ggf. eine Nacherhitzung durchzuführen. 3.3 Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, Zutaten und Verpackungsmaterial ist in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicherzustellen. 4 Sonstiges Für die Abgabe von Speisen ist folgendes zu beachten: Es wird dringend empfohlen, auf leicht verderbliche Lebensmittel zu verzichten, die in privaten Haushalten hergestellt worden sind (z.b. rohes Hackfleisch, selbsthergestellte Mayonnaise, Remoulade, Creme oder Sahne, auch Sahnetorten oder ähnliches). Gleiches gilt für Lebensmittel, die unter Verwendung dieser leicht verderblichen Produkte hergestellt wurden. Rohes Fleisch und Geflügel sowie Frischfisch müssen vor der Abgabe ausreichend durcherhitzt werden. Die Auszeichnungspflicht von bestimmten Zusatzstoffen bei Lebensmitteln und Getränken (z.b. Geschmacksverstärker, Antioxidationsmittel, Konservierungsstoffe, Farbstoffe) ist zu beachten. Seite 3 von 4

Die vorstehenden Angaben basieren auf der VO (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene in der zurzeit gültigen Fassung. Alle maßgeblichen gemeinschaftlichen und nationalen Rechtsgrundlagen für die Lebensmittelhygiene finden Sie unter http://www.bmelv.de/shareddocs/standardartikel/ernaehrung/sicherelebensmittel/hygi ene/rechtsgrundlagen.html. Hilfestellung bezüglich der Sicherstellung einer guten Herstellungspraxis gibt Ihnen die Leitlinie für eine Gute Lebensmittelhygienepraxis - Eigenkontrollen in ortsveränderlichen Betriebsstätten von der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten, dem Berufsverband der Lebensmittelkontrolleure e.v., dem Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e.v., dem Bundesverband Schnellgastronomie und Imbissbetriebe e.v., dem Deutschen Schaustellerbund e.v. (www.bgn.de). Auskünfte über Ansprechpartner, weitere Leitlinien und als Leitlinien geltende DIN- Normen gibt Ihnen der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (www.bll.de/themen/hygiene/). Das DHB-Netzwerk Haushalt / Berufsverband der Haushaltsführenden hat eine Broschüre Feste sicher feiern im DIN A4 - Format zum Thema Vereinsfeste erarbeitet. Sie enthält Informationen und Checklisten zu Themen wie Mikroorganismen und Viren, Schädlinge, persönliche Hygiene, Lebensmittel- und Standhygiene, der ideale Stand, Reinigung und Desinfektion, Selbstbedienungstheke, Preisauszeichnung und Kennzeichnung von Zusatzstoffen sowie rechtliche Grundlagen. Die Broschüre ist gegen Gebühr erhältlich. Das DHB Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen hat zudem Unterlagen für die Schulung von Vereinen erarbeitet. Die DHB-Fachfrauen führen auch gegen Gebühr Schulungen vor Ort durch (Vereinsringe / alle Vereine einer Kommune / einzelne Vereine). Näheres unter http://www.dhb-netzwerkhaushalt-hessen.de/269.html. Seite 4 von 4

Hygieneanforderungen an Volks- und Straßenfeste, Messen und anderen Veranstaltungen A) Anforderungen an die Installation und den Betrieb von nicht ortsfesten Trinkwasseranlagen: 1. Grundsätzliches: Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Sicherung der Qualität des Trinkwassers durch Verwendung für den Trinkwasserbereich zugelassener und vorschriftsmäßig gewarteter und betriebener Bauteile und Leitungsmaterialien ist daher unerlässlich. Auch bei zeitweiligen Trinkwasserinstallationen wie z. B. bei Messen, Volksfesten, etc. müssen diese Anforderungen erfüllt werden, um im Rahmen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ein sicheres Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Im Falle des Aufbaus einer zeitweilig betriebenen Trinkwasserverteilung ist der Veranstalter/Betreiber für die gleichbleibende Trinkwasserqualität von der Übergabestelle durch den öffentlichen Versorger bis zur Entnahmestelle verantwortlich. 2. Fachgerechter Anschluss der Anlage: Es dürfen zum Anschluss an den Hydranten nur geeignete Standrohre, Vorrichtungen und Materialien des örtlichen Versorgungsunternehmens verwendet werden. Die Installation muss durch fachkundiges Personal erfolgen. Am Standrohr muss eine nach den Regeln der Technik zugelassene funktionierende Einzelsicherungseinrichtung gegen Rücksaugen/Rückfließen vorhanden sein. Mehrere Anschlussleitungen von einem Entnahmepunkt aus sind auf gleiche Weise wie vorher beschrieben abzusichern, um eine Beeinträchtigung der Trinkwasserentnahmestellen untereinander auszuschließen. 3. Verwendung von zugelassenen Materialien: Die verwendeten Materialien (Schläuche, Rohre, Armaturen) müssen für den Trinkwasser- bzw. Lebensmittelgebrauch zugelassen bzw. zertifiziert sein. Die Schläuche müssen den KTW-Empfehlungen des Umweltbundesamtes sowie dem DVGW-Arbeitsblatt W 270 entsprechen (Prüfzeugnis). Rohre und Armaturen müssen mit einer DIN- bzw. DVGW- Registriernummer versehen sein. Handelsübliche Gartenschläuche dürfen nicht verwendet werden. Die verwendeten Leitungen dürfen nur für den Trinkwassereinsatz gebraucht werden. Verwendete Hilfs- und Betriebsstoffe (Dichthilfsmittel) müssen den DVGW-Vorschriften entsprechen, gesundheitlich unbedenklich und restlos ausspülbar sein. Schlauchquerschnitte sind möglichst klein zu wählen und Abzweigungen sind grundsätzlich zu vermeiden. Querverbindungen zwischen verschiedenen Abnahmestellen (z. B. Verkaufsstände) sind nicht zulässig. Die Anschlussleitung und die angeschlossenen Anlagenteile müssen für einen Druck von mindestens 10 bar zugelassen sein.

4. Aufbau der Anlage: Um Verwechslungen vorzubeugen, sind Abwasserleitungen und Trinkwasserleitungen dauerhaft zu kennzeichnen. Hier wird eine farblich unterschiedliche Kennzeichnung vorgeschlagen. Vor Anschuss der weiteren Installation muss Hydrant und Standrohr ausreichend gespült werden. Nach Fertigstellung der Installation ist diese ebenfalls zu spülen. Verbindungen vom Standrohr beziehungsweise Unterverteiler zum Benutzer sind möglichst kurz und direkt auszuführen. Es sind täglich Kontrollen der oberirdisch verlegten Leitungen auf Unversehrtheit durchzuführen. Bestehen Zweifel an der Sauberkeit der Anlage, ist gegebenenfalls eine Desinfektion durchzuführen. Bei Fragen diesbezüglich wenden Sie sich an das örtliche Wasserversorgungsunternehmen, einschlägige Fachfirmen bzw. das örtliche Gesundheitsamt. Die Trinkwasserentnahme an den Verbrauchsstellen darf nur über einen freien Auslauf erfolgen. Die Entnahmestelle muss mindestens 2 cm über dem höchstmöglichen Schmutzwasserspiegel liegen. Bei Missachtung dieser Vorgabe besteht die Gefahr des Rücksaugens von Schmutzwasser in die Anschlussleitung und somit eine mögliche Gefährdung Dritter. 5. Betrieb der Anlage: Anschlussteile wie Schläuche und Armaturen müssen so verlegt werden, dass eine Schädigung der Trinkwasserqualität durch Temperaturerhöhungen und/oder stagnierendes Wasser vermieden werden. Allgemein sind Leitungen und Anschlüsse vor Verschmutzungen und Beschädigungen zu schützen. Es ist eine tägliche Kontrolle der Leitungen auf Unversehrtheit erforderlich. Nach längerer Stagnation (wie z. B. über Nacht) sind die Leitungen gründlich zu spülen. Nach Benutzung sind die verwendeten Leitungen vollständig zu entleeren und zusammen mit den anderen Installationsbauteilen sauber und trocken zu lagern. 6. Auswahl gesetzlicher Grundlagen und Richtlinien: Trinkwasserverordnung (TrinkwV) in der jeweils gültigen Fassung Infektionsschutzgesetz (IfSG) in der jeweils gültigen Fassung Verordnung (EG) Nr. 852/2004 vom 29.04.2004 Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) twin-informationen des DVGW zur Trinkwasserinstallation: Hinweise zur Trinkwasserversorgung auf Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen DIN 1988-300 und DIN EN 1717 DIN 2001-2 (Trinkwasserversorgung aus Kleinanlagen und nicht ortsfesten Anlagen)

DVGW-Arbeitsblatt W 270 (Vermehrung von Mikroorganismen auf Werkstoffen) DVGW-Arbeitsblatt W 408 (A) (Anschluss von Entnahmevorrichtungen an Hydranten in Trinkwasserverteilungsanlagen) B) Weitere Anforderungen an die Hygiene: 1. Hygieneregeln für Lebensmittelpersonen: Alle Personen, die gewerblich Lebensmittel herstellen, behandeln oder in den Verkehr bringen und dabei direkt oder indirekt über Bedarfsgegenstände (z. B. Geschirr, Besteck und andere Arbeitsmaterialien) mit Lebensmitteln in Berührung kommen, benötigen gemäß 43 (1) Infektionsschutzgesetz (IfSG) vor erstmaliger Ausübung dieser Tätigkeit eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes. Diese Bescheinigung bestätigt, dass der Beschäftigte durch das Gesundheitsamt über 42 IfSG belehrt wurde. Der Arbeitgeber hat die Personen nach Aufnahme ihrer Tätigkeit und im Weiteren alle zwei Jahre wiederzubelehren. Die Bescheinigung des Gesundheitsamtes mit der letzten Dokumentation der Belehrung ist an der Betriebsstätte verfügbar zu halten und dem Gesundheitsamt auf Verlangen vorzulegen. Bei Tätigkeiten an wechselnden Standorten genügt die Vorlage einer beglaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie. Belehrungen werden gemäß 43 IfSG bei dem Landkreis Fulda, Fachbereich Gesundheit, durchgeführt. 2. Hygieneregeln für Toilettenanlagen: Die Toilettenanlagen sind jederzeit in einem hygienisch einwandfreien Zustand bereitzustellen. In der Toilettenanlage müssen Handwaschbecken sowie gesundheitlich einwandfreie Händewasch- und Trocknungsvorrichtungen (z. B. Seifenspender und Papierhandtücher) vorhanden sein. 3. Auflagen für Tätigkeitsbereiche mit erhöhter Infektionsgefährdung: Sollten von den Standbetreibern oder sonstigen Veranstaltern Besonderheiten wie Tätowieren oder Piercing, Fußpflege usw. angeboten werden, so gelten hier besondere gesetzliche Auflagen. Um den Umfang der Auflagen bestimmen zu können, ist dem Landkreis Fulda, Fachbereich Gesundheit, jeder diesbezügliche Einzelfall anzumelden. C) Auskunft bei weiteren Fragen: Für weitere Informationen steht Ihnen der Landkreis Fulda (Gesundheitsamt) gerne zur Verfügung. Adresse: Otfrid-von-Weißenburg-Straße 3, 36043 Fulda Telefon: 0661-6006-6076 E-Mail: hygiene@landkreis-fulda.de Stand: 04/2018 Seite 3