Der Landschaftsrahmenplan der Region Hannover

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Transkript:

Der Landschaftsrahmenplan der Region Hannover Fachkonferenz Biodiversitätsstrategie am 26. September 2013 Fachbereich Umwelt Sonja Papenfuß

Folie 2 Landschaftsrahmenplan Region Hannover

Landschaftsrahmenplan Anhang

Landschaftsrahmenplan der Region Hannover Aufgaben und Inhalte zentraler Naturschutz-Fachplan in Niedersachsen zielorientierte Erfassung und Bewertung der Schutzgüter Arten und Biotope, Landschaftsbild, Boden und Wasser, Klima Entwicklung von Planaussagen (Maßstab 1:50.000), insbesondere zu schutzwürdigen Gebieten, Zielkonzept, Biotopverbund, Schutz-, Pflege- und Entwicklung Folie 4

Bestandsaufnahme Neben der Luftbildinterpretation zahlreiche Einzelkartierungen, Digitale Erarbeitung z.b.: u.a. 12 ausgewählte Grünlandniederungen Amphibienkonfliktpunkte Zielkonzept Amphibien Reptilienkartierung ausgewählte Wälder Gebietseigene Gehölze Alleen Wallhecken Feldhamsterkartierung, Laubfroschkartierung, Tagfalter der Wälder, Orchideen, 30 Biotope Biotopelayer enthält ca. 145.000 Einzelpolygone mit jeweils genauer Angabe der Quelle. Eingearbeitet sind verschiedene Kartierschlüssel. In den Attributen kann der aktuelle Stand für jedes einzelne Polygon nachgefragt werden. Fortlaufende Integration sämtlicher vorhandener Biotopkartierungen (FFH u.a.) Folie 5

Die Karten des Landschaftsrahmenplanes Arten und Biotope (1) Landschafts bild (2) Boden (3a) Wasser (3b) Klima und Luft (4) Zielkonzept (5a) Biotopverbund (5b) Maßnahmen (6) Regionalplanung (7) Zusätzlich 25 Arbeitskarten zu Einzelthemen 6

Karte 5a: Zielkonzept (Ausschnitt) Zusammenfassende Darstellung der erfassten Wertigkeiten und Zuordnung von Zielkategorien zu räumlich konkreten Landschaftsteilräumen Handlungsempfehlung en: Sicherung hoher Werte Entwicklung bei Defiziten Umweltverträgliche Nutzung Folie 7

Zielkategorien des Zielkonzeptes Zielkategorie Beschreibung Sicherung I Sicherung und Verbesserung von Gebieten mit überwiegend sehr hoher und hoher Bedeutung für Arten und Biotope und Verbesserung beeinträchtigter Teilbereiche dieser Gebiete Entwicklung und Sicherung Ia Entwicklung und Sicherung von Gebieten mit sehr hoher und hoher Bedeutung für Arten und Biotope, aber mit größeren Flächenanteilen geringerer Wertigkeit Sicherung II Sicherung und Verbesserung von Gebieten mit sehr hoher und hoher Bedeutung für Landschaftsbild oder Boden/Wasser, Klima/Luft (abiotische Schutzgüter) Entwicklung III Entwicklung und Wiederherstellung in Gebieten mit aktuell überwiegend mittlerer, geringer und sehr geringer Bedeutung für das Schutzgut Arten und Biotope Entwicklung IV Entwicklung und Wiederherstellung in Gebieten mit aktuell vorrangig mittlerer Bedeutung für das Landschaftsbild Umweltverträgliche Nutzung V Umweltverträgliche Nutzung in allen übrigen Gebieten Folie 8

Folie 9 Modellierung der Zielkategorie II - Beispiel

Leben in Metapopulationen - Der Laubfrosch (FFH-Anhang IV) Datengrundlage: Uwe Manzke (verändert nach: Tester 1990)

Folie 11 Karte 5b: Biotopverbund (Ausschnitt)

Folie 12 Biotopverbundsystem Legende

Zielarten Artengruppe Zahl Arten Flora 73 Säugetiere 15 Vögel 48 Reptilien 3 Amphibien 9 Fische 7 Schmetterlinge 10 Käfer 4 Libellen 11 Heuschrecken 7 Krebse 1 Summe 188 Folie 13

Karte 6: Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen Bestehende Schutzgebiete: LSG: 100.973 ha (43,9%) NSG: 7.627 ha (3,3%) Schutzwürdige Flächen inkl. Bestand: LSG 113.140 ha (49,3%) NSG 29.229 ha (12,7%) (Zwischen den Kulissen gibt es Überlagerungen) Summe: 1222km² (53,2 % ) Nur Bestand: 1083km² (47,2% ) Folie 14

Folie 15 Schutz-, Pflege- und Entwicklung Legende

Darstellungen in Karte 6: Schwerpunkträume/ -gebiete für Artenhilfsmaßnahmen Schwerpunkträume für Artenhilfsmaßnahmen A F Fh Fl H K L R T W Wv Sicherung und Entwicklung von Laichgewässern des Laubfrosches und anderer Amphibienarten Sicherung von Fledermausquartiergebieten (verschiedene Arten), Fledermauswinterquartieren, besonders bedeutsamen bekannten Quartieren Sicherung und Entwicklung von Schwerpunkträumen für den Feldhamster Sicherung und Entwicklung von Lebensstätten spezieller Pflanzenarten der: Äcker, Binnensalzstellen, Kalkpfeifengraswiesen, Kalkmagerrasen Sicherung von Lebensräumen spezieller Heuschreckenarten Sicherung von Altholzbeständen für spezielle Käferarten Erhalt spezieller Libellengewässer Sicherung und Entwicklung von Lebensräumen der Kreuzotter, Schlingnatter und anderer Reptilienarten Entwicklung von Lebensräumen des Dunklen Wiesenknopfbläulings Sicherung und Entwicklung von Weißstorch-Nahrungsgebieten Sicherung von Weißstorchhorsten Sicherung und Entwicklung von Wiesenvogel-Lebensräumen 16

Grosser Eichenbock (FFH Anhang IV) 17

Eremit (FFH Anhang IV) 18

Reptilien, Zauneidechse (FFH Anhang IV) FFH-Anhang IV Bodenabbau, Waldränder, Bahndämme, Brachen (Bauland) 19

Folie 20 Onlinebeteiligung

Ergebnis der Arbeit Ergebnis: Hauptband: 726 S. Anhänge: 400 S. 6 große Hauptkarten Neuerungen gegenüber den LRP von 1989/90: Zusammenführung der LRP Stadt Hannover und Landkreis Hannover zu einem LRP für die Region Hannover, Differenziertere Datenaufnahme und nachvollziehbare Bewertung (Anwendung standardisierter Methoden), 25 Arbeitskarten enormer Erst-Aufwand Teilweise neue Methodik: durch digitalen LRP, Räumliche Konkretisierung in 862 Landschaftsteilräume, Erarbeitung eines Biotopverbundkonzeptes. Möglichkeit zur regelmäßigen Fortschreibung (digitaler LRP, Benutzen programmierter Modellierungen) Folie 21

Biodiversität umfasst auch viele nicht geschützte Arten b 22

Als pdf-dateien gibt es den LRP auf www.hannover.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!