Ein Unternehmen der R+V Versicherungsgruppe. Berichte über das Geschäftsjahr 2014. KRAVAG-Versicherungen



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Transkript:

Ein Unternehmen der R+V Versicherungsgruppe Berichte über das Geschäftsjahr 2014 KRAVAG-Versicherungen

Berichte über das Geschäftsjahr 2014 KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-Aktiengesellschaft KRAVAG-ALLGEMEINE Versicherungs-Aktiengesellschaft KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG

KRAVAG-Gesellschaft 2014 2013 Anzahl der Verträge KRAVAG-SACH 21.418 21.986 KRAVAG-LOGISTIC 1.022.522 962.220 KRAVAG-ALLGEMEINE 1.951.506 1.893.949 Beitragseinnahmen brutto in Tsd. Euro KRAVAG-SACH 4.665,9 5.286,8 KRAVAG-LOGISTIC 738.983,5 711.273,4 KRAVAG-ALLGEMEINE 401.449,6 378.568,4 Versicherungstechnische Rückstellungen KRAVAG-SACH 12.791,3 13.369,8 für eigene Rechnung in Tsd. Euro KRAVAG-LOGISTIC 826.193,3 776.798,2 KRAVAG-ALLGEMEINE 342.543,2 300.041,9 Kapitalanlagen 1 ) in Tsd. Euro KRAVAG-SACH 151.327,1 153.483,1 KRAVAG-LOGISTIC 926.345,4 900.576,8 KRAVAG-ALLGEMEINE 418.507,6 400.219,3 Erträge aus Kapitalanlagen in Tsd. Euro KRAVAG-SACH 7.938,1 7.069,2 KRAVAG-LOGISTIC 41.540,1 43.322,5 KRAVAG-ALLGEMEINE 17.865,5 18.529,6 Eigenkapital in Tsd. Euro KRAVAG-SACH 140.946,0 135.598,1 KRAVAG-LOGISTIC 149.197,0 129.987,4 KRAVAG-ALLGEMEINE 76.250,0 69.514,9 Bilanzsumme in Tsd. Euro KRAVAG-SACH 156.817,7 158.717,9 KRAVAG-LOGISTIC 1.012.192,7 963.485,2 KRAVAG-ALLGEMEINE 463.498,0 451.803,7 1 ) Inklusive Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft.

R+V und KRAVAG eine Einheit R+V Versicherung AG R+V Personen Holding GmbH R+V Service Holding GmbH R+V KOMPOSIT Holding GmbH KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG R+V Lebensversicherung AG R+V Pensionsfonds AG R+V Allgemeine Versicherung AG KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG R+V Pensionskasse AG CHEMIE Pensionsfonds AG R+V Direktversicherung AG KRAVAG-ALLGEMEINE Versicherungs-AG R+V Krankenversicherung AG Condor Lebensversicherungs-AG Condor Allgemeine Versicherungs-AG KUSS GmbH Aktionäre der KRAVAG-LOGISTIC Prozent Aktionäre der KRAVAG-ALLGEMEINE Prozent R+V KOMPOSIT Holding GmbH, Wiesbaden 51,0 KRAVAG-SACH VVaG, Hamburg 48,7 unter 1 Prozent: KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG, Hamburg 49,0 R+V KOMPOSIT Holding GmbH, Wiesbaden 51,0 SVG Straßenverkehrsgenossenschaft Schleswig-Holstein eg, Neumünster Straßenverkehrs-Genossenschaft (SVG) Niedersachsen/Sachsen-Anhalt eg, Hannover SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft Württemberg eg, Stuttgart SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft Westfalen-Lippe eg, Münster SVG-Straßenverkehrs-Genossenschaft Nordrhein eg, Düsseldorf SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr eg, Frankfurt am Main Straßenverkehrsgenossenschaft Rheinland eg, Koblenz SVG Straßenverkehrsgenossenschaft Hessen eg, Frankfurt am Main Straßenverkehrsgenossenschaft Bayern eg, München SVG Straßenverkehrsgenossenschaft Berlin und Brandenburg eg, Berlin 2

Inhalt R+V und KRAVAG eine Einheit 2 Aktionäre der KRAVAG-Gesellschaften 2 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2014 4 KRAVAG, SVGen und Unternehmer erfolgreiche Partner im Verkehrsgewerbe 6 KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-Aktiengesellschaft 9 Kennzahlen 11 Lagebericht 12 Gewinnverwendungsvorschlag 36 Jahresabschluss Bilanz 38 Gewinn- und Verlustrechnung 42 Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 44 Erläuterungen zur Bilanz 48 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 55 Sonstige Angaben 59 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 63 Bericht des Aufsichtsrats 64 Eine Frage des Vertrauens Plädoyer für die Lebensversicherung 67 Die Lebensversicherung ist und bleibt ein unverzichtbares Element der Altersvorsorge. Nur sie allein bietet Sicherheit und langfristige Planbarkeit in allen Lebensphasen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie R+V und KRAVAG die hohe Qualität der Produkte und Leistungen dauerhaft gewährleisten. KRAVAG-ALLGEMEINE Versicherungs-Aktiengesellschaft 95 Kennzahlen 97 Lagebericht 98 Gewinnverwendungsvorschlag 120 Jahresabschluss Bilanz 122 Gewinn- und Verlustrechnung 125 Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 127 Erläuterungen zur Bilanz 130 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 136 Sonstige Angaben 140 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 143 Bericht des Aufsichtsrats 144 Lkw-Oldtimer auf der Tour der Deutschen Einheit Krönender Abschluss mit KRAVAG im TIPI am Bundeskanzleramt 146 KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG 149 Kennzahlen 151 Lagebericht 152 Jahresabschluss Bilanz 172 Gewinn- und Verlustrechnung 175 Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 177 Erläuterungen zur Bilanz 180 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 187 Sonstige Angaben 190 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 197 Bericht des Aufsichtsrats 198 Ritterschlag für Präventionsprojekte Preisverleihung Der Rote Ritter 2014 im Bundesverkehrsministerium 200 Glossar 202 Anschriften 208 Aus rechnerischen Gründen können Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben) auftreten. 3

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2014 Nach einem guten Start hat die deutsche Konjunktur im Jahresverlauf 2014 an Schwung verloren, wobei geopolitische Krisen ebenso eine Rolle gespielt haben wie ungünstige Entwicklungen in der Eurozone. Jedoch blieben der stabile Arbeitsmarkt, die steigenden Einkommen und die niedrigen Preissteigerungsraten Stützen der Konjunktur. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts insgesamt 1,6 %. Entwicklung an den Kapitalmärkten Im Jahr 2014 waren in der Eurozone Aufschwungtendenzen erkennbar, und der konjunkturelle Aufschwung in den USA setzte sich fort. Die Inflation in der Eurozone ging stetig zurück, während die Inflationsrate in den USA stabil blieb. Stark rückläufige Ölpreise am Jahresende wirkten zusätzlich inflationshemmend. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Zinssatz auf nahezu null Prozent und prüfte den Beginn massiver Käufe von Staatsanleihen, die Anfang 2015 beschlossen wurden. Hingegen diskutierte die amerikanische Zentralbank über einen Zinsanstieg und beendete die Ankäufe von Staatsanleihen. Infolge dieser gegenläufigen Entwicklungen stieg der Kurs des US-Dollar gegenüber dem Euro stark an. Der für die Eurozone maßgebliche Aktienmarktindex Euro Stoxx 50 (ein Preisindex) stieg zum 31. Dezember 2014 von 3.109 auf 3.146 Punkte, also um 1,2 %. Der deutsche Aktienindex DAX (ein Performanceindex) stieg um 2,7 % auf 9.806 Punkte. Lage der Versicherungswirtschaft Die Beitragseinnahmen der deutschen Versicherungswirtschaft haben sich auch 2014 positiv entwickelt. Davon geht der Branchenverband GDV in einer ersten Einschätzung aus, auch wenn die detaillierten Zahlen für das Geschäftsjahr zum Redaktionsschluss noch nicht vorlagen. Im Jahr 2013 hatte die Branche ein Beitragsvolumen von insgesamt 187,3 Mrd. Euro. Die Zinsen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen fielen zum Jahresende auf historisch niedrige 0,5 %. Die Zinsaufschläge (Spreads) in den einzelnen Anleiheklassen fielen in der Eurozone ebenfalls. Die Aktienkurse schwankten im Jahresverlauf und lagen zum Jahresende leicht über dem Vorjahreswert. Die Lebensversicherer inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds erzielten 2013 Beitragseinnahmen in Höhe von 90,8 Mrd. Euro. Wie schon in den Vorjahren war die Prämienentwicklung sehr stark von Einmalbeiträgen geprägt. 2014 konnte die Lebensversicherung auch im weiter anhaltenden Rendite Bundesanleihen 10 Jahre Restlaufzeit in Prozent 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 Entwicklung Aktienindex Euro Stoxx 50 Index 4000 3500 3000 2500 2000 1500 0,0 2012 2013 2014 1000 2012 2013 2014 4

Niedrigzinsumfeld an die gute Beitragsentwicklung des Vorjahrs anknüpfen. Mit dem Gesetz zur Absicherung stabiler und fairer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz LVRG) brachte der Gesetzgeber im Spätsommer wichtige Änderungen für die Branche auf den Weg. So wurde unter anderem die Ausschüttung der Bewertungsreserven von festverzinslichen Wertpapieren neu geregelt und mit der verpflichtenden Angabe der Effektivkosten die Transparenz für die Kunden weiter erhöht. Die im Gesetzespaket ebenfalls festgeschriebene Garantiezinssenkung auf 1,25 % ab Anfang 2015 stärkt die Risikotragfähigkeit. In der privaten Krankenversicherung blieb das Geschäft verhalten, auch weil es 2014 keine Marktimpulse wie noch 2013 mit der Einführung des Pflege-Bahr gab. Im Vorjahr nahmen die deutschen Krankenversicherungsunternehmen 35,9 Mrd. Euro an Beiträgen ein; die ausgezahlten Leistungen lagen bei 24,3 Mrd. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung hat sich 2014 die positive Beitragsentwicklung fortgesetzt. Im Jahr 2013 waren die Beitragseinnahmen der Schaden- und Unfallversicherer auf 60,6 Mrd. Euro gestiegen, wobei zum Wachstum vor allem die Kraftfahrtversicherung und die private Sachversicherung beigetragen hatten. Von einer Häufung großer Elementarschadenereignisse wie im Ausnahmejahr 2013 blieb die Branche 2014 verschont. Dennoch verursachte allein der Sturm Ela Schäden mit einem Volumen von 650 Mio. Euro und war damit laut GDV der zweitteuerste Sommersturm der letzten 15 Jahre. Entwicklung der Rückversicherungsmärkte Die Rückversicherungsbranche konnte im Jahr 2014 positive Ergebnisse erzielen. Dies lag insbesondere an der geringen Belastung aus Geschäftsjahresschäden. Sowohl die ökonomischen als auch die versicherten Schäden fielen im ersten Halbjahr moderat aus. Aufgrund des Ausbleibens eines schweren Hurrikans in Nordamerika im zweiten Halbjahr stellte sich die Schadensituation zum Jahresende ebenfalls zufriedenstellend dar. In Summe lagen die Schäden aus Naturkatastrophen unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und auch unter dem Niveau des Vorjahrs. Im Nicht-Leben-Rückversicherungsmarkt war das bestimmende Thema des Jahres 2014 der nochmals gestiegene Mittelzufluss aus dem Kapitalmarkt. Bedingt durch das entstandene Kapazitätsüberangebot kam es in einigen Segmenten zu einem Absinken des Preisniveaus und zu einer Aufweichung der Bedingungen. Zum Ausgleich lenkten viele Rückversicherungsunternehmen die Aufmerksamkeit auf neue Segmente und versuchten, ihr Geschäft in bisher im Portefeuille unterrepräsentierten Regionen, Sparten und Segmenten auszubauen. 5

KRAVAG, SVGen und Unternehmer Schenk Spedition & Transporte GmbH, Pforzheim, Geschäftsführer: Eugen Schenk Brodschelm Verkehrsbetrieb GmbH, Burghausen, Geschäftsführer: Heino Brodschelm und Isabelle Brodschelm Integral Trans Logistics GmbH, Ludwigsfelde, Geschäftsführer: Aleksander Chudinov 6 Olenberg Transporte, Neuwied, Geschäftsführer und Inhaber: Waldemar Olenberg dübas speditions GmbH & Co logistik KG, Kirchlinteln, Geschäftsführer: Olaf Heisterkamp

erfolgreiche Partner im Verkehrsgewerbe Andrea Schmidl Spedition, Lichtenau, Inhaberin: Andrea Schmidl Seiler Transporte, Dippoldiswalde, Inhaber: Erik Seiler Fuhrbetrieb Ralf Junge, Bördeland, Inhaber: Ralf Junge BMA Spedition GmbH, Alzey, Geschäftsführer: Evgueni Kostiouk 7

KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-Aktiengesellschaft Heidenkampsweg 102, 20097 Hamburg, Tel. 040/23606-0 Eingetragen beim Amtsgericht Hamburg HRB 76536 Geschäftsbericht 2014 Vorgelegt zur ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2015

KRAVAG-LOGISTIC 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 Anzahl der Verträge 1 ) in Tsd. 1.022,5 962,2 927,7 914,2 849,2 769,9 722,1 690,0 722,0 Gebuchte Beiträge brutto in Mio. Euro 739,0 711,3 694,1 644,4 575,1 532,8 516,6 495,8 474,3 Kapitalanlagen 2 ) in Mio. Euro 926,3 900,6 861,7 796,3 765,7 805,9 790,3 771,9 736,0 Erträge aus Kapitalanlagen in Mio. Euro 41,5 43,3 44,1 37,3 43,8 45,5 38,9 41,3 33,9 Nettoverzinsung der Kapitalanlagen in % 4,4 4,4 5,1 3,9 4,4 4,1 3,2 4,6 4,4 Aufwendungen für Versicherungsfälle brutto in Mio. Euro 596,5 599,8 581,4 571,7 550,4 427,2 425,4 405,2 379,0 Schadenrückstellung brutto in Mio. Euro 861,1 808,6 779,8 735,7 720,9 675,9 688,5 678,7 659,4 Schwankungsrückstellung in Mio. Euro 144,6 136,0 137,1 122,6 110,9 139,5 125,8 139,5 145,5 Eigenkapital in Mio. Euro 149,2 130,0 118,1 104,5 119,2 154,9 150,1 140,8 130,2 Bilanzsumme in Mio. Euro 1.012,2 963,5 914,6 860,1 838,4 883,0 855,1 854,2 812,8 1) Ohne Transportversicherungen 2) Inklusive Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Rückversicherungsgeschäft LOGISTIC 11

Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Geschäftstätigkeit Die KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-Aktiengesellschaft (KRAVAG-LOGISTIC), Hamburg, ist als Unternehmen des R+V Konzerns, Wiesbaden, als Mitglied der genossenschaftlichen FinanzGruppe und der KRAVAG-Versicherungsgruppe, Hamburg, der Spezialversicherer des deutschen gewerblichen Güterkraftverkehrs. Ihr Versicherungsprogramm umfasst das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft, wobei sie primär in den Versicherungszweigen Kraftfahrt und Transport vertreten ist. In geringem Umfang wird auch das übernommene Versicherungsgeschäft betrieben. Das Geschäftsgebiet umfasst das In- und Ausland. Organisatorische und rechtliche Struktur Die Anteile der KRAVAG-LOGISTIC werden zu 49,0 % von der KRAVAG-SACH Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs VaG (KRAVAG-SACH), einschließlich der Anteile der Straßenverkehrsgenossenschaften, sowie zu 51,0 % von der R+V KOMPOSIT Holding GmbH gehalten. Die R+V KOMPOSIT Holding GmbH wiederum ist eine 100 %ige Tochter der R+V Versicherung AG. Die R+V Versicherung AG fungiert als Obergesellschaft des R+V Konzerns. Sie erstellt einen Konzernabschluss nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS), in den die KRAVAG-LOGISTIC einbezogen wird. Die R+V Versicherung AG befindet sich über direkt und indirekt gehaltene Anteile mehrheitlich im Besitz der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, (DZ BANK AG), Frankfurt am Main. Weitere Anteile werden von der WGZ BANK AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank, Düsseldorf, sowie anderen genossenschaftlichen Verbänden und Instituten gehalten. Der Vorstand der R+V Versicherung AG trägt die Verantwortung für das gesamte Versicherungsgeschäft innerhalb des DZ BANK Konzerns. Die Vorstände der Gesellschaften der R+V sind teilweise in Personalunion besetzt. Der R+V Konzern wird geführt wie ein einheitliches Unternehmen. Die einheitliche Leitung des R+V Konzerns findet ihren Niederschlag darüber hinaus in den zwischen den Gesellschaften abgeschlossenen umfangreichen Funktionsausgliederungs- und Dienstleistungsvereinbarungen. Aufgrund vertraglicher Regelungen vermittelt unter anderem der Außendienst der R+V Allgemeine Versicherung AG für die KRAVAG-LOGISTIC Versicherungsverträge in allen Sparten. Der Jahresabschluss der KRAVAG-LOGISTIC ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) erstellt. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen In dem nach 312 Aktiengesetz (AktG) erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die ihm zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die im Bericht erwähnten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass andere berichtspflichtige Maßnahmen weder getroffen noch unterlassen wurden, nicht benachteiligt wurde. Personalbericht Die KRAVAG-LOGISTIC beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter. Auf der Grundlage der bestehenden Dienstleistungs- und Funktionsausgliederungsverträge werden die Aufgaben durch Mitarbeiter der R+V übernommen. 12 LOGISTIC

Gebuchte Brutto- und Nettobeiträge (sag) in Mio. Euro Bruttoaufwendungen für Geschäftsjahres- Versicherungsfälle (sag) in Mio. Euro 700 600 500 400 300 200 100 574 431 644 479 694 517 711 534 739 553 600 500 400 300 200 100 611 593 597 628 641 2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 Gebuchte Bruttobeiträge Gebuchte Nettobeiträge Verbandszugehörigkeit Die KRAVAG-LOGISTIC ist unter anderem Mitglied folgender Vereine/Verbände: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.v. (GDV), Berlin Deutsches Büro Grüne Karte e.v., Berlin Verkehrsopferhilfe e.v., Hamburg KRAVAG-LOGISTIC im Markt Qualität und Kundenorientierung zahlen sich aus KRAVAG-LOGISTIC ist unangefochten der Marktführer im gewerblichen Güterverkehr. Auf Basis der seit Jahren bestehenden stabilen und zuverlässigen Zusammenarbeit mit den Straßenverkehrsgenossenschaften konnten erneut zahlreiche Neukunden von der hohen Qualität der Versicherungsprodukte und Dienstleistungen überzeugt werden. Bei der alljährlichen Wahl der besten Nutzfahrzeuge und besten Marken der Fachzeitschriften lastauto omnibus, trans aktuell und Fernfahrer wählten die Unternehmer und Mitarbeiter des Verkehrsgewerbes die KRAVAG-LOGISTIC in der Kategorie Beste Nutzfahrzeugversicherung zum fünften Mal in Folge auf Platz 1. Mit der Einführung eines kostenfreien Online-Portals baut die KRAVAG-LOGISTIC den schon hohen Standard der Kundenorientierung weiter aus. So können sich Versicherungsnehmer jederzeit detailliert über ihre Versicherungsverträge informieren. Sie erhalten Zugriff auf eine Schadenstatistik und können Schäden online melden. Geschäftsverlauf der KRAVAG-LOGISTIC im Überblick Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 27,7 Mio. Euro beziehungsweise 3,9 % auf 739,0 Mio. Euro (2013: 711,3 Mio. Euro). Die Selbstbehaltsquote lag bei 74,8 % nach 75,1 % im Vorjahr. Der Geschäftsjahresschadenaufwand erhöhte sich um 2,0 % auf 640,7 Mio. Euro (2013: 627,9 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des deutlich verbesserten Abwicklungsergebnisses der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellungen verringerte sich die bilanzielle Brutto-Schadenquote auf 80,7 % (2013: 84,4 %). Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stiegen im Vergleich zum Beitragswachstum nur unterproportional um 0,9 % auf 116,3 Mio. Euro (2013: 115,2 Mio. Euro). Bezogen auf die verdienten Bruttobeiträge entsprach dies einer Kostenquote von 15,7 % (2013: 16,2 %). Nach Berücksichtigung des Anteils der Rückversicherer von - 10,6 Mio. Euro (2013: - 4,2 Mo. Euro) und einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung LOGISTIC 13

Zusammensetzung des Versicherungsbestands Gemessen an den Bruttobeiträgen setzt sich der Versicherungsbestand wie folgt zusammen: Versicherungszweige 2014 2013 Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Kraftfahrzeug-Haftpflicht 53,4 % 51,3 % 500 400 300 Kraftfahrtversicherung gesamt (sag) in Mio. Euro 508 427 491 474 515 495 537 524 580 551 Sonstige Kraftfahrt 25,1 % 24,2 % 200 Transport und Luftfahrt 18,6 % 20,8 % 100 Übrige 2,9 % 3,7 % 100,0 % 100,0 % 2010 2011 2012 2013 Gebuchte Bruttobeiträge Bruttogeschäftsjahresschadenaufwand 2014 von 8,6 Mio. Euro (2013: Entnahme 1,1 Mio. Euro) ergab sich ein versicherungstechnischer Verlust für eigene Rechnung von - 8,7 Mio. Euro (2013: - 18,0 Mio. Euro). Das nichtversicherungstechnische Ergebnis betrug 38,3 Mio. Euro (2013: 31,6 Mio. Euro). Es umfasst einerseits das Ergebnis aus Kapitalanlagen (zuzüglich technischem Zins) von 39,8 Mio. Euro (2013: 38,7 Mio. Euro) sowie den Saldo aus Sonstigen Erträgen und Sonstigen Aufwendungen von - 1,5 Mio. Euro (2013: - 7,1 Mio. Euro). Der hohe Wert des Vorjahrs ist im Wesentlichen zurückzuführen auf Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Anpassung umsatzsteuerlicher Bemessungsgrundlagen. Der Steueraufwand belief sich auf 10,4 Mio. Euro (2013: 1,7 Mio. Euro). Der Vorjahressteueraufwand war durch die Nutzung von Verlustvorträgen geprägt. Es verblieb ein Jahresüberschuss von 19,2 Mio. Euro (2013: 11,9 Mio. Euro). Geschäftsverlauf im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Kraftfahrtversicherung Signifikanter Anstieg der gebuchten Bruttobeiträge Die Kraftfahrtversicherung repräsentierte mit einem Anteil von 78,4 % (2013: 75,5 %) an den gebuchten Bruttobeiträgen unverändert den beitragsstärksten Versicherungszweig der KRAVAG-LOGISTIC. Im Geschäftsjahr konnte erneut ein signifikanter Anstieg der gebuchten Bruttobeiträge um 8,0 % auf 579,7 Mio. Euro (2013: 536,9 Mio. Euro) verzeichnet werden. Die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden stiegen mit 5,1 % nur unterproportional auf 550,6 Mio. Euro an (2013: 524,0 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des Ergebnisses aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Schadenrückstellungen ergab sich eine verbesserte bilanzielle Brutto-Schadenquote von 85,5 % (2013: 88,0 %). Die Brutto-Kostenquote lag mit 13,3 % auf Vorjahresniveau (2013: 13,4 %). 14 LOGISTIC

Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung lag das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung bei - 29,3 Mio. Euro (2013: - 25,9 Mio. Euro). 100 Transport und Luftfahrt gesamt (sag) in Mio. Euro 128 144 149 148 138 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung verzeichneten die gebuchten Bruttobeiträge einen Anstieg um 8,1 % auf 394,4 Mio. Euro (2013: 364,9 Mio. Euro) und trugen damit maßgeblich zur positiven Entwicklung des Versicherungszweigs Kraftfahrt bei. Das Beitragswachstum resultiert sowohl aus einem Anstieg der Vertragsstückzahlen als auch aus einer Steigerung der Durchschnittsbeiträge. Im Geschäftsjahr waren verringerte Schadenfrequenzen zu beobachten. Da sich jedoch der durchschnittliche Schadenaufwand erhöhte, stiegen die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 % auf 418,3 Mio. Euro (2013: 382,5 Mio. Euro). Die Brutto-Geschäftsjahresschadenquote lag bei 106,1 % (2013: 104,8 %). In Verbindung mit einem verbesserten Abwicklungsergebnis der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellungen ergab sich eine bilanzielle Brutto-Schadenquote von 94,5 % (2013: 92,7 %). 50 88 93 Bedingt durch eine im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufige Elementarschadenbelastung verringerten sich die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden um 6,5 % auf 132,2 Mio. Euro (2013: 141,4 Mio. Euro). Die Brutto-Geschäftsjahresschadenquote verbesserte sich deutlich auf 71,4 % (2013: 82,2 %). Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Schadenrückstellungen ergab sich eine ebenfalls verbesserte bilanzielle Brutto-Schadenquote von 66,5 % (2013: 78,1 %). Die Brutto-Kostenquote lag bei 15,2 % (2013: 15,3 %). 92 90 80 2010 2011 2012 2013 2014 Gebuchte Bruttobeiträge Bruttogeschäftsjahresschadenaufwand Die Brutto-Kostenquote lag unverändert bei 12,5 %. Die Sparte schloss mit einem versicherungstechnischen Verlust für eigene Rechnung in Höhe von - 29,4 Mio. Euro (2013: - 25,1 Mio. Euro). Sonstige Kraftfahrtversicherung Die Entwicklung der Kaskosparten Kraftfahrt-Vollkaskoversicherung und Kraftfahrt-Teilkaskoversicherung folgt aufgrund der guten Anbindung der Entwicklung der Sparte Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. Die gebuchten Bruttobeiträge verzeichneten einen Anstieg um 7,7 % auf 185,3 Mio. Euro (2013: 172,0 Mio. Euro). Die Anzahl der Verträge erhöhte sich auf 440 Tsd. Stück. Aufgrund des Schadenverlaufs wurden der Schwankungsrückstellung 19,1 Mio. Euro (2013: 4,5 Mio. Euro) zugeführt. Nach Berücksichtigung des Anteils der Rückversicherer ergab sich ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung in Höhe von 0,1 Mio. Euro (2013: - 0,8 Mio. Euro). Transport- und Luftfahrtversicherung Versicherungstechnisches Ergebnis erneut verbessert Die KRAVAG-LOGISTIC erzielte im Geschäftsjahr in der Transportversicherung gebuchte Bruttobeiträge von 135,1 Mio. Euro (2013: 145,9 Mio. Euro). Der Rückgang um 7,4 % ist auf Sanierungseffekte und Konsolidierung des Assekuradeurgeschäfts zurückzuführen. LOGISTIC 15

Sonstige Versicherungen (sag) in Mio. Euro Sonstige Versicherungssparten 25 20 15 10 5 19,3 15,5 25,8 9,4 29,7 10,2 26,1 13,6 22,0 10,0 Reise-Rücktrittskosten-Versicherung ist prägend Die sonstigen Versicherungssparten umfassen die sonstigen Sachversicherungen und die übrigen Versicherungen. Zu den sonstigen Sachversicherungen gehören die Sparten Reise-Rücktrittskosten, Ausstellung, Kühlgüter, Reisegepäck und Camping. 2010 2011 2012 2013 Gebuchte Bruttobeiträge Bruttogeschäftsjahresschadenaufwand 2014 Die Geschäftsjahresschadenaufwendungen entwickelten sich ebenfalls rückläufig und beliefen sich auf 78,2 Mio. Euro (2013: 88,4 Mio. Euro), so dass sich die Brutto-Geschäftsjahresschadenquote auf 57,8 % verbesserte (2013: 60,6 %). Unter Einbezug des Ergebnisses aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellungen ergab sich eine deutlich verbesserte bilanzielle Brutto- Schadenquote von 57,8 % (2013: 66,9 %). Die Brutto-Kostenquote lag bei 26,3 % (2013: 25,7 %). Die Brutto-Combined-Ratio verringerte sich auf 84,2 % nach 92,7 % im Vorjahr. Die gebuchten Bruttobeiträge der sonstigen Versicherungssparten beliefen sich auf 21,6 Mio. Euro (2013: 26,1 Mio. Euro). Den größten Anteil hat nach wie vor die Reise-Rücktrittskosten-Versicherung mit 18,4 Mio. Euro (2013: 22,7 Mio. Euro). Die Schadenaufwendungen lagen mit 20,9 Mio. Euro (2013: 27,7 Mio. Euro) deutlich unter dem Vorjahreswert. Nach Berücksichtigung der Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Höhe von 2,8 Mio. Euro (2013: 5,2 Mio. Euro) ergab sich unter Einbezug des Anteils der Rückversicherer ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung in Höhe von - 3,5 Mio. Euro (2013: - 4,6 Mio. Euro). In Rückdeckung übernommenes Geschäft Die Sparte schloss mit einem versicherungstechnischen Nettoergebnis vor Schwankungsrückstellung in Höhe von 15,4 Mio. Euro (2013: 5,2 Mio. Euro) ab. Nach einer Entnahme aus der Schwankungsrückstellung von 9,6 Mio. Euro (2013: 8,0 Mio. Euro) ergab sich ein versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung von 25,0 Mio. Euro (2013: 13,2 Mio. Euro). Die Luftfahrtversicherung ist mit einem Beitragsvolumen von 2,5 Mio. Euro (2013: 2,3 Mio. Euro) weiterhin von untergeordneter Bedeutung. Die bilanzielle Brutto-Schadenquote verbesserte sich im Geschäftsjahr wiederum deutlich und lag bei 69,4 % (2013: 84,4 %). Insgesamt schloss diese Sparte mit einem versicherungstechnischen Ergebnis für eigene Rechnung von - 1,0 Mio. Euro (2013: - 0,8 Mio. Euro) ab. Das in Rückdeckung übernommene Geschäft betrifft die Versicherungszweige Transport sowie Luft- und Raumfahrt. Die gebuchten Bruttobeiträge liegen unter zehn Prozent der gebuchten Bruttobeiträge für das gesamte Versicherungsgeschäft. In Anwendung des 51 Absatz 4 Satz 2 RechVersV wird bei den Anhangangaben auf die Trennung zwischen dem selbst abgeschlossenen und dem in Rückdeckung übernommenen Geschäft verzichtet. 16 LOGISTIC

Zusammenfassende Würdigung des Geschäftsverlaufs Im Geschäftsjahr 2014 stiegen die gebuchten Beiträge erneut. Die Geschäftsjahresschadenaufwendungen stiegen im Vergleich zum Beitragswachstum unterproportional an, nachdem das Vorjahr durch die Elementarschadenereignisse belastet war. In Verbindung mit einem deutlich verbesserten Ergebnis aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Rückstellungen verringerte sich die bilanzielle Brutto-Schadenquote. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb lagen mit einer Brutto-Kostenquote von 15,7 % unter dem Vorjahreswert (2013: 16,2 %). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung wurde wiederum ein gegenüber dem Vorjahr deutlich geringerer versicherungstechnischer Verlust für eigene Rechnung ausgewiesen. Das nichtversicherungstechnische Ergebnis beinhaltet sowohl ein im Vergleich zum Vorjahr höheres Nettoergebnis aus Kapitalanlagen als auch ein verbessertes Sonstiges Ergebnis. Das Geschäftsjahr schloss mit einem Jahresüberschuss von 19,2 Mio. Euro (2013: 11,9 Mio. Euro). Ertragslage Beitragseinnahmen Die gebuchten Bruttobeiträge einschließlich des übernommenen Geschäfts erhöhten sich im Berichtsjahr um 3,9 % auf 739,0 Mio. Euro (2013: 711,3 Mio. Euro). Die gebuchten Nettobeiträge beliefen sich auf 553,0 Mio. Euro (2013: 534,1 Mio. Euro). Die verdienten Beiträge für eigene Rechnung stiegen im Berichtsjahr um 19,3 Mio. Euro auf 552,9 Mio. Euro (2013: 533,5 Mio. Euro). Die Selbstbehaltsquote lag bei 74,8 % nach 75,1 % im Vorjahr. Versicherungsleistungen Die Aufwendungen für Geschäftsjahresschäden stiegen auf 640,7 Mio. Euro (2013: 627,9 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des Ergebnisses aus der Abwicklung der aus dem Vorjahr übernommenen Schadenrückstellungen verbesserte sich die bilanzielle Brutto-Schadenquote auf 80,7 % (2013: 84,4 %). Kosten Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 116,3 Mio. Euro (2013: 115,2 Mio. Euro). Die Brutto-Kostenquote lag mit 15,7 % (2013: 16,2 %) erneut auf einem sehr günstigen Niveau. Von den gesamten Kosten des Versicherungsbetriebs betrafen 40,0 % (2013: 38,1 %) Abschlusskosten und 60,0 % (2013: 61,9 %) Verwaltungskosten. Im Verhältnis zu den verdienten Bruttobeiträgen ergaben sich Abschluss- beziehungsweise Verwaltungskostenquoten von 6,3 % (2013: 6,2 %) beziehungsweise 9,4 % (2013: 10,0 %). Versicherungstechnisches Ergebnis Das versicherungstechnische Bruttoergebnis im Gesamtgeschäft vor Veränderung der Schwankungsrückstellung betrug 10,5 Mio. Euro (2013: - 14,9 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des Anteils der Rückversicherer von - 10,6 Mio. Euro (2013: - 4,2 Mio. Euro) und einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung belief sich das Ergebnis für eigene Rechnung auf - 8,7 Mio. Euro (2013: - 18,0 Mio. Euro). LOGISTIC 17

Kapitalanlageergebnis Die KRAVAG-LOGISTIC erzielte aus ihren Kapitalanlagen ordentliche Erträge in Höhe von 37,4 Mio. Euro. Abzüglich ordentlicher Aufwendungen in Höhe von 1,3 Mio. Euro unter Berücksichtigung der planmäßigen Immobilienabschreibungen in Höhe von 0,5 Mio. Euro ergab sich ein ordentliches Ergebnis in Höhe von 36,1 Mio. Euro (2013: 37,8 Mio. Euro). Bei den Kapitalanlagen der Gesellschaft waren außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,2 Mio. Euro erforderlich. Aufgrund von Wertaufholungen früherer Abschreibungen wurden 2,8 Mio. Euro zugeschrieben. Durch Veräußerungen von Vermögenswerten erzielte die KRAVAG-LOGISTIC Veräußerungsgewinne in Höhe von 1,3 Mio. Euro. Veräußerungsverluste entstanden keine. Aus den Zu- und Abschreibungen sowie den Veräußerungsgewinnen resultierte ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von 3,9 Mio. Euro (2013: 1,1 Mio. Euro). Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen, als Summe des ordentlichen sowie des außerordentlichen Ergebnisses, belief sich damit für das Geschäftsjahr 2014 auf 40,0 Mio. Euro gegenüber 38,9 Mio. Euro im Vorjahr. Die Nettoverzinsung lag wie im Vorjahr bei 4,4 %. Sonstige Erträge und Aufwendungen Die sonstigen Erträge in Höhe von 9,6 Mio. Euro (2013: 4,9 Mio. Euro) beinhalteten im Wesentlichen Erträge aus erbrachten Dienstleistungen, denen entsprechende Aufwandsposten gegenüber stehen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Auflösung von Rückstellungen, die im Vorjahr für Umsatzsteuer-Nachzahlungen gebildet wurden, aber aufgrund der ergangenen Steuerbescheide nicht in voller Höhe in Anspruch genommen werden. Mitgliedsbeiträge. Darüber hinaus sind Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Anpassung der Bemessungsgrundlagen für Versicherungsteuer enthalten. Gesamtergebnis Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug 29,6 Mio. Euro (2013: 13,6 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung eines Steueraufwands in Höhe von 10,4 Mio. Euro (2013: 1,7 Mio. Euro) ergab sich ein Jahresüberschuss von 19,2 Mio. Euro (2013: 11,9 Mio. Euro). Finanzlage Kapitalstruktur Zum Bilanzstichtag betrug das Eigenkapital der KRAVAG-LOGISTIC 149,2 Mio. Euro (2013: 130,0 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote (gemessen an den verdienten Nettobeiträgen) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 27,0 % (2013: 24,4 %). Nach einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 8,6 Mio. Euro (2013: Entnahme 1,1 Mio. Euro) betrug das versicherungstechnische Spezialkapital (Eigenkapital zuzüglich Schwankungsrückstellung) 53,1 % (2013: 49,9 %) der verdienten Nettobeiträge. Das Eigenkapital der KRAVAG-LOGISTIC ist wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Eigenmittelanforderungen im Zuge der Einführung des Aufsichtsregimes Solvency II. Die sonstigen Aufwendungen von 11,1 Mio. Euro (2013: 12,0 Mio. Euro) enthielten insbesondere Dienstleistungsaufwendungen sowie Verbands- und 18 LOGISTIC

900 800 700 600 500 400 300 200 100 Kapitalanlagen in Mio. Euro 766 2010 Vermögenslage 796 2011 Bestand an Kapitalanlagen 862 2012 901 2013 926 2014 Die Kapitalanlagen der KRAVAG-LOGISTIC stiegen im Geschäftsjahr 2014 um 25,8 Mio. Euro beziehungsweise um 2,9 %. Damit belief sich der Buchwert der Kapitalanlagen zum 31. Dezember 2014 auf 926,3 Mio. Euro. Die KRAVAG-LOGISTIC investierte den überwiegenden Teil der für die Neuanlage zur Verfügung stehenden Mittel in Renten. Dabei wurde durch Anlagen unter anderem in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Pfandbriefe sowie in verschiedene Regionen breit diversifiziert. Zur Minimierung des Ausfallrisikos wurde bei den Zinstiteln auf eine gute Bonität der Emittenten geachtet. Darüber hinaus wurden zur Verstetigung der Anlage Vorkäufe getätigt. Des Weiteren hat die KRAVAG-LOGISTIC indirekt in Immobilien investiert. Die durchgerechnete Aktienquote zu Marktwerten belief sich zum 31. Dezember 2014 auf 7,0 % gegenüber 6,9 % im Vorjahr. Insbesondere aufgrund der Entwicklung an den Zinsmärkten lag die Reservequote bezogen auf die gesamten Kapitalanlagen zum 31. Dezember 2014 bei 26,8 % (2013: 11,9 %). In der Kapitalanlage werden soziale, ethische und ökologische Grundsätze dahingehend berücksichtigt, dass die Gesellschaft wissentlich und bewusst nicht in Kapitalanlagen investiert, die den allgemein anerkannten Nachhaltigkeitsprinzipien widersprechen. In diesem Rahmen wird auch die Investition in Hersteller kontroverser Waffen und in Finanzprodukte für Agrarrohstoffe ausgeschlossen. Versicherungstechnische Rückstellungen Zum 31. Dezember 2014 beliefen sich die versicherungstechnischen Bruttorückstellungen der KRA- VAG-LOGISTIC auf 1.028,9 Mio. Euro (2013: 964,5 Mio. Euro). Nach Abzug der auf die Rückversicherer entfallenden Anteile betrugen die versicherungstechnischen Nettorückstellungen 826,2 Mio. Euro (2013: 776,8 Mio. Euro). Mit 80,2 % (2013: 80,5 %) repräsentierte die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle den größten Anteil an den versicherungstechnischen Nettorückstellungen. Der Anteil der versicherungstechnischen Nettorückstellungen an den gebuchten Nettobeiträgen betrug 149,4 % nach 145,4 % im Vorjahr. Der Schwankungsrückstellung wurden im Berichtsjahr 8,6 Mio. Euro zugeführt (2013: Entnahme 1,1 Mio. Euro). Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahrs sind nicht zu verzeichnen. Chancen- und Risikobericht Risikomanagementprozess Kern des Geschäftsmodells der KRAVAG-LOGISTIC sind die Übernahme und das Managen von Risiken. Dementsprechend ist das Risikomanagement der KRAVAG-LOGISTIC als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung in die Unternehmensstrategie eingebettet. LOGISTIC 19

Es umfasst alle systematischen Maßnahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten und zu beherrschen. Hauptziel der Risikomanagementprozesse sind die Sicherstellung der Solidität, die Sicherheit für Versicherungsnehmer und Anteilseigner sowie die langfristige Unternehmensfortführung. Darüber hinaus sollen mit Hilfe der Risikomanagementprozesse Risiken und andere negative Entwicklungen, die sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken können, frühzeitig erkannt und Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet werden. Ein über alle Gesellschaften der R+V implementierter Risikomanagementprozess legt Regeln zu Identifikation, Analyse und Bewertung, Steuerung und Überwachung sowie Berichterstattung und Kommunikation der Risiken und für ein zentrales Frühwarnsystem fest. Auch Beteiligungen werden in das Risikomanagement der KRAVAG-LOGISTIC einbezogen. Die Grundsätze des R+V Risikomanagements basieren auf der verabschiedeten und jährlich zu aktualisierenden Risikostrategie der R+V. Diese leitet sich aus der Unternehmensstrategie unter Berücksichtigung der in der Frühjahrsklausur des Vorstands verabschiedeten strategischen Vier-Jahres-Planung ab. Im Risikomanagementhandbuch wird die Steuerung der Risiken mit umfangreichen Darstellungen zu Methoden, Prozessen und Verantwortlichkeiten dokumentiert. Ein Grundprinzip der Risikoorganisation und der Risikomanagementprozesse ist die Trennung von Risikoüberwachung und Risikoverantwortung. Die Funktionen der für den Aufbau von Risikopositionen Verantwortlichen sind personell und organisatorisch von den Risikomanagementfunktionen getrennt. Die identifizierten Risiken werden den folgenden Risikokategorien zugeordnet: versicherungstechnisches Risiko Leben, versicherungstechnisches Risiko Gesundheit, versicherungstechnisches Risiko Nicht-Leben, Marktrisiko, Gegenparteiausfallrisiko, operationelles Risiko, Liquiditätsrisiko, Risikokonzentrationen, strategisches Risiko und Reputationsrisiko. Die einmal jährlich stattfindende Risikoinventur hat zum Ziel, die für die Gesellschaft relevanten Risiken zu identifizieren und hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit zu beurteilen. Gegenstand der Risikoinventur im Einzelnen ist die Überprüfung und Dokumentation sämtlicher bekannter Einzel- und Kumulrisiken. Die Ergebnisse der Risikoinventur werden im Risikoprofil festgehalten. Ein Risiko ist dann wesentlich, wenn es sich nachhaltig negativ auf die aktuelle oder zukünftige Finanz-, Solvenz- oder Ertragslage auswirken kann. Das Risikomanagementsystem umfasst zudem ein Business-Continuity-Managementsystem. Die mindestens vierteljährlich erfolgende Überprüfung und Bewertung der aufsichtsrechtlichen Risikotragfähigkeit umfasst auch eine qualitative Überprüfung verbindlich festgelegter Kennzahlen und Schwellenwerte. Bei Überschreitung eines definierten Indexwerts werden Maßnahmen eingeleitet. Zusätzlich wird durch eine gezielte Abfrage bei Führungskräften und Mitarbeitern gewährleistet, dass Risiken frühzeitig erkannt werden. Die aufsichtsrechtliche Risikotragfähigkeit und sämtliche wesentlichen Risiken werden in der vierteljährlich stattfindenden Risikokonferenz abschließend bewertet. Das zentrale Risikoberichtswesen sorgt für Transparenz in der Berichterstattung. Bei wesentlichen Veränderungen von Risiken sind Meldungen an das zuständige Vorstandsmitglied sowie an das für das Risikomanagement zuständige Vorstandsmitglied vorgesehen. Die risikorelevanten Unternehmensinformationen werden den zuständigen Aufsichtsgremien im regelmäßigen Turnus zur Verfügung gestellt. Bereits im Rahmen der Produktentwicklung werden die Auswirkungen auf das Unternehmensrisikoprofil analysiert und beurteilt. Auch bei der Planung und Durchführung von Projekten werden Risikogesichtspunkte berücksichtigt. Größere Projekte und Investitionen werden regelmäßig in der Investitions- oder Produktkommission sowie im Finanz- und Rückver- 20 LOGISTIC

sicherungsausschuss beurteilt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Ergebnisse und Maßnahmen sowie auf die Budgeteinhaltung gelegt. Erforderliche Kurskorrekturen werden sofort eingeleitet. Das Compliance-Management-System von R+V umfasst zentrale und dezentrale Aufgaben. Der Compliance-Beauftragte trägt die Gesamtverantwortung. Das Compliance-Management-System deckt die folgenden Themen ab: Kartellverstöße, Insiderverstöße, dolose Handlungen und Diebstähle, Datenschutzverstöße, Geldwäscheverstöße sowie Verstöße gegen die Außenwirtschaftsverordnung. Für alle im Zusammenhang mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) stehenden Fragen besteht eine interne Beschwerdestelle. Zudem ist die Funktion eines Vertrauensanwalts eingerichtet. Wichtige Regeln für ein korrektes Verhalten im Geschäftsverkehr sind in der Compliance-Richtlinie Verhaltensgrundsätze im Geschäftsverkehr niedergelegt. In der vierteljährlich stattfindenden Compliance-Konferenz erörtern die jeweiligen Verantwortlichen wesentliche Vorfälle innerhalb der R+V sowie eingeleitete Maßnahmen, bei besonders gravierenden Verstößen sind Ad-hoc-Meldungen vorgesehen. Die Einhaltung der Regelungen des Risikomanagementsystems und deren Wirksamkeit werden durch die Konzern-Revision geprüft. Zur Behebung festgestellter Defizite werden Maßnahmen vereinbart und von der Konzern-Revision regelmäßig nachgehalten. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess Um eine sach- und termingerechte Informationsbereitstellung für die Adressaten des Abschlusses und des Lageberichts sicherzustellen, wurde innerhalb des R+V Konzerns unter anderem ein umfangreiches Internes Kontrollsystem (IKS) etabliert. Als wichtiger Bestandteil des unternehmensweiten Risikomanagementsystems verfolgt das rechnungslegungsbezogene IKS die Zielsetzung, durch Implementierung von Kontrollen identifizierte Risiken in Bezug auf den gesamten Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozess zu minimieren und die Erstellung eines regelkonformen Abschlusses zu gewährleisten. Um eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Wirksamkeit des IKS sicherzustellen, erfolgt eine regelmäßige Überprüfung durch die Konzern-Revision und den Abschlussprüfer. Das rechnungslegungsbezogene IKS fokussiert auf die wesentlichen Abschlussprozesse. Diese werden dokumentiert, prozessinhärente Risiken identifiziert und entsprechende risikoadäquate Kontrollverfahren implementiert. Die Bewertung der prozessinhärenten Risiken erfolgt anhand eines Bewertungsrasters und festgelegter Wesentlichkeitsgrenzen. Die Aktualität der Dokumentation wird einmal jährlich überprüft und bedarfsweise angepasst. Das IKS umfasst organisatorische Sicherungsmaßnahmen, die sowohl in die Aufbau- als auch in die Ablauforganisation integriert sind, wie beispielsweise eine grundsätzliche Funktionstrennung oder klare Aufgaben- und Verantwortlichkeitszuordnungen. An wichtigen Punkten innerhalb der rechnungslegungsbezogenen Geschäftsprozesse werden gezielte Kontrollen durchgeführt, um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fehlern zu minimieren beziehungsweise bereits aufgetretene Fehler zu identifizieren. Dabei handelt es sich um Kontrollen, die in den Arbeitsablauf integriert sind, wie beispielsweise die Anwendung des Vier-Augen-Prinzips oder Schnittstellenkontrollen. Die Wirksamkeit und Effektivität des rechnungslegungsbezogenen IKS wird regelmäßig überprüft und dokumentiert. Der Prozess zur Erstellung des Abschlusses und des Lageberichts liegt in der Verantwortung von Mitarbeitern der R+V und folgt definierten Termin- und Ablaufplänen. Die im Rahmen des Abschlusserstellungsprozesses durchzuführenden Schritte unterliegen sowohl systemseitigen als auch manuellen Kontrollen. Für die Ermittlung bestimmter rechnungslegungsbezogener Daten werden partiell externe Gutachter einbezogen. LOGISTIC 21

Der Abschlusserstellungsprozess ist in hohem Maße von IT-Systemen abhängig und unterliegt damit potentiellen operationellen Risiken, wie zum Beispiel Betriebsstörungen, -unterbrechungen und Datenverlusten. Diesen wird unter anderem durch umfangreiche Schutzmechanismen wie einer Notfallplanung, Back-up-Lösungen sowie einer Berechtigungsverwaltung und technischen Sicherungen gegen unbefugten Zugriff begegnet. Die eingesetzten IT-Systeme werden zudem auf Einhaltung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie der gesetzlichen Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten geprüft. Die regelmäßige Prüfung der Rechnungslegungsprozesse ist sowohl integraler Bestandteil der internen Revisionsprüfungen als auch Gegenstand der Jahresabschlussprüfungen durch den Abschlussprüfer. Chancenmanagement Als einer der führenden Spezialversicherer des gewerblichen Güterverkehrs in Deutschland bietet die KRAVAG-LOGISTIC ihren Kunden maßgeschneiderte und innovative Versicherungskonzepte. Basis der nachhaltigen Positionierung der KRAVAG- LOGISTIC im Markt und des kontinuierlichen Ausbaus der Marktanteile sind die Vertriebswegestrategie sowie die breit diversifizierte Produktpalette. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Marktpositionierung ist die Zusammenarbeit mit den Straßenverkehrsgenossenschaften und den Verbänden des Verkehrsgewerbes. R+V ist ein stabiler und langfristig orientierter Investor. Aufgrund des Geschäftsmodells und der hohen Risikotragfähigkeit kann R+V Chancen insbesondere aus Investments mit einem längeren Zeithorizont weitgehend unabhängig von kurzfristigen Kapitalmarktschwankungen nutzen. Durch die breite Diversifikation besitzt R+V eine hohe Stabilität gegen potentielle adverse Kapitalmarktentwicklungen. Die Anlage erfolgt in einem stringenten Investmentprozess unter Berücksichtigung strategischer, taktischer und operativer Allokationen, der von einem zeitgemäßen Risikomanagement begleitet wird. Dieser Prozess stellt sicher, dass auf Marktentwicklungen, auf Änderungen im Unternehmen und im Versicherungsgeschäft sowie auf aufsichtsrechtliche Vorgaben in der Kapitalanlage vorausschauend reagiert werden kann. Neue und innovative Versicherungsprodukte sowie die damit verbundenen Kampagnen eröffnen neue Geschäftschancen zur Erschließung identifizierter Wachstumspotentiale. In der Kraftfahrtversicherung bietet ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten der Kunden zusätzlich Chancen. Diese nutzt die KRAVAG-LOGISTIC durch die Entwicklung neuartiger Produktkonzepte. Zusätzlich ergeben sich durch die Nutzung Telematik-basierter Technologien (ecall) sowie durch die zunehmende digitale Vernetzung der Fahrzeuge neue Zugangswege zum Kunden, um beispielsweise das Angebot situativer Assistance- Leistungen zu erweitern. Im Rahmen der strategischen Positionierung im Flottengeschäft werden die Kundenanforderungen, insbesondere hinsichtlich individueller Deckungskonzepte und Betreuungsmodelle, laufend überprüft und das eigene Produktund Dienstleistungsangebot darauf ausgerichtet. Dadurch bieten sich weiterhin Wachstumschancen in einem sich konsolidierenden Marktumfeld. Durch stetige Prozessanalysen und die konsequente Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen wird die Gesellschaft die Produktivität kontinuierlich weiter steigern. Dadurch verringern sich Komplexität und Kosten, Prozesszeiten werden minimiert. Hierdurch wird nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Vertriebspartner gefördert. Risikotragfähigkeit Im Rahmen der Messung der ökonomischen Risikotragfähigkeit wird der Gesamtsolvabilitätsbedarf als Value-at-Risk der Veränderung der ökonomischen Eigenmittel mit einem Konfidenzniveau von 99,5 % über den Zeitraum eines Jahres ermittelt. Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich gemäß den Risikoar- 22 LOGISTIC

ten der Standardformel von Solvency II. Risikodiversifikation, die einen wesentlichen Aspekt des Geschäftsmodells einer Versicherung ausmacht, wird grundsätzlich angemessen berücksichtigt. Risikoentlastungen, zum Beispiel durch Rückversicherungen, werden berücksichtigt. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsanalyse werden dem Gesamtsolvabilitätsbedarf die Eigenmittel gegenübergestellt, um die ökonomische Kapitaladäquanz zu ermitteln. Die Angemessenheit des Vorgehens zur Risikoquantifizierung wird regelmäßig und gegebenenfalls anlassbezogen überprüft. Die aktuelle Analyse der ökonomischen Risikotragfähigkeit zeigt, dass die Risikodeckungsmasse der KRAVAG-LOGISTIC das benötigte Risikokapital übersteigt. Aufgrund der weiterhin angespannten Situation auf den Finanzmärkten sind Tendenzaussagen bezüglich der Entwicklung des Risikokapitalbedarfs und der Risikodeckungsmasse jedoch mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Risikotragfähigkeit (Solvabilitätsquote) der KRAVAG-LOGISTIC erfolgt unter Beachtung der aktuell geltenden, branchenbezogenen Gesetzgebung und beschreibt den Grad der Überdeckung der aufsichtsrechtlich geforderten Mindest-Solvabilitätsspanne durch verfügbare Eigenmittel. Die aufsichtsrechtliche Risikotragfähigkeit der KRAVAG-LOGISTIC übersteigt per 31. Dezember 2014 die geforderte Mindest-Solvabilitätsspanne. Genehmigungspflichtige Eigenmittel werden bei der Berechnung der Solvabilitätsquote nicht berücksichtigt. Auf Basis der im Rahmen der internen Planung angewendeten Kapitalmarktszenarien zeigt sich, dass die Solvabilitätsquote der KRAVAG-LOGISTIC auch zum 31. Dezember 2015 oberhalb der gesetzlichen Mindestanforderung liegen wird. Ausblick Solvency II R+V bereitet sich durch interne Projekte und Arbeitskreise sowie durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen des GDV und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf die künftigen regulatorischen Herausforderungen vor und schafft somit die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung sämtlicher Solvency II-Anforderungen. In diesem Zusammenhang nimmt R+V aktiv an Auswirkungsstudien zu Solvency II teil und analysiert die Ergebnisse. Dabei werden die Vorgaben aus der Vorbereitungsphase analysiert und die konkreten Anforderungen der Aufsicht umgesetzt. Versicherungstechnisches Risiko Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet die Gefahr, dass bedingt durch Zufall, Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom erwarteten Aufwand abweicht. Für die KRAVAG-LOGISTIC ist gemäß der Kategorisierung von Solvency II im Wesentlichen das versicherungstechnische Risiko Nicht-Leben vorhanden. Das versicherungstechnische Risiko Nicht-Leben bezeichnet die Gefahr, die sich aus der Übernahme von Nicht-Lebensversicherungsverpflichtungen ergibt, und zwar in Bezug auf die abgedeckten Risiken und die verwendeten Prozesse bei der Ausübung des Geschäfts. Es wird als Kombination der Kapitalanforderungen für die nachfolgend genannten Unterkategorien berechnet: Das Prämien- und Reserverisiko bezeichnet die Gefahr eines Verlusts oder einer nachteiligen Veränderung des Werts der Versicherungsverbindlichkeiten, die sich aus Schwankungen in Bezug auf das Eintreten, die Häufigkeit und die Schwere der versicherten Ereignisse und in Bezug auf das Eintreten und den Betrag der Schadenabwicklung ergibt. Das Katastrophenrisiko Nicht-Leben beschreibt die Gefahr eines Verlusts oder einer nachteiligen Veränderung des Werts der Versicherungsverbind- LOGISTIC 23

lichkeiten, die sich aus einer signifikanten Ungewissheit in Bezug auf die Preisfestlegung und die Annahmen bei der Rückstellungsbildung für extreme oder außergewöhnliche Ereignisse ergibt. Das Stornorisiko beschreibt die Unsicherheit über das Fortbestehen von Erst- und Rückversicherungsverträgen. Es resultiert aus der Tatsache, dass der Wegfall von für das Versicherungsunternehmen profitablen Verträgen zur Verminderung der Eigenmittel führt. Versicherungstechnische Risiken entstehen als Abweichungen vom erwarteten Schadenverlauf als Folge der Unsicherheit bezüglich Zeitpunkt, Häufigkeit und Höhe von Versicherungsfällen. Auch können unvorhersehbare Veränderungen der versicherten Risiken und der Schadenverteilungen, Erwartungswerte und Streuungen, zum Beispiel durch technische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Veränderungen Risikoursachen darstellen. Weitere Ursachen können unvollständige Informationen über die wahre Schadengesetzmäßigkeit durch fehlerhafte statistische Analysen oder unvollständige Informationen über die zukünftige Gültigkeit der für die Vergangenheit festgestellten Schadengesetzmäßigkeiten sein. Die Messung des versicherungstechnischen Risikos orientiert sich an dem Vorgehen von Solvency II und erfolgt nach den Verfahren des Value-at-Risk. Zur Bestimmung des Value-at-Risk werden negative Szenarien betrachtet, die aus den Solvency II-Vorgaben übernommen werden. Die Steuerung des Prämien- und Reserverisikos der KRAVAG-LOGISTIC erfolgt durch eine gezielte Risikoselektion, eine risikogerechte Tarif- und Produktgestaltung sowie durch ertragsorientierte Zeichnungsrichtlinien der operativen Einheiten. Zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Risikoprofils ist die KRAVAG-LOGISTIC stets bestrebt, große Einzelrisiken zu vermeiden. Durch den Einsatz von Planungsund Steuerungsinstrumenten wird das Management frühzeitig in die Lage versetzt, unerwartete oder gefährliche Bestands- und Schadenentwicklungen zu erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen der veränderten Risikosituation begegnen zu können. Um die genannten Risiken beherrschbar zu machen, unterliegt die Preisfindung einer genauen Kalkulation unter Verwendung mathematisch-statistischer Modelle. Marktbeobachtungen und eine permanente Kontrolle der ergriffenen Maßnahmen ermöglichen frühzeitige Handlungsoptionen zur Geschäftssteuerung im Sinne der Risikoneigung. Die Messung des Gesamtsolvabilitätsbedarfs des Naturkatastrophenrisikos wird ergänzt durch regelmäßige Analysen des Versicherungsbestands. Im Zusammenhang mit Rückversicherungsentscheidungen erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Risikotragfähigkeit. Daraus leiten sich Rückversicherungsstrukturen und Haftungsstrecken ab. Zur Schadenbegrenzung und Schadenverhütung stellt R+V ein Netz verschiedener Dienstleistungstöchter zur Verfügung, deren spezialisierte Serviceangebote die Kunden und Vertriebspartner in Vertrags-, Risikopräventions- oder Sanierungsfragen begleiten. Die Schätzung der Verpflichtungen aus eingetretenen Schäden ist mit Unsicherheiten behaftet. In Übereinstimmung mit den Anforderungen von Solvency II werden zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen mit Hilfe von mathematischstatistischen Verfahren ermittelt. Die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen erfolgt getrennt nach Prämien- und Schadenrückstellungen. Bei den Berechnungen werden unternehmenseigene Erfahrungen, aktuarielle Statistiken und zusätzliche Informationsquellen verwendet. Die eingesetzten Methoden orientieren sich an allgemein anerkannten Grundsätzen versicherungsmathematischer Praxis und dem individuellen Risikoprofil der KRAVAG-LOGISTIC. 24 LOGISTIC