Beginn der Bauarbeiten 1912 Alfred Engelhard & Cie.: Ausgeführte Bauten, Berlin o. J. Architekt Alfred Engelhard entwirft die repräsentative Westend-Villa Bockenheimer Landstraße 102 in maßvollem Neobarock.
Einzug Ehepaar Hoffmann 1913 Alfred Engelhard & Cie.: Ausgeführte Bauten, Berlin o. J. Korvettenkapitän a. D. Anton Hoffmann zieht mit seiner Frau Ines, geb. Meier, am 20. September in die Villa ein.
Kauf durch die jüdische Industriellenfamilie Sondheimer 1918 Leo Baeck Institute (Courtesy of the Leo Baeck Institute) Dr. phil. Albert Sondheimer, Teilhaber der Firma Beer, Sondheimer & Co., und seine Familie ziehen in die Villa ein. Er gilt als Freund der Bücher und richtet im Haus eine hebräische und internationale Bibliothek ein.
Emigration der Familie Sondheimer nach Den Haag 1932 KfW Bankengruppe/Jens Steingässer Die zunehmende antisemitische Stimmung treibt die Sondheimers in die Emigration. Von den Niederlanden aus folgt 1939 die Emigration in die USA.
Arisierung Kauf der Villa durch die Stadt Frankfurt 1937 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main Die Stadt erwirbt die Villa unter Wert. Sie vermietet Teile der Villa zunächst an Privatpersonen.
Anmietung der Villa durch die Gesellschaft Reichsarboretum e. V. 1939 Privat/Renate Boerner-Manz In der Villa entsteht eine wissenschaftliche Einrichtung mit einer Bücher-, Pflanzen-, Holz- und Bildersammlung zur Gehölzkunde. Der stellvertretende Geschäftsführer Franz Boerner bewohnt mit seiner Familie das 2. OG. Dort richtet er eine Privatbibliothek und das Wolzogen-Zimmer zur Erinnerung an Schillers Schwägerin ein.
Schwere Beschädigungen 1944 Privat/Renate Boerner-Manz Im Garten explodiert eine Luftmine. Zwei Kastanienbäume fangen die Druckwelle ab, dennoch wird das Gebäude schwer beschädigt. Nach Beschlagnahme durch US-Truppen 1945 dient die Villa als Bürogebäude für die englische Besatzungsmacht und beherbergt die Dienststelle Office of British Administrative Officer.
Restitution der Villa an Sondheimers Töchter 1950 Sie verkaufen die Villa 1952 an die Ring-Schuh Einkaufsvereinigung. 1953 geben die Besatzungsmächte die Villa frei. Nach jahrelanger Eigennutzung vermietet die Ring-Schuh Einkaufsvereinigung die Villa später an die Werbeagentur J. Walter Thompson. KfW Bankengruppe/ Historisches Konzernarchiv
Einzug des Literaturhauses 1990 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main Die Villa wird an die Stadt Frankfurt vermietet. Nach einem Baustellenprogramm Ende 1990 wird das Literaturhaus am 9. Januar 1991 eröffnet. Es wird zum Zentrum des literarischen Diskurses in Frankfurt.
Eröffnung des Literaturhaus-Cafés 1992 Archivzentrum der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg Im September zieht Gastronom Franz Zlunka mit dem Literaturhaus-Café in die Villa ein. Auch das Archivzentrum der Frankfurter Stadt- & Universitätsbibliothek findet in der Villa ein Zuhause.
Das Ende einer Ära 2005 Claus Gretter Kurz nachdem im September eine Gedenktafel für Familie Sondheimer enthüllt worden ist, zieht das Literaturhaus am 2. Oktober aus der Villa aus.
Konzepte gegen den Leerstand 2006 KfW Bankengruppe/Jens Steingässer Der Auszug des Literaturhauses hinterlässt in der Villa eine kulturelle Lücke. Die Stadt versucht, diese zu füllen. Im Januar zieht der Verein DenkArt ein. 2007/2008 findet auch das Fotografie Forum International in der Villa kurzzeitig eine Heimat.
Schließung des Literaturhaus-Cafés 2009 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main Nach zahlreichen gescheiterten Wiederbelebungsversuchen als Kulturinstitution schließt am 31. Mai das Literaturhaus-Café seine Pforten.
Kauf durch die KfW Bankengruppe 2012 KfW Bankengruppe/Jens Steingässer Nach langem Leerstand erfolgen am 18. April Schlüsselübergabe und Inbesitznahme durch die KfW.
HOME STORIES 2013 KfW Bankengruppe/Jens Steingässer Die KfW Stiftung veranstaltet in der Villa die Ausstellung HOME STORIES sowie das Symposium IN TRANSIT.
Sanierung 2014 18 KfW Bankengruppe/Jens Steingässer Die Villa wird nach Kriterien des Denkmalschutzes aufwändig saniert.