Wohnmobilität der Babyboomer im Kanton Zürich Wohnraum wird knapp im Kanton Zürich wo wohnen wir im Alter? Workshop der Heinrich & Erna Walder Stiftung, 9. März 2013 Joëlle Zimmerli, Zimraum
Eckwerte der Grundlagenstudie «Wohnbedürfnisse und Wohnmobilität im Alter» Telefonische Befragung von 700 zu Hause wohnhaften Personen über 50 Jahren Zuzugsbefragungen aus diversen Städten und Gemeinden im Kanton Zürich Daten aus Gebäude und Wohnungsregister Erkenntnisinteresse: Bereitschaft zur Wohnmobilität im Alter Wohnbedürfnisse beim Wohnungswechsel 9. März 2013 2
Altersstruktur in der Schweiz 9. März 2013 3
Umzugspotenzial für die Anpassung der Wohnsituation an veränderte Bedürfnisse Junge Babyboomer (50 60 Jahre) 6% 52% 42% Ältere Babyboomer (61 67 Jahre) 8% 39% 52% Vorkriegsgeneration (über 68 Jahre) 4% 34% 62% 0% 25% 50% 75% 100% Umzug in Planung Umzug kommt generell in Frage Umzug kommt überhaupt nicht in Frage 9. März 2013 4
Einfluss auf die Bereitschaft zur Wohnmobilität T Sig. Bildungsabschluss 3.15**.002 Ist erwerbstätig oder geht einem berufsnahen Engagement nach 2.69**.007 Besitzt Stockwerkeigentum 2.94**.003 Ist eine Frau 2.66**.008 Ist einmal aus familiären Gründen umgezogen (z.b. wegen Trennung oder neue Partnerschaft) 2.41**.016 Monatliches Haushalts Bruttoeinkommen 1.704 n. s. Jahrgang 1.464 n. s. Ist nach dem Abschluss der Erstausbildung einmal aus beruflichen n. s..989 Gründen umgezogen Gesundheitszustand 1.059 n. s. 9. März 2013 5
Gründe für bereits erfolgte Umzüge im Alter: Es zeichnet sich ein Generationenwandel ab Babyboomer haben sich häufiger für eine Wohnung mit Mehrwert entschieden (z.b. besser angeschlossen, höherer Wohnkomfort, Eigentumswohnung) Die Vorkriegsgeneration hat häufiger Ansprüche reduziert (kleiner, günstiger) Babyboomer Vorkriegsgeneration Spricht gegen die alte Wohnsituation Selbstbestimmte Gründe (z.b. weniger Wohnraum, günstigere Wohnung, weniger Lärm, aus der Stadt weg) Fremdbestimmte Gründe (z.b. Kündigung, Trennung, Gesundheit, Haus und Garten zu aufwändig, Auszug Kinder, Pensionierung) 23% 30% 38% 44% Spricht für eine neue Wohnsituation Selbstbestimmte Gründe (z.b. Eigentumserwerb, bessere Wohnqualität, Zentralität, Erschliessung, Stadtnähe) 43% 30% Fremdbestimmte Gründe (z.b. Beruf, Erbe, neue Partnerschaft) 11% 9% 9. März 2013 6
Die Vorkriegsgeneration ist treuer, Babyboomer lassen sich häufiger auf das beste Angebot ein Welche Wohnung würden Sie wählen? Vorkriegsgeneration 75% 13% 12% Babyboomer 61% 17% 21% 0% 25% 50% 75% 100% «Treue» Bewohner: Ähnliche Wohnung in der gleichen Gemeinde Wettbewerb der Gemeinden: Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt: Ähnliche Wohnung in einer Gemeinde mit besseren Angeboten (z.b. Versorgung, Verkehrsverbindung) Bessere Wohnung in irgendeiner Nachbarsgemeinde 9. März 2013 7
Befragte wohnen heute in Zürich oder Winterthur In welche Wohnumgebung würden Sie ziehen? Zürich oder Winterthur 80% regionales Zentrum, z.b. Uster, Wetzikon 0% Gemeinde, die gut an eine Stadt angeschlossen ist 16% ländliche Gemeinde, weit aufs Land 5% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 9. März 2013 8
Befragte wohnen in einer Gemeinde, die gut an die Zentren angebunden ist (z.b. Bülach, Horgen, Rümlang) In welche Wohnumgebung würden Sie ziehen? Zürich oder Winterthur 9% regionales Zentrum, z.b. Uster, Wetzikon 16% Gemeinde, die gut an eine Stadt angeschlossen ist 47% ländliche Gemeinde, weit aufs Land 29% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 9. März 2013 9
Befragte wohnen in einer Gemeinde, die mässig mit öffentlichem Verkehr angebunden ist (z.b. Hinwil, Niederhasli, Rüti) In welche Wohnumgebung würden Sie ziehen? Zürich oder Winterthur 24% regionales Zentrum, z.b. Uster, Wetzikon 12% Gemeinde, die gut an eine Stadt angeschlossen ist 47% ländliche Gemeinde, weit aufs Land 17% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 9. März 2013 10
Umgang mit Wohneigentum nach dem 50. Lebensjahr Wohneigentum verkauft Wohneigentum an Nachkommen weitergegeben 8% 5% 7% 13% 22% 18% Verkauf Wohneigentum kommt generell in Frage 47% 50% 44% 0% 20% 40% 60% Jüngere Babyboomer (50 59 Jahre) Vorkriegsgeneration Ältere Babyboomer (60 67 Jahre) 9. März 2013 11
Handlungsansätze für Städte und Zentren Handlungsansatz Umzüge: Prozess Unterstützung bei (unfreiwilliger) Wohnmobilität Handlungsansatz Umzüge: Angebote Spezialisierte Wohnangebote schaffen (Genossenschaften) Kombination Mietwohnungen mit altersgerechten Dienstleistungen im nahen Umfeld 9. März 2013 12
Handlungsansätze Agglomerationsgemeinden Handlungsansatz Umzüge: Prozess Alleinstehende: Alternative Wohnformen im höheren Alter unterstützen Paare: (Um )Bautätigkeiten unterstützen Handlungsansatz Zuzüge: Angebot Ausrichtung (normaler) Eigentumswohnungen auf Bedürfnisse im Alter Zuzüge mit neuem Status in Verbindung bringen (z.b. Nahe der Versorgung, ÖV, Kultur) 9. März 2013 13
Handlungsansätze ländliche Gemeinden Handlungsansatz Umzüge: Angebot Alleinstehende: Kleinwohnungen in «normale» Siedlungen integriert Paare: Zeitgemässes Eigentums /Wohnungsangebote, damit Umzugswillige bleiben Handlungsansatz Umzüge: Prozess Finanzierungsmodelle zum «Eintausch» des EFH Partizipationsprozesse zu Wohnbedürfnissen Handlungsansatz Zuzüge: Prozess Wohnen in der Nähe von Enkelkindern unterstützen 9. März 2013 14
Vorbereitung auf die Generation der Babyboomer Potenzial für Wohnmobilität ist da aber nicht überall gleich Wohnungsangebot und Wohnumgebung bestimmen Zuzug und Wegzug wesentlich mit Hohe Erwartungen der Umziehenden an Wohnungs und Mobilitätsangebot, Infrastrukturen und Dienstleistungen am Wohnort Babyboomer und Vorkriegsgeneration sind wichtiger Teil der «Migrationsbevölkerung», die unter bestimmten Voraussetzungen bleibt, zuzieht oder wegzieht Wohnmobilität setzt ein entsprechendes Angebot voraus 9. März 2013 15
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!