tägliche praxis Zeitschrift für den praktisch tätigen Arzt 1991 Jahrgang 32 Heft 2 Wissenschaftlicher Beirat

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Transkript:

tägliche praxis Zeitschrift für den praktisch tätigen Arzt 1991 Jahrgang 32 Heft 2 Wissenschaftlicher Beirat 133 Abbildungen davon 68 farbig Alexander, M., Berlin Baenkler, H. W., Erlangen Beck, Ο. Α., Peine Brune, K., Erlangen Bünte, H., Münster Faust, V., Ravensburg-Weissenau Flörkemeier, V., Vallendar/Rhein Hacke, W., Heidelberg Heinrich, F., Bruchsal Heinrich, H. C, Hamburg Henßge, J., Lübeck Herhahn, J., Lübeck Hermanns, P. M., Hamburg Ippen, H., Göttingen Lingemann, B. : Essen Lode, Η., Berlin Münker, G., Ludwigshafen Oepen, I., Marburg Schönhöfer, P. S., Bremen Schulz, W., Bamberg Spiess, H., München Suchenwirth, R., Herrsching Wildmeister, W., Kempen Wiskemann, Α., Hamburg Redaktion H. Feiereis Medizinische Universität Ratzeburger Allee 160 2400 Lübeck 1 Hans Marseille Verlag GmbH München R. Salier Zentrum der Inneren Medizin Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt am Main 70

Inhalt Η. Bünte Η. Fürst, Η. Arbogast, H.O.Steitz, C.Zülkeund F.W. Schildberg Editorial: Pflegenotstand 203 Anwendungsmöglichkeiten der Farbdoppler- 205 Sonographie K.Wink Stellenwert der Glykosidbestimmung im Serum 213 bei der Langzeit-Digitalistherapie W. Wiebicke und H. Magnussen Diagnostik und Stufentherapie des Asthma 219 bronchiale im Kindesalter U. Kalker und D. Hofmann Diagnostik von Nahrungsmittelallergien 231 im Kindesalter W. Swobodnik Ultraschallgeführte Feinnadelpunktionen im 243 Abdomen und Retroperitonealraum. Befundbeispiele W. Fabian und T. Fabian Th. Selke und Ch. Möllering W. Callensee B.Töpkeund R. Linse E.Kiffner, C. Burk, K. Staubach, A. Kooistra und G. Barreton Narben- und Fistelkarzinome. Entstehung, 257 Formen, Behandlung Doxepinintoxikation im Kindesalter 269 Der»schreiende junge Säugling«. 275»Dreimonatskoliken«Die konnatale Mastozytose 281 Der Stellenwert der Schilddrüsenchirurgie. 297 Ein Erfahrungsbericht H. Rieger und D. Baranowski R. Giantzow, P. Schmittenbecher, D. Klima-Lange und G. Spreng Sofortmaßnahmen bei schwerer Handverletzung 315 Problematik der Therapie von Riesen- 325 hämangiomen U.Götter R. Steinhoff und H. Spielmann H. Niederhoff, Chr. Hufschmidt und M. Brandis Psychogene Anfälle und Schulschwierigkeiten bei 335 einem türkischen Mädchen. Erfahrungen aus einer ambulanten psychotherapeutischen Behandlung Arzneimittelverordnung in der Schwangerschaft. 353 Teil 9 Antidepressiva und Neuroleptika Warnung vor Josamycin: kein harmloses 357 Antibiotikum

Η.-J. Thiel Autorreferat: Arzneimittelinduziertes Erythema 363 exsudativum multiforme majus mit chronisch progressivem Verlauf und beiderseitiger Erblindung G. Fiegel Viele Arzneimittel können eine Gynäkomastie 371 verursachen C.-J. Estler Geroprophylaxe und Gerotherapie 385 Kurzbewertungen E.Schmid Octreotid (Sandostatin) 346 J.Hotz Cisaprid (Propulsin) 351 D. Soyka Migränerton 354 H.Pfleidererund PontUC 367 H. W.Wiechmann K-Fr. Sewing Neygeront 384 W. Kersten Loratadin (Lisino) 395 R.Wettengei Ermsech 400 H.Hamm und H.Fabel Histadestal 402 Fragen Antworten L. Kowalzick Behandlung der polymorphen Lichtdermatose 211 P. Weisweiler Familiäre Hypercholesterinämie und 228 Hyperlipidämie Κ. H. Flach und H. Lindemann Immunglobuline bei Atemwegserkrankungen 228 U.Humke Asymptomatischer Harnwegsinfekt 256 H.Stickl HIB-Vaccinol 267 H.Stickl Hepatitis B-Impfung in den Oberarm 268 H. OIbing Urethritis 274 M.Jöhr Impfung und Narkose 279

Τ. Bergner und J. Ring Kalziumpräparate bei»sonnenlichtempfindlichen«291 Patienten? D.Schmidt Bestimmung der Brechkraft des Auges 313 im Kleinkindalter K. Dörner Hypercholesterinämien 324 B. Niggemann und P. Hoeger Atopische Dermatitis 334 E.Senn Krankengymnastik auf neurophysiologischer 339 Grundlage:»Frankfurter Modell«R. Madeleyn Antibiophilus 351 J. von Pawel Edelfosine: Studienangebot und Kosten- 352 Übernahme F. Kummer Asthma und Akupunktur 355 J.D.Ringe Osteoporosetherapie mit Etidronat 356 JStrutz Peritonsilläre Impletol-Injektionen 366 F. Daschner und J. Hübner Sterile Einmal-Abdecktücher und Klebestreifen 377 R.Gugler Spasmolytikum bei Gallenkoliken 383 G.vonSalis-Soglio Orgotein (Peroxinorm) bei Bänderrissen? 384 H.-W. Kreysel Beurteilung von Potaba (Firma Glenwood) 395 H.Stickl Prophylaxe von Harnwegsinfektionen 397 G.Hopf Therapie mit Azathioprin 403 Referate für die Praxis M. Zierski, O. Hoffmann Erhebungen zur Erstbehandlung der Lungen- 204 und E. Bornhardt tuberkulöse in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Studie des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose S. Hader, J. Kühr und Sensibilisierung auf 10 wichtige Aeroallergene 210 R.Urbanek bei Schulkindern R.E. Little u. Mitarb. Mütterlicher Alkoholkonsum während der 230 Stillperiode und sein Einfluß auf die kindliche Entwicklung

Β. Jakober u. Mitarb. J. D. Ringe R. Kaiser Symptome der Hypoglykämie. Ein Vergleich 266 zwischen Schweine- und Humaninsulin Prävention und Therapie der Osteoporose. 294 Stellenwert der oralen Kalziumsubstitution Östrogene und Karzinom 296 Buchbesprechung E. Stein Proktologie. Lehrbuch und Atlas 218 Verschiedenes Arzneimittel-Werbung. Eine Auswahl 341 J. Boese W. Seifart G.BIeul M. Reinecke F. Daschner Systemische Enzymtherapie zur Behandlung der 347 Multiplen Sklerose? Zum Therapiekonzept von Frau Dr. Neuhofer, Salzburg Leserbrief: Werbung in den Augen eines 349 ostdeutschen Chirurgen Leserbrief: Postberge 362 Leserbrief: Zweizeitige lokale Hautreaktion nach 369 0,5 ml HIB-Vaccinol i.m. bei einem 17 Monate alten Kleinkind mit anschließendem Kommentar von H. Stickl Warum noch immer routinemäßige Betten- 370 desinfektion? Arzneimittel-Schnellinformationen des 379 Bundesgesundheitsamtes F. Daschner K. Adams und B. Zeller V. Faust und H. Baumhauer J. Windeler F. Daschner Perioperative Kurzzeit-Antibiotikaprophylaxe mit 382 Ciprofloxacin bei plastischen Brustoperationen? Leserbrief: DÄ = Dauerndes Ärgernis 383 L-Tryptophan und Oxitriptan. Indikationen und 399 Nebenwirkungen Bargeld im Trend 401 Der Freitagabend-Nebel im OP 404

Fürst, Η., Η. Arbogast, Η. Ο. Steitz, C. Zülke und F. W. Schildberg: Anwendungsmöglichkeiten der Farbdopplersonographie tägl. prax. 32, 205-210(1991) Hans Marseille Verlag GmbH München Anwendungsmöglichkeiten der Farbdopplersonographie H. Fürst, H. Arbogast, H. O. Steitz, C. Zülke und F. W. Schildberg Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum Großhadern, der Ludwig-Maximilians-Universität München Zusammenfassung Einleitung Die Farbdopplersonographie ermöglicht wie die Duplexsonographie eine simultane Darstellung von Ultraschall-B-Bild und Dopplershift = Frequenzverschiebung von Sende- und Empfangsfrequenz bei bewegten Ultraschallreflektoren, womit in unserem Zusammenhang die korpuskularen Anteile des im untersuchten Blutgefäß vorbeiströmenden Blutes gemeint sind. Die Farbdopplersonographie ermöglicht nicht-invasiv die räumliche Darstellung des Blutflusses in den Gefäßen. Zusätzliche digitale Auswertung der Flußgeschwindigkeiten ermöglicht die Unterscheidung von Theologischen Phänomenen, wie Turbulenzen und Wirbelbildung. In der Diagnostik von Karotisstenosen können so Gefäßwandulzera auch in hochgradigen Stenosen mit hoher Sensitivität diagnostiziert werden. In der Erkennung der tiefen Bein-Beckenvenenthrombose besitzt die Farbdopplersonographie eine hohe Sensitivität, die Phlebographie kann eingeschränkt, jedoch nicht ersetzt werden. Der 3. Anwendungsbereich liegt in der Untersuchung der Leberdurchblutung mit Schwerpunkt der Verlaufsbeobachtung von Patienten nach Lebertransplantation. Hier kann die Häufigkeit von Angiographien u. U. reduziert bzw. die Indikation zur Angiographie erhärtet werden. Nicht-invasive räumliche Darstellung - hohe Sensitivität bei tiefen Bein- Beckenvenenthrombosen - Untersuchung der Leberdurchblutung Realisiert wird diese simultane Darstellung bei der Farbdopplersonographie durch folgendes methodisches Vorgehen: Wie bei der konventionellen Realtime-Sonographie wird die Amplitude des aus dem beschallten Gebiet reflektierten Echos und seine Distanz vom Schallkopf, der im Wechsel als impulsgebender Schallwellensender und Echoempfänger dient, zum Aufbau des B-Bildes genutzt. Additiv wird die Frequenz des Echosignals 205

farbkodiert zur Darstellung der S t r ö m u n g v o n Blutpartikeln eingesetzt, w o b e i die Farbqualität mit der S t r ö m u n g s r i c h t u n g (Fluß auf den Transducer = rot, Fluß v o m Transducer w e g = blau) u n d die Farbin tensität mit der S t r ö m u n g s g e s c h w i n d i g keit korreliert (2). Gegenüber der D u p l e x s o n o g r a p h i e resul tieren für den A n w e n d e r einige entschei dende V o r t e i l e : Die B l u t s t r ö m u n g s g e s c h w i n d i g k e i t w i r d nicht m e h r punktuell g e m e s s e n, s o n d e r n über einen w ä h l b a ren, g r ö ß e r e n A b s c h n i t t des sonogra phisch a n g e s c h n i t t e n e n Gefäßes. Die Prä zision der U n t e r s u c h u n g e n w i r d positiv beeinflußt, da l a n g s a m e S t r ö m u n g u n d B l u t s t r o m in Gefäßen m i t kleinem L u m e n erkannt u n d s y s t e m a t i s c h e Meßfehler, w i e die Entstehung v o n Artefakten und die m e ß t e c h n i s c h d u r c h u n g ü n s t i g e Doppler w i n k e l b e d i n g t e, f e h l e r h a f t e Plazierung des M e ß v o l u m e n s (»sample v o l u m e «) re duziert w e r d e n k ö n n e n. Abb. 1 90%ige Karotisstenose mit poststenotischem Jetfluß. Der Farbumschlag ist durch»aliasing«bedingt Abb. 2 90%ige Karotisstenose. Unterbrechung des Geschwindigkeitsprofils (ohne»aliasing«) durch w a n d s t ä n d i g e Turbulenzzone 206

Abb. 3 N o r m a l b e f u n d einer V. und A femoralis c o m m u n i s Abb. 4 T h r o m b o s e der V. femoralis c o m m u n i s mit U m g e h u n g s kreislauf über die V. saphena magna Der H a u p t f o r t s c h r i t t dieser neuen Me t h o d e liegt jedoch in der digitalen Weiter v e r a r b e i t u n g s m ö g l i c h k e i t der als Farb punkte kodierten Daten aus d e m Strö m u n g s v e r h a l t e n des Blutes. Diese Theologischen Daten w e r d e n auf e i n e m Perso n a l c o m p u t e r in e i n e m speziellen Pro g r a m m (Macintosh II, Apple Computer, Echobase) ausgewertet, w o b e i jeder Farb pixel des Farbdopplerbildes digital verar beitet w i r d. Mit d i e s e m P r o g r a m m kann beispielsweise das Flußprofil in e i n e m be liebig g e w ä h l t e n Gefäßverlauf z w e i d i m e n s i o n a l oder über eine interessierende längere Gefäßstrecke auch d r e i d i m e n s i o nal dargestellt w e r d e n. So f ü h r t ζ. B. die h o c h g r a d i g e, g l a t t w a n d i g e u n d die e x u l - zerierte Stenose zu unterschiedlichen rheologischen P h ä n o m e n e n, die in der di gitalen A u s w e r t u n g erkannt w e r d e n kön nen. Die einfache, h o c h g r a d i g e Stenose er zeugt durch F l u ß b e s c h l e u n i g u n g das s o g.» A l i a s i n g «- P h ä n o m e n. Dabei k o m m t es durch Überschreiten eines G e s c h w i n d i g keitlimits (Nyquist-L\rr\\t) zur d o p p l e r s o n o g r a p h i s c h e n V o r t ä u s c h u n g einer Fluß u m k e h r (falsch negative Frequenz m i t Farbumschlag) (Abb. 1). Im Gegensatz dazu f ü h r e n W a n d e x u l z e r a t i o n e n zur W i r b e l b i l d u n g m i t stark w e c h selnder F l u ß r i c h t u n g, so daß die S u m m e der Frequenzen in d i e s e m Punkt Null ist. 207

Dies erzeugt eine Unterbrechung des digitalen Geschwindigkeitprofils und stellt sich als turbulente, wandständige Zone»grün«dar (Abb. 2) (3). rebralen Strom bah η werden. Für die Beurteilung dieses Kriteriums ist sowohl der CW-Doppler als auch die digitale Subtraktionsangiographie nicht brauchbar. Diagnostik der zerebrovaskulären Insuffizienz Für die Klärung einer anamnestischen oder klinisch manifesten zerebrovaskulären Insuffizienz bei Strombahnhindernissen der extrakraniellen Hirnarterien sind als bildgebendes Verfahren die digitale Subtraktionsangiographie (DSA) und als nicht-invasive Methode die Dopplersonographie etabliert. Bei der digitalen Subtraktionsangiographie ist zur suffizienten Beurteilung der Strombahnverhältnisse meist eine arterielle Applikation von Kontrastmittel erforderlich. Die Untersuchung der hirnversorgenden Arterien mit der Dopplersonographie ist - bei entsprechend hoher individueller Erfahrung mit der Methode - der digitalen Subtraktionsangiographie überlegen. Dies konnte von unserer Arbeitsgruppe in einer retrospektiven Studie demonstriert werden. Bei hochgradigen und filiformen Stenosen fanden wir mit dem CW-Doppler eine Sensitivität von 95%, was von der Aussagekraft der verglichenen DSA-Befunde nicht erreicht werden konnte. Die Notwendigkeit zur Integration weiterer apparativer Modalitäten auf der Basis der Dopplertechnologie und/oder bildgebender Verfahren in die klinische Diagnostik der zerebrovaskulären Insuffizienz wird aus einer grundsätzlichen Überlegung evident: Als ätiologischer Faktor für die Entwicklung einer symptomatischen zerebralen Ischämie muß neben dem Stenosegrad auch die Morphologie der Stenose in der Karotisstrombahn berücksichtigt werden. Thrombotische Auflagerungen auf einer inhomogenen Oberfläche von Ulzerationen oder Plaques können von der Blutströmung aus der möglicherweise per se hämodynamisch nicht relevanten extrakraniellen Stenose mitgerissen und zu einem okkludierenden Strömungshindernis der englumigen intraze- Spezifische Ultraschalldiagnostik Als Duplexsonographie wird die Kombination eines PW- (»pulsed wave«) Dopplersystems mit einem nach dem»impuls- Echo-Verfahren«erzeugten Ultraschall-B- Bild bezeichnet. Diese Methode gestattet eine Beurteilung von morphologischen Veränderungen der Gefäßwand und den daraus resultierenden Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit. Die Plaques können in folgende 5 Kategorien klassifiziert werden: kalzifiziert (»hard plaque«), atheromatös (»soft plaque«), fibrös, ulzerativ, hämorrhagisch; Kombinationen sind möglich (6). Die extrakranielle Karotisstrombahn sollte primär zum Ausschluß einer höhergradigen Stenose mit dem CW-Doppler und bei Verdacht auf eine geringergradige Stenose additiv suplex-sonographisch analysiert werden (1). Die Praxis zeigt allerdings, daß vor einer zu optimistischen Beurteilung der Duplexsonographie gewarnt werden muß. Zwar kann durch den kombinierten Einsatz von CW- und Duplexsonographie der Stenosegrad in der Karotisstrombahn präzise prognostiziert werden, doch in der Beurteilung der Stenosemorphologie hinterlassen diese Verfahren entgegen früherer Auffassung weiterhin eine diagnostische Lücke. Unabhängig vom Grad der Stenosierung werden besonders Exulzerationen der Gefäßwand qualitativ und bezüglich ihrer pathologischen Wertigkeit zu oft fehleingeschätzt oder sogar übersehen (4). Diese Lücke scheint nach unserer nunmehr 2jährigen Erfahrung mit der Farbdopplersonographie geschlossen werden zu können. Wir untersuchten seit Januar 1989 in einer prospektiven Studie den Stellenwert der Farbdopplersonographie in der weiteren Abklärung von Stenosen der A. carotis interna (Diasonics, Sonotron; CFM 700; Garching, Deutschland). Bei 50 Patienten mit 208

hochgradigen Karotisstenosen wurden die präoperativen Befunde mit der Befundbeschreibung des Operateurs verglichen (Sensitivität 93%, Spezifität 85%, Genauigkeit 90%) (2). Die Diagnose von Turbulenzzonen mit geringer Flußgeschwindigkeit in hochgradigen Stenosen erwies sich als ein sicheres Zeichen einer ulzerierten Oberfläche (Abb. 2). Wir orientieren uns somit bei der Diagnose des Gefäßulkus heute nicht mehr am Real-time-B-Bild, sondern ausschließlich an der pathophysiologischen Folge der Ulzeration. Das rheologische und durch die Farbdopplersonographie erkennbare Korrelat des morphologischen Phänomens»Ulkus«ist die wandständige Turbulenzzone. Die Abb. 1 u. 2 zeigen, wie korrespondierende Befunde in der Farbdopplersonographie zur Darstellung kommen. Die Farbdopplersonographie in der Diagnostik der tiefen Bein-Beckenvenenthrombose Die tiefe Bein-Beckenvenenthrombose ist für den Patienten nach wie vor eine akute, wie auch chronische Gefährdung. Die große klinische Bedeutung macht es notwendig, jeden Verdacht auf eine tiefe Bein- Beckenvenenthrombose einer möglichst profunden diagnostischen Untersuchung zu unterziehen. Im Hinblick auf die klinische Bedeutung stellt sich die Frage, inwieweit die Invasivität einer diagnostischen Maßnahme (Phlebographie) ohne wesentlichen Informationsfluß reduziert werden kann. Spezifische Ultraschalldiagnostik Bei insgesamt 94 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf eine tiefe Bein-Beckenvenenthrombose wurde der Verlauf der V. iliaca communis, V. poplitea und V. tibialis und V. fibularis dargestellt. Zusätzliche Querschnittsdarstellungen erfolgten an der V. femoralis communis in Höhe des Leistenbandes sowie an der V. poplitea in der Kniekehle. Die Diagnose der Venenthrombose ergibt sich bei inkomplettem Lumenverschluß aus dem sog.»randsaumphänomen«, Turbulenzen distal und proximal eines Thrombus lassen sich ebenfalls gut darstellen (4, 5). Ein vollständig verschlossenes Gefäß kann in der Auffindung und Beurteilung Schwierigkeiten bereiten. Hier stützt sich die Diagnostik auf die Darstellung des Gefäßquerschnitts, in dem sich auch mit Kompressionstests kein Fluß nachweisen läßt und das Gefäß auch nicht komprimierbar ist. Abb. 3 zeigt einen Normalbefund der V. femoralis communis mit Darstellung der A. femoralis und derv. saphena magna. In Abb. 4 ist eine verschlossene V. femoralis dargestellt, die auch nicht komprimierbar war. Die verschiedenen Kompressionstests an Unter- und Oberschenkel erhöhten lediglich den Fluß in der V. saphena magna. Bei insgesamt 42 von 94 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf eine tiefe Bein-Beckenvenenthrombose konnte mit der Farbdopplersonographie eine tiefe Bein-Becken venenthrombose verifiziert werden (45%). Die bei 50 Patienten parallel durchgeführte Phlebographie bestätigte 46mal (92%) den Farbdopplerbefund, dreimal (6%) mußte ein falsch positives und bei 1 Patienten (2%) ein falsch negatives Ergebnis konstatiert werden. Bei 20 Patienten (21%) konnte aufgrund eines eindeutig negativen Befundes auf eine Phlebographie verzichtet werden, bei 24 Patienten (25%) bestanden Kontraindikationen gegen die Phlebographie. Der Wert der Farbdopplersonographie zur Diagnostik der tiefen Bein-Beckenvenenthrombose läßt sich als eine zusätzliche, nicht-invasive Ergänzung der Phlebographie beschreiben. Bei unauffälligem Befund in der Farbdopplersonographie kann u. U. die Indikation zur Phlebographie eingeschränkt werden. Bei unklarem Befund bzw. Verdacht auf eine Thrombose ist immer die Phlebographie indiziert. Eine besondere Wichtigkeit kommt dieser Untersuchungsmethode auch in der Verlaufsbeobachtung von Venenthrombosen zu, vor allem zur Beurteilung und Verlaufsbeobachtung eines Therapieeffektes. 209

Die Farbdopplersonographie der Leberdurchblutung Sie wird an unserer Klinik routinemäßig als diagnostisches Screeningverfahren seit März 1989 eingesetzt. In dieser Zeit erfolgten bei 28 Patienten nach Lebertransplantation insgesamt 105 Einzeluntersuchungen. Neben dersonographischen Beurteilung der intraabdominellen Verhältnisse können mit der Farbdopplersonographie die Perfusionsverhältnisse sämtlicher extra- und intrahepatischer Gefäße untersucht werden. deep abdominal and pelvic vessels. Radiology 154, 487 493 (1985). 7. WIDDER, Β., G. Μ. v. REUTERN u. D. NEUERBURG- HÄUSSLER: Morphologische und dopplersonographische Kriterien zur Bestimmung des Stenosegrades an der A. carotis interna. Ultraschall 7, 70-75 (1986). Dr. H. Fürst Chirurgische Klinik und Poliklinik Klinikum Großhadern Marchioninistraße 15 8000 München 70 Die farbkodierte Darstellung der perfundierten Gefäße ist aus mehreren Gründen der konventionellen Duplexsonographie überlegen: Eine dynamische Darstellung der Flußverhältnisse erleichtert das Auffinden von hämodynamisch wirksamen Gefäßveränderungen wie Stenosen, Kinking, wandständige Thrombosen durch bereits beschriebene rheologische Veränderungen des Blutstroms. Die Darstellung der anastomosierten V. portae und A. hepatica sowie die Beurteilung der Anastomosenverhältnisse spielt bei der Indikation zur invasiven Angiographie eine große Rolle. Die Angiographie kann jedoch durch die Farbdopplersonographie nicht ersetzt werden. Literatur 1. FÜRST, H. u. Mitarb.: The value of cw-doppler ultrasonography and DSA in the diagnosis of extra- and intracranial stenosis - a comparison with intraoperative findings. Thor, cardiovasc. Surg. 37, 243-245 (1989). 2. FÜRST, Η. u. Mitarb.: Color flow imaging (CFI) of the internal carotid artery. Circulation 80, II: 564 (1989). 3. FÜRST, Η. u. Mitarb.: Farbdopplersonographie der Α. carotis. Vasa (Suppl. 27) 1989, 358-359. 4. ROSENFIELD, A. R. u. Mitarb.: Ultrasound in experimental and clinical renal vein thrombosis. Radiology 137,735-741 (1980). 5. ROUSSEL, L. u. L. STEYAERT: Duplex-sonographyof the cervical carotid artery. Part I: Physical principles and technique. Normal and pathologic findings. J. beige Radiol. 71, 577-588 (1988). 6. TAYLOR, K. J. W., P. N. BURNS u. J. P. WOODCOCK: Ultrasonic pulsed Doppler analysis of blood flow in 210