Regelungen für die zentralen schriftlichen Prüfungsaufgaben



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Transkript:

Abitur 2007 Abiturprüfung 2007 Regelungen für die zentralen schriftlichen Prüfungsaufgaben für die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Gemeinschaftskunde, Mathematik, Biologie, Technik (technisches Gymnasium) und Wirtschaft (Wirtschaftsgymnasium)

Impressum Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Bildung und Sport Amt für Bildung Hamburger Straße 31, 22083 Hamburg Alle Rechte vorbehalten Internet: www.daten-fakten.bbs.hamburg.de Hamburg 2005

Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Allgemeine Regelungen 5 1 Deutsch 7 2 Englisch 13 3 Französisch 19 4 Spanisch 27 5 Latein 34 6 Gemeinschaftskunde 42 7 Mathematik 46 8 Biologie 52 9 Technik (Leistungskurs Technisches Gymnasium) 55 10 Betriebswirtschaft (Leistungskurs Wirtschaftsgymnasium) 65 3

Vorwort Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit diesem Heft erhalten Sie die verbindlichen Grundlagen für die zentrale Aufgabenstellung im Abitur 2007. Damit setzen wir das in Hamburg ab dem Abitur 2005 eingeführte neue Prüfungsverfahren fort. In der bildungspolitischen Öffentlichkeit in der Bundesrepublik wird seit langem die Einführung zentraler Abschlussprüfungen auch in den Ländern, die die schriftliche Abiturprüfung bisher dezentral durchführen, diskutiert. Hamburg hat seit dem Schuljahr 2004/2005 Abiturprüfungen mit zentralen Elementen eingeführt. In allen Schulformen werden Abschlüsse nur noch auf Grund von Abschlussprüfungen vergeben und dafür mit Auswahlmöglichkeiten Aufgabenstellungen zentral vorgegeben. Mit der zentralen Aufgabenstellung werden folgende Ziele verfolgt: Einheitliche Standards für Unterricht und Abschlüsse der Hamburger Schulen werden gesichert. Die in den einzelnen Schulen erbrachten Lernleistungen werden durch Evaluation der schulischen Arbeit vergleichbar. Die Qualität des Unterrichts wird angehoben, die Fächer werden didaktisch weiterentwickelt. Die Qualität der allgemeinen Hochschulreife als schulische Abschlussqualifikation wird gesichert. Lehrkräfte werden im Bereich der Erstellung der Prüfungsaufgaben entlastet. Die Einführung der zentralen Aufgabenstellung in der schriftlichen Prüfung gehört in den Kontext der Standard- und Qualitätssicherung schulischer Arbeit, um höhere Verbindlichkeit und Vergleichbarkeit der Unterrichts- und Prüfungsleistungen sicherzustellen. Zur Unterstützung Ihrer Vorbereitung auf die Abiturprüfung haben Sie im vergangenen Jahr bereits Handreichungen mit Abitur-Beispielaufgaben für die einzelnen Fächer sowie die Richtlinie für die Korrektur, Bewertung und Benotung der Prüfungsleistungen im schriftlichen Teil der Abiturprüfung vom 3.11.2004 erhalten. Ich hoffe, dass die Regelungen und Informationen, die Sie hiermit erhalten, es Ihnen ermöglichen, die Schülerinnen und Schüler angemessen auf die Abiturprüfung 2007 vorzubereiten. Dr. Wolfgang Dittmar Leiter Amt für Bildung Behörde für Bildung und Sport 4

Allgemeine Regelungen Allgemeine Regelungen Im Februar 2007 wird in allen gymnasialen Oberstufen, in den Wirtschaftsgymnasien und den Technischen Gymnasien das dritte Abitur mit zentraler Aufgabenstellung durchgeführt. Es erstreckt sich, wie in den Jahren 2005 und 2006, nur auf die schriftlichen Prüfungen in zehn Fächern: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Latein, Gemeinschaftskunde, Mathematik, Biologie, Wirtschaft (am Wirtschaftsgymnasium) und Technik (am Technischen Gymnasium). In den übrigen Prüfungsfächern bleibt es auch 2007 bei dezentraler Aufgabenstellung wie bisher. Eine zentrale Aufgabenstellung in den mündlichen Prüfungsfächern ist nicht vorgesehen. Verfahren zur Vorbereitung der zentralen Aufgabenstellung im Abitur Die Vorbereitung des Abiturs mit zentraler Aufgabenstellung im Februar 2007 bezieht sich im Wesentlichen auf folgende Bereiche: Festlegung der Schwerpunktthemen Für die am 1. August 2005 beginnende Studienstufe erhalten die Schulen im Folgenden bei den Regelungen für die einzelnen Fächer bezogen auf die dort genannten Lehr- und Rahmenpläne Angaben der Fachinhalte, die als so genannte Schwerpunktthemen verbindlich zu unterrichten sind und auf die sich die zentralen Aufgabenstellungen im Abitur 2007 beziehen werden. Die Schwerpunktthemen sind Eingrenzungen und Konkretisierungen der verbindlich zu unterrichtenden Fachinhalte. Die einzelnen Schwerpunktthemen (je Fach etwa 2 4) sollen im Unterricht der einzelnen Halbjahre der Studienstufe einen vergleichbaren Umfang haben, um in den jeweiligen Grund- und Leistungskursen vergleichbare Bedingungen für die Vorbereitung auf das Abitur sicherzustellen. Sammlung von Aufgabenbeispielen Die Schulen haben bereits im Jahr 2003 für jedes der vorgesehenen Prüfungsfächer ein weiteres Heft erhalten, das Hinweise und Beispiele zu den zentralen schriftlichen Prüfungsaufgaben enthält. Die Beispielaufgaben beziehen sich auf mögliche Schwerpunktthemen und sind nach Grund- und Leistungskursen differenziert. Außer den Aufgabenbeispielen enthalten die Hefte eine fachspezifische Beschreibung der Anforderungsbereiche und die Liste der in den Aufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge; vgl. unten den Anhang bei den Regelungen für die einzelnen Fächer). Diese Hefte gelten mit Ausnahme Mathematik weiterhin und werden deshalb nicht noch einmal versandt. Für Mathematik erhalten die Schulen bis zu den Sommerferien 2005 ein neues Heft mit Hinweisen und Beispielen. Erstellung der Aufgaben Mögliche Prüfungsaufgaben werden von Fachreferentinnen und -referenten der Behörde gemeinsam mit bewährten Themenprüferinnen und -prüfern aus den Schulen entworfen. Aus diesen Vorschlägen wählt anschließend eine Kommission sowohl die Aufgaben für den regulären Prüfungstermin als auch diejenigen für einen möglichen Nachschreibtermin aus. Die Kommission besteht in der Regel aus je einem Vertreter der Aufgabenersteller, der Schulaufsicht, der Schulleitungen, der Fachreferate und des Landesinstituts. 5

Allgemeine Regelungen Die Prüfungsaufgaben, die die Prüflinge zur Bearbeitung erhalten, sind so gestellt, dass sie nicht nur den Unterricht eines Halbjahres berücksichtigen und dass sie Leistungen in den folgenden drei Anforderungsbereichen ermöglichen: Anforderungsbereich I umfasst das Wiedergeben von Sachverhalten und Kenntnissen im gelernten Zusammenhang sowie das Beschreiben und Anwenden geübter Arbeitstechniken und Verfahren in einem wiederholenden Zusammenhang. Anforderungsbereich umfasst das selbständige Auswählen, Anordnen, Verarbeiten und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenen Gesichtspunkten in einem durch Übung bekannten Zusammenhang und das selbständige Übertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neue Zusammenhänge und Sachverhalte. Anforderungsbereich umfasst das zielgerichtete Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit dem Ziel, zu selbständigen Lösungen, Gestaltungen oder Deutungen, Folgerungen, Begründungen und Wertungen zu gelangen. Dabei wählen die Schülerinnen und Schüler aus den gelernten Arbeitstechniken und Verfahren die zur Bewältigung der Aufgabe geeigneten selbständig aus, wenden sie in einer neuen Problemstellung an und beurteilen das eigene Vorgehen kritisch. Die verschiedenen Anforderungsbereiche dienen der Orientierung für eine in den Ansprüchen ausgewogene Aufgabenstellung und ermöglichen es, unterschiedliche Leistungsanforderungen in den einzelnen Teilen einer Aufgabe nach dem Grad des selbständigen Umgangs mit Gelerntem einzuordnen. Der Schwerpunkt der Aufgabe liegt im Anforderungsbereich. In den modernen Fremdsprachen gilt eine besondere Strukturierung der Anforderungsbereiche, die nach sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, fachlichen Kenntnissen und fachübergreifenden Fähigkeiten gegliedert sind (vgl. hierzu die Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung vom 13.9.2000). Hinweise zur Bewertung der erwarteten Prüfungsleistung werden den Aufgaben beigefügt. Organisation Die Durchführung der schriftlichen Abiturprüfung mit zentraler Aufgabenstellung erfordert, dass die Prüfung in den einzelnen Prüfungsfächern an allen Schulen am selben Tag und zur selben Zeit stattfindet. Rechtzeitig vorher werden die Schulen mit den erforderlichen Prüfungsunterlagen und Aufgabensätzen für jeden Prüfling ausgestattet. In Latein als weitergeführter Fremdsprache, Mathematik, Biologie und Technik kann die jeweilige Fachlehrkraft der einzelnen Schule vor Beginn der Prüfung aus zwei oder mehr Aufgabenstellungen diejenige bzw. diejenigen auswählen, die ihren Abiturienten und Abiturientinnen zur Bearbeitung vorgelegt werden; in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft nehmen die Prüflinge diese Auswahl selber vor; in Latein als neu aufgenommener Fremdsprache bezieht sich die Auswahl für die Prüflinge lediglich auf Teilaufgaben. Für die Korrekturen der Abschlussarbeiten haben die Schulen in der Richtlinie für die Korrektur, Bewertung und Benotung der Prüfungsleistungen im schriftlichen Teil der Abiturprüfung vom 3.11.2004 Korrekturhinweise und Informationen über das Korrekturverfahren erhalten. Rechtliche Regelungen Die rechtlichen Regelungen zur Durchführung der zentralen Aufgabenstellung wurden in einer Ausbildungs- und Prüfungsordnung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife (APOAH) zusammengefasst, die am 22. Juli 2003 vom Senat erlassen wurde. Sie bildet zusammen mit den seither erlassenen Änderungsverordnungen zur APO-AH die rechtliche Grundlage. Am 3. November 2004 wurde die Richtlinie für die Korrektur, Bewertung und Benotung der Prüfungsleistungen im schriftlichen Teil der Abiturprüfung von der Behörde für Bildung und Sport veröffentlicht. Somit sind die erforderlichen rechtlichen Grundlagen für die Durchführung der zentralen Aufgabenstellung im schriftlichen Teil der Abiturprüfung geschaffen worden. 6

Deutsch 1 Deutsch Der Fachlehrerin, dem Fachlehrer werden vier Aufgaben (I,, und IV) zu unterschiedlichen Schwerpunkten (s.u.) vorgelegt. Die Abiturientin, der Abiturient erhält alle vier Aufgaben, wählt davon eine Aufgabe aus und bearbeitet diese, vermerkt auf der Reinschrift, welche Aufgabe sie/er bearbeitet hat, ist verpflichtet, die Vollständigkeit der vorgelegten Aufgaben vor Bearbeitungsbeginn zu überprüfen (Anzahl der Blätter, Anlagen usw.). Aufgabenarten: 1. Untersuchung eines literarischen Textes 2. Untersuchung eines pragmatischen Textes 3. Problemerörterung an Hand einer Textvorlage 4. Mischformen aus 1. 3. 5. Kreative oder produktive Teilaufgabe im Anschluss an 1. oder 2. Bearbeitungszeit: Grundkurs: Leistungskurs: 240 Minuten 300 Minuten Eine Vorbereitungs-, Lese- und Auswahlzeit von maximal 30 Minuten kann der Arbeitszeit vorgeschaltet werden. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Lösung der Aufgaben begonnen werden. Hilfsmittel: unkommentierte Ausgaben der Pflichtlektüren (vgl. Schwerpunktthemen) und ein Rechtschreiblexikon sowie ein Fremdwörterlexikon Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden im Anhang genannt und erläutert. Grundlage der schriftlichen Abiturprüfung ist der Rahmenplan in der Fassung von 2004 mit den folgenden curricularen Vorgaben, Konkretisierungen und Schwerpunktsetzungen. Für die Schwerpunktthemen ist jeweils eine Unterrichtszeit von etwa der Hälfte eines Semesters vorgesehen. Aus dem 1. Halbjahr: Literatur von der Aufklärung bis zur Klassik Gesprächsanalyse, Argumentation Aus dem 2. Halbjahr: Literatur von der Romantik bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Adaptionen literarischer Texte Sprachgeschichte, Sprachwandel, Tendenzen in der Gegenwartssprache Aus dem 3. Halbjahr: Literatur des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart Ästhetische Wertung, Literaturkontroversen Textgebundene Erörterung Semesterübergreifend: Analyse, Interpretation und Erörterung von literarischen Texten, Sachtexten und Medienprodukten 7

Deutsch 1.1 Grundkurs Zur Aufgabe I Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 1. Halbjahrs ist das Thema: Literatur von der Aufklärung bis zur Klassik: Lessing, Emilia Galotti Dramentheorie (bürgerliches Trauerspiel) textinterne und textexterne Interpretationsansätze, gestaltendes Interpretieren Verbindliche Lektüre Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti Ders.: Hamburgische Dramaturgie (in Auszügen) Zur Aufgabe Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 2. Halbjahrs ist das Thema: Literatur von der Romantik bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Literatur des poetischen Realismus: Fontane Grundkenntnisse der Epoche des poetischen Realismus Roman und Romantheorie des poetischen Realismus Verbindliche Lektüre Theodor Fontane: Effi Briest, Ders.: Mathilde Möhring Zur Aufgabe Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 3. Halbjahrs ist das Thema Lyrik des 20. Jahrhunderts: Brechts Lyrik lyrische Formen Grundzüge der Biografie von Bertolt Brecht Verbindliche Lektüre Gedichte von Bertolt Brecht in repräsentativer Auswahl (z.b.: 100 Gedichte, Frankfurt / M. 1998) 8

Deutsch Zur Aufgabe IV Schwerpunkt im Rahmen des Arbeitsbereichs Texterschließungsverfahren / Schreibformen ist das Thema Erörterung zum Bereich Sprachwandel Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache Das erfordert keine explizite, zusätzliche Vorbereitung im Unterricht, vielmehr bezieht es sich v. a. auf die Beschäftigung im Arbeitsbereich Sprache und Sprachverwendung des 1. bis 3. Halbjahrs. Grundzüge der Entwicklungen im Gegenwartsdeutsch (seit Mitte des 20. Jahrhunderts) Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs Formen des erörternden Schreibens Lektüreempfehlungen: z. B. Eike Christian Hirsch: Gnadenlos gut. Ausflüge in das neue Deutsch, München 2004 Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Köln 2004 Dieter E. Zimmer: Deutsch und anders. Die Sprache im Modernisierungsfieber, Reinbek 1997 1.2 Leistungskurs Zur Aufgabe I Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 1. Halbjahrs ist das Thema Literatur von der Aufklärung bis zur Klassik: Goethe, Iphigenie auf Tauris Rezeption der Antike im 18. Jahrhundert Grundzüge von Goethes Biografie im Zusammenhang mit Iphigenie auf Tauris Verbindliche Lektüre Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris Zur Aufgabe Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 2. Halbjahrs ist das Thema Literatur von der Romantik bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Heinrich von Kleist: Novellen Gattung Novelle Grundzüge von Kleists Biografie 9

Deutsch Verbindliche Lektüre Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas Ders.: Die Marquise von O... Zur Aufgabe Schwerpunkt im Rahmen der Themen des 3. Halbjahrs ist das Thema Lyrik des 20. Jahrhunderts: Die Lyrik Gottfried Benns Grundzüge: Lyrik der Moderne Grundzüge der Biografie Gottfried Benns Verbindliche Lektüre Gedichte von Gottfried Benn in repäsentativer Auswahl (z.b. Gedichte, Stuttgart 2000) Ders.: Probleme der Lyrik (Rede) Zur Aufgabe IV Schwerpunkt im Rahmen des Arbeitsbereichs Texterschließungsverfahren / Schreibformen ist das Thema Erörterung zum Bereich Sprachwandel Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache Das erfordert keine explizite, zusätzliche Vorbereitung im Unterricht, vielmehr bezieht es sich v. a. auf die Beschäftigung im Arbeitsbereich Sprache und Sprachverwendung des 1. bis 3. Halbjahrs. Grundzüge der Entwicklungen im Gegenwartsdeutsch (seit Mitte des 20. Jahrhunderts) Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs Formen des erörternden Schreibens Lektüreempfehlungen: z. B. Eike Christian Hirsch: Gnadenlos gut. Ausflüge in das neue Deutsch, München 2004 Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Köln 2004 Dieter E. Zimmer: Deutsch und anders. Die Sprache im Modernisierungsfieber, Reinbek 1997 10

Deutsch Anhang: Liste der Operatoren Mehr noch als bei dezentralen Aufgaben, die immer im Kontext gemeinsamer Erfahrungen der Lehrkräfte und Schüler mit vorherigen Klausuren stehen, müssen zentrale Prüfungsaufgaben für die Abiturientinnen und Abiturienten eindeutig hinsichtlich des Arbeitsauftrages und der erwarteten Leistung formuliert sein. Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden in der folgenden Tabelle definiert und inhaltlich gefüllt. Entsprechende Formulierungen in den Klausuren der Studienstufe sind ein wichtiger Teil der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Abitur. Neben Definitionen und Beispielen enthält die Tabelle auch Zuordnungen zu den Anforderungsbereichen I, und (vgl. oben S. 6 und die Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung), wobei die konkrete Zuordnung auch vom Kontext der Aufgabenstellung abhängen kann und eine scharfe Trennung der Anforderungsbereiche nicht immer möglich ist. Operatoren Definitionen Beispiele Nennen Ohne nähere Erläuterungen aufzählen Nennen Sie die wesentlichen rhetorischen I Mittel! Beschreiben I Zusammenfassen I Einordnen I Darstellen I Erschließen Erläutern Analysieren In Beziehung setzen Vergleichen Begründen Sachverhalte (evtl. mit Materialbezug) in eigenen Worten wiedergeben Wesentliche Aussagen komprimiert und strukturiert wiedergeben Mit erläuternden Hinweisen in einen genannten Zusammenhang einfügen Einen erkannten Zusammenhang oder Sachverhalt strukturiert wiedergeben Etwas Neues oder nicht explizit Formuliertes durch Schlussfolgerungen aus etwas Bekanntem herleiten/ ermitteln Nachvollziehbar und verständlich veranschaulichen Unter gezielten Fragestellungen Elemente, Strukturmerkmale und Zusammenhänge herausarbeiten und die Ergebnisse darstellen Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet herstellen Nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen Hinsichtlich Ursachen und Auswirkungen nachvollziehbare Zusammenhänge herstellen Beschreiben Sie den Aufbau des Gedichts! Fassen Sie Ihre / des Autors Untersuchungsergebnisse zusammen! Ordnen Sie die vorliegende Szene in den Handlungszusammenhang des Dramas ein! Stellen Sie die wesentlichen Elemente der brechtschen Dramentheorie dar! Stellen Sie die Argumentationsstrategie des Verfassers dar! Erschließen Sie aus der Szene die Vorgeschichte der Familie Erläutern Sie den Interpretationsansatz mit Hilfe von Beispielen! Analysieren Sie den Romananfang unter den Gesichtspunkten der Erzählperspektive und der Figurenkonstellation! Setzen Sie Nathans Position in Beziehung zur Philosophie der Aufklärung! Vergleichen Sie die Symbolik beider Gedichte! und begründen Sie Ihre Auffassung! 11

Deutsch Operatoren Definitionen Beispiele Beurteilen Bewerten Stellung nehmen (Über)prüfen Auseinandersetzen mit Erörtern Interpretieren Entwerfen Gestalten Zu einem Sachverhalt ein selbstständiges Urteil unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden auf Grund von ausgewiesenen Kriterien formulieren und begründen Eine eigene Position nach ausgewiesenen Normen und Werten vertreten Siehe Beurteilen und Bewerten Eine Meinung, Aussage, These, Argumentation nachvollziehen und auf der Grundlage eigenen Wissens oder eigener Textkenntnis beurteilen Nach ausgewiesenen Kriterien ein begründetes eigenes Urteil zu einem dargestellten Sachverhalt und/oder zur Art der Darstellung entwickeln Ein Beurteilungs- oder Bewertungsproblem erkennen und darstellen, unterschiedliche Positionen und Pro- und Kontra-Argumente abwägen und eine Schlussfolgerung erarbeiten und vertreten Ein komplexeres Textverständnis nachvollziehbar darstellen: auf der Basis methodisch reflektierten Deutens von textimmanenten und ggf. textexternen Elementen und Strukturen zu einer resümierenden Gesamtdeutung über einen Text oder einen Textteil kommen Ein Konzept in seinen wesentlichen Zügen prospektiv/planend darstellen Ein Konzept nach ausgewiesenen Kriterien sprachlich oder visualisierend ausführen Beurteilen Sie das Regiekonzept auf der Grundlage Ihres Textverständnisses! Beurteilen Sie die Möglichkeiten für Nora und Helmer, ihre Ehe weiter zu führen! Bewerten Sie Noras Handlungsweise am Schluss des Dramas! Nehmen Sie begründet Stellung zu der Auffassung des Verfassers! Prüfen Sie den Interpretationsansatz auf der Grundlage Ihres eigenen Textverständnisses! Setzen Sie sich mit der Position des Autors zum Literaturkanon auseinander! Erörtern Sie den Vorschlag, die Buchpreisbindung aufzuheben! Erörtern Sie, ob Karl Rossmanns Amerika-Reise eine Erfolgsstory ist! Interpretieren Sie Kästners Gedicht Zeitgenossen, haufenweise.! Entwerfen Sie eine Fortsetzung der Geschichte! Entwerfen Sie ein Storyboard für die erste Szene! Gestalten Sie eine Parallelszene zu I. 4 mit den Figuren X und Y! Gestalten Sie einen Flyer zum Wettbewerb Jugend debattiert! 12

Englisch 2 Englisch Der Fachlehrerin, dem Fachlehrer werden zwei Aufgaben (I und ) zu unterschiedlichen Schwerpunkten (s.u.) vorgelegt. Die Abiturientin, der Abiturient erhält beide Aufgaben, wählt davon eine Aufgabe aus und bearbeitet diese, vermerkt auf der Reinschrift, welche Aufgabe sie/er bearbeitet hat, ist verpflichtet, die Vollständigkeit der vorgelegten Aufgaben vor Bearbeitungsbeginn zu überprüfen (Anzahl der Blätter, Anlagen usw.). Aufgabenart: Textaufgabe (comprehension, analysis, comment / creative writing, ggf. Sprachmittlung) Im Sinne des erweiterten Textbegriffes können auch Bilder und Filmsequenzen zur Textvorlage gehören. Bearbeitungszeit: Grundkurs: Leistungskurs: 240 Minuten 300 Minuten Eine Vorbereitungs-, Lese- und Auswahlzeit von maximal 30 Minuten kann der Arbeitszeit vorgeschaltet werden. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Lösung der Aufgaben begonnen werden. Hilfsmittel: Einsprachiges und zweisprachiges Wörterbuch Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden im Anhang genannt und erläutert. Grundlage der schriftlichen Abiturprüfung ist der Rahmenplan in der Fassung von 2004 mit den folgenden curricularen Vorgaben, Konkretisierungen und Schwerpunktsetzungen. Für die Schwerpunktthemen ist jeweils eine Unterrichtszeit von etwa zwei Dritteln eines Semesters vorgesehen. 2.1 Grundkurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Republic of South Africa Es geht um die Entwicklung Südafrikas zwischen 1910 und der heutigen Zeit, insbesondere um die Geschichte der Apartheid und deren Überwindung: das System der Apartheid, der Kampf gegen sie und ihr Ende, die Geburt einer neuen Nation (the rainbow nation), die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die truth and reconciliation committees, Südafrika heute. Aspekte dieses Themas (aufgearbeitet in Sachtexten, Statistiken, Dokumentarfilmen) sind zum Beispiel die weiter bestehenden Gegensätze zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und die Suche nach einer afrikanischen Identität und dringende soziale Themen wie homelessness, AIDS, crime etc. In zahlreichen literarischen Werken und Filmen beschreiben südafrikanische Autoren die politischen, sozialen und kulturellen Konflikte des Landes, die geprägt sind durch seine wechselhafte Geschichte und den Versuch, nach dem Ende der Apartheid zu neuer nationaler Einheit zusammen zu finden.. 13

Englisch : Geografische Grundkenntnisse über Südafrika Grundkenntnisse über die historische Entwicklung des Landes seit 1910 Kenntnis der wesentlichen Apartheidgesetze und ihrer Auswirkungen Kenntnis ausgewählter Vertreter des Kampfes gegen Apartheid (z.b. Mandela, Biko, Tutu) und ihrer politischen Arbeit in Organisationen wie dem ANC Kenntnisse über Arbeitsweise, Ziele und Grenzen der Truth and Reconciliation Committees Grundkenntnisse über die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Situation in Südafrika Grundkenntnisse über ausgewählte soziale Probleme in Südafrika, z.b. homelessness, AIDS, crime, und nationale und internationale Ansätze zu ihrer Überwindung Zur Aufgabe für das allgemein bildende Gymnasium Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen und unter Berücksichtigung des neuen Grundkurs-Profils in Englisch, das u.a. den Gebrauch der englischen Sprache in der Wissenschaft vorsieht, wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Economy and ecology in a mobile world Im Mittelpunkt stehen ökonomische und ökologische Fragen, die sich aus der menschlichen Nutzung unterschiedlicher Transportmittel in der Welt ergeben. Sowohl bei der kleinräumigen Betrachtung innerstädtischen Verkehrs als auch in der großräumigen Perspektive globaler Verkehrsströme (z.b. Tourismus) ist Mobilität verbunden mit Umweltbelastungen, Energiekrisen, konventionellen und alternativen Energieformen und Antriebstechnologien sowie Kosten-Nutzen-Rechnungen und Vermarktungsfragen. Zu diesem Thema werden überwiegend Sachtexte mit wissenschaftlicher Ausrichtung, Statistiken, Schaubilder und Dokumentarfilme eingesetzt. Durch die Analyse dieser Materialien wird Fachwissen in Teilbereichen vermittelt. Rollenspiele, Simulationen und die Analyse von Werbekampagnen können den Anwendungsbezug fördern. Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen der Nutzung von herkömmlichen Transportmitteln und ihren Auswirkungen auf die Umwelt sowie ihre wirtschaftliche Bedeutung Kenntnisse über zukunftsorientierte Transportmittel (z.b. solarmobiles, electric cars, hydrogen cars, fuel cell buses, hybrid fuel vehicles, Transrapid train), ihre Wirkungsweise und ihre wirtschaftliche und ökologische Bedeutung Kenntnisse über die gegenwärtige umweltpolitische Diskussion in Dokumentarfilmen und Sachtexten. Zur Aufgabe für das Wirtschaftsgymnasium / Technische Gymnasium Für Wirtschaftsgymnasien und Technische Gymnasien wird vorgegeben das Thema Work and Business across Cultures Hier geht es darum, auf dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung von Berufs- und Geschäftswelt Kenntnisse über die eigene und fremde Kulturen zu erwerben und diese für erfolgreiche berufliche und geschäftliche Kommunikation kompetent nutzen zu lernen. Kenntnisse über verschiedene Faktoren und Mittel erfolgreicher Kommunikation (z.b. verbale, nonverbale Kommunikation, Bewerbungsschreiben, Präsentationen) Kenntnisse über die Begriffe culture, identity, stereotype, prejudice, culture shock 14

Englisch Kenntnisse über wesentliche Merkmale verschiedener Kulturen im beruflichen/geschäftlichen Rahmen (z.b. North American, Latin American, Asian, Arabian, British or German colleagues/business partners) Kenntnisse über potentielle Schwierigkeiten interkultureller Kommunikation im beruflichen / geschäftlichen Rahmen und deren Bewältigung (z.b. German vs North American, American vs Japanese culture) 2.2 Leistungskurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Republic of South Africa Es geht um die Entwicklung Südafrikas zwischen 1910 und der heutigen Zeit, insbesondere um die Geschichte der Apartheid und deren Überwindung: das System der Apartheid, der Kampf gegen sie und ihr Ende, die Geburt einer neuen Nation (the rainbow nation), die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die truth and reconciliation committees, Südafrika heute. Aspekte dieses Themas (aufgearbeitet in Sachtexten, Statistiken, Dokumentarfilmen) sind zum Beispiel die weiter bestehenden Gegensätze zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen und die Suche nach einer afrikanischen Identität und dringende soziale Themen wie homelessness, AIDS, crime etc. In zahlreichen literarischen Werken und Filmen beschreiben südafrikanische Autoren die politischen, sozialen und kulturellen Konflikte des Landes, die geprägt sind durch seine wechselhafte Geschichte und den Versuch, nach dem Ende der Apartheid zu neuer nationaler Einheit zusammen zu finden.. : Geografische Grundkenntnisse über Südafrika Grundkenntnisse über die historische Entwicklung des Landes seit 1910 Kenntnis der wesentlichen Apartheidgesetze und ihrer Auswirkungen Kenntnis ausgewählter Vertreter des Kampfes gegen Apartheid (z.b. Mandela, Biko, Tutu) und ihrer politischen Arbeit in Organisationen wie dem ANC Kenntnisse über Arbeitsweise, Ziele und Grenzen der Truth and Reconciliation Committees Grundkenntnisse über die gegenwärtige politische und wirtschaftliche Situation in Südafrika Grundkenntnisse über ausgewählte soziale Probleme in Südafrika, z.b. homelessness, AIDS, crime, und nationale und internationale Ansätze zu ihrer Überwindung Zur Aufgabe für das allgemein bildende Gymnasium Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Visions of the Future Es geht um literarische Visionen zukünftiger Gesellschaften, die z.b. durch politische, technologische und ökologische Veränderungen entstanden sind. Diese Gesellschaften können sowohl utopische als auch anti-utopische (dystopische) Merkmale aufweisen. In den überwiegend anti-utopischen Visionen wird das Zusammenleben der Menschen von staatlichen Strukturen und staatlichem Handeln bestimmt und kontrolliert. Diese werden als Warnung verstanden und sollen mit der heutigen Gesellschaft konfrontiert und verglichen werden. 15

Englisch Es gibt eine Vielzahl von Romanen und Filmen, die Zukunftsvisionen darstellen. Je nach Lektüreauswahl ergibt sich die Möglichkeit zu unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, wie z.b. biotechnologische Entwicklungen (genetic engineering, cloning, etc.), ökologische und militärische Gefährdungen (life after nuclear and/or ecological catastrophes), Kommunikationstechnologie (brainwashing, video controlling, censorship, propaganda), restriktive Ideologien (totalitarianism, fundamentalism, suppression of individual and minority interests). Zu diesen Aspekten werden weitere literarische Texte gelesen sowie Sachtexte, Essays, Cartoons und Filme herangezogen. Kenntnisse über mindestens eine Gesellschaftsvision in der Literatur (utopia / dystopia) Kenntnisse über politische, wissenschaftliche und technologische Entwicklungen in der heutigen Gesellschaft, die eine potentielle Gefahr für die Menschheit in der Zukunft darstellen. Zur Aufgabe für das Wirtschaftsgymnasium / Technische Gymnasium Für Wirtschaftsgymnasien und Technische Gymnasien wird vorgegeben das Thema Work and Business Across Cultures Hierbei geht es darum, auf dem Hintergrund der zunehmenden Internationalisierung der Berufs- und Geschäftswelt eine Basis für interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation im Berufs- und Geschäftsleben zu erwerben; dabei sollen sowohl situationsbezogene als auch theoretische Aspekte berücksichtigt werden. Kenntnisse über verschiedene Faktoren und Mittel erfolgreicher Kommunikation (z.b. verbale, nonverbale Kommunikation, Präsentationen, Geschäftsverhandlungen, Bewerbungsschreiben, Bewerbungsinterviews) Kenntnisse über interkulturelle Problematik und deren Schlüsselbegriffe Kenntnisse über potenzielle Gefahren kulturell bedingter Missverständnisse und Konflikte im beruflichen/geschäftlichen Kontext und deren Bewältigung. Kenntnisse über Anwendung interkultureller Kompetenz im Marketing (z.b. ethno-marketing, global business) und als Instrument guten Managements (z.b. SWOT analysis) 16

Englisch Anhang: Liste der Operatoren Mehr noch als bei dezentralen Aufgaben, die immer im Kontext gemeinsamer Erfahrungen der Lehrkräfte und Schüler mit vorherigen Klausuren stehen, müssen zentrale Prüfungsaufgaben für die Abiturientinnen und Abiturienten eindeutig hinsichtlich des Arbeitsauftrages und der erwarteten Leistung formuliert sein. Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden in der folgenden Tabelle definiert und inhaltlich gefüllt. Entsprechende Formulierungen in den Klausuren der Studienstufe sind ein wichtiger Teil der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Abitur. Neben Definitionen und Beispielen enthält die Tabelle auch Zuordnungen zu den Anforderungsbereichen I comprehension, analysis und comment (vgl. die Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung), wobei die konkrete Zuordnung auch vom Kontext der Aufgabenstellung abhängen kann und eine scharfe Trennung der Anforderungsbereiche nicht immer möglich ist. Operatoren Definitionen Beispiele analyse, examine assess characterise comment compare contrast describe I discuss examine explain illustrate describe and explain in detail certain aspects and / or features of the text consider in a balanced way the points for and against sth. describe and examine the way in which the character(s) is / are presented state clearly your opinions on the topic in question and support your views with evidence point out similarities and differences emphasize the differences between two or more things give a detailed account of sth. investigate or examine by argument; give reasons for and against cf. analyse describe and define in detail use examples to explain or make clear Analyse the opposing views on class held by the two protagonists. Examine the author s use of language. Assess the importance of standards in education Characterise / Write a characterisation of the principal figures in the play. Comment on the suggestion made in the text that a lack of women in the armed forces demonstrates a weakness in the role of women in society. Compare X s and Y s views on education. Contrast the author s idea of human aggression with the theories of aggression you have read about. Describe the soldier s appearance. (I) Describe the way the playwright creates an atmosphere of suspense. () Discuss the implications of globalisation as presented in this text. Explain the protagonist s obsession with money. Illustrate the author s use of metaphorical language. 17

Englisch Operatoren Definitionen Beispiele interpret justify outline I state I summarize, write a summary I make clear the meaning of sth. and give your own views on it show adequate grounds for decisions or conclusions give the main features, structure or general principles of a topic omitting minor details specify clearly give a concise account of the main points Interpret the message the author wishes to convey. You are the principal of a school. Justify your decision to forbid smoking on the school premises. Outline the author s views on love, marriage and divorce State briefly the main developments in the family described in the text. Summarize the information given in the text about the hazards of cloning. 18

Französisch 3 Französisch 3.1 Französisch als weitergeführte Fremdsprache Der Fachlehrerin, dem Fachlehrer werden zwei Aufgaben (I und ) zu unterschiedlichen Schwerpunkten (s.u.) vorgelegt. Die Abiturientin, der Abiturient erhält beide Aufgaben, wählt davon eine Aufgabe aus und bearbeitet diese, vermerkt auf der Reinschrift, welche Aufgabe sie/er bearbeitet hat, ist verpflichtet, die Vollständigkeit der vorgelegten Aufgaben vor Bearbeitungsbeginn zu überprüfen (Anzahl der Blätter, Anlagen usw.). Aufgabenart: Textaufgabe (compréhension, analyse, commentaire/création, ggf. Sprachmittlung) Im Sinne des erweiterten Textbegriffes können auch Bilder und Filmsequenzen zur Textvorlage gehören. Bearbeitungszeit: Grundkurs: Leistungskurs: 240 Minuten 300 Minuten Eine Vorbereitungs-, Lese- und Auswahlzeit von maximal 30 Minuten kann der Arbeitszeit vorgeschaltet werden. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Lösung der Aufgaben begonnen werden. Hilfsmittel: Einsprachiges und zweisprachiges Wörterbuch Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden im Anhang genannt und erläutert. Grundlage der schriftlichen Abiturprüfung ist der Rahmenplan in der Fassung von 2004 mit den folgenden curricularen Vorgaben, Konkretisierungen und Schwerpunktsetzungen. Für die Schwerpunktthemen ist jeweils eine Unterrichtszeit von etwa zwei Dritteln eines Semesters vorgesehen. 3.1.1 Grundkurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland: Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema La France et l Allemagne hier et aujourd hui Es geht um die letzte Phase der wechselhaften Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert, d.h. um die Zuspitzung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs und um die Stufen zur Überwindung der jahrhundertelangen Gegnerschaft im Rahmen der europäischen Integration. 19

Französisch Grunddaten zur deutsch-französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts Kenntnisse über die wechselseitigen Erfahrungen, Ängste, Vorurteile im Bewusstsein der Menschen beider Länder (seit 1870/71) Grunddaten zur Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union (Stufen der Entwicklung, politische, wirtschaftliche und kulturelle Maßnahmen der beteiligten Regierungen) Zur Aufgabe Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Vie familiale et éducation Der Themenschwerpunkt behandelt das Familienleben in der französischen Gesellschaft unter dem Aspekt der Eltern-Kind-Beziehung. Die familiären Beziehungen werden betrachtet in Hinblick auf die unterschiedlichen Vorstellungen, Rollen, Pflichten und Aufgaben der beteiligten Personen und auf die damit möglicherweise verbundenen Konflikte. Der Begriff Familie umschließt sowohl die klassische Kleinfamilie als auch die sogenannten familles recomposées und die familles monoparentales. Die Beispiele sind dem französischen Alltagsleben entnommen, d.h. beinhalten auch landesspezifische Faktoren, die das Familienleben prägen können - wie den stärkeren Einfluss staatlicher Institutionen (z.b. école maternelle, Ganztagsschule, Internate, colonie de vacances) und ermöglichen einen Vergleich mit der Lebenswelt, dem Erfahrungshorizont der Schüler sowohl auf universeller Ebene (z.b. Erziehungsstile, Generationskonflikt) als auch auf landeskundlicher (z.b. individuelle Freizeit-, Feriengestaltung und die Auswirkungen auf das Familienleben). Dabei sollen die Schüler zum einen die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Personen einnehmen, zum anderen sollen sie deren Gefühle, Beweggründe und Handlungsweisen im Vergleich mit ihren eigenen Wertvorstellungen reflektieren und diskutieren. soziologische Grunddaten zur Familie (z.b. Familienformen, Familiengrößen, geschlechtsspezifische Rollenverteilung, Berufstätigkeit der Eltern, u.ä.) Grundkenntnisse über den staatlichen und gesellschaftlichen Rahmen, in dem Familienleben in Frankreich und Deutschland stattfindet (Kinderbetreuung, Schulsystem, Familienförderung u.ä.) Grundkenntnisse über heutige familiäre Wertvorstellungen, Erziehungsstile, Lebensperspektiven 3.1.2 Leistungskurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland: Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema La France et l Allemagne hier et aujourd hui Es geht um die letzte Phase der wechselhaften Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert, d.h. um die Zuspitzung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs und um die Stufen zur Überwindung der Gegnerschaft im Rahmen der europäischen Integration. Im Leistungskurs werden darüber hinaus Kenntnisse der historischen Wurzeln der deutschfranzösischen Erbfeindschaft vorausgesetzt und in längsschnittartiger Form Momentaufnahmen der wechselseitigen Wahrnehmung und Einschätzung im kulturellen Leben beider Völker betrachtet (19./20. Jh.). 20

Französisch Grunddaten zur deutsch-französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts Kenntnisse über die wechselseitigen Erfahrungen, Ängste, Vorurteile im Bewusstsein der Menschen beider Länder (seit 1870/71) Grunddaten zur Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union (Stufen der Entwicklung, politische, wirtschaftliche und kulturelle Maßnahmen der beteiligten Regierungen) Zur Aufgabe Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Vie familiale et éducation Der Themenschwerpunkt behandelt das Familienleben in der französischen Gesellschaft unter dem Aspekt der Eltern-Kind-Beziehung. Die familiären Beziehungen werden betrachtet in Hinblick auf die unterschiedlichen Vorstellungen, Rollen, Pflichten und Aufgaben der beteiligten Personen und auf die damit möglicherweise verbundenen Konflikte. Der Begriff Familie umschließt sowohl die klassische Kleinfamilie als auch die sogenannten familles recomposées und die familles monoparentales. Die Beispiele sind dem französischen Alltagsleben entnommen, d.h. beinhalten auch landesspezifische Faktoren, die das Familienleben prägen können - wie den stärkeren Einfluss staatlicher Institutionen (z.b. école maternelle, Ganztagsschule, Internate, colonie de vacances) und ermöglichen einen Vergleich mit der Lebenswelt, dem Erfahrungshorizont der Schüler sowohl auf universeller Ebene (z.b. Erziehungsstile, Generationskonflikt) als auch auf landeskundlicher (z.b. individuelle Freizeit-, Feriengestaltung und die Auswirkungen auf das Familienleben). Dabei sollen die Schüler zum einen die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Personen einnehmen, zum anderen sollen sie deren Gefühle, Beweggründe und Handlungsweisen im Vergleich mit ihren eigenen Wertvorstellungen reflektieren und diskutieren. Im Leistungskurs werden die mit dem Thema Familienleben und Erziehung verbundenen Moral- und Wertevorstellungen auch im Wandel der Zeit untersucht (19. und 20. Jh.) und dabei verstärkt literarische Texte herangezogen. soziologische Grunddaten zur Familie (z.b. Familienformen, Familiengrößen, geschlechtsspezifische Rollenverteilung, Berufstätigkeit der Eltern, u.ä.) Grundkenntnisse über den staatlichen und gesellschaftlichen Rahmen, in dem Familienleben in Frankreich und Deutschland stattfindet (Kinderbetreuung, Schulsystem, Familienförderung u.ä.) Grundkenntnisse über heutige familiäre Wertvorstellungen, Erziehungsstile, Lebensperspektiven 21

Französisch 3.2 Französisch als neu aufgenommene Fremdsprache Der Fachlehrerin, dem Fachlehrer werden zwei Aufgaben (I und ) zu unterschiedlichen Schwerpunkten (s.u.) vorgelegt Die Abiturientin, der Abiturient erhält beide Aufgaben, wählt davon eine Aufgabe aus und bearbeitet diese, vermerkt auf der Reinschrift, welche Aufgabe sie/er bearbeitet hat, ist verpflichtet, die Vollständigkeit der vorgelegten Aufgaben vor Bearbeitungsbeginn zu überprüfen (Anzahl der Blätter, Anlagen usw.). Aufgabenart: Textaufgabe (compréhension, analyse, commentaire/création, ggf. Sprachmittlung) Im Sinne des erweiterten Textbegriffes können auch Bilder und Filmsequenzen zur Textvorlage gehören. Bearbeitungszeit: Grundkurs: Leistungskurs: 240 Minuten 300 Minuten Eine Vorbereitungs-, Lese- und Auswahlzeit von maximal 30 Minuten kann der Arbeitszeit vorgeschaltet werden. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Lösung der Aufgaben begonnen werden. Hilfsmittel: Einsprachiges und zweisprachiges Wörterbuch Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden im Anhang genannt und erläutert. Grundlage der schriftlichen Abiturprüfung ist der Rahmenplan in der Fassung von 2004 mit den folgenden curricularen Vorgaben, Konkretisierungen und Schwerpunktsetzungen. Für die Schwerpunktthemen ist jeweils eine Unterrichtszeit von etwa zwei Dritteln eines Semesters vorgesehen. 3.2.1 Grundkurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland: Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema La France et l Allemagne hier et aujourd hui Es geht um die letzte Phase der wechselhaften Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert, d.h. um die Zuspitzung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs und um die Stufen zur Überwindung der Gegnerschaft im Rahmen der europäischen Integration. Grunddaten zur deutsch-französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts Kenntnisse über die wechselseitigen Erfahrungen, Ängste, Vorurteile im Bewusstsein der Menschen beider Länder (seit dem. Weltkrieg) Grunddaten zur Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union 22

Französisch Zur Aufgabe Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Vie familiale et éducation Der Themenschwerpunkt behandelt das Familienleben in der französischen Gesellschaft unter dem Aspekt der Eltern-Kind-Beziehung. Die familiären Beziehungen werden betrachtet in Hinblick auf die unterschiedlichen Vorstellungen, Rollen, Pflichten und Aufgaben der beteiligten Personen und auf die damit möglicherweise verbundenen Konflikte. Der Begriff Familie umschließt sowohl die klassische Kleinfamilie als auch die sogenannten familles recomposées und die familles monoparentales. Die Beispiele sind dem französischen Alltagsleben entnommen, d.h. beinhalten auch landesspezifische Faktoren, die das Familienleben prägen können - wie den stärkeren Einfluss staatlicher Institutionen (z.b. école maternelle, Ganztagsschule, Internate, colonie de vacances) und ermöglichen einen Vergleich mit der Lebenswelt, dem Erfahrungshorizont der Schüler sowohl auf universeller Ebene (z.b. Erziehungsstile, Generationskonflikt) als auch auf landeskundlicher (z.b. individuelle Freizeit-, Feriengestaltung und die Auswirkungen auf das Familienleben). Dabei sollen die Schüler zum einen die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Personen einnehmen, zum anderen sollen sie deren Gefühle, Beweggründe und Handlungsweisen im Vergleich mit ihren eigenen Wertvorstellungen reflektieren und diskutieren. soziologische Grunddaten zur Familie (z.b. Familienformen, Familiengrößen, geschlechtsspezifische Rollenverteilung, Berufstätigkeit der Eltern, u.ä.) Grundkenntnisse über den staatlichen und gesellschaftlichen Rahmen, in dem Familienleben in Frankreich und Deutschland stattfindet (Kinderbetreuung, Schulsystem, u.ä.) 3.2.2 Leistungskurs Zur Aufgabe I Im Rahmen des umfassenden Themas Zielsprachenland: Entwicklung und Identität wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema La France et l Allemagne hier et aujourd hui Es geht um die letzte Phase der wechselhaften Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert, d.h. um die Zuspitzung der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs und um die Stufen zur Überwindung der jahrhundertelangen Gegnerschaft im Rahmen der europäischen Integration. Grunddaten zur deutsch-französischen Geschichte des 20. Jahrhunderts Kenntnisse über die die wechselseitigen Erfahrungen, Ängste, Vorurteile im Bewusstsein der Menschen beider Länder (seit 1870/71) Grunddaten zur Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union 23

Französisch Zur Aufgabe Im Rahmen des umfassenden Themas Universelle Themen der Menschen wird als Schwerpunkt für die schriftliche Abituraufgabe vorgegeben das Thema Vie familiale et éducation Der Themenschwerpunkt behandelt das Familienleben in der französischen Gesellschaft unter dem Aspekt der Eltern-Kind-Beziehung. Die familiären Beziehungen werden betrachtet in Hinblick auf die unterschiedlichen Vorstellungen, Rollen, Pflichten und Aufgaben der beteiligten Personen und auf die damit möglicherweise verbundenen Konflikte. Der Begriff Familie umschließt sowohl die klassische Kleinfamilie als auch die sogenannten familles recomposées und die familles monoparentales. Die Beispiele sind dem französischen Alltagsleben entnommen, d.h. beinhalten auch landesspezifische Faktoren, die das Familienleben prägen können - wie den stärkeren Einfluss staatlicher Institutionen (z.b. école maternelle, Ganztagsschule, Internate, colonie de vacances) und ermöglichen einen Vergleich mit der Lebenswelt, dem Erfahrungshorizont der Schüler sowohl auf universeller Ebene (z.b. Erziehungsstile, Generationskonflikt) als auch auf landeskundlicher (z.b. individuelle Freizeit-, Feriengestaltung und die Auswirkungen auf das Familienleben). Dabei sollen die Schüler zum einen die unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Personen einnehmen, zum anderen sollen sie deren Gefühle, Beweggründe und Handlungsweisen im Vergleich mit ihren eigenen Wertvorstellungen reflektieren und diskutieren. soziologische Grunddaten zur Familie (z.b. Familienformen, Familiengrößen, geschlechtsspezifische Rollenverteilung, Berufstätigkeit der Eltern, u.ä.) Grundkenntnisse über den staatlichen und gesellschaftlichen Rahmen, in dem Familienleben in Frankreich und Deutschland stattfindet (Kinderbetreuung, Schulsystem, Familienförderung u.ä.) Grundkenntnisse über heutige familiäre Wertvorstellungen, Erziehungsstile, Lebensperspektiven 24

Französisch Anhang: Liste der Operatoren Mehr noch als bei dezentralen Aufgaben, die immer im Kontext gemeinsamer Erfahrungen der Lehrkräfte und Schüler mit vorherigen Klausuren stehen, müssen zentrale Prüfungsaufgaben für die Abiturientinnen und Abiturienten eindeutig hinsichtlich des Arbeitsauftrages und der erwarteten Leistung formuliert sein. Die in den zentralen schriftlichen Abituraufgaben verwendeten Operatoren (Arbeitsaufträge) werden in der folgenden Tabelle definiert und inhaltlich gefüllt. Entsprechende Formulierungen in den Klausuren der Studienstufe sind ein wichtiger Teil der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Abitur. Neben Definitionen und Beispielen enthält die Tabelle auch Zuordnungen zu den Anforderungsbereichen I compréhension, analyse und commentaire personnel (vgl. die Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung), wobei die konkrete Zuordnung auch vom Kontext der Aufgabenstellung abhängen kann und eine scharfe Trennung der Anforderungsbereiche nicht immer möglich ist. Operatoren Definitionen Beispiele analyser caractériser comparer commenter décrire I dégager discuter relever et expliquer certains aspects particuliers du texte tout en tenant compte du message du texte entier décrire les traits caractéristiques d'un personnage, d'un objet, d'une stratégie en ayant recours à un schéma convenu montrer les points communs et les différences entre deux personnages, objets, points de vue etc. d'après certains critères donnés exprimer son propre point de vue en ce qui concerne une citation, un problème, un comportement en avançant des arguments logiques, en se basant sur le texte, ses connaissances en la matière et ses propres expériences énumérer des aspects déterminés quant à un personnage, une situation, un problème dans le texte en les mettant dans un certain ordre faire ressortir, mettre en évidence certains éléments ou structures du texte étudier un point de vue, une attitude, une solution de plus près en pesant le pour et le contre Analysez l'attitude du personnage envers ses supérieurs. Caractérisez le personnage principal. Comparez les deux personnages quant à leur attitude envers la guerre. Commentez le jugement de l'auteur en ce qui concerne le tourisme et justifiez votre opinion. Décrivez les rapports familiaux tels qu'ils sont présentés dans le texte. Dégagez les étapes de la réflexion de Mersault le jour de son exécution. Discutez la situation d'une mère au foyer en vous basant sur le texte. étudier (de façon détaillée) examiner (de plus près) exposer brièvement I relever et expliquer tous les détails importants concernant un problème, un aspect donné considérer avec attention, à fond un problème, une situation, un comportement se borner à l'essentiel en ce qui concerne le sujet ou certains aspects du texte, sans en rendre ni toutes les idées principales ni trop de détails Etudiez de façon détaillée les causes de l exode rural telles qu'elles sont présentées dans le texte. Examinez de plus près l'évolution psychologique du personnage principal dans cet extrait. Exposez brièvement le problème dont il est question dans le texte. 25