Regierungsratsbeschluss vom 13. Mai 2014



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Transkript:

Regierungsratsbeschluss vom 13. Mai 2014 Nr. 2014/863 Massnahmenplan 2014; Optimierung der Anzahl Lektionen für die Volksschule (Primarstufe, Sekundarstufe I) 1. Ausgangslage Der Regierungsrat genehmigte am 21. Oktober 2013 103 Massnahmen zur Sanierung des Staatshaushaltes im Grundsatz und verabschiedete den Bericht Massnahmenplan 2014 zu Handen des Runden Tisches (RRB Nr. 2013/1921). Darin enthalten waren die folgenden drei Massnahmen zur Reduktion von Lektionen in der Volksschule: DBK_R7 Reduktion Unterrichtslektionen an der Sek P, DBK_R15 Lektionenoptimierung Volksschule Primarstufe und DBK_R16 Lektionenoptimierung Volksschule Sekundarstufe I. In den Beratungen des Runden Tisches waren die geplanten Kürzungen von je zwei Lektionen pro Jahrgang auf der Sekundarstufe I unbestritten. Die Vorschläge zur Reduktion von zwei Lektionen auf der Primarstufe wurden hingegen unterschiedlich beurteilt. Der Regierungsrat entschied deshalb am 9. Dezember 2014, auf der Primarstufe nur eine Lektion zu reduzieren (RRB Nrn. 2013/2280 und 2013/2281). Im Rahmen der definitiven Massnahmenliste 2014 wurden die Massnahmen DBK_R7, DBK_R15 und DBK_R16, welche in der Kompetenz des Regierungsrates liegen, beschlossen und die Departemente mit der Umsetzung beauftragt (RRB Nr. 2013/2281). 2. Erwägungen Die Umsetzung der Kürzung von Lektionen wurde mit den betroffenen Verbänden und Kommissionen besprochen. Am Runden Tisch nahmen teil: - Verband der Einwohnergemeinden (VSEG) (1) - Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Solothurn (VSL-SO) (2) - Sek-P-Konferenz (1) - Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn (LSO) (2) - Verband der Solothurner Kantonsschullehrer (SKLV) (1) Die Vertretungen der beiden Personalverbände der Lehrpersonen sind im Grundsatz gegen einen Lektionenabbau. Die Belastung der Schüler und Schülerinnen durch die Anzahl Wochenlektionen wird in der 3. Klasse der Primarstufe und in der Sekundarschule P (Sek P) beanstandet. Daher hat die Kürzung in diesen Klassen auch eine Entlastungsfunktion. Für die Sekundarschule B und Sekundarschule E erfolgt der Abbau von Lektionen ausschliesslich aus finanziellen Überlegungen. 2.1 Lektionenoptimierung auf der Primarstufe Der Kanton Solothurn hatte bis 2008 die tiefste Lektionenzahl, also die kürzeste Beschulungsdauer aller Kantone vorzuweisen. Mit einem Aufbau von Lektionen um 12 Prozent konnte der Kanton in den Jahren 2008 bis 2012 ins schweizerische Mittelfeld aufrücken. Die Anzahl Wo-

2 chenlektionen in der 3. Klasse der Primarstufe ist jedoch vergleichsweise hoch. Zum einen ist der nominell grosse Anstieg von Wochenlektionen von der 2. in die 3. Klasse anforderungsreich. Zum anderen würde im Zusammenhang mit einer Einführung des Lehrplans 21 so oder so eine Anpassung der Lektionentafel der 3. Klasse notwendig. Die Reduktion einer Lektion in der 3. Klasse ist vertretbar und entspricht auch der Stellungnahme des Regierungsrates zum Auftrag René Steiner (EVP, Olten): Anpassung der Stundentafel für die Primarschule (28.3.2012) (KRB Nr. A 039/2012; RRB Nr. 2012/1829 vom 11.9.2012). Die Streichung der Lektion erfolgt in der Fächergruppe Deutsche Sprache/Sachunterricht/ Musik von heute 12 Lektionen auf neu 11 Lektionen. In den ersten Jahren der Primarstufe erfolgt der Unterricht nicht zwingend fachspezifisch. Die Inhalte einer oder mehrerer Lektionen werden fächerübergreifend unterrichtet. Für die 11 Lektionen wird eine durchschnittliche Aufteilung von annähernd 7 Lektionen für Deutsche Sprache, 3 Lektionen für Sachunterricht und 1 Lektion für Musik erwartet. In der 3. Klasse sind somit neu 28 Lektionen zu unterrichten, das ergibt folgende Lektionentafel ab Schuljahr 2015/2016: Kindergarten Primarschule Fach 5 6 I II III IV V VI Pflichtfächer Abteilung von 16-24 Kindern: mindestens 14 Lektionen Abteilung von weniger als 16 Kindern: mindestens 12 Lektionen Abteilung von 16-24 Kindern: mindestens 22 Lektionen Abteilung von weniger als 16 Kindern: mindestens 20 Lektionen Deutsche Sprache inkl. Schreiben/Sachunterricht/Musik 8 10 12 11 0 0 0 Deutsche Sprache inkl. Schreiben 0 0 0 8 7 7 Sachunterricht 0 0 0 3 3 4 Musik 0 0 0 2 2 2 Zeichnen 1 1 1 1 1 1 Werken 4 4 4 4 4 4 Französische Sprache 0 0 3 3 2 2 Englische Sprache 0 0 0 0 2 2 Mathematik 5 5 5 5 5 5 Medienbildung 0 0 1 1 1 1 Turnen 3 3 3 3 3 3 Total Pflichtfächerlektionen 21 23 29 28 30 30 31 2.2 Lektionenoptimierung Volksschule Sekundarstufe I (Sek B und Sek E) Die Lektionen-Dotation auf der Sekundarstufe I wurde im Zusammenhang mit der Einführung der Reform Sekundarstufe I angehoben. Auch hier konnte der Kanton vom letzten Platz der Beschulungsdauer in ein schweizerisches Mittelfeld aufschliessen. Die Ziele der Reform können trotz eines Rückbaus noch erreicht werden. Der Kanton Solothurn befindet sich jedoch damit an der unteren Grenze der Lektionen-Dotation, die für die Einführung des Lehrplans 21 notwendig ist. Für die Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I (Sek B und Sek E) ist der aktuelle Umfang des wöchentlichen Unterrichts grundsätzlich angemessen. Der Abbau erfolgt deshalb nicht nur über Unterrichtslektionen für die Schüler und Schülerinnen, sondern, weil die Sparmassnahmen primär finanzielle Entlastungen bringen sollen, auch über eine Reduktion von Halbklassenunterricht oder subventionierten Wahlangeboten.

3 2.2.1 Reduktion im 1. Sekundarschuljahr Der Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe I ist für viele Jugendliche ein grosser Schritt. Sie müssen den Betrieb der neuen Schule kennenlernen und begegnen neuen Herausforderungen. Die Entscheidung für Wahlfächer an einer noch unbekannten Schule fällt den Sechstklässlern noch schwer. Insbesondere ist für sie die Belastung an der zukünftigen Schulstufe nicht einschätzbar. Wenn nun in der 1. Sekundarschule keine Wahlfächer mehr angeboten werden, ist dies vertretbar, umso mehr, als die Wahlfächer mit Ausnahme von Italienisch schon im Fächerkanon des Pflichtangebots enthalten sind. Für den ganzen Kanton über alle Schulträger hinweg ist mit einer Reduktion von durchschnittlich einer Wochenlektion zu rechnen. Die Entlastung der Gemeinden ist je nach Nutzung der Angebote unterschiedlich. Als zweite Sparmassnahme wird in der Lektionentafel das Fachangebot Erweiterte Erziehungsanliegen/Selbstgesteuertes Arbeiten für alle von bisher zwei Lektionen auf eine Lektion reduziert. Zum Ausgleich von unterschiedlichen Belastungen über die Schuljahre hinweg wird im Fach Geschichte/Staatskunde eine Lektion von der 2. Sekundarschule in die 1. Sekundarschule übertragen. 2.2.2 Reduktion im 2. Sekundarschuljahr In der 2. Sekundarschule wird das Fachangebot Hauswirtschaft/Lebensgestaltung von heute vier Lektionen auf drei gekürzt (weitere zwei Lektionen werden im 9. Schuljahr erteilt). Da es sich dabei um eine Lektion im Halbklassenunterricht handelt, werden finanziell zwei Lektionen eingespart. Die Dotation von insgesamt fünf Lektionen entspricht dem Anteil von Hauswirtschaftsunterricht gemäss der Planung im Lehrplan 21. Die Schulen sind in der schulorganisatorischen Ausrichtung frei, einen vierzehntäglichen Rhythmus von je wechselnd vier Lektionen und zwei Lektionen einzurichten, damit für die Nahrungszubereitung vierzehntäglich ausreichend Zeit zur Verfügung steht. 2.2.3 Reduktion im 3. Sekundarschuljahr Das 3. Sekundarschuljahr ist als Abschlussjahr von der Wahl zwischen zwei Profilen geprägt. Für den Unterricht in Lernateliers und Lerngruppen stehen den Schulen nebst den sieben profilbezogenen Lektionen (inkl. Selbstgesteuertes Arbeiten/Projektarbeit) zusätzliche Lektionen für die organisatorische Ausgestaltung - wie eine Aufteilung in Halbklassen oder Gruppen für Lernateliers - zur Verfügung. Mit einer Reduktion im 3. Sekundarschuljahr in der Gesamtsumme von heute 43 Lektionen auf insgesamt 41 Lektionen kann davon durch organisatorische Anpassungen eine Lektion eingespart werden. Eine weitere Lektion wird mit der Aufhebung des Fachangebotes Berufsorientierung/Kommunikation im 3. Sekundarschuljahr erreicht. Die Inhalte dieses Faches lassen sich gut im Fach Deutsche Sprache (Anteil Kommunikation) und im Fach Selbstgesteuertes Arbeiten während der Projektarbeit (Anteil Berufsorientierung) einbauen.

4 Folgende Lektionentafel Sekundarstufe I Sek B und Sek E gilt ab Schuljahr 2015/2016: Fach 1. Sek 2. Sek Pflichtfächer 3. Sek Profil Dienstl. /Soziales 3. Sek Profil Technik /Handwerk Deutsche Sprache 4 4 5 4 Französische Sprache 3 3 4 3 Englische Sprache 3 3 4 3 Mathematik 5 5 5 5 Naturlehre 3 3 2 3 Geschichte/Staatskunde 1 2 2 1 2 1 Geographie 2 1 1 1 Hauswirtschaft/Lebensgestaltung 0 4 3 2 2 Technisches Gestalten 2 2 0 0 Techn. Gestalten/Geometrisch/technisches Zeichnen 0 0 0 2 Bildnerisches Gestalten 2 2 1 1 Musik 1 1 1 1 Sport 3 3 3 3 Informatik/Tastaturschreiben 1 1 1 2 Berufsorientierung 1 1 0 0 Berufsorientierung und Kommunikation 0 0 1 0 1 0 Erweiterte Erziehungsanliegen/Selbstgesteuertes Arbeiten 2 1 1 0 0 Selbstgesteuertes Arbeiten 0 0 3 3 Total Pflichtfächerlektionen 33 34 34 34 Insgesamt subventionierte Unterrichtslektionen einschliesslich Halbklassenunterricht und Lernateliers (9. Schuljahr) bisher Insgesamt subventionierte Unterrichtsektionen einschliesslich Halbklassenunterricht und Lernateliers (9. Schuljahr) neu Wahlfächer 1) 36 43 43 43 36 40 41 41 Musik/Chor 1 0 1 1 1 Technisches Gestalten/Bildnerisches Gestalten 2 0 2 2 2 Italienische Sprache 3 0 3 3 3 1) Die Wahlfächer der Sekundarschule B und E sind zwingend anzubieten. Zusammenfassend werden über die drei Jahre der Sekundarstufe I sechs Lektionen eingespart, davon eine Lektion in der 1. Sekundarschule, drei Lektionen in der 2. Sekundarschule und zwei Lektionen in der 3. Sekundarschule. 2.2.4 Lektionenreduktion an der Sek P In der Sek P sind die Schüler und Schülerinnen durch 35 bis 37 Wochenlektionen mehrheitlich stark belastet. Eine Anpassung der Lektionenzahl ist deshalb nicht nur ein Sparziel, sondern soll die Jugendlichen auch entlasten. Die Sek P bereitet als progymnasialer Leistungszug auf das Gymnasium vor und hat in der Ausrichtung die Ausgestaltung der Lektionentafel im Gymnasium mit zu berücksichtigen. Zur Entlastung der Schüler und Schülerinnen trägt mitunter eine Verringerung der Anzahl promotionswirksamer Fächer bei. In der Unterrichtspraxis bedeutet dies, dass weniger Noten- Prüfungen geschrieben werden müssen. Der vorliegende Vorschlag für die Reduktion der Wochenlektionen an der Sek P wurde von der Sek-P-Konferenz einstimmig begrüsst.

In der 1. Sek P wird das Fachangebot Biologie um eine Lektion reduziert. Biologie wurde mit der Reform Sek I um zwei Lektionen erhöht, davon wird nun eine Lektion wieder zurückgenommen. Inhalte der Biologie sind im Weiteren zusätzlich im Wahlpflichtfach Wissenschaft und Technik in den Modulen Wasser, Sinne und Wahrnehmungen und teilweise im Modul Fliegen enthalten. In der 2. Sek P wird das Fach Physik aus der Lektionentafel gestrichen (minus zwei Lektionen). Die Physik wurde grundsätzlich im Gymnasium mit zwei zusätzlichen Lektionen aufgewertet. Mit der Streichung des Faches Physik findet in der Sek P jedoch weiterhin Unterricht mit physikalischen Inhalten statt. Die physikbezogenen mathematischen Inhalte werden mit einer Erhöhung der Lektionenzahl im Fach Mathematik um eine Lektion aufgefangen. Im Wahlpflichtfach Wissenschaft und Technik wird das physikalische Modul Energie mit einem weiteren physikalischen Modul Elektrizität und Mechanik ergänzt. Schüler und Schülerinnen, die anstelle von Wissenschaft und Technik das Wahlpflichtfach Latein wählen, können im Gymnasium von den zusätzlichen Physikstunden profitieren. Die Aufwertung der Naturwissenschaften war ein wichtiges Ziel der Reform Sek I. Trotz dieser Kürzung in den Naturwissenschaften ist mit den vorgesehenen Begleitmassnahmen sichergestellt, dass die Schüler und Schülerinnen der Sek P immer noch eine solide naturwissenschaftlich-mathematische Bildung erhalten. Als zusätzliche Sparmassnahme wird der Hauswirtschaftsunterricht von heute drei Lektionen auf zwei Lektionen gekürzt. Da es sich hier um Halbklassenunterricht handelt, werden effektiv zwei Lektionen eingespart. Die Lektionentafel der Sekundarstufe I Sek P ab Schuljahr 2015/2016: Fach 1. Sek P 2. Sek P Pflichtfächer Deutsche Sprache 4 4 Französische Sprache 3 3 Englische Sprache 3 3 Mathematik 5 4 5 Biologie 2 1 2 Physik 0 2 0 Chemie 1 1 Geschichte/Staatskunde 2 2 Geographie 2 2 Hauswirtschaft/Lebensgestaltung 0 3 2 Technisches Gestalten 2 0 Bildnerisches Gestalten 2 2 Musik 2 2 Sport 3 3 Informatik/Tastaturschreiben 1 1 Total Pflichtfächerlektionen 31 32 Wahlpflichtfächer Latein 3 3 Wissenschaft und Technik 3 3 Total 34 35 Bezahlte bzw. subventionierte Unterrichtslektionen bisher 41 44 Bezahlte bzw. subventionierte Unterrichtslektionen neu 40 41 Zusammenfassend werden in der Sek P vier Lektionen eingespart, davon eine Lektion in der 1. Sek P und drei Lektionen in der 2. Sek P. 5

6 2.3 Finanzelle Einsparungen Die Kürzungen von insgesamt sechs Lektionen auf der Sekundarstufe I und einer Lektion auf der Primarstufe haben auch Auswirkungen auf die Gemeinden als Schulträger. Die folgenden Einsparungen gehen von der heute gültigen Gesetzgebung aus. Sie berücksichtigen die geplante Einführung der Schülerpauschale nicht. Die Einführung der reduzierten Lektionentafeln ist erst auf den 1. August 2015 möglich, da die Schulen ausreichend Zeit für die Anpassung brauchen und die Pensen der Lehrpersonen jeweils im Januar für das kommende Schuljahr festgelegt werden. Mit der heute praktizierten Nachgangssubventionierung des Unterrichts werden die Spareffekte für die kantonalen Zahlungen an die Schulträger erst im Jahr 2016 mit einem Anteil von fünf Monaten wirksam und bringen folglich erst im Jahr 2017 die erwünschte finanzielle Entlastung. Da der Kanton die Sek P an den Kantonsschulen selbst finanziert, erfolgt für diese der Spareffekt sofort, nämlich im Jahr 2015 für fünf Monate und ab 2016 für das ganze Jahr. Finanzielle Einsparungen: Primarstufe in Fr. 1000.- 2015 2016 2017 Total 15-17 Folgejahre Einsparung Kanton 0 219 525 744 525 Gemeinden 438 1'051 1'051 2'540 1'051 Sekundarstufe I (Sek B, Sek E und Sek P an Volksschulen) in Fr. 1000.- 2015 2016 2017 Total 15-17 Folgejahre Einsparung Kanton 0 1'312 3'150 4'462 3'150 Gemeinden 2'625 6'300 6'300 15'225 1'051 Sekundarschule Sek P an Kantonsschulen in Fr. 1000.- 2015 2016 2017 Total 15-17 Folgejahre Einsparung Kanton 120 280 280 680 280

7 3. Beschluss 3.1 Die Lektionentafeln gemäss den Ziffern 2.1, 2.2.3 und 2.2.4 werden genehmigt. Sie treten auf den 1. August 2015 in Kraft. Das DBK wird mit dem Vollzug beauftragt. 3.2 Das DBK wird beauftragt, für die inhaltlichen Anpassungen des Sek-P-Lehrplanes im Fach Mathematik (Aufnahme der mathematischen Inhalte aus dem Physikunterricht), für die Änderungen im Wahlpflichtfach Wissenschaft und Technik sowie für die Streichungen im Fach Biologie und Hauswirtschaft eine Weisung zu erlassen. Andreas Eng Staatsschreiber Verteiler Departement für Bildung und Kultur (7), AN, VEL, YJP, FL, EM, DK, LS Volksschulamt (11) Wa, YK, RF, RUF, eac, Eg, uvb, MP, AK, ESP, cb Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen (5) Verband Solothurner Einwohnergemeinden, VSEG, Bolacker 9, Postfach 217, 4564 Obergerlafingen Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Solothurn, VSL SO, Adrian van der Floe, Oberstufenzentrum Derendingen-Luterbach, Schöllerstrasse 1, 4552 Derendingen Verband Lehrerinnen und Lehrer Solothurn, LSO, Dagmar Rösler, Hauptbahnhofstrasse 5, 4500 Solothurn Fraktionspräsidien (6) Parlamentsdienste