Auswertung der Fragebogenaktion der Symposien Wettbewerbsfaktor ä ltere Arbeitnehmer/innen Potenziale erkennen und nutzen Herausforderung fü r Unternehmen und Bildungsanbieter 09.12.2003 Schloss Beuggen, Rheinfelden 11.12.2003 Historisches Kaufhaus, Freiburg im Breisgau Gut vier Millionen Arbeitslose in der Bundesrepublik suchen Arbeit doch überall werden Arbeitsplätze abgebaut. Unternehmen schicken ältere Belegschaftsmitglieder in die Frührente, schließen Altersteilzeitabkommen. In manchen Betrieben ist kaum noch jemand über 45 Jahre beschäftigt. Arbeitslose ab dieser Altersgruppe suchen meist vergeblich nach einer neuen Stelle. Zu alt, heißt es lapidar. Oder: Nicht mehr auf dem neuesten Stand. Doch unsere Gesellschaft, die sich gern als dynamisch und juvenile begreift, vergreist und schrumpft und obendrein auch noch vergleichsweise schnell. Was auf die deutsche Gesellschaft zukommt, ist eine Verschiebung zwischen Jung und Alt mit erheblichen Problemen bei den sozialen Sicherungssystemen und einschneidenden Folgen für die Arbeitswelt. Arbeitsmarktforscher prognostisieren, dass die Entwicklung nur mit älter werdenden Belegschaften zu bewältigen sei. Aus dieser Sicht besteht schon bald Handlungsbedarf. Nur wer sich heute mit diesem Thema auseinandersetzt - Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Bildungsanbieter wird morgen auf der Gewinnerseite sein. I
Anliegen des Regionalbüros und der Arbeitsgemeinschaft für Berufliche Fortbildung Emmendingen, Freiburg Breisgau Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut, mit ihren über 170 Bildungsträgern war es, rechtzeitig für dieses zunehmend in den Medien, in der Politik und Wirtschaft, brisanten Themas zu sensibilisieren. Arbeitswissenschaftler, Manager, Repräsentanten aus Unternehmen, Verbänden und Bildungswissenschaftler waren nach Freiburg und Rheinfelden gekommen, um über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Arbeitswelt zu sprechen und Lösungsansätze aufzuzeigen. Begleitend zu dieser Veranstaltung, wurde in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Marlies Streichan Merkle, während ihrer Fortbildung Projektmanangement bei Ifpro in Freiburg, gemeinsam ein Fragebogen entwickelt und ausgewertet. Die Befragung der Symposien hatte zum Ziel: Informationen im Hinblick auf die Herausforderungen der Unternehmen und Bildungsträger hinsichtlich des demografischen Wandels in den Regionen Emmendingen, Freiburg, Lörrach und Waldshut zu sammeln, Bedarfe bei Arbeitgebern zu erfragen, Bildungsträgern eine einen Ein- und Überblick zu verschaffen, sich der Herausforderung der Wissenssicherung älterer Arbeitnehmer/innen rechtzeitig anzunehmen und mit gezielten alternsgerechten Konzepten an den Markt zu gehen. Struktur der Teilnehmer/innen an den Symposien Die beiden Symposien wurden von 165 Teilnehmern besucht. 102 beteiligten sich an der Fragebogenaktion. Sie kamen aus folgenden Bereichen: 38% Unternehmen, 11% aus dem öffentlichen Bereich, 28% Bildungsträger und zu 22% aus sonstigen Bereichen. Das Durchschnittsalter der Besucher/innen der Symposien lag bei 43,8 Jahre. 22% 28% 11% 38% Unternehmen Öffentlicher Bereich Bildungsträger Sonstige II
62 Unternehmen beteiligten sich an der Fragebogenaktion. Sie beschäftigen zusammen 4917 Mitarbeiter/innen; die Belegschaften weisen folgende Altersstruktur auf: Mitarbeiter /innen über 50 Jahre 28,96 %, Mitarbeiter /innen unter 50 Jahre 71,04%. Die nachfolgenden Auswertungen fassen die Ergebnisse der Fragebogenaktion zusammen: Freiburg Lörrach/Rheinfelden 1. Stellungsnahme zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer/innen Zur Frage : "Ist das Thema "Ältere Mitarbeiter/innen am Arbeitsplatz für Sie interessant?" 6 5 4 3. Ist das Thema "ältere Trifft nicht zu 3% Mitarbeiter/innen am Trifft weniger zu 7% Arbeitsplatz" für Sie unentschieden 1% interessant? Trifft weitgehend zu 41% Trifft sehr zu 47% Antwort: Fast 9 der Teilnehmer bestätigen ihr starkes Interesse für diesen Komplex III
Zur Frage: Glauben Sie, dass es in den nächsten Jahren einen Mangel an Fachkräften geben wird? 5 4 3 Glauben Sie,dass es Trifft nicht zu in den nächsten Trifft weniger zu 7% Jahren einen Mangel an unentschieden 7% Fachkräften geben wird? Trifft weitgehend zu 43% Trifft sehr zu 43% Die Antwort ist eindeutig ja, wie in der folgenden Graphik zu sehen. Zur Frage: Wurden in der Vergangenheit bei Ihnen bereits ältere Mitarbeiter eingestellt? 3 25% 15% 5% IV
Wurden in der Vergangenheit- Trifft nicht zu 27% bei Ihnen im Unternehmen bereits Trifft weniger zu 28% ältere Mitarbeiter/innen unentschieden 8% eingestellt? Trifft weitgehend zu 24% Trifft zu 13% Die Antwort lässt sich mit sowohl als auch beschreiben. Zur Frage: Haben Sie gute Erfahrungen mit älteren Arbeitnehmern gemacht? 4 35% 3 25% 15% 5% Haben Sie gute Erfahrungen Trifft nicht zu 8% mit älteren Arbeitnehmern/innen Trifft weniger zu 5% gemacht? unentschieden 27% Trifft weitgehend zu 38% Trifft sehr zu 22% Die Antworten liegen überwiegend bei ja. Es gibt jedoch eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Teilnehmern, die unentschieden ist. V
Zur Frage: Würden Sie bei Neueinstellungen ältere Mitarbeiter berücksichtigen? 6 5 4 3 Würden Sie bei Neueinstellungen Trifft nicht zu 4% ältere Mitarbeiter/innen Trifft weniger zu 5% berücksichtigen?- unentschieden 24% Trifft weitgehend zu 48% Trifft sehr zu 19% Die Antworten liegen überwiegend bei ja. Es gibt jedoch eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Teilnehmern, die unentschieden ist. VI
Zur Frage: Arbeiten ältere und jüngere Arbeitnehmer im Team gut zusammen? 7 6 5 4 3 Trifft nicht zu Trifft weniger zu unentschieden Trifft weitgehend zu Trifft sehr zu Arbeiten ältere und jüngere Trifft nicht zu Arbeitnehmer im Team Trifft weniger zu 3% gut zusammen? unentschieden 19% Trifft weitgehend zu 57% Trifft sehr zu 21% Die Antwort lautet ja mit Einschränkungen. VII
Zur Frage: Sind Erfahrungen älterer Mitarbeiter/innen für (Ihr) Unternehmen wichtig? 5 4 3 Trifft nicht zu Trifft weniger zu unentschieden Trifft weitgehend zu Trifft sehr zu Sind Erfahrungen älterer Trifft nicht zu 2% Mitarbeiter/innen für (Ihr) Trifft weniger zu 4% Unternehmen wichtig? unentschieden 7% Trifft weitgehend zu 46% Trifft sehr zu 41% Dies lässt sich eindeutig mit ja beantworten. VIII
Zur Frage: Gibt es bei Ihnen bereits spezielle Weiterbilddungsangebote für Ältere? 5 4 3 Gibt es bei Ihnen bereits Trifft nicht zu 35% spezielle Weiterbildungsangebote - Trifft weniger zu 32% für Ältere? unentschieden 14% Trifft weitgehend zu 15% Trifft sehr zu 4% hier zeigt sich ein deutlicher Ansatz für einen Weiterbildungsbedarf, was auch aus dem Ergebnis der folgenden Frage ableitbar ist. IX
Zur Frage: Sind Sie an besonderen Weiterbildungsangeboten interessiert? 45% 4 35% 3 25% 15% 5% Sind Sie an besonderen Trifft nicht zu 8% Weiterbildungsangeboten Trifft weniger zu 4% für Ältere interessiert? unentschieden 9% Trifft weitgehend zu 39% Trifft sehr zu 4 Es ist sehr klar zu erkennen, dass ein hohes Interesse an Weiterbildungsangeboten für Ältere vorhanden ist. X
2. Möglichkeiten der Weiterbildung Zur Frage: Welche Möglichkeiten der Weiterbildung sind Ihrer Meinung nach für ältere Arbeitnehmer/innen besonders sinnvoll und effizient? Besuch VHS andere Bildungstr. Besuch Messen Fernunterricht Inhouse- Schulung über Fachliteratur Besuch Vorträge Möglichkeiten der Weiterbildung über Fachliteratur 13% Besuch Messen 9% Besuch Vorträge 21% Fernunterricht Inhouse -Schulungen 23% Besuch VHS 11% andere Bildungsträger. 13% über Fachliteratur 13% Inhouse-Schulungen und der Besuch von Vorträgen wurde bevorzugt angegeben. Die anderen Angebote der Weiterbildung wiesen eine gewisse Parallelität auf. XI
Zur Frage: Wo sehen Sie Ihrer Meinung nach Fortbildungsbedarf in (Ihrem) Unternehmen? Komm./Soft Skills Sonstiges Techn.Fachschulung. Fremdsprachen EDV-Kurse Qualitätsmanagement. Projektmanagement Betriebswirtschaft Wo sehen Fortbildungsbedarf in Ihrem EDV-Kurse 18% Unternehmen? in Betriebswirtschaft 13% Techn. Fachschulungen 7% in Qualitätsmanagement. 15% in Fremdsprachen 8% in Projektmanagement. 16% Kommunikation /Soft Skills 21% Sonstiges 3% Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Kommunikation und Soft Skills. Etwas geringer ist der Bedarf im EDV-Bereich und im Projektmanagement. XII