S Stadtsparkasse Völklingen. Geschäftsbericht 2014-1 -



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Transkript:

S Stadtsparkasse Völklingen Geschäftsbericht 2014-1 -

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Stadtsparkasse Völklingen Gemeinnützige und mündelsichere Anstalt des öffentlichen Rechts Gegründet 1888 Träger der Stadtsparkasse Völklingen ist die Mittelstadt Völklingen. Die Stadtsparkasse Völklingen ist Mitglied des Sparkassenverbandes Saar und durch diesen Mitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V., Bonn. - 3 -

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Inhalt Geschäftsstellen Lagebericht Bericht des Verwaltungsrates Jahresabschluss Anhang A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden B. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung C. Sonstige Angaben Bestätigungsvermerk - 5 -

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Geschäftsstellen Hauptstelle 66333 Völklingen, Bismarckstraße 9 Telefon (06898) 14-0 Telefax (06898) 14 227 Email: service@stadtsparkasse-voelklingen.de www.stadtsparkasse-voelklingen.de Filialen I Servicecenter Luisenthal Straße des 13. Januar 255 II Servicecenter Geislautern Ludweilerstraße 173 III Servicecenter Heidstock Gerhardstraße 229a IV Servicecenter Röchlinghöhe Trierer Straße 41 V Servicecenter Wehrden Schaffhauser Straße 158 VI Servicecenter Fürstenhausen Saarbrücker Straße 62 VII SB-Center Am Leh Pasteurstraße 17-7 -

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Lagebericht Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Sparkasse... 10 2 Wirtschaftsbericht... 10 2.1 Rahmenbedingungen... 10 2.2 Geschäftsverlauf... 13 2.2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen... 14 2.2.2 Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Bilanzstrich)... 14 2.2.3 Passivgeschäft... 15 2.2.4 Dienstleistungen... 15 2.2.5 Derivate... 15 2.2.6 Eigenhandel... 15 2.3 Vermögenslage... 16 2.4 Finanzlage... 17 2.5 Ertragslage... 18 2.6 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren... 20 2.7 Gesamtaussage und Beurteilung... 20 3 Nachtragsbericht... 20 4 Prognosebericht... 21 4.1 Rahmenbedingungen für 2015... 21 4.2 Voraussichtliche Entwicklung der Sparkasse... 21 5. Chancen- und Risikobericht... 23 5.1 Risikomanagement... 23 5.2 Überwachung und Steuerung der Risikoarten... 25 5.2.1 Adressenausfallrisiken... 25 5.2.2 Marktpreisrisiken... 30 5.2.3 Liquiditätsrisiko... 31 5.2.4 Operationelle Risiken... 31 5.2.5 Berichtswesen... 32 5.3 Chancenmanagementsystem... 33 5.4 Gesamtaussage... 33-9 -

1Grundlagen der Sparkasse Die Stadtsparkasse Völklingen ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Völklingen. Träger der Sparkasse ist die Mittelstadt Völklingen. Als selbständiges Wirtschaftsunternehmen bietet sie zusammen mit ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe für private und gewerbliche Kunden Finanzdienstleistungen und Finanzdienstleistungsprodukte an. Direkt vor Ort und dadurch kundennah, trifft die Sparkasse schnelle und an den Interessen unserer Kunden orientierte Entscheidungen, bei denen sie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region berücksichtigt. Damit verbinden sich Kundennähe, Effizienz und Sachkompetenz. Auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse ist es die besondere, gesetzliche Aufgabe der Sparkasse, in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhielten wir zum 31. Dezember 2014 eine Hauptstelle, sechs Servicestellen sowie eine Selbstbedienungs- und zwei Geldautomaten-Stellen in unserem Geschäftsgebiet und beschäftigten insgesamt 89 Mitarbeiter. Die Stadtsparkasse Völklingen ist die kleinste Sparkasse im Saarland. Sicherheit ist seit Ausbruch der Finanzmarktkrise ein großes Anliegen. Unsere Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenverband Saar (SVSaar) über dessen Sparkassenstützungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen. Dieser Haftungsverbund sichert den Bestand aller Sparkassen und damit in vollem Umfang auch die Einlagen der Kunden. Dieser Schutz gilt für Einlagen privater und gewerblicher Anleger und ohne betragsmäßige Begrenzung. Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse, beschließt über die Gewährung von Organkrediten im Sinne von 15 KWG, erlässt Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss, den Vorstand sowie die Interne Revision und überwacht die Tätigkeit des Vorstands. Er setzt sich aus dem Vorsitzenden sowie 15 Mitgliedern zusammen. Der Kreditausschuss, den der Verwaltungsrat gemäß 13a Abs. 1 SSpG aus seiner Mitte gebildet hat, besteht aus dem Vorsitzenden sowie fünf Mitgliedern. Er beschließt über Kredite, die außerhalb der Bewilligungsbefugnis des Vorstandes liegen oder über Kredite, die der Vorstand dem Kreditausschuss zur Bewilligung vorlegt. Der Vorstand leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung. Er vertritt die Sparkasse und führt ihre Geschäfte. 2Wirtschaftsbericht 2.1Rahmenbedingungen Der Welthandel ist 2014 etwas langsamer expandiert als 2013, und die Weltproduktion ist 2014 ungefähr im gleichen Tempo gewachsen wie im Jahr zuvor. Dabei fiel das Ausmaß der Expansion in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aus. Das zuvor insgesamt sehr starke Wachstumsfeld der Schwellenländer hat sich etwas abgeschwächt und zuletzt weiter aufgefächert. China wuchs etwas langsamer aber immer noch mit hohen Raten. Brasilien musste dagegen im Sommer 2014 sogar eine Rezession durchstehen. Russland hatte erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen aus dem politisch und militärisch eskalierten Konflikt in der Ukraine zu tragen; gegen Jahresende litt Russland zunehmend unter dem Ölpreisverfall. Unter den Industrieländern sind vor allem die USA und das Vereinigte Königreich 2014 stark gewachsen. Japan steckte dagegen weiter in Schwierigkeiten. Der Euroraum blieb ebenfalls anfällig. Zwar setzte sich hier zunächst die im Frühjahr 2013 begonnene Erholung fort, doch geriet sie im Frühjahr 2014 aufgrund geopolitischer Risiken (Osteuropa, Islamischer Staat, Ebola etc.) wieder ins Stocken. Innerhalb Europas verlief die Entwicklung zunehmend differenziert. Während diejenigen Länder, die entschlossen Strukturreformen umgesetzt haben, wie etwa Spanien und Irland, wieder wuchsen, verharrte Italien weiter in einer Stagnation. Deutschland hat das Jahr 2014 mit einem sehr starken ersten Quartal eröffnet. Das Bruttoinlandsprodukt legte preisbereinigt um 0,8 Prozent zu. Dieser Sprung war allerdings erheblich von dem milden Wetter im meteorologisch praktisch ausgefallenen Winter 2013/2014 verursacht. Insbesondere die Bauproduktion profitierte von der milden Witterung. Aufgrund der in 2014 passenden 10

Saisonbereinigung der Daten waren die rechnerischen Rückschläge des zweiten Quartals dann nicht erstaunlich. Gleichwohl hielt die im Jahresverlauf eingetretene Schwäche auch im dritten Quartal weiter an, so dass über den gesamten Sommer de facto eine Stagnation zu verzeichnen war. Insbesondere die zuvor endlich in Schwung gekommene Investitionstätigkeit in Deutschland brach wieder recht abrupt ab. Das vierte Quartal ist vom Statistischen Bundesamt bislang noch nicht exakt beziffert. Das bisher inoffiziell genannte rund ein Viertel Prozent Wachstum liefert aber eine Indikation, dass die Erholung sich gestützt auf günstiges Öl und einen abgewerteten Euro inzwischen wieder in Gang gesetzt haben sollte. Für das Gesamtjahr 2014 wurde in der ersten amtlichen Schätzung ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent gemeldet. Das ist deutlich besser als die mageren Raten der Jahrgänge 2012 und 2013 (+0,4 Prozent bzw. +0,1 Prozent) und liegt sogar über dem Potenzialwachstum für Deutschland, das meist in der Größenordnung von gut 1 Prozent verortet wird. Getragen wurde das deutsche Wachstum breit von allen Verwendungskomponenten, vor allem von der Binnennachfrage. Die privaten Konsumausgaben legten 2014 in preisbereinigter Rechnung um 1,1 Prozent zu. Die Bruttoanlageinvestitionen wurden unter Schwankungen im Jahresverlauf unter dem Strich real um 3,1 Prozent ausgeweitet. Dazu trugen sowohl die Ausrüstungsinvestitionen als auch die Bauten mit einem fast identischen Wachstumstempo bei. Die Güterexporte legten real um 3,7 Prozent zu, die Importe um 3,3 Prozent. Damit steuerte auch der Außenbeitrag 2014 einen Wachstumsimpuls zu. Die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland stieg 2014 noch einmal um 371 Tausend auf einen Jahresdurchschnitt von 42,7 Mio. und erreichte damit einen neuen Rekordstand. Die Anzahl der arbeitslos Gemeldeten ging um 52 Tausend zurück, die Arbeitslosenquote in der national üblichen Berechnung nahm um 0,2 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent ab. Der deutsche Staatssektor erzielte 2014 wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren einen leichten Finanzierungsüberschuss, zu dem neben Gemeinden und Sozialversicherungen nun auch der Bund beitrug. Nur die Länder weisen in ihrer Summe noch ein leichtes Defizit auf. Auf gesamtstaatlicher Ebene löste sich der Saldo von der schwarzen Null und die diese Bezeichnung nun verdienende Überschussquote stieg sogar auf 0,4 Prozent. Zusammen mit dem nominalen BIP- Wachstum reduzierte dies die deutsche öffentliche Schuldenstandsquote spürbar, nach erster Rechnung von 76,9 Prozent des BIP im Jahre 2013 auf nun 74,5 Prozent Ende 2014. Der Preisauftrieb war 2014 weiter sehr schwach. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,9 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte bewegte sich der breite Preisindex durch die kontinuierliche Verbilligung des Rohöls praktisch seitwärts. Der Ölpreis hat sich im Laufe des zweiten Halbjahres mehr als halbiert. Die Jahresrate der Verbraucherpreise ging deshalb stetig zurück, lag im Dezember nur noch bei +0,2 Prozent. Auf Ebene des Euroraums lag die Steigerungsrate der harmonisierten Verbraucherpreise im Jahresschnitt bei +0,4 Prozent, im Dezember dagegen bei -0,2 Prozent. Die Kernraten unter Herausrechnung des dramatischen Ölpreisverfalls liegen ein gutes Stück höher. Die Lage ist deshalb nicht als eine Deflation mit sich selbst verstärkenden Teufelskreisen zu bewerten. Der Sicherheitsabstand zu deflationären Gefahren ist allerdings kleiner geworden. Die Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank (EZB) von unter, aber nahe bei zwei Prozent ist auf absehbare Zeit nicht erreichbar. Die EZB hat deshalb im Laufe des Jahres 2014 weitere expansive geldpolitische Schritte eingeleitet. Die sich zuvor schon auf Rekord-Niedrigständen befindenden Leitzinsen wurden im Juni und im September in zwei Stufen nochmals weiter abgesenkt. Der Satz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte erreichte damit 0,05 Prozent. Der Zinssatz für die Einlagefazilität wurde mit -0,2 Prozent sogar negativ. Ferner hat die EZB neue Langfristtender aufgelegt, die über vier Jahre zum Festzins laufen. Seit dem Herbst 2014 kauft sie zudem Covered Bonds und Asset Backed Securities (ABS) unter neuen Programmen an. 11

Regionale Rahmenbedingungen Die gegenwärtige Entwicklung zeigt die Saarwirtschaft in einer gestärkten Verfassung. Die Auswirkungen der Eurokrise, die insbesondere im südeuropäischen Raum zu teilweise heftigen Turbulenzen geführt hatte, sowie der Nachfragerückgang und der Preisverfall auf den internationalen Stahlmärkten haben in den beiden Vorjahren deutliche Bremsspuren hinterlassen. Infolge der hohen Exportabhängigkeit des Saarlandes fielen die Rückschläge hierzulande erheblich stärker aus als im Bundesdurchschnitt, sodass das Saarland in eine ernsthafte Rezession abzurutschen drohte. Doch schon im Herbst 2013 zeigten sich neuerliche Belebungstendenzen, die vom milden Winter unterstützt und im Frühjahr noch verstärkt wurden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Saarlandes als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung stieg im ersten Halbjahr 2014 (neuere BIP-Ergebnisse liegen zurzeit noch nicht vor) nominal um 3,9 Prozent an. Preisbereinigt bedeutet das ein reales Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent. Auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Lage weiter entspannt. Nach vorläufigen Daten der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland Ende September 2014 bei 377.600 Personen, das waren 2.281 Personen oder 0,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote lag zum Jahresende bei 7,5 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt). Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im Saarland weiter verlangsamt. Im Durchschnitt der Monate Januar bis November 2014 erreichte der saarländische Verbraucherpreisindex auf Baisis 2010 = 100 einen Wert von 16,6. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ist das Preisniveau um 1,0 Prozent gestiegen. 2013 hatte die entsprechende Veränderungsquote noch bei 1,2 Prozent gelegen. In unserem Geschäftsgebiet sind noch acht weitere Kreditinstitute präsent, viele davon unterhalten zudem mehrere Geschäftsstellen. Neben der hohen Anzahl der Geschäftsstellen aller Kreditinstitute verstärken die überregional im Internet präsenten Direktbanken den Wettbewerb am Markt. 12

2.2Geschäftsverlauf 31.12.2014 Mio.EUR Bestand Veränderungen Bestand in % des Geschäftsvolumens 31.12.2013 Mio.EUR 2014 Mio.EUR 2014 % 2013 % 31.12.2014 % 31.12.2013 % Geschäftsvolumen 1) 371,0 369,8 1,2 0,3 0,0 100,0 100,0 Bilanzsumme 367,7 366,7 1,0 0,3-0,2 99,1 99,2 Kundenkreditvolumen 231,9 223,9 8,0 3,6 2,1 62,5 60,5 darunter: (Buch-)Kredite 228,6 220,8 7,8 3,5 1,8 61,6 59,7 Avalkredite 3,3 3,1 0,2 6,5 34,8 0,9 0,8 Treuhandkredite 0,0 0,0 0,0 0,0-100,0 0,0 0,0 Forderungen an Kreditinstitute 31,3 40,0-8,7-21,8-19,8 8,4 10,8 Wertpapiervermögen 97,0 94,4 2,6 2,8 5,1 26,1 25,5 Anlagevermögen 5,4 5,4 0,0 0,0 5,9 1,5 1,5 Sonstige Vermögenswerte 5,4 6,1-0,7-11,5 3,4 1,5 1,6 Mittelaufkommen von Kunden 226,2 223,3 2,9 1,3 0,3 61,0 60,4 darunter: Sichteinlagen 88,0 79,1 8,9 11,3 10,0 23,7 21,4 befristete Verbindlichkeiten 3,2 4,4-1,2-27,3 7,3 0,9 1,2 Sparbriefe 40,6 39,9 0,7 1,8-0,3 10,9 10,8 Spareinlagen 89,6 94,8-5,2-5,5-7,1 24,2 25,6 Eigenemissionen 4,8 5,1-0,3-5,9 10,9 1,3 1,4 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 103,7 106,9-3,2-3,0-2,7 28,0 28,9 Sonstige Passivposten (einschl. Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen) 21,3 20,1 1,2 6,0 9,8 5,7 5,4 Eigene Mittel 19,8 19,4 0,4 2,1 2,1 5,4 5,3 1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten/weitergegebene Wechsel (einschließlich eigener Ziehungen) / vor Verfall zum Einzug versandte Wechsel / Avalkredite 13

2.2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen 380 Entwicklung von Bilanzsumme und Geschäftsvolumen in 370 366 367 370 370 371 360 368 365 366 368 367 2010 2011 2012 2013 2014 Bilanzsumme Geschäftsvolumen Mit der Geschäftsentwicklung des Jahres 2014 sind wir insgesamt zufrieden. Das Geschäftsvolumen sowie die Bilanzsumme erhöhten sich stichtagsbezogen jeweils um rund 1 Mio.. 2.2.2Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Bilanzstrich) Kundenkreditvolumen Die Sparkasse sagte neue Kredite an Unternehmen, Privatpersonen und Kommunen in Höhe von insgesamt 39,5 Mio. zu, nach 28,9 Mio. im Vorjahr. Das Kundenkreditvolumen ist gegenüber dem Vorjahr um 8,0 Mio. (3,6%) gestiegen und lag damit über den Erwartungen des Vorjahres. Die Ausleihungen an gewerbliche Kunden haben gegenüber dem Vorjahr um 1,4 % abgenommen, die Kredite an Privatpersonen sind um 4,0 % gestiegen. Die Kreditinanspruchnahme der Öffentlichen Hand erhöhte sich um rund 53,9 %. Schwerpunkte des gewerblichen Kreditportefeuilles liegen in den Branchen Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe und Handel. Insgesamt waren gemäß inländischer Kreditnehmerstatistik an gewerbliche Kunden 108,9 Mio. und an Privatkunden 90,4 Mio. ausgereicht. Das Wachstum vollzog sich bei den Privatkunden fast ausschließlich im langfristigen Bereich. Unsere Privatkunden nutzten die im langfristigen Vergleich nach wie vor günstigen Konditionen und bevorzugten weit überwiegend langfristige Kreditlaufzeiten für Baufinanzierungen. Wir rechnen im Geschäftsjahr 2015 mit einer moderaten Ausweitung des Kundenkreditgeschäfts. Forderungen an Kreditinstitute Der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute um 8,7 Mio. bzw. 21,8 % auf 31,3 Mio. ist vor allem auf deren teilweise Umschichtung zu Gunsten der Wertpapieranlagen und der Kundenkredite zurückzuführen. Wertpapiervermögen Das Wertpapiervermögen wurde um 2,6 Mio. aufgestockt und macht mit 97,0 Mio. rund 26,1 % des Geschäftsvolumens aus. Die Wertpapiere sind zum weitaus größten Teil dem Anlagevermögen zugeordnet und dienen der langfristigen Vermögensanlage. 9,3 % des Wertpapiervermögens stehen der Sparkasse als Liquiditätsreserve zur Verfügung. 14

Beteiligungen Im Geschäftsjahr 2014 sank das Volumen der Beteiligungen um 0,1 Mio. auf 3,0 Mio.. Die Veränderung ergab sich aus Anpassungen der Beteiligung am SVSaar um insgesamt 0,1 Mio.. 2.2.3Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden Das Mittelaufkommen von Kunden (einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten) stieg um 2,9 Mio. auf 226,2 Mio.. Zuwächse ergaben sich vorwiegend bei den Sichteinlagen (+ 8,9 Mio. ). Während die Sparbriefe noch ein leichtes Plus von 0,7 Mio. erreichten, gingen die befristeten Verbindlichkeiten um 1,2 Mio. zurück. Der Bestand an Spareinlagen entwickelte sich bei einem weiterhin niedrigen Zinsniveau um 5,2 Mio. rückläufig. Unsere Kundeneinlagen inklusive der Eigenemissionen der Sparkasse (Schuldverschreibungen und nachrangige Verbindlichkeiten) betragen 61,0 % (Vorjahr: 60,4 %) des Geschäftsvolumens. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zeigten einen Rückgang um 3,2 Mio. (- 3,0 %). Sie dienen überwiegend der Refinanzierung des langfristigen Kreditgeschäfts. 2.2.4Dienstleistungen Die Wertpapierumsätze nahmen gegenüber dem Vorjahr um 8,6 % zu. Dabei stiegen die Bruttoerträge gegenüber dem Vorjahr um 15,7 %. Im Geschäftsjahr wurden 251 neue Bausparverträge mit unserem Verbundpartner LBS mit einem Volumen von insgesamt 8,7 Mio. (- 11,4 %) abgeschlossen. Im Immobiliengeschäft der Sparkasse wurden insgesamt 10 Objekte (Vorjahr: 9) mit einem Volumen von 1,2 Mio. (Vorjahr: 0,9 Mio. ) vermittelt. Bei Lebens- und Sachversicherungen lag das vermittelte Volumen um 14,3 % unter dem Vorjahr, die Provisionserträge gingen ebenfalls zurück, und zwar um 8,4 %. 2.2.5Derivate Die bestehenden Derivate umfassen fast ausschließlich Zinsswaps und dienen insbesondere der Sicherung der eigenen Zinspositionen. Wir verweisen hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden Position auf den Anhang. 2.2.6Eigenhandel Die Umsätze (einschließlich Endfälligkeiten) der Eigenhandelsgeschäfte der Sparkasse summierten sich auf 44,5 Mio.. Rückzahlungen aus fälligen Wertpapieren wurden teilweise als Liquidität kurzfristig in Bankenforderungen angelegt. Es wurde weiter verstärkt in Investmentfonds investiert. 15

2.3Vermögenslage 31.12.2014 Mio.EUR Bestand 31.12.2013 Mio.EUR Bestand in % des Geschäftsvolumens 31.12.2014 % 31.12.2013 % Kundenkreditvolumen 231,9 223,9 62,5 60,5 Forderungen an Kreditinstitute 31,3 40,0 8,4 10,8 Wertpapiervermögen 97,0 94,4 26,1 25,5 Anlagevermögen 5,4 5,4 1,5 1,5 Sonstige Vermögenswerte 5,4 6,1 1,5 1,6 Mittelaufkommen von Kunden 226,2 223,3 61,0 60,4 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 103,7 106,9 28,0 28,9 Sonstige Passivposten (einschl. Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen) 21,3 20,1 5,7 5,4 Eigene Mittel 19,8 19,4 5,4 5,3 Entwicklung der Vermögenslage in Mio. 250,0 200,0 150,0 100,0 50,0 0,0 2010 2011 2012 2013 2014 Kundenkreditvolumen Forderungen an Kreditinstitute Wertpapiervermögen Mittelaufkommen von Kunden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist gegenüber den Verbandswerten durch überdurchschnittliche Anteile bei den Eigenanlagen gekennzeichnet. Dem gegenüber sind unser Kundenkreditvolumen und unser Mittelaufkommen von Kunden unterdurchschnittlich ausgeprägt. Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn entsprechend dem saarländischen Sparkassengesetz wird sich die Sicherheitsrücklage gegenüber dem Vorjahr weiter erhöhen. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach Paragraph 340 g HGB sowie ergänzende Eigenkapitalbestandteile. Die Gesamtkapitalquote gem. CRR per 31. Dezember 2014 überschreitet mit 12,75 % deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8 %. 16

Die Solvabilitätsverordnung (SolvV) wurde mit dem 01.01.2014 durch die Capital Requirement Regulation (CRR) größtenteils abgelöst. Die Eigenmittelausstattung als Gesamtkennziffer/Gesamtkapitalquote gemäß SolvV bzw. CRR im Verlauf der letzten fünf Jahre stellt sich wie folgt dar: 13,00 12,00 11,00 10,00 9,00 Gesamtkennziffer/Gesamtkapitalquote 12,2 12,08 11,67 11,04 12,75 8,00 2010 2011 2012 2013 2014 Die Basis für eine zukünftige Geschäftsausweitung ist somit gegeben. Die Sparkasse geht derzeit davon aus, dass sie den weiter steigenden Anforderungen nach Basel III gerecht wird. 2.4Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns kurz- und mittelfristiger Finanzpläne. Die eingeräumte Kreditlinie bei der SaarLB wurde teilweise in Anspruch genommen. Das Angebot der Deutschen Bundesbank, Refinanzierungsgeschäfte in Form von Offenmarktkrediten abzuschließen, wurde 2014 in Höhe von maximal 19,1 Mio. genutzt. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der zuständigen Zentralbank unterhalten. Zum Jahresende errechnete sich eine Liquiditätskennzahl gemäß der Liquiditätsverordnung (LiqV) von 2,65 (Mindestanforderung von 1), so dass die Liquidität, wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2014, als ausreichend anzusehen ist. Entwicklung der Liquiditätskennziffer Dezember 2013 - Dezember 2014 5,00 3,00 1,84 2,40 2,63 1,91 3,80 4,84 2,65 1,00 Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Kennzahlen deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin. 17

2.5Ertragslage Darstellung 2014 2013 nach der Gewinn- und Verlustrechnung Tsd. Tsd. Zinsüberschuss (inklusive GuV-Position 3, 4 und 17) 7.465 7.560 Provisionsüberschuss 1.635 1.574 Verwaltungsaufwand 6.634 6.594 - Personalaufwand 4.743 4.568 - Sachaufwand 1.891 2.026 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 0 0 Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -122-13 Ergebnis vor Bewertung 2.344 2.527 Bewertungsergebnis -1.113-1.328 Ergebnis nach Bewertung 1.231 1.199 Steuern -766-743 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 465 456 3,0 Ertragskennziffern in % der DBS Zinsüberschuss 2,0 Provisionsüberschuss 1,0 Verwaltungsaufwand 0,0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Ergebnis vor Bewertung Ergebnis nach Bewertung Der im Geschäftsjahr zurückgegangene Zinsüberschuss ist die weiterhin bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts. Er hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. (1,3 %) reduziert. Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus einmaligen Zinsaufwendungen von 0,3 Mio. im Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung von Zinsswaps. Ohne Berücksichtigung des Sondereffekts aus Zinsswaps überstiegen die Entlastungen beim Zinsaufwand durch auslaufende höherverzinsliche Refinanzierungen die zurückgehenden Zinserträge. Der Anstieg des Provisionsüberschusses um 3,9 % ist in erster Linie auf die Zunahme der Provisionen aus dem Wertpapiergeschäft und neuen Girokontenmodellen zurückzuführen. Rückläufig waren die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft von Verbundprodukten. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 40 Tsd. (0,6 %) auf 6.634 Tsd. leicht an. Dabei erhöhten sich die Personalaufwendungen aufgrund höherer Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung um 175 Tsd. (3,8 %) auf 4.743 Tsd.. Der Sachaufwand blieb mit 1.891 Tsd. (-6,7 %) deutlich unter Vorjahresniveau. Ausschlaggebend waren hier Einsparungen bei den Energiekosten sowie generelle Kosteneinsparungen. Das Bewertungsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Aufgrund der stabilen konjunkturellen Lage waren keine nennenswerten Bewertungsmaßnahmen vorzunehmen. Das Ergebnis erlaubte eine weitere Zuführung zu den Vorsorgereserven sowie dem Fonds für allgemeine 18

Bankrisiken. Nach Vornahme aller notwendigen Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % auf 1.231 Tsd. leicht verbessertes Ergebnis nach Bewertung aus. Der Jahresüberschuss von 465 Tsd. (Vorjahr 456 Tsd. ) ist im Vorjahresvergleich um rund 2,0 % angestiegen. Mit der Feststellung des Jahresabschlusses wird auf der Grundlage des Sparkassengesetzes eine Gewinnausschüttung an den Träger erfolgen. Der verbleibende Rest wird in die Sicherheitsrücklage eingestellt und ermöglicht eine Aufstockung des Eigenkapitals. Die gemäß 26a Abs.1 Satz 4 KWG zu ermittelnde Quote (Jahresüberschuss/Bilanzsumme) betrug zum 31.12.2014 0,13%. Zur Analyse der Ertragslage unseres Hauses nutzen wir den Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme und im Vergleich zu den anderen saarländischen Sparkassen erfolgt. In das Betriebsergebnis vor Bewertung fließen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses ergibt sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss. Das auf Basis des Betriebsvergleichs berechnete Betriebsergebnis vor Bewertung liegt mit 0,80 % der durchschnittlichen Bilanzsumme über dem Vorjahresniveau und entspricht fast dem Verbandsdurchschnitt. Im Vergleich zu den Prognosewerten 2014 zu Vorjahresbeginn ergibt sich folgende Entwicklung. 31.12.2014 IST Betriebsvergleich PLAN Prognose (Stand 02_2014) Abweichung in TEUR in TEUR in % Zinsüberschuss 7.648 7.536 112 1,49% Ordentlicher Ertrag 1.746 1.709 37 2,17% Personalaufwand -4.506-4.558 52-1,14% Sachaufwand -2.082-2.430 348-14,32% Sonstiger ordentlicher Aufwand -32-38 6-15,79% Betriebsergebnis vor Bewertung 2.774 2.219 555 25,01% Die Ursache für das höhere Betriebsergebnis lag zum einen im höheren Zinsüberschuss, dessen Anstieg hauptsächlich in günstigeren Refinanzierungen bei Kreditinstituten begründet ist. Zum anderen hat das stringente Kostenmanagement Einsparungen beim Sachaufwand ermöglicht. Nach der Prognoserechnung vom 28.02.2015 erwarten wir für das Jahr 2015 einen Rückgang des Betriebsergebnisses vor Bewertung. Maßgebliche Ursache hierfür ist das weiter andauernde niedrige Zinsniveau und das daraus resultierende niedrigere Zinsergebnis in 2015. Auch rechnen wir mit einem ansteigenden Aufwand im Bereich der Sachkosten. Nennenswerte Ergebnisbelastungen durch Bewertungsmaßnahmen im Jahr 2015 erwarten wir derzeit nicht. 19

2.6Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter Die Gesamtzahl der Beschäftigten blieb in 2014 konstant. Zum Jahresende beschäftigte die Sparkasse insgesamt 89 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einschließlich des Vorstands, davon 59 Vollzeitbeschäftigte, 20 teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zehn Auszubildende. Um flexiblere und damit auch ökonomischere Arbeitszeitregelungen zu verwirklichen, können unsere Mitarbeiter unterschiedlichste Modelle, d.h. variable Arbeitszeiten und Teilzeit nutzen. Eine Mitarbeiterin nimmt das Altersteilzeitmodell in Anspruch. Stete Weiterbildung liegt sowohl im Interesse des Arbeitgebers wie des Arbeitnehmers. So bieten wir hausinterne und externe (z.b. an der regionalen Sparkassenakademie) Weiterbildungsprogramme an, die sich an Tätigkeitsfeldern wie beispielsweise Kundenberater ausrichten und eine Laufbahnplanung ermöglichen. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung der Sparkassengeschäfte sowie technischer Neuerungen und gesetzlicher Änderungen war auch im vergangenen Jahr die Weiterbildung unserer Mitarbeiter ein Schwerpunkt der Personalarbeit. Soziale Verantwortung Soziale Verantwortung betrachten wir seit jeher als Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur. Wir nehmen sie vor allem durch die aktive Beschäftigungssicherung und Qualifizierung unserer Mitarbeiter wahr. Aber auch mit Spenden und Sponsoring fördert die Sparkasse die wirtschaftliche Entwicklung und Attraktivität der Region. Im vergangenen Jahr wurden diverse soziale Einrichtungen unterstützt und das kulturelle und sportliche Leben gefördert. 2.7Gesamtaussage und Beurteilung Die geschäftliche Entwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kann unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen sowie branchenspezifischen Entwicklung als zufrieden stellend bezeichnet werden. Mit der weiteren Durchführung des Sparkassen-Finanzkonzeptes verfolgt die Sparkasse das Ziel, im laufenden Jahr und darüber hinaus die Kundenbindung zu intensivieren und Marktanteile zu gewinnen. 3Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben. 20

4Prognosebericht Die Prognosen stellen unsere Einschätzungen der wahrscheinlichsten künftigen Entwicklung auf Basis der uns zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen mit Unsicherheit behaftet sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen können, weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den zur Zeit erwarteten abweichen können, sofern die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen. Eine verlässliche Prognose ist besonders schwierig, da Unwägbarkeiten aus der nach wie vor ungelösten Staatsschuldenkrise im Euro-Raum bestehen, die weiterhin mit großen Schwankungen an den Finanzmärkten einhergehen dürften. Darüber hinaus wird die Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig sowohl durch die steigende Regulierung als auch durch die weiterhin anhaltende Niedrigzinsphase belastet. 4.1Rahmenbedingungen für 2015 Die Weltwirtschaft wird in 2015 nach Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) nur um 3,5 Prozent wachsen. Grund dafür seien schwächere Aussichten in China, Russland, Japan und im Euro-Raum. Vorteile durch fallende Ölpreise würden durch ungünstige andere Faktoren wie schwächere Investitionen wegen geringerer Wachstumserwartungen zunichte gemacht. Stagnation und niedrige Inflation geben nach wie vor ein Grund zur Sorge in Japan und der Euro-Zone. Als einziges großes Industrieland wurde die Wachstumsvorhersage für die USA wegen der starken heimischen Nachfrage für 2015 um 0,5 Punkte auf 3,6 Prozent nach oben korrigiert. Für Deutschland sagt der IWF 1,3 Prozent Wachstum in 2015 und 1,5 Prozent im nächsten Jahr vorher. Die Prognose für die Eurozone wurde um 0,2 Punkte nach unten auf 1,2 Prozent korrigiert. 2016 sollen es 1,4 Prozent werden - und damit 0,3 Prozent weniger. Die Sparkasse erwartet im Rahmen ihrer Planung für das Jahr 2015 nur geringe Veränderungen der Finanzmarktindikatoren. Die Zinssätze werden voraussichtlich auf niedrigem Niveau verharren. Die Sparkasse sieht sich den Herausforderungen eines dynamischen Wettbewerbsumfelds gegenüber. Hierzu zählen ein sich weiter verstärkender Wettbewerb zwischen den Kreditinstituten, die steigenden Ansprüche unserer Kunden, der Verbraucherschutz und die Bankenaufsicht. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen nehmen kontinuierlich zu. Auch grenzt die Erfüllung der Anforderungen des Basler Ausschusses mit der ansteigenden Bindung von Ressourcen und damit ansteigenden Kosten unsere Handlungsmöglichkeiten weiter ein. 4.2Voraussichtliche Entwicklung der Sparkasse Vor dem Hintergrund der dargestellten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir für das Geschäftsjahr 2015 eine moderate Ausweitung unseres Kundenkreditgeschäfts. Im Hinblick auf das weiterhin niedrige Zinsniveau rechnen wir bei einem leichten Rückgang im gewerblichen Kreditgeschäft insbesondere mit einem Anstieg der privaten Wohnungsbaufinanzierungen sowie der Kredite an die öffentlichen Haushalte. Beim Mittelaufkommen von Kunden erwarten wir eine Zunahme der Kundeneinlagen. Aufgrund der niedrigen Zinslage werden dabei voraussichtlich insbesondere die Sichteinlagen ansteigen, während die Spareinlagen abnehmen. 21

Die von der Sparkasse für 2015 erwartete Ertragslage wird sich dargestellt nach der Systematik des Betriebsvergleichs (vgl. auch Erläuterungen in Kapitel 2.5) im Vergleich zum Berichtsjahr wie folgt entwickeln: 31.12.2014 In TEUR Prognose 31.12.2015 In TEUR Zinsüberschuss 7.648 Zinsüberschuss 7.420 Ordentlicher Ertrag 1.746 Ordentlicher Ertrag 1.744 Personalaufwand -4.506 Personalaufwand -4.469 Sachaufwand -2.082 Sachaufwand -2.300 sonstiger -32 sonstiger -33 ordentlicher Aufwand ordentlicher Aufwand Nettoergebnis aus 0 Nettoergebnis aus 0 Finanzgeschäften Finanzgeschäften Betriebsergebnis vor Bewertung 2.774 Betriebsergebnis vor Bewertung 2.362 Für das Jahr 2015 erwarten wir, dass das Zinsniveau auf einem gegenüber dem Vorjahr gleichbleibend niedrigen Niveau verharren wird, so dass bei sich gleichzeitig verstärkendem Wettbewerb in der Kreditwirtschaft die Zinsspanne weiter unter Druck bleiben wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Anleihen mit höherverzinslichen Coupons verstärkt auslaufen und nur zu niedrigeren Zinssätzen wieder angelegt werden können. Der erwartete Zinsüberschuss von 7.420 liegt deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Wir gehen in 2015 von einem annähernd gleichen Provisionsergebnis wie im vergangenen Jahr aus. Der prognostizierte Verwaltungsaufwand für 2015 ist durch einen ansteigenden Sachaufwand gekennzeichnet. Mit einem konsequenten Kostenmanagement wird die Sparkasse versuchen, den prognostizierten Anstieg beim Verwaltungsaufwand in engen Grenzen zu halten. Aufgrund eines stringenten Personalmanagements dürften die Personalkosten knapp unter dem Vorjahr liegen. Wir erwarten beim Bewertungsergebnis (ohne Veränderung Vorsorgereserven) für 2015 einen leicht steigenden Bewertungsaufwand, größere Ausfallrisiken im Kreditgeschäft erkennen wir derzeit aber nicht. Auch die Gefahr sich erhöhender Abschreibungen auf den Wertpapierbestand aufgrund steigender Zinsen sehen wir aktuell als gering an. Aufgrund der erhöhten Anforderungen an Qualität und Quantität der Eigenkapitalausstattung im Rahmen von Basel III hat die Sparkasse in den vergangenen Jahren eine Stärkung des Kernkapitals erreicht. Deshalb gehen wir für 2015 und die Folgejahre weiterhin von der Erfüllung der derzeitig bekannten aufsichtsrechtlichen Kennzahlen aus. Gesamtaussage Im Geschäftsjahr 2015 werden wir voraussichtlich die Auswirkungen der andauernden Niedrigzinsphase deutlich zu spüren bekommen. Dem versuchen wir mit Einsparungsmaßnahmen im Personalbzw. im Sachkostenbereich entgegen zu steuern. Außerdem werden durch verstärkte Vertriebsanstrengungen eine Geschäftsausweitung und daraus resultierende höhere Erträge angestrebt. Für das folgende Geschäftsjahr erwarten wir trotz einer verhalten positiven Geschäftsentwicklung ein rückläufiges Ergebnis (vor Bewertung). Die Sparkasse kann aber weiterhin das für die Geschäftsund Risikostrategie notwendige Kernkapital aus dem erwarteten künftigen Gewinn selbst erwirtschaften. Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung gehen wir davon aus, dass auch im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft gewährleistet ist. Abweichende negative Entwicklungen im Bereich der Risiken sind über die vorhandene Risikotragfähigkeit abgedeckt. 22

5.Chancen- und Risikobericht 5.1Risikomanagement Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken unter Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen von Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung der Sparkasse ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Klare Aufgabenteilung und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen der Sparkasse ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen sich ständig verändernder Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente und aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen stetig an. Die Sparkasse hält bezüglich ihrer Strategien und der implementierten Prozesse die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ein. Auf der Grundlage einer Risikoinventur stufen wir als wesentliche Risiken für unser Haus die Adressenausfallrisiken im Handels- und Kreditgeschäft, inklusive Adressen- und Sektorkonzentrationsrisiken, Marktpreisrisiken, hier vor allem die Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken und die operationellen Risiken ein. Risikomanagement der Sparkasse Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse und erlässt Geschäftsanweisungen für den Vorstand, den Kreditausschuss sowie die Interne Revision und überwacht die Tätigkeit des Vorstandes. Über die Risikosituation der Sparkasse wird er durch den Vorstand vierteljährlich anhand des Risikoberichts informiert. Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen Verteilung auf die einzelnen Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral durch verschiedene Fachbereiche wahrgenommen. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt im Bereich Steuerung und Marktservice. Die hier angesiedelte Abteilung Unternehmenssteuerung/Risikocontrolling ist für die Erstellung des Adressenausfallrisikoberichtes und die gesamtgeschäftsbezogenen Risiken verantwortlich, die Abteilung Marktservice überwacht die einzelkreditnehmerbezogenen Risiken und unterstützt die Abteilung Unternehmenssteuerung/Risikocontrolling durch die Bereitstellung von Daten für den Risikobericht. Bei Kreditentscheidungen bis zu 2,2 Mio. EUR (bis 09.2014: 2,0 Mio. EUR) und einem Blankoanteil von bis zu 700 TEUR (bis 09.2014: 600 TEUR) entscheidet der Gesamtvorstand einzelfallbezogen. Unterhalb dieser Grenzen hat er Kreditbewilligungskompetenzen auf Mitarbeiter der Marktbereiche delegiert, oberhalb dieser Grenzen ist eine Zustimmung des Kreditausschusses notwendig. Auf Basis der jeweiligen betragsabhängigen Kreditkompetenzen gibt der Marktbereich in Form eines Erstvotums eine erste Risikoeinschätzung ab. Der Bereich Marktservice nimmt im Rahmen des Zweitvotums die Kreditanalyse und -überwachung auf Einzelgeschäftsebene wahr. Die Steuerung der Marktpreisrisiken, der Zinsänderungsrisiken und des Liquiditätsrisikos obliegt ebenfalls der Abteilung Unternehmenssteuerung/Risikocontrolling. Darüber hinaus koordiniert sie den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken, überprüft das eingesetzte Instrumentarium und führt in Zusammenarbeit mit den anderen Bereichen eine Risikoinventur durch und erstellt vierteljährlich den Risikoreport. Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die Konsequenzen aus deren Einführung von allen später in die Arbeitsabläufe eingebundenen Stellen analysiert und in einer Vorstandsvorlage dargestellt. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente beginnt nach Entscheidung des Sparkassenvorstandes der laufende Handel. 23

Vor einer geplanten Veränderung betrieblicher Prozesse und Strukturen werden die Auswirkungen auf die Kontrollverfahren und die Kontrollintensität erhoben und analysiert. Die Kernaufgabe der Risikocontrolling-Funktion ist die laufende Überwachung der Risikosituation des Instituts sowie die regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand. Ferner soll die Risikocontrolling-Funktion den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen unterstützen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung der Risikostrategie sowie bei der Ausgestaltung eines Systems zur Risikobegrenzung. Die Risikocontrolling-Funktion ist eine aufbau- und ablauforganisatorisch von den geschäftsverantwortlichen Bereichen unabhängige Organisationseinheit. Sie wird vom Leiter des Bereichs Marktservice und Steuerung ausgeübt. Für die Erfüllung seiner Aufgaben wird er bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen beteiligt. Ihm wurden alle notwendige Befugnisse und ein uneingeschränkter Zugang zu allen Informationen eingeräumt. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen, die Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung und die Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten. Die Compliance-Funktion wurde mit dem Ziel eingerichtet, Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben können, entgegenzuwirken. Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion den Vorstand und die anderen Führungsebenen der Sparkasse. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wurde. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Hierzu zählen auch die Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Risikomanagementprozesse. Wesentliche Feststellungen haben sich im Geschäftsjahr 2014 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision bezüglich Verbesserungen werden unverzüglich umgesetzt. Phasen des Risikomanagementprozesses Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie operationellen Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess. Zuerst sollen im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden, um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen der Risikoidentifikation berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist die Messung und Bewertung der identifizierten Risiken. Dabei werden für die wesentlichen Risiken angemessene Risikomessungen, z. B. über Risikomodelle oder Szenariobetrachtungen (Plan- und Risikoszenarien oder Stresstests), durchgeführt. Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen, Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Reporting der Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung. Darüber hinaus werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert. Risikotragfähigkeit Im Rahmen der vierteljährlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsberechnung stellt die Sparkasse ihr Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Die Sparkasse setzt ein auf periodischer und regulatorischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept ein. Sie richtet sich dabei an einem Going-Concern-Ansatz aus, wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des zur Risikoabdeckung eingesetzten Risikodeckungspotenzials die Mindestkapitalanforderungen gem. SolvV bzw. CRR erfüllt werden können. Bei der Ermittlung des Risikodeckungspotenzials werden erwartete negative Wertentwicklungen berücksichtigt. Maximal ein Drittel des gesamten Risikodeckungspotenzials wird als Risikotragfähigkeitslimit zur Verfügung gestellt. Wesentliche Bestandteile des eingesetzten Risikodeckungspotenzials sind die Vorsorgereserven nach 340f und 340g HGB und der geplante Jahresüberschuss des laufenden Jahres. Anschließend werden die quantifizierbaren wesentlichen Risiken 24

auf die aus dem zur Verfügung gestellten Risikodeckungspotenzial abgeleiteten Limite angerechnet. Das periodische Risikodeckungspotenzial, das maximal zur Abdeckung von Risiken verwendbare Risikodeckungspotenzial sowie die Auslastung im Risikoszenario stellen sich im Zeitablauf wie folgt dar: Periodisches Risikodeckungspotenzial (einschl. Sicherheitsrücklage und Nachrangmittel) Maximal zur Abdeckung von Risiken verwendbares Risikodeckungspotenzial (Risikodeckungsmasse) 31.12.2014 31.12.2013 TEUR TEUR 37.177 36.056 17.427 16.012 Risikotragfähigkeitslimit 11.000 11.000 Auslastung des Risikotragfähigkeitslimits 4.071 3.630 Auslastung in Prozent 37,0% 33,0% Das Risikotragfähigkeitskonzept ist aufgrund der handelsrechtlichen Perspektive auf das Ende des laufenden Geschäftsjahrs ausgerichtet. Um die Risikotragfähigkeit auch über diesen Stichtag hinaus sicherstellen zu können, stellt die Sparkasse ab Mitte des Geschäftsjahres eine Betrachtung bis zum übernächsten Bilanzstichtag an. Mit der vierten MaRisk-Novelle wurden die Anforderungen zum bankinternen Risikotragfähigkeitskonzept um einen zukunftsgerichteten Kapitalplanungsprozess ergänzt (vgl. AT 4.1 Tz. 9 MaRisk). Damit soll ein möglicher langfristiger Bedarf an internem Kapital (Risikodeckungspotenzial) und regulatorischem Kapital frühzeitig identifiziert werden. Die Sparkasse führt jährlich eine Kapitalplanung (=Realszenario) inklusive fünf verschiedener Stressszenariobetrachtungen durch. Aus den gezeigten Szenarien ist ersichtlich, dass wir über eine ausreichende Eigenkapitalstärke verfügen. Im Realszenario werden sowohl die regulatorischen als auch die strategischen Vorgaben für den gesamten Betrachtungszeitraum eingehalten. Bei jedem der Stressszenarien zeigt sich, dass der Sparkasse noch genügend Reaktionszeit verbleibt, um den negativen Entwicklungen entgegensteuern zu können. Risikostrategie Beim Umgang mit unseren Geschäftsrisiken verfolgen wir auf Basis der Risikotragfähigkeit eine Risikostrategie, die strategische Vorgaben zu den als wesentlich eingestuften Risiken enthält. Sie wird jährlich überprüft und sukzessive weiterentwickelt. 5.2Überwachung und Steuerung der Risikoarten 5.2.1Adressenausfallrisiken Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner. Kreditgeschäft Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der Sparkasse darstellt, ist das Eingehen von Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine Kernkompetenz der Sparkasse. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kreditgeschäfts geschieht unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassenstruktur, der Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie des Risikos der Engagements. 25

Zum 31.12.2014 stellt sich der Gesamtbetrag der Forderungen nach Größenklassen untergliedert wie folgt dar: 31.12.2014 Mio. EUR Anzahl Kunden Großkreditgrenze: 2.993 TEUR Gesamtkreditvolumen 405,3 4.707 davon betreffen über 10 Mio. EUR 19,10% 0,10% Großkreditgrenze bis 10 Mio. EUR 17,20% 0,30% 25 TEUR bis Großkreditgrenze 59,60% 24,10% bis 25 TEUR 4,10% 75,50% Nach Branchenklassen gliedert sich unser Kreditrisikovolumen zum 31.12.2014 wie folgt auf: 31.12.2014 Anzahl Kunden Mio. EUR Gesamtkreditvolumen 405,3 4.707 davon Privatpersonen 25,8% 86,5% Verarbeitendes Gewerbe 4,8% 0,9% Grundst.- u. Wohnungswesen 7,8% 0,5% Kredit-und Versicherungsgewerbe (ohne Fonds) 5,3% 0,8% Kredit- und Versicherungsgewerbe (Fonds) 14,0% 0,6% Beratung, Planung, Sicherheit 6,2% 1,3% Kreditinstitute 9,6% 0,3% öffentliche Haushalte 9,5% 0,1% sonstige Branchen 17,0% 9,0% 26

Unserem Kreditrisikovolumen zum 31.12.2014 liegt folgende Sicherheitenstruktur zu Grunde: 31.12.2014 Mio. EUR Kreditrisikovolumen gesamt 405,34 davon betreffen: Grundpfandrechte wohnwirtschaftlich 103,32 Grundpfandrechte gewerblich 18,38 Sicherungsübereignung 0,89 Abtretung von Forderungen 2,62 Abtretung von Lebensversicherungsansprüchen 4,90 Verpfändung 1,34 Bürgschaften 9,45 Bürgschaften/Mithaftung 1,39 Sonstige 0,00 Zwischensumme satzungsmäßige Sicherheiten 142,28 Blankovolumen 99,77 Kommunaldarlehen 34,49 Sonstiges (Depot A, Beteiligungen, Kredite an KI) 127,31 Kreditbaskets 1,49 Bei der Aufteilung des Gesamtbetrags der Forderungen nach den unterschiedlichen Risikokategorien ergeben sich für die Sparkasse keine nennenswerten Konzentrationsrisiken. Die Sparkasse verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken bei Kreditengagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und erforderlichenfalls im Jahresabschluss durch Risikovorsorge (Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen) abzuschirmen. Die Kreditengagements werden regelmäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht. Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitätsbeurteilung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzen wir die zentralen Ratingverfahren der S-Finanzgruppe ein, in die aktuell alle Firmen- und Gewerbekunden sowie alle Privatkunden einbezogen sind. Die Bonitätseinstufung erfolgt hierbei auf Basis quantitativer und qualitativer Merkmale. Zur Beurteilung der Kreditnehmerbonität setzt die Sparkasse die von der Sparkassenorganisation angebotenen Systeme (z. B. das Programm EBILweb zur Einzelbilanzanalyse, das Sparkassen Standardrating, das Immobiliengeschäftsrating, das Kundenkompaktrating und das Kundenscoring) zur Risikoklassifizierung ein. Zur Risikoklassifizierung von Schuldscheindarlehen und Wertpapieren stellt die Sparkasse im Wesentlichen auf externe Ratings anerkannter Ratingagenturen und Landesbankenratings ab. Das geratete Kreditvolumen in Höhe von 404,3 Mio. ist überwiegend (73,0 %) in den DSGV Ratingklassen 1-4 eingestuft. Die nachstehende Übersicht zeigt die prozentuale Verteilung unseres mit Rating- und Scoringverfahren beurteilten Kreditportfolios (inkl. Schuldscheindarlehen und Depot-A) nach Ratingklassen zum 31.12.2014: Ratingklassen 31.12.2014 Kreditrisikovolumen gesamt 405,3 Mio. davon geratet 404,3 Mio. das sind vom Gesamtvolumen 99,8% davon betreffen Ratingklasse 1 43,5% Ratingklasse 2 4 29,5% Ratingklasse 5 9 18,0% Ratingklasse 10 und höher 9,0% Die Bonitätsbeurteilung erfolgt durch erfahrene Mitarbeiter unter Einbeziehung der Informationen der Kundenbetreuer. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung. In einer internen 27