Verwaltungsvorschrift Kinder & Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen



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Transkript:

Verwaltungsvorschrift Kinder & Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen Fachbesprechung der LRS-AnsprechpartnerInnen an Realschulen und Gymnasien Udo Ebert, Dr. Judith Leinweber, Dr. Matthias Thies Ablauf Allgemeine Informationen Einführung in die Verwaltungsvorschrift: Allgemeine Ziele und Geltungsbereich der VwV Verfahrensablauf der üblichen und besonderen Fördermaßnahmen in allgemeinen Schule Welche Möglichkeiten hat die Schule? Nachteilsausgleich und Besonderheiten bei Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten Aspekte zu einer gelingenden Umsetzung der Verwaltungsvorschrift Verschiedenes 2 1

Organigramm Kultusministerium Fr. Hanold RP Karlsruhe Udo Ebert Dr. Judith Leinweber udo.ebert@rpk.bwl.de judith.leinweber@rpk.bwl.de 0721 926 4466 0721 926 4575 Außenmitarbeiterinnen Fr. Sonnenberg (SPBS Heidelberg; spbs@hd.ssa-ma.kv.bwl.de) Fr. Metzroth (SPBS Mannheim; spbs@ssa-ma.kv.bwl.de) Fr. Rausch (SPBS Mannheim; spbs@ssa-ma.kv.bwl.de) LRS-MultiplikatorInen An Schulen: LRS-AnsprechpartnerIn/ Förderlehrkraft 3 Aufgaben Aufgaben des RP Kontakt zum MKS Kontakt zu LRS-SchulrätInnen und LRS-MultiplikatorInnen Aufgaben der Außenmitarbeiter Berufsbegleitende Lehrgänge Ausbildung neuer LRS-MultiplikatorInnen (4 Bausteine) Z.T. Ausbildung neuer LRS-AnsprechpartnerInnen/ Förderlehrkräfte (2-Spänner) Aufgaben der LRS-Multiplikatoren Regionale Lehrerfortbildungen (z.t. Ausbildung neuer LRS-AnsprechpartnerInnen) Beratung von Schulen Betreuung der 2-Spänner/LRS-Ansprechpartnerinnen/Förderlehrkräfte z.b. in Arbeitskreisen Außerdem z.t. Förderung an eigener Schule Aufgaben der LRS-Ansprechpartner/ Förderlehrer an Schulen Beratung der eigenen Schule Förderung an eigener Schule 4 2

Einführung in die VwV Für wen gilt die VwV? 5 VwV Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen 22. August 2008 (K. u. U. 2008, S. 149, ber. S. 179): Änderung der VwV Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf (K. u. U. 1999, S. 45) Grundsatz: Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen ist Aufgabe in allen Schularten. 1 2 3 4 5 6 7 GS; HS; WRS; RS; GYM; BS 6 3

Veränderungen und Erweiterungen in der VwV 1. Erweiterter Geltungsbereich: Genannt werden insbesondere (d.h. es gibt weitere mögliche förderbedürftige Schwierigkeiten): - Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben - Mathematik - Fremdsprache - mangelnde Deutschkenntnisse - Probleme im Verhalten und der Aufmerksamkeit - chronische Krankheit - Behinderung - Hochbegabung 2. Erläuterungen zum Nachteilsausgleich 7 Einführung in die VwV Wie ist das Vorgehen zur Einleitung von Fördermaßnahmen? Wie läuft das gestufte pädagogische Verfahren bei besonderem Förderbedarf ab? 8 4

Einleitung Fördermaßnahmen in allgemeinen Schulen 1. Ist Förderung erforderlich? Binnendifferenzierung in den Klassen Verantwortlich: Klassen-/Fachlehrkräfte 2. Besteht weiterer Förderbedarf? Stütz- und Förderkurse Klassen-/Fachlehrkräfte 3. Besteht darüber hinaus Förderbedarf? Gestuftes pädagogisches Verfahren (besonderes Förderverfahren) Klassenkonferenz mit Schulleitung 9 Das gestufte pädagogische Verfahren 1. Einleitung durch KlassenlehrerIn einvernehmlich mit Schulleitung 2. Klärung des Lernstandes und umfeldes zur Ermittlung des besonderen Förderbedarfs - durch beteiligte Lehrkräfte - in Beratung mit den Eltern - ggf. mit Unterstützung von schulischen Experten 3. Beschluss der besonderen Fördermaßnahmen in der Klassenkonferenz unter Vorsitz der Schulleitung 10 5

Ablauf Förderprozesses 1. Beurteilen des Förderbedarfs 2. Beschluss von Fördermaßnahmen 3. Durchführung von Fördermaßnahmen 4. Überprüfung des Erfolgs der Maßnahmen Alle Schritte werden nachvollziehbar dokumentiert! Wenn notwendig werden (außer-)schulische Unterstützungssysteme einbezogen: Beratungslehrkraft, Schulpsychologische Beratungsstelle, Sonderpädagogischer Dienst, Jugendhilfe, Sozialhilfe, Schulträger, Schulaufsichtsbehörde 11 Einführung in die VwV Was bedeutet der Begriff Nachteilsausgleich? Welche Formen des Nachteilsausgleichs werden genannt? 12 6

Grundprinzip Für alle SchülerInnen gilt gleichermaßen das schulartgemäße Anforderungsniveau jeder Schulart Hans Traxler 13 Nachteilsausgleich SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf oder behinderte SchülerInnen erhalten Hilfen, die das Anforderungsprofil unberührt lassen und mit denen die SchülerInnen in die Lage versetzt werden, diesem zu entsprechen. 14 7

Nachteilsausgleich a) Allgemeine Rahmenbedingungen nehmen Rücksicht auf die besonderen Probleme einzelner SchülerInnen. b) In besonders begründeten Ausnahmefällen besondere, auf den einzelnen Schüler bezogene Maßnahmen wie, z.b. Anpassung der Arbeitszeit Nutzung besonderer technischer oder didaktisch-methodischer Hilfen Anpassung der Gewichtung der schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungen Abweichung von den äußeren Rahmenbedingungen einer Prüfung.. 15 Nachteilsausgleich Weitere Milderung von Härten im Rahmen bestehender Ermessensspielräume, wie z.b.: - Nachlernfristen - Ausnahmeregelungen bei Versetzungsentscheidungen - zusätzliche Wiederholungen von Klassen oder Jahrgangsstufen - ergänzende verbale Beurteilungen - Ausnahmen bei der Aufnahme in weiterführende Schulen -.. 16 8

Entscheidung Nachteilsausgleich bindende Entscheidung durch Klassen- bzw. Jahrgangsstufenkonferenz unter Vorsitz des Schulleitung Hinzuziehung des Beratungslehrkraft, schulischer Ansprechpartnerinnen, (LRS-)Fachberater, Sonderschullehrkraft, oder der schulpsychologischen Beratungsstelle möglich Klassenkonferenz kann außerschulische Stellungnahmen oder Gutachten einbeziehen Betroffene SchülerInnen und Eltern werden frühzeitig in die Entscheidungsfindung einbezogen Maßnahmen des Nachteilsausgleichs können in der Klasse erläutert werden Maßnahmen des Nachteilsausgleichs werden nicht im Zeugnis vermerkt 17 Einführung in die VwV Wie und wann wird eine alternative Leistungsmessung- und bewertung bzgl. der Lese- und Rechtschreibleistungen angewandt? 18 9

Formen der alternativen Leistungsmessung und bewertung a) in den Fächern Deutsch und Fremdsprachen gelten additiv oder alternativ folgende Formen: Zurückhaltende Gewichtung der Leistungen im Lesen oder Rechtschreiben auch bei Berechnung der Zeugnisnote Stellen einer anderen Aufgabe zur Dokumentation des individuellen Lernfortschritts Begrenzung des Umfangs der Arbeit Nach päd. Ermessen schriftliche Erläuterung der Leistungen im Rechtschreiben als Ersatz der Note oder ergänzend zur Note b) in den übrigen Fächern werden Rechtschreibleistungen nicht gewertet 19 Besonderheiten bei Lese-Rechtschreib- Schwierigkeiten (LRS) Grundschüler und der Orientierungsstufe [meint 5. und 6.] der weiterführenden Schulen bei anhaltenden besonderen Problemen des Schriftsprachenerwerbs sowie ab Klasse 7 [...] in besonders begründeten Ausnahmefällen können alternative Formen der Leistungsmessung und - bewertung im Lesen und Rechtschreiben in Deutsch und den Fremdsprachen angewandt werden. 20 1 2 3 START 10

Besonderheiten bei LRS Bis Klasse 6: Voraussetzung: Leistungen im Lesen oder Rechtschreiben (Deutsch, Fremdsprachen) werden dauerhaft (i. d. Regel etwa ein halbes Jahr) geringer als mit der Note ausreichend bewertet. 1 2 3 START 21 Besonderheiten bei LRS Voraussetzung: Ab Klasse 7: nur in besonders begründeten Ausnahmefällen : wenn davon auszugehen ist, dass die LRS nicht auf eine mangelnde allgemeine Begabung oder auf mangelnde Übung zurückzuführen ist, sondern wenn ein komplexes Feld an Ursachen für gestörten oder verzögerten Schrifterwerb oder eine auf medizinischen Gründen beruhende Teilleistungsstörung vorliegt Maßnahmen: siehe bis Klasse 6 22 1 2 3 START 11

Besonderheiten bei LRS In Abschlussklassen (außer GS) und in den Jahrgangsstufen des Gymnasiums: Ausnahmen von der Verbindlichkeit des allgemeinen Anforderungsprofils, d.h. besondere Formen der Leistungsmessung und bewertung sind nicht mehr möglich. Nachteilsausgleich kann weiterhin angewandt werden. 23 Entscheidung alternative Leistungsmessung & - bewertung bei LRS Entscheidung durch Klassenkonferenz unter Vorsitz des Schulleiters ggf. unter Hinzuziehung anderer schulischer Unterstützungssysteme (vgl. Nachteilsausgleich) Bei zurückhaltender Gewichtung der Note: Zeugnisbemerkung Mit Zustimmung der Eltern kann von der zurückhaltenden Gewichtung abgesehen werden, wenn es pädagogisch vertretbar ist 24 12

Besondere Schwierigkeiten in Mathematik Bei Schwierigkeiten im Bereich Mathematik dürfen keine Maßnahmen angewandt werden, die das allgemeine Anforderungsprofil senken! Keine Milderung der Leistungsmessung und beurteilung von Mathematikleistungen bei besonderen Schwierigkeiten in Mathematik Bei besonderen Schwierigkeiten in Mathematik finden die Maßnahmen des Nachteilsausgleiches Anwendung (wie bei allen anderen in der VwV berücksichtigten Schwierigkeiten) 1 2 3 START 25 Einführung in die VwV Was ist der Unterschied zwischen Nachteilsausgleich und der besonderen Leistungsmessung und bewertung bei LRS? 26 13

Nachteilsausgleich vs. Besonderheiten bei LRS Nachteilsausgleich: keine Abweichung vom Anforderungsprofil Hilfen, um Anforderungsprofil entsprechen zu können Leistungsbemessung & - bewertung bei LRS: Abweichung vom Anforderungsprofil 1 2 3 START 27 Nachteilsausgleich vs. Besonderheiten bei LRS Nachteilsausgleich Voraussetzung: Beschluss der Klassenkonferenz In allen Klassen und Jahrgangsstufen möglich kein Vermerk in Halbjahresinformation oder Zeugnis Leistungsmessung/-bewertung NUR bei Schwierigkeiten im Lesen oder Rechtschreiben Voraussetzung: Beschluss der Klassenkonferenz Bis Klassen 5 und 6, wenn im Lesen oder Rechtschreiben dauerhaft unter ausreichend liegen Ab Klasse 7: in besonders begründeten Ausnahmefällen; Nicht in Abschlussklassen (außer Abschlussklassen GS) und gymnasialen Jahrgangsstufen; (aber: Nachteilsausgleich möglich!) Vermerk in Halbjahresinformation und im Zeugnis unter Bemerkungen 28 14

Fazit Die VwV betont die Verantwortlichkeit der Schule (Klassenlehrkraft, Klassenkonferenz, Schulleitung) für die Förderung aller SchülerInnen. Sie verpflichtet zu frühzeitiger Diagnose, Förderplanung, -umsetzung, -dokumentation und -auswertung seitens der Schule. Weitere Unterstützungssysteme (Beratungslehrkraft, SchulpsychologIn etc.) werden zur Beratung hinzugezogen, wobei die Hauptverantwortung für den Förderprozess bei den Fach- und Klassenlehrkräften verbleibt. 29 Fazit Die individuellen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen bestimmen den Unterricht und erfordern Differenzierung und Individualisierung. Aufgaben der Schule: Koordination: Beratung: Lernstandsbeobachtung und Diagnose Elternberatung Erstellung von Förderplänen Durchführung von Fördermaßnahmen Schulleitung Beratungslehrkräfte, Schulpsychologische Beratungsstellen, Sonderpädagogischer Dienst, Jugendhilfe (z.t. Zustimmung der Eltern; siehe 85 Schulgesetz) 30 15